Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193911222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19391122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19391122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-11
- Tag1939-11-22
- Monat1939-11
- Jahr1939
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1939
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Riesaer Tageblatt Mittwoch, SS. November 1S5S, «vevvs SS. Johrg. ItzHG Gtrokasi« Aufdeckung -es Münchener MentlüS! Der AüeatAer verdasttt r Auftraggeber bzw. Geldgeber für das Unftrnehmen »« »er britische Inttlligeme SerG« organisatvr des Verbrechens Stt* Strasser — 3« Weitere» »Mir«« »es Verbrechens wird m, die Sefftuttichtttt eine Reihe ba» michttge« Sr«e» gestellt l» und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mart, ohne Zustellgebühr, Geschäftsstelle Wochenkarte tS aufetuanderfolgenbe Nr.) 55 Pfg. Einzelnummer 1b Pfg. »«Zeigen kür ifzugebe«: eine Gewähr für da» Erscheine« an bestimmten Lage« «nb Plätze» wirb nicht übernommen. GruuHn-etr für SO mm breite, S gespaltene mm.Z«tle tm Tetztteil 25 Rpf. (Sruudschrift: Petit S mm hoch). Ztffergebühr 27 Mpf., tabellarischer ober fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentertr »der Probeabzüge schließt der Berlag di« Juauspruch- " -- k ZwangSvergletch wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinftillia. Erfüllungsort für Lieferung luden de» Verla« von alle« »iugegaugene» verpsttchtunge» Geschäftsstelle: Nies«, Svethestraße 5- und A«§ersrr WdtdM M Aairtzek). Postfach n» " und de» Sauptzollamtes Meitze« I? 274 Das Riesaer Tageblatt erscheint fede» Tag abends '/,« Uhr mit ««»«ahm« der Sonn- Lurch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohn- Zustellgebühr), bet Abholung in der S die Nummer beS Ausgabetage» sind bis 10 Uhr vormittag» auf— di« gesetzt« 4S mm -reite mm.Zeil« oder der«« Raum S Rvf., die > Satz «?/. Aufschlag. «et fernmündlicher «nzeigrn.Bestellung »ahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Rr. 4. «ei Konkurs oder «nd Zahlung «nb Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen «sw e«tbt> X Berlin. Der Reichsführer und Chef der deutsch« Polizei gibt bekannt» „Sofort «ach de» ruchlosen Anschlag im vürgerbräukeller am 8. 11.1K8« wnrden Mahn«»»« getroste«, die znr Aufklärung de» «erbrech«» geeignet erschi«« «nd di« Festnahme de» Täter» oder der Täter ermöglich« könnt«. I» Zuge dieser Fahnd>mg»«astmchm« fand eine n», «»blick' liche Sperrung aller deutsche« Grenze« in verbind»«« »tt einer verschärft« Gr«zk»ntrolke statt. Unter d« noch in dieser Rächt verhaftet« befand sich ei« Man», der »ersucht», ans illegalem Wege über die deutsche Grenze in di« Schweiz -« gelang«. E» handelte sich dabei am Sw-SS Hßchvt alt« Georg Elser, znletzt wohnhaft in Münch«. Die inzwischen getrost«« Feststen«^« dar iwn der Sicherheitspolizei «ach Münch« «tsaudteu Gonderkvmmisfiou ergab« zahlreich« Hinweis« ans die Vorbereitnng und Ausführung der Tat. Al» Täter fchi« eine Pers»« in Frag« zn komm«, von der bereit» am IS. 11. eine genaue Veschreibnug verüstentlicht werd« konnte. Weitere Feststellung« verstärkt« d« Verdacht, dast Georg Elser zumindest in irgendein« Bezie hung zn de» Attentat steh« muhte. Unter d« Last de» von d« Souderkomnrtssto« sowohl am Tatort al» auch in sein« inzwifch« «mittelt« Z«stucht»stätt« sichergestellt« BeweiAmaterial» »d »ach mehrer« Gegenüberstellung« legte Els« «ach erst hartnäckigem Leng«« am 1». 11. ISS» ei» »olle» Geständni» ab." I« einer in »er «rimiualgeschichte einzigdasteheude» Weis« hatte er i» »ochenlanger Kleinarbeit in «in« der Tragsäulen des BürgerbränkellerS eine Zeitzünder ladung eingebaut, der« Uhrzeit a«s sechs Tag« »der 144 Stunden eingestellt »ar. Die Planung des «erbrechens geht ans den September bz». Oktober 1988 znritck. I« «ngust 1»»» sand »er Et«, -an der Sprengkammer statt. Die Sprengladung bracht« er am 7. Tage oo« der Kundgebung i» Bürger» bräukeller an. Sechs Tage vorher versuchte Els« zn» erstenmal» die »nterdeS eingestellte Züudmaschi»« in di« Sprengkammer z« bringe». Dies mißlang. Auch die fünfte Nacht »orher »ar ihm «»günstig «nd führte wieder znr Ausgabe des Unternehmens. Die Nacht »»« 4. znm t Tag vor dem 8. November gab aber Elser die Gelege«, hcit, sein« Züudmaschine in di« vorbereitete Sprengkammer einzubane«. Der Täter fnhr daranfhin sofort ab, um sich über Stuttgart ,« de« i« »er Schwei» bereits a«f ihn »artende« Auftraggebern zu begebe«. Ans be stimmt« Gründe« fnhr Elser am Nachmittag des 7. »och einmal »ach München »«rück. ES gelang ihm, in der Nacht vom 7. znm 8. neuerdings in de« Büraerbräu» keller einzndring«, «m sich »och einmal dnrch persönliches Horche» von de« Ticke» des Uhrwerks ,n Überzengen. Der Verbrecher hatte hier nicht vergess«, für eine Abdämpf«», des Geräusches zn sorge«. Er wiederhvlt« Lieft Probe in der Nacht vom 7. ans den 8. einige Mal«. Am 8. morgens frühstückte der Verbrecher dann in einer Münch«« Wirt schaft in der Nähe des Isartores in» Tal »nb begab sich daraufhin mit der «ahn ilb« Ulm an die Grenze. In der Nacht vom 8. ans ». verfuchte « nnn, in der Näh« von Eonstanz die Grenz« nach der Schmelz hi« ,, überschreite«. Die nnterdes eingetretene allgemein« Alarmierung machte ihm dies jedvch »nmdglich «nd führt« z« sein« Verhaftung. Auftraggeber bzm. Geldgeber für das Unter, «hm« »ar der britisch« Intelligence Serviee. Organisator des verbrechens Ott» Strasser. Die Ermittlungen nach sein«« Anftraggeber« »nd Komplize« hatte« bisher verösseutlichnuge« »och nicht au» gezeigt erscheine« lalle«. N««m«hr aber ist jedenfalls ei» Teil der mit dem verbreche« i» Z«ftmme«ha»g steh«d« Subjekt« bereit verhaftet. >«, Konstruktionen, 8. Wer 2. Wer kann 8. Wer kau« L. Wer hat E. «mb n«d «tt »em? Z»r »eitere« Ansklärn«g »erden an die Oefsentlichkett folgende Frage» gerichtet: 1. Wer kennt »och Els«? Angabe« machen üb« sei»«» Umgang? Hiuuwif« geb«, «tt »em E. verkehrte? n l^ten Fahren ansgetancht? m hat « Einkäufe getätigt »der Vestel. Der Chef -es britische« Inftlligeme Servile säe Westeurvba «nd ftiue Kvmplize« bau Veantten der StaatSboltzei »«hastet )l Berlin. Amttich wird verlautbart: Die i« Haag befindlich« Zentrale des britische« Intel ligence Service für Westeuropa versuchte fett längerem, i« Deutschland Komplott« auzuzettel» und Anschläge zu orga nisiere« bz». verbind«»« «tt ,»« ihnen vermutete« r«»o. lutiouäre« Organisatione« auszunehme». Auf Grund einer ebeuso »erbrecherische« »ie alberne» «ufklärnug durch deutsche Emigranten lebte «a» in der brittsche« Regierung ««» i» de« ihr unterstellten Intelligence Service i« der Meinung, es befäud« sich i« Staat, tu der Parfti und i« der Wehrmacht eine Opposition mit »em Ziel, i« Reich eiue Revoluttv« herbeizuführe«. Uuter diese« Umstände« wurde« Beamt« des Sicherheitsdienstes »er fi beauftragt, Verbindung mit dieser brittsche« Terror» und Revolntiouszeutrale t« Haag auszuuehmeu. I« de« Glaube«, tatsächlich mit revolutionären deut, scheu Offiziere« zu »erhandel«, offenbarte« die Vertreter des britische« Intelligence Service de« drntsche« Beamte» ihre Absichten «nb Pläne, ja um eine da«er«d« ve,bi«d«ng mit diese« vermeintliche« deutsche« Offiziere« aufrecht, erhalte« ,« könne», lieferte« st« ihnen anßerde« ei« be stimmtes englisch«« Kn« kl end«, ««» Empfangs, gerät, dnrch das die deutsche ««Heime Staatspolizei bi» znm heutigen Tage die verbind«»« mit der britische« Re. gier««« «nsrechterhalten hatte. Am 2. November versuchten ««« die Leiter dieses bri tisch«, Intelligence Service für Europa, Ritzer v«ft ««d Kapitän Steve«S, die holländische Grenze bei Venlo «ach Deutschland ,« überschreite«. Sie »nrdsn dabei von de« überwachenden deutschen Organe« überwältigt «nd als Gefangene der Staatspolizei ein« geliefert. Die »tdersprechenden Angabe« über ihr« Gefangen nahme, ob ans «och holländischem «der dentsche« Boden, »erde» zurzeit geprüft. Wie der Verbrecher gefaßt bmrde Das Münchener «Itenttft stg« gemeiuste »nd raffinierteste aller Verbreche« Zu der Aufdeckung des Müncheuer Attentats erfährt der »Deutsch« Dienst" noch folgende Einzelheiten: Sofort nach der furchtbaren Untat am Abend de» 8. November im Münchener vürgerbräukeller trateu durch Befehle des Reichsfübrer» fi sämtliche Teile der deuttchen Polizei mtt höchster Alarmstufe tu Tätigkeit. Es begann in der Stunde de» verbrech««- bereit» von außen »ach inne« gleichsam schon eiue Einkreisung deS Täters. Sämtlich« Gre»»Übergänge »nrde« gesperrt, offen« Grenzabschnitte besonder- scharf überwacht, keiuer auch nur irgendwie verdächtig scheinenden Perfo« wurde der Grenz- übertrttt gestaltet, ehe nicht die besondere Genehmig«»« de» Lhefs der Sicherheitspolizei sReichsficherhettShauptautt) dazu oorlag. Ja einem äußerst knappe« Zeitraum waren damit also di« Türeu, die aus dem Reich führe» komtten, hermetisch abgedichtet und verschlossen. Gleichzeitig begab fich eine krimiualpottzeillch« Spezial kommission sTatortskommisfionj, besonder« Fachleute und Spezialisten der Sicherheitspolizei nach München, wo eben falls sofort nach dem Abtransport der Toten u«d Verwun deten der eigentliche Tatort völlig abgertegelt wurde. SS begann dann hier noch in den Nachtstunden -um ll. Novem- der «ine besonders mühevolle Arbeit: der ganze Spreng schutt wurde sorgfältig gesichtet und spstematisch durchaesiebt un geordnet. Nach tage- und nächtelang«« methodische« Suchen unter genauester Druckberechnung «nd Beachtung der Eigengrt dieser entsetzliche« Sprengung kam die Sicher» heitspolizei in den Besitz einzelner, teil» geringfügig schei nender Splitter, Schräubchen und FedetteU«, di« zur ersten Rekonftruktto« des objektiven Tatbestandes die notwendig« Voraussetzung waren. ES konnte nunmehr ein erstes klares Bild gewv»»«« werden über da- Uhrwerk, da- die Erplvsivn anslöste, über die Art de- Sprengstoff«- »nd de« ungefähre« Um- fa»g beS zu diesem verbreche« benötigten Gprengmaterials sowie über den mutmaßliche« Anbriugungsort der Höllen maschine sowie deren eigentliche Bauart. V»rgeft,»de»e Teil« et««S Sp«»tal«hr»erk- machte« wichtige Schlüffe anf deren nabe» damit ganz besvnder- Aahndnng nach dem Täter. Auf dieser Unterlage der Talortskoauuisfio« baut« da»« die Täterkommtsfion der Sicherheitspolizei, a»s Beamten der Geheimen Staatspolizei zusammengesetzt, ihre wettere Arbeit auf, und unter diesen gewönne»«« Gesichtspunkten kennten nun di« Tausend und aber Tauseud Angaben ans »em ganzen deutsche« Volk durchkämmt und abgesondert »erden. Der Krei» «m de« Verbrecher wnrde enger «nd «nger, Sa man «»» ja jetzt in der Lage war, das Wesentlich« ,»m ««wesentliche», das Angehörige vom Nichtzngehörige« zn wen««. Alle Arbeit konnte darum in erster Linie fich auf den mutmaßlichen Täterkreis konzentrieren, um so dann soste- «atisch aus den Täter, den Verbrecher selbst zu stoßen und dann die von ihm ausgehenden Verbindungslinien zu ver folgen. Fortsetzung »Lchtze Sette Herstellerfirmen möglich und wertvolle Fingerzeige für die -ni rnng ausgedehnt. LustlMfüäktMO Ü-Ek ENPlMt- Geringe Aeindtätigkett i» Weste« )s Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gib« bekannt: An einzelnen Stelle« »er «estfro»t g«ri«g« Artillerie tätigkeit. Die Luftwaffe klärte am 21. 11. »jeder»«, über glischem Gebiet bis Scapa Flo» auf. Die AufUä- ing über srauzöfischem «ebiet »urde auf Südsraukreich Zu« Schutze der deutsche« Weftgrenze »nrde« am 21. 11. ebenso «ie an de« Vortage« zahlreiche Jagd, «i«gesetzt. Dftse blieben ohne Berührung «tt de« Feind. Auch die in der Lrftverteidigungszonc West «»«gesetzte Flakartillerie sand kei»e Veranlassung, in Tätigkeit z« trete«.
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