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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.11.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19071102014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907110201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907110201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-02
- Monat1907-11
- Jahr1907
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TonurberB, 2. Novemver 1dv7.Leipziger Ta-eRIM. «r. SV4 LOL. Jahrg piknt Dr. Richard Pollak in der Königsstraße während deS Korso« attackiert. Nur dadurch, daß sich Dr. Pollak rasch abwandte, entging er einem tätlichen Angriffe. Der Attackierte erstattete Anzeige. Äger, I. November. (Freiwilliger Flammentob.) In Plan bat der dortige Pliuatier Johann Urbau aus entsetzliche Weise seinem Leben ein Ende bereitet. Der unglücklich« Manu, welcher infolge eines Nervenleidens si on seit längerer Zeit keinen Schlaf fand, ließ sich bet einem Kaufmann eine Flache mit Petroleum füllen und entfernte sich damit in der Richtung gegen die „Bühlhöh" zu. Obwohl dir- ausfiel, ließ man ihn leider unbehelligt lausen Einige Stunden später sand man ihn vor einem Kruzifix, da- sich hinter einer steinernen Bank erhebt, in kniender Stellung al« Leiche vor. Der Unglückliche halte sich mit Petroleum begaffen und dann angezündet. Die Kleiner waren die aus die Schabe total verbrannt und der ganze Körper mit fürchterlichen Brandwunden bedeckt. Urban gehärte zu den angesehensten Bürgern von Plan. Er scheint die entsetzliche Tat in einem Anfalle von Geisterstärnng verübt zu haben. Äerichtrsaal. ASuigliche» Landaerieht. nd. Leipzig. 1. November. Der Eolditzer Bereinsbankprozeß. (Fortsetzung.) Der heutige Ver- handlungstag brachte wesentlich neue Moment« nicht. Es wurden zu nächst verschiedene Protokolle über Aufsichtsratssitzungen verlesen und hierauf die Hausgrundstückkonten der Vereinsbank durchgcsprochen, in denen cs sich um als unzulässig gebuchte Aktivposten von 4879 ..<( für das Jahr 1902, von 10 355 .tl für das Jahr 1903 und von 18 518 „K für das Geschäftsjahr 1904 handelte. Es wurden zu diesem Punkte die beiden Sachverständigen Kiepsch und Premßler eingehend vernommen, welche eine derartige Buchung bemängelten. Der Buchhalter Gotthardt, der sich ebenfalls über die Verzinsung und Buchung der Grundstücke aus- sprach, war der Ansicht, daß die Buchungen nicht zu dem Zwccre geschehen seien, um eine absichtliche Täuschung der Aktionäre »herbeizuführen. Sodann wurde der ungedeckte Kredit des ehemaligen Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Eolditzer Vereinsbank, Gott'chalck, in Höhe von 20 000 Mark nochmals erörtert. Der Angeklagte Reinhardt gab an. er sei über zeugt gewesen, daß Gottschalck dieser Kredit jed-rzcit gewahrt werden könne, da im Hole des Gottschalckschcn Fabrikgrundstücks für mindestens 30 000 Waren gelagert hätten, eine Gefahr siir die Vcreinsbank also durchaus nicht bestanden hätte. Der Leiter der Rochlitzer Filiale der Eolditzer Vcreinsbank. Fischer, war ebenfalls der Ansicht, daß Gott schalck der ihn tatsächlich gewährte Kredit ohne Bedenken gegeben wer den durfte. Es begann sodann die Vernehmung der Zeugen über die schon aufgesührten, als verloren geltenden 30 Posten, die, trotzdem sie notleidend waren, nicht zur Abschreibung gekommen sind Tie Ver handlung wird morgen. s^10 Uhr fortgesetzt. Vereinswesen. BeztrNverein Leipzig-Ost. In der im „Echlotzlellw" alLehuilenen Vere-nS- veisummiung hielt Studtv. Tr. Werner einen Vortrag über ..Lost- und Sonnenbäder m ihrer Bedeutung für die Großstadlbevölierung", »obst er aus die mi Lüden un Weben Leipzigs bereits bestehenden Einrichtungen biejer Art h nwies und dts dlot> Wendigkeit der Schaffung eine» solchen Bade» für bi« jt.ictoevelkcrren östlichen Stadt, teile hervorhob. Den anerkannten gesundheitlichen Nutzen von Lust, und Sonnen- bST-crn könne man im VolkSbraufcbad nur in beichcän't'm Maße h<-k>eiführen darum sollte der Schaffung von Naturbädern erhöhte A-ahiung geschenkt weiden. Tie hygienischen Wirkungen des Lust- und Sonnend ides befNheu einmal in einer Vcimehrung des Stoffwechsels durch Erhöhung der -.>:cztäiigks:t zum andern in de- Kräfligung des Nervensystems und endlich in der Herbetfüh ung der auf gelteigerter physikalisch-chemischer Zellentätigkeit beruhender Abhär'ung des Körpers. Wichtiger nach als alle diese Wirkungen aber sei der belebende Einfluß aus un'cren Innen- Menschen, auf unser seelisches Empsinden durch Stärkung des Selbstgefühls, durch Tr. Höhung der Lebenssreudigkeii. Der seit einiger ieit l.--stehende flädtische Bäder- nuesä.uß sehe seine Hauptaufgabe in der Schaffung von --ädern, namentlich an der Peripherie der Stadt, an Stelle des ursprünglich geplanten ZentralvollsbadeS. Die du fein Vortrag folgende Aussprache führte zur Annahme einer Entschließung, dcrzu- to7ge der BezirlSberein Leipzig-Ost dem Bau eine» VolkS'wau'ebadeS im Osten freudig entgegensieht und die Hoffnung ausspricht, daß dem Osten auch ein Licht-, Luft- i nd Sonnenbad beschcert werde, und zwar entweder in den Llötterihe: Anlagen oder nn Stünzer Park. Hierauf berichtet« Kaufmann Zirrzieiel über die Schaffung einer beswicn Verbindung de» Ostens mit dem Berliner Bahigos. Er machte dabei Ue der- schikdenlten Vorschläge, z. B. Schaffung einer direkten P-r-ündunz durch Erschließung der Petzscher Mark, Einführung einer direkten Strafplnbahnlinic AnnustuSviatz - Biüä ersiraße—Berliner Straße oder einer OmnibtSv-r'-lndang auf dieser »ovle. UoinuSsctzung zur Ausführung des zweiten Vorschlags müsse natürlich die sein, daß leide StraßenbahngesellsSaften, die blaue und die rote, sich wegen der Umstcige- Möglichkeit von der «inen auf die andere Linie an der Ecke Dlücberstratze—Berliner Stioße verständigten, was unS allerdings wegen -ec Lum« verknüpften letilebS- »ko nischen Schwierigkeiten recht fraglich erscheint. Der V--wind wurde beauftragt, die Angelegenheit weiter zu verfolgen und zuständigen Ortes vorstellig zu werden. Endlich wurden noch verschiedene, den Osten berührens«! Wünsch?, u. a. wegen Er richtung einer Haltestelle für Personen- und Güter-»':---ar im Osten Im Zuge der TitSdne, Bahn zwischen dem Dresdner Bahnhof und Paunsdorf, vorgebracht und besprochen. Vaterländischer Verein ,» L-S-hllS. Der erst« Vortragsabend im kommenden Winterhalbjahr wurde au-gefüllt durlh «in« Ansprache des Schuldirektor- Müller au? Zwenkau über „Patriotismus und nationale Pflichten". Ter Vortragende wieS einleitend hin auf Deutschlands Uneinigkeit vor 100 Jahren, aus der dann wenige Jahre später unter dem Einfluß bedeutender Männer die Erhebung und Einigung der deutschen Stämme hervorging. Damit war der Grundstein zum nationalen Staat gelegt, der sedem Deutschen die Pflicht zu wahrem, sittlichem Patriotismus auferlege, zu lenem Patriotismus, der erhaben sei über jeglichen Egoismus, der ein Herz habe für sein Vaterland und für seine StammeSgenoffen. Luther, dessen ganzes Wirken dem Wohle de- Vaterlandes galt, sei »in solcher Patriot gewesen. Teutlchland müsse sich freimachen von der parteipolitischen Zersplitterung und sich zusammenschließen zu einer großen nationalen Partei zur Abwehr gegen die vaterlandsfeindlichen und die linier dem Einfluß der römischen Kirch« stehenden Mächte, zur Abwehr au» gegen das immer aufdringlicher werdend« Polentum, zum Schutze endlich der deutschen Brüder an den Grenzen des Reiches und jenseits derselben. — Die Versammlung dankte dem Redner für seine schönen, patriotischen Worte mit reichem Beifall. Ter Evangelische Jüngling-Verein zu L.-Plagwitz hatte sür Donnerstag, den 24. Oktober, auS Anlaß der Feier seines Stiftungsfestes zu einem yamilienabend in den „Westendhallen" Einladung ergehen lassen. Zahlreich war man in der Paroqi« vikirm Rufe gefolgt und gab dadurch zu erkennen, daß man den Bestrebungen des von I' Wermann mit Opferfreudigkeit und seltener Hingabe geleiteten Vereins die wärm- sien Sympathien entgegenbringt. Nach dem gemeinsamen Gesänge „Brüder reicht tue Hand zum Bunde" sprach der Vorsitzende herzliche Worte zur Begrüßung, die In di« Bitt» aurslangen, auch fernerhin den jungen Leuten in ihrem ebr'lchen Streben hel fende Freunde zu bleiben. Dann nahmen di« Darbietungen oes Verein», unterstützt von mullkliebenben Damen und Herren der Bürgerschaft, mit dem weihevollen Vor truge des 100. Psalms durch den Freiwilligen Kirchenchor (Dir'aent Kantor Ober- lehre, Zilling), der überdies vier herzige Volkslieder sang, ihren Anfang. Von bobim Interesse war rin Dorttag de« Porträt- und Sandschak",maiers Hermann Loudner über seine Reise na» Aegypten. In wirksamer Weise unterstützten 22 Originalaauarelle des Künstlers die fesselnde Schilderung feiner Resteeindrücke und -Erlebnisse. Hervorragend verdient gemacht hat sich die Turntdtel.'uig --es Verein», d.r in der Vorfübrung von Freiübungen. Keulenschwingen, Staoüäiinaeg »nd Pyra miden Zeugnis ernsten Fleißes ablegte. Volle» Lob verdienen auch die übrigen als Solisten sich betätigenden Kräfte, die den Abend zn einem so schönen gestalten basten. TanleSworten des p. Hemmann folgte der Schlußgefang .Hilf ru unS durch die Zelten." Ter Mäunergesan,verein „Eintracht", V.-Gohlis, hielt am Donnerstag abend im großen Festsaake des „Schloß Drachenfels" sein 11 Stiftungsfest ab. Das reich haltige Programm eröffnete ein schneidiger Marsch der konzertierenden Kapelle des Infanterieregiments Nr. 100, dem sich noch einige übrige Musikstücke anreihten. Nachdem hierauf der Vorsitzende, Baumeister Naumann, einen herzlichen Willkommen gruß an die Gäste gerichtet hatte, begann der Vortrag der einzelnen Männerck-öre, zum Teil mit Orchesterbegleitung. Unter bewährter Leitung ihre« Dirigenten, des Herrn Raimund Ezerny, leisteten die Sänger ihr Möglichstes und klappten denn auch alle Vorträge ganz vortrefflich Ein mit vielem Beifall anfgenommeneS Pistonsolo des Herrn Just von der t00er Kapelle schloß sich den Gesängen an. Ten Schluß des Programm? bildete ein frisch und harmonisch zum Vortrag gebrachte» Tinasviel „Die Schmiede im Walde". Wie immer, trat nunmehr Göttin Terpsichore in ihr« Rechte und hielt die Festtellnebmer vis in die frühen Morgenstunden zusammen. Der kirchliche «er-and «in 3. Bezirke »er AndreaSgemeinde, der längere Zeit von einer größeren Veranstaltung abgesehen hatte, hie« In diesen Tagen zur Vorfeier des Reformationsfestes einen sehr zahlreich besuchten Familienabend ab Der große Saal des „ElvstumS" in der Elilensttaße war vollständig besetzt. Na» einleitenden VegrüßungSworten des Vorsitzenden, Pastor Joh Schmidt, und musikalischen Dar- bictiinaen, die im Hinblick ans da« nabe Reformationsselt gewählt waren, hielt Herr Pastor O. Pank von der Lutberklrche einen höchst fesselnden, von tiefer Sachkenntnis und Begeisterung zeugenden Vortrag über das Thema- „Der Gustav Ndofl^Iereln. ein Nothelfer der evangileschcn Kirch« in allen Ländern." Reicher Beifall ward dem geschätzten Herrn Vortragenden ziiteis, dessen Darbietungen durch wirkungsvolle Licht bilder unterstützt wurden Es folgten wieder miistkasis»« Aufführungen, um die st» an diesem Abende Fräulein Hedwig Hornauer, Fräulein Martha Beierlein und Herr Waller Hornauer durch ihr künstlerische« Zusammenwirken große Verdienste erwarben. Ter Königl. Hofmustkasienbandlung Klemm sei au» an dieser Stelle für das freund lichst zur Verfügung gestellte Harmonium und den Flügel herzlich gedankt. Ter Verein ehemaliger RatSfreifchüler ,» Leipzig begeht am Sonntag, den 3. No- vemder, die Fein seine« 34. Stiftungsfeste« im großen Saale de« „Eldorado", Pfaflendorfer Straße 2. Ter Beginn ist auf 147 Uhr festgesetzt und ladet der Verein alle ehemaligen Schülerinnen und T»üler der RatSfreischuIe hierin freundlichst ein. Mulil fücke, vicdervorträge der über 30 Personen zählenden Gesangsabteilung des Verein» (gemilcher Thor) unter Leitung ihres Dirigenten. Herrn Ri». Schkövoigt, sowie humoristische Vorträge- und »um Schluß der Einakter „Ich heirate mein« Tochter" bürgen für »Inen genußreichen Abend, woran sich der «all ans»ließt. Pro- gramme können bei Fräulein Anna Meißner, Papierhandlung, Promenadenstraß« 37. bei Herr» Robert Engemann Schuhwarengeschäft, Thraterplatz 1, bei Herr« Robert Freund, Schuhwarengefchäft, Eutritzschrr Straß« S, sowie abend« im „Eldorado" ent- nomme» werd««. Der Sächsisch-Thüringische Estzeroutitzeuvertzand, Sitz Leipzig, beginnt Montag und DteuStag, den 4. und v. November, abends HS Uhr, im Lehrerdereinshaufe, Kramerftraß« 1/8 (ReitaurationSeingang), «inen neuen Kursus der Weltsprache Esperanto für Damen und Herren. Unterrichtsdauer 8 Stunden, wöchentlich einmal. Beitrag, einschließlch Lehrmittel 1,80 ^k. Um »ihlreich« Trttnahm« wird gebeten ». Wandervrrsammlnngen Am Donnerstag fanden gleichzeitig »Wei Wander- Versammlungen de« Königl. Tächs. MilitärvereinSbezirk» Leipzig statt. Di« etne tagte im Saal« de« Verein« für Dolfswohl, st« umfaßte die Vereine der Altstadt Leipzig. Ter Vorsitzende des gastgebenden Vereins „106er" Seifert hielt die Begrüßungsansprache und eröffnete die Versammlung mit einem Hoch auf Kaiser und König Tann berichtete der stellvertretende Bezirksdorsteher Küntzel über die Der. Handlungen und Beschlüsse der diesjährigen am 14. Juli in Bautzen abgehaltenen V-.indesgeneralderfammlung und über Bewegung und Stand der verschiedenen Unter- stützungSkasfen de« Bunde«, und Uhlmann über den sächsischen Militär-Feuer- und LebcnSverstcherungSverein. Die Vorbereitung für die nächstiährige Wanderversamm lung der städtischen Militärvereine wurde dem Verein „Sächsische Grenadiere" über, tragen Nach Schluß der Versammlung wurde den Teilnehmern vom gastgebenden Verein noch eine reichhaltige Abendlinterbaltung geboten. — Die zweite Wanderver- sammlung war die de« südöstlichen Distrikt« vom BundeSbezirl Leipzig und wurde im Saale de« EiSkellerparks zu L.-Lonnewitz abgehalten. Von den 1b Vereinen de» Tistrikt» halten 13 Verein« Vertreter entsendet, Magdeborn und Großdeuben waren nicht vertreten. Der Obmann de« Distrikt» Rühle eröffnet« di« Versammlung mit einem Hoch aus König Friedrich August, den Protektor der sächsischen Militärvereine. Dann begrüßte Heinker, Vorsitzender de« gastgebenden Krlegerverein« L-Tonne- Witz, die Kameraden und/brachte da« Kaiserhoch aus. Ten Bericht über die dies jährige BiindeSgeneralvemammlung erstattete Bezirksausschußmitglied Zschau. Als Ort für die nächstjährige Wanderverlammlung des Distrikt« wurde Dölih bestimmt. Uebcr verschiedene innere Bezirksangelegenheiien fand noch ein lebhafter Meinungs austausch statt Dur« Gelänge des Quartett» „Melodta" wurden di» Verhandlungen umrahmt und na« deren Schluß den Kameraden noch eine hübsche Abendlinterbaltung geboten, die Unterhaltungsmusik der Kapelle de« 77. Feldartillerie-RegimentS und die Aufführung des einaktigen Lebensbildes „Das eiserne Kreuz" von Wichert brachte. , Der Königl. «ächs. Milttärverei» „Deutsche Kavallerie Leipzig und Umgegend« beging im Theaterfaale des Nristallpalastes di« Feier seines 14jährigen Bestehen«. Nachdem die Kapelle des 19. TrainbataillonS unter Leitung des Stabstromprter« Her klotz den Abend mit einigen schneidig anSgeführten Musikstücken cingeleitet und der Männergesangverein „Eupbonia" unter Henschels Leitung die Männer- chöre „Der Schweizer" und „Der Soldat" von Silcher recht ansprechend gesungen hotte, begrüßte der Vorsitzende Schiller die Festtellnebmer, insbesondere die an- wesenden Vertreter de« Offizierkorps und weitere Ehrengäste, und gab «inen Rück- blick auf di« Gründung und Entwicklung des Verein», dessen Mitglieder,ahl die S00 überschritten hat und dessen Unterstützung-kaffen ein stetige« Wachstum zeigen. Der Redner schloß mit einer warm empfundenen patriotischen Mahnung, die in einem Ho» auf Kaiser Wilhelm und König Friedri» August auSklang. Dem bisherigen Vorsitzenden Gvntbel wurde für leine 9jährige verdienstvolle Tätigkeit durch eine ehrende Ansprache und Ueberreichung eine« Ebrendivlom» gedankt. Im weiteren Verlaus de« Abends spielte die Kapelle noch den dem Verein von Herklotz gewidmeten Marl» „Ho» die deutsche Kavallerie", einig« schneidig« Parademärsche und belieb'e Opernmelodien: die Sänger brachten noch die Chorlieder „Heimatssehnen" von E. Richter und „Ter Geiger von St. Vasten" reck-t ansprechend »um Vortrag. Eine hübsche Ausschmückung d»? Programms bot die na» dem Terte he« Volksliedes „In einem kühlen Grunde" gestellte Reibe lebender Bilder. Ten Beschluß der schön ver laufenen Festlichkeit bildete der landesübliche Ball. Männergesangverein Schönefeld. Im „Sächsischen Hof" zu Schönefeld feiert« der Männergekangverein Schönefeld am Donnerstag, den 31. Oktober, sein 44. Stiftungs test. Ter Saal war übervoll. Ter musikalische Teil de« Abends lag in den Händen der Kapelle de« 106. Infanterie-Regiment«: sie leistete unter Leitung des Korps- fübrerS Bode Glänzende«. Der „KrSmingSmarsch" aus den Folkungern, die Ouver- türe zu „Mignon" und dann vor allen Dingen au» da» Violinsolo über da» Thema „Ich bin der kleine Trommelschläger", daS von Hilgenberg gegeben wurde, rieken begeisterten Beifall hervor. Nicht minder erfolgreich waren die Thöre „Die Nackt", das „HerbNIied", einzig aber das „Waldlied" aus „Der Rose Pilgerfahrt": — da) bcimlickc Rauschen und Alaunen des Walde» — man vermeinte e» zu hören. Die Begleitung durch die Blasinstrumente war rein und zart. Auch da» Pistonsolo de» Hnrn Just ..Na»kl«ng« an» dem Zillertal" löste großen Beifall an» Ueberbaupt waren sämtliche Darbietungen. von unbedeutenden Kleinigfeiten abgesehen, groß artig. Mit dem SanSsonci-Marsch schloß da» Vokal, und Instrumentattonzert. Der Ball begann und dauerte bi« in die frühen Morgenstunden. „SängcrtrciS." Ter Männergesangverein „Sängcrkrei-" hielt am Reformation«. fest im Schützenhau« in Sellerhausen sein Herbswergnügen ab. Da» Programm war — wie immer — großartig gewählt und di« Ausführung desselben in allen Teilen fowchi in gesanglicher als auch in schauspielerischer und musikalischer Beziehung her- vocragend. Für den langjährigen Chormeister Lehrer Meißner ist da» wieder ein Ehrenlag gewesen. Wohl mag ihm die Einübung große Mühewaltung gebracht haben, der Erfolg des Tages wird ihn jedoch dafür reichlich entschädigt haben. Hervor gehoben feien die Thöre „Mondesaufgang", „Die Nacht" und die „Waldandacht", ve- zaudernd aber auch das herzhafte „Wach auf du schöne Träumerin" und der „Morgen im Walde", entfachten stürmischen Applaus. Alles war von künstlerischer Gewalt, fein abgetönt und glatt im liebergang. Erwähnt soll aber auch das Concordia- Orchester fein: es hat viel zum Gelingen des Abends beigetragen. Die beiden schau- spielerischen Darbietungen: das Singspiel und die humoristische Szene, wurden mit größtem Dank ausgenommen. Mit einem Ball schloß die Feier. ES war ein Tag für den Verein, der sich den vergangenen Festtagen al» Krone und den zukünftigen al» Muster darstellt. Den Mitwirkenden und vor allem dem verdienten langjährigen Chvrmeister sei deshalb nochmals besondere Anerkennung gezollt. r Der Königl. Stichs. Militärvrrein „Artillerie, Pioniere und Train" Leipzig und Umgegend beging im großen Festsanle de» Zentraltheater» die Feier seine« 23 Stiftungsfeste« bei außerordentlich zahlreicher Beteiligung. Die yestmustk wurde vom TrompeterkorpS deS 78. Feldartillerie-Regiments aus Wurzen unter Leitung de» SrabstrompeicrS Matzwtg ausgeführt. Die einzelnen Nummern de» hübsch gc- wählten Programms wurden schneidig und sauber gespielt und sanden reichen Beifall. Besonderen Beifall sand und verdiente daS fein durchgeführte Trombosolo „Vorschub auf di« Ewigkeit" von Holländer. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Zickler begrübt« mit herzlichen Worten die Festteilnehmer, insbesondere di« Ehrengäste, unter denen sich eine Anzahl Vertreter de» Offizierkorp« befanden. Au» der Tätigkeit des Vereins wurde berichtet, daß diesem S Ehrenmitglieder. 34 Ofsiziere und 234 Mitglieder angehvren, daß das Verein-Vermögen auf 10 000 gesttegen ist und daß in jüngster Zeit auch eine Witwen- und WaiseminterstützungSkasse gegründet wurde. Herr Zickler schloß mit der Mahnung zum einmütigen und treuen AuSharren auf der beschrittenen Bahn und mit einem Hoch auf Kaiser und König. Tin flotter Ball bildete den Abschluß der Frier. Ter Königl. Sächs. MUttärverein „Germania" zu L.Plagwitz feiert« am Mitt- wo» im „Fclsenkeller" sein 21. Stiftungsfest im Rahmen eines vom Coblenz-Orchester vorzüglich anSgeführten Festkonzertes. Ter Vorsitzende Gustav Haferkorn kielt eine patriotische Ansprache, die in ein Hoch auf den König ausklang. Nach dem Kon zert fand Ball statt. Der Nawrhrllverrtn Resorm, Linden««, veranstaltet heut« im Etablissement „Drei Linden" einen Familienabend, bestehend aus Konzert und Ball, zu welchem ein ab- wechselungSreiches Programm vorgesehen ist. Verein für die Geschichte Leipzigs. Der Verein für die Geschichte Leipzigs eröffnete die Reihe seiner Wmtervonraye mit einem Vortrage des Stadtbibliothekars Dr. Kroker über den Leipziger Kauf- und Ratsherrn Hieronymus Walter. Hieronymus Walter spielte nicht nur eine bedeutsame Rolle im Leipziger Handelsleben, sondern auch in der durch die Reformation hervorgerufe nen Bewegung. In den siebziger Jahren deS 15. Jahrhunderts geboren, kam er nach Leipzig, um hier die Faktorei des reichen süddeutschen Han delshauses der Welser zu übernehmen. Er verheiratete sich mit einer Tochter des vornehmen Geschlechtes der Preußer und trat damit in die Reihe der einflußreichsten Leipziger Kaufleute ein. Seine Hauptarbeits gebiete waren Geyer und Ehrenfriedersdorf in Sachsen und Kuttenberg in Böhmen. Zur Ausbeutung der dortigen Silber- und Kupseraruben gründete er mit Gregor Schütz und anderen Teilhabern eine Gesellschaft, die sich nach ihrer gesamten Organisation von einer heutigen Aktien gesellschaft kaum unterscheidet. Ferner war Walter als Gesellschafter der Welser an deren ameri kanischen Unternehmungen beteiligt. Wenige Jahre nach der Entdeckung Amerikas sicherten sich die Welser das Recht, Haiti und Venezuela zu besetzen, dort Bergleute an zusiedeln und die Gebiete bergmännisch auszubeuten — ein Beweis von der Unternehmungslust der damaligen Kaufleute. Die Bergleute, die das Klima nicht vertragen konnten, kehrten in des in den nächsten Jahren nach Leipzig zurück und klagten gegen Walter, der sie angvworben hatte. Durch Vermittlung des Herzogs Georg kam es schließlich zu einem Vergleiche. Bon weiterer Bedeutung ist Walters Verhalten zu Luther und zur Reformation Mit voller Ueberzeugung hielt Walter am alten Glauben fest. Außerdem verband ihn innige Freundschaft mit Emser und Cocbläus, Luthers Gegnern, die er mit seinem ganzen Ein flüsse und mit seinen reichen Mitteln unterstützte, so daß er als einer der Hauptvertreter des Katholizismus in Leipzig und >m Herzogtum Sachen gilt. Man hat versucht, ihn als Spion des Herzogs zu brand marken: doch sind für diese Behauptung keine Beweise zu erbringen. Im Jahre 1535 wurde Walter in einen Prozeß verwickelt. Durch seinen Schwiegersohn Hans von Schänitz in Halle war er mit dem arg verschuldeten und von Wucherern ausgebeuteten Erzbischof von Mainz und Magdeburg in Geschäftsverbindung getreten. Im Jahre 1534 war Hans von Schänitz unter der Anschuldigung, den Erzbischof um grätze Summen betrogen zu haben, verhaftet, verurteilt und hinger,chtet wor den. Sein Bruder Anton hatte sich der Sache des Hingerichteten und seiner Hinterbliebenen angenommen und in Luther die mächtigste Stütze gesunden, der die Briefe des Erzbischoss an Hans von Schänitz als scharfe Waffen zu verwenden wußte. Walter, der nicht schuldlos war, wurde auf Befehl des Herzogs verhaftet. Bei der Untersuchung zeigte sich, daß seine Schuld geringer war, als man angenommen hatte. Er wurde mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt, erhielt aber die Frei- heit wieder. Immerhin aber hielte» sei« G«g«er i» Rate die Zeit fitr gekom- men, Walter mit Schimpf und Gehorche au» dem Rate an-zustoßev. Aus Verwendung deS Herzog» aber wurde der Austritt weniger schimpflich gestaltet. Von diesem Zeitpunkte au wird Walter» Rame in Leipzigs Ge schichte nicht mehr genannt, wohl aber 1589 bei der Einführung der Reformation in Chemnitz, so daß angenommen werde» kann, daß dieser HieroymuS Walter mit dem Leipziger identisch ist. Von seinen letzten Lebensjahren und von seine« Tod« ist bisher nichts bekannt geworden. Lebhafter Verfall folgte de» Ausführungen de- Vortragenden. L. L. Kunstkalender. Theater. Leipziger Swdttheater. Im Neuen Theater wird heute „Die Ravenstein«»'«" erstmalig wiederholt. Morgen geht Neßters populäre Oper „Der Trompeter von Säkkingen" in Szene, die Titelpartie singt zum ersten Male Herr Kale. — Im Alten Theater gelangt heule anläßlich der Feier des LKiährigen Jubiläums des Frl. Ida Buse al» Mitglied unseres Studttheater« geller« Operette „Ter Obersteiger" zur Aufführung, worin die beliebte Künstlerin die Rolle der Elfriede spielt. Morgen Ist angesetzt: nachmittags H3 Uhr für da» ArbeiterbtldungSinstttut (ohne Billetiverlauf, .De» Meere« und der Liebe Wellen", abend« H8 Uhr dte Operette .'s Poufsterschlößi". — Al» nächste Novität im Schauspiel wird für kommenden Freitag die dreiakt ge Komödie „Die heilige Sache" von Lothar Schmidt vorbereitet. vereinigte Leipziger Schmlspiethiuser Im Schauspielhause wird heute »um ersten Make „Frau Rechtsanwalt", Schwank in 3,Akten von Max Schönau und Lippschitz gegeben. Da« Stück ging vor einigen Tagech mit großem Erfolg am Ho>, theatrr in Darmstadt tn Szene. In den Hauptrollen sind besckästtgt die Damen Gertrud Srnold^ckoenau al» Gast tu der Titelrolle, Frl. Pierer, Kollendt, Kronau und die Herren: Wlldenhain, Junker, Birkholz, Sckeurmann usw. Wiederholungen finden zunächst statt Sonntag, Montag, Mittwoch und nächsten Sonntag. Die erfolg, rricke Komödie „RaffleS" wird Dienstag und Freitag gegeben Das 10. Freitag abonnement hat am Mittwoch zu »Frau Rechtsanwalt" Gültigkeit. Donnerstag ge langen als Klasstkervorstellungen zu halben Preisen „Der eingebildete Kraule" von Mokisre und „Die Geschwister" von Goethe znr Aufführung. Znr Vorfeier von Schillers Geburtstag wird am Sonnabend zu halben Prellen Schiller« „Wilhelm Teil" gegeken. — In Vorbereitung: „Richter" von Zalamea, „Wienerinnen" von Bahr, „Anna Karenina". Reue» vpeeettriithruter. Für di« heute zum 1. Mole in Szene gehende Operette .Der fidele Bauer" haben sich eine ganz außergewöhnliche Anzahl auswärtiger Ti- revoren gemeldet. Unter anderen di« Herren Stollberg und Tckmederer von Mün chen. Konrad Dreher, Schliersee, Alex Ritter vom Residenzthcaler in Dresden, we'chc verhindert waren, der Urausführung diese« Werke«, die gelegentlich der Operetten sektspiele im Großberzoglichen Hof- und Nalionaltkeater in Mannheim am 27. Juli 1907 statlfand, beizuwohnen. Die Uraufführung dieser Operette brachte diesem Werke einen durchschlagenden Erfolg, welcher demselben wohl auch hier treu l leiben dürste. Vattenderg-Thrater Heute Sonnabend geht da« französische Sittenbild „Jazn" in Szene. Morgen werden „Die Kinder der Exzellenz" gegeben Konzerte. Heute Sonnabend, abend« 8 Uhr, gibt i« Städtischen Kaufhaus« mit dem Winderstein-Orchesier und dem Pianisten Alfred Ta lein «in Konzert. Eintritt«, karren sind bi« 8 Uhr bei P. Pabst zu haben, von 7 Uhr ab an der Abendkasse. Heute abend 8 Uhr hält Joses Weitz im Saale des Hotel d« Pruste einen Vortrag über „Klaviere und Musikalien". Karten unentgeltlich bei Franz Jost, PeterSstcin. weg 1. Siehe Anzeige. Vortrag. Hmte abend 7H Uhr im Städtischen Kaufhaus«: Rezitation Ernst v Posiart. Programm: .Enoch Arden" und „Mozart". Karten find bei Paul Pabst, F. Jost und Kastellan Meisel zu haben. Verqnüqunqen. Krtstallvalast-Theatcr. Sämtliche ncucngagierten Künstlerspezialitäten treten heute »um zweiten Male aus. Morgen Sonntag 2 Vorstellungen, nachmittags H4 Uhr zu ermäßigten und abend« HS Uhr zu gewöhnlichen Eintritt»preisen. Zentraltheater. Weinrestaurant. Gut« Küche und tadellose Weine. Abends spielt da» Quartett .Modern". — Im Wiener Taf« täglich nachmittag« und abend» Wiener Salcnniustk. Nachdem sich der Hänvtling Rosse verabschiedet hat, ist cS Herrn Lindner, Hotel, gelungen, das Kabarett Kunst lerklause für ein kurzes Gastspiel zu gewinnen. Die Leitung diele« erstklassigen Kabarett« liegt in den Händen eines Leipziger Künstlers, und »war ist dieser kein Geringerer al« der langjährige Regisseur und Charakterdarsteller dom Neuen Theater, Halle, W. Olden. Die musikalische Lei tung hat der bereits in Leipzig durch Presse und Publikum vielfach ehrend ausgezeich nete Pianist Edgar Zwahr. Genügen schon diese Namen, das Kabarett bis auf den letzten Platz zu füllen, so seien vor allem „Lotte Mende", Lea von Luz usw. nicht vergessen. (Alles Nähere stehe Inserat.) Für di« Kabarettabende der Direktion A. und T. Schwarz im Weinrestaurant Simmer in der PeterSstrahe gibt sich ein allgemeines Interesse kund. Für die Premiere war der größte Teil der Plätze bereits vorverkauft. Bestellungen aus Plätze werden auch telephonisch angenommen. Ein Künstlcrkrei« Hal sich vereinigt, die allen Bc. suchern di« Zeit im Fluge dahinziehen lassen. Tie gestrige Premiere war glänzend. Im Wasserfall gibt'» Immer treffliche Unterhaltung. Zurzeit konzertieren dort die rühmlichst bekannten Jachenauer Sennerinnen, ein vorzüglich geschulte« Ensemble, dessen Elnzslglieder ganz hervorragende Virtuosen sind. Die vokalen Leistungen der Damen insbesondere erheben sich weit über da» Alltagseinerlei auf vielem Gebiete durch ein ganz prächtige« Stiniinenmaterial. Küche «nd Keller liefern anerkannt nur Vortreffliche«. 2LII2LK 8IK. 2 in der Entwscklunq oder beim Lernen zurück- bleibende Kinder, sowie bltttarme, sicß matt- suhlende und nervöse überarbeitete, leicht erregbare »nd irnb ei«>^ erschöpfte Erwachsene gebrauchen als Kräftigungsmittel mit großem Erfolg Tr. ».'ommcl's Vaematogen. Ter Äppettt erwacht, dte „etstiaen und körperlichen Kräfte werden rasch «»Haben, da» «esamt-Nervensystrm aestiirkt. Man verlange jedoch ausdrücklich das echte Dr. Hammel*» Haemataaen und lasse sich keine der vielen Nachabmungen auireden. vro«z fritentrmwrlltÄilreM Lack,
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