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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.11.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19071114011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907111401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907111401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-14
- Monat1907-11
- Jahr1907
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5. Beklage Donnerstag, 14. November LW7. Leipziger Tageblatt. Rr. »I«. 101. Jahrgang. Deretnswese«. , Der jLagst« vortr«g»abend deS Verein» f»r Volk-Wahl bot auf literatur geschichtlichem Gebiete viel Anregendes und EchoneS. Nachdem der stellvertretende Vorsitzende Herrsch die zahlreich Erschienenen begrabt und die Bedeutung des Tages als den Erinnerungstag an Luther, Schiller und Robert Blum beleuchtet hatte, sang Frl. Ellen Kopp die Arie „Sei stille, mein Herz" aus dem Oratorium „Elias" von Mendelssohn, Redalteur und Schriftsteller Dr, Phil. Max Mendheim hielt dann einen Dortrag über di« Dichter Adols Wilbrandt und Johannes Troian, die im August d. I. das 70. Lebensjahr vollendeten. In seinen ungemein fesselnd wirkenden «ussührungen gab der Vortragende eine scharf gezeichnete Eharalteristil der beiden Dichter, schildert« deren Entwicklungsgang und Eigenart und illustriert« seine Darlegungen durch eine reiche Blumenlesc von Gedichten Wilbrandts und TroionS, die von ihm höchst wirkungsvoll vorgetragen wurden. Mit lebhaften Bei- sollSbezeugungen dankte die Zuhörerschaft dem Vortragenden für feine anregenden und genuhreichen Darbietungen. Frl. Kopp erfreute die Anwesenden noch durch den Gelang einiger Lieder von Weber und Schubert und zweier schwedischen Volkslieder, die ebenfalls reichen Beifall sanden. Besonderen herzlichen Dank sprach zum Schlüsse Herr Herrsch Dr. Mendheim, Frl. Kopp und deren Begleiterin Frau Krämer für ihre den Abend so genubreich gestalteten Darbietungen aus. Ter Verein Sächsischer Rratschullehrer hat nach der lichten Feststellung vom 1. No vember d. I. 501 Mitglieder. Hiervon sind 482 ordentliche und 10 auberordentliche. letztere meist frühere Lehrer an Realschulen. Von den 482 ordentlichen Mitgliedern sind 434 akademisch und 48 seminaristisch vorgcbildet. Ter Grwerbcveretn Leipzig.Eutritzsch hielt am Montag abend im Gasthof zum , Goldnen Helm" in Eutritzsch sein diesjähriges Wtntcrvergnügen ab. Gut dor getragene Konzertstücke und zwei lustige Einakter füllten den Abend au? und liehen gar bald fröhlichste Stimmung unter den zahlreich Erschienenen auskommen. „Ich heirate meine Tochter" hieb das erste Lustspiel. Rittmeister von Sassen hat auf seine Köllen die Tochter feines besten, bei Gravelotte gefallenen Freundes von Lassen in einem belgischen Pensionat erziehen lassen. Die Penslonsvorsteherin hatte nichts von deS letzteren Tode ersahren, und durch die fast gleich lautenden Namen getäuscht, war sie überzeugt, dnb der regelmäßig den Pensionsmonatsbeitrag Entrichtende der Vater des bei ihr untergebrachten Kindes war. Auch dem Kinde selbst hatte man den Verlust Ihres Vaters verschwiegen. Das Pensionat wird aufgelöst, freude strahlend kommt sie plötzlich In ihrem vermeintlichen Vaterhaus an und fällt ihrem Pseudovater in die Arme. Der arme Sassen Ist in tödlicher Verlegenheit, erst spielt er verzweifelt die ihm aufgedrungene Vaterrolle, bis sich aber doch eine Aufklärung nicht mehr umgehen läht. Erst VerNveiflnng des armen Mädchens, die sich aber in Helle Freude verwandelt, denn der Herr Pseudopapa macht seiner „Tochter", die er liedgcwonnen hat, den Vorschlag, als sein liebes Frauchen ganz bei Ihm zu bleiben, in den sie freudig eingeht. Der Einakter wurde von allen Beteiligten frisch und slott gespielt und erweckte grobe Heiterkeit. Noch lustiger wurde die Stimmung nach dem zweiten Schwank „Lord Neumann in Behandlung". Ein fröhlicher Ball schlotz sich den Aufführungen an und hielt die Gäste noch gar lange beisammen. Ter Bczirköverein Leipzig Angcr-Erattcndorf hielt seine Vierleliahrsverfammlung im Restaurant „Grüne Schenke" ab. Zunächst gab der Vorsitzende, M. tNüllcr, eine» Bericht über die seitherige Tätigkeit des Vereins, aus dem hervorgtng. datz sich der Verein trotz seinW kurzen Behebens schon mit einer ganzen Reihe wichtiger Fragen, zum Teil mit Erfolg, besaht hat. In sehr anschaulicher Weise gab alsdann Lehrer ö. Multzsch ein kurzes Referat über „Wert und Bedeutung eines Vollsbranfchades und eines Luft- und Sonnenbades für den äutzerlten Olten", worauf eine lebhafte Aussprache folgte. Die Meinungen gingen durchweg dahin, datz beides für den Osten unserer Stadt eine unbedingte Notwendigkeit sei. Weitere Schritte verschob man bis zu der am 18. November abends stattfindenden groben öffentlichen Der- lammlung. — Neber die Kirchcnbauplatzfragc teilte der Vorsitzende mit, das; der An kauf des Stoveschen Areals nunmehr gesichert sein dürste, und sprach die Hoffnung aus, dab diese unsere Gemeinde seit langem erregende Frage damit endgültig erledigt sein möchte. — Auf Anregung des Oberlehrers E. Reibe wurde beschlossen, Schritte ;u tun, um für unteren Ortsteil in Kürze eine Volksbibliothek und Lesehalle zu er halten. Mit Freuden stimmte man diesem Plane ,u und es wurde zu diesem Zwecke ein besonderer Ausschuss gebildet, der auch bereits seine erste Sitzung abgeftnlten bat. mm Schluß wurden noch einige kleine VcreinSnngelegenheitcn zur Sprache gebracht, -o wird der Verein infolge dankenswerten Entgegenkommens der Behörde am Sonn tag. den 24. November, vormittags, eine Besichtigung des hiesigen Kaiserlichen Fernsprechamtes vornehmen. Näheres wird den Mitgliedern durch besondere? Zir kular bckanntgegeben. r. Ter Königl. Täcks. Militärverein „Sächsische Ulanen" für Leipzig und Um gegend beging im Etablissement „Sanssouci" die Feier seines 23. Stiftungsfestes bei zahlreicher Beteiligung. Herr Major v. Schimmelmann und Herr Kammerherr AmtS- hanvtmann v. Nollitz-Wallwitz, letzterer in seiner Eigenschaft als Ulanenrittmeister, wohnten mit einer Anzahl Offizieren der Ulanenregimenter der Feier bei, zu der auch Deputationen der Brudervereine zu Dresden, Oschatz und Hall« a. S. erschienen waren. Das Tromvctcrkorps des 21. Ulanenrcgiments unter Leitung des StabS- lrompeters Weihbllsch führte als Feltmufik eine hübsche Auswahl beliebter Ovcrn- melodien heftens auS. Der Vorsitzende, Herr Bartbolomäi, hielt die Begrüßungs ansprache, die in einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August auSllang. Herr Möller-TreSden übermittelte dtc Glückwünsche der Brudervereine z» Dresden und Oschatz und ein Vertreter des Halles»«« Ulanenvercin? die seiner äameradcn. Bezirlsnuslcknßmitglicd Iscbau nahm Gelegenheit, Herrn AmtShauvt- niann v. Nostitz-Wallwitz für sein dem Militärverein entgogengebrnchtes Wohlwollen in warmen Worten zu danken. Herr AmkShauvtmann v. Nostitz Wallwitz sprach sich anerkennend über die Ziele und die Tätigkeit dec Militürvcrcine aus. Eine Anzahl mugcgangener Zuschriften, darunter bon den Generälen Vitzthum von Eckitädt und v'Elsa wurden vom Vorsitzenden verlesen. Zum Schlüsse wurde da? einaktige Lust» spiel „Ich heirate meine Tochter" reckt flott anfacfsihrt und mit dem üblichen Fest ball die Feier beschlossen. Ter König!. SSchs. Mlli!ärverein „Ehemalige «7er" hielt am Sonntag abend im Saale des LehrervereinShauseS feinen Aamllienabcnd ab, bestehend in Vokal- und Fnstrumentalkonzcrt, Theater und Ball. Mitglieder deS Leipziger Salon- (Buntons TbealorS batten ihre Kräfte zur Verfügung gesieNt, und fto waren es tatsächlich, durch d-e der ölbend ein äußerst fröhliches Gepräge erhielt. Einige Klavikrvorträae gingen dem Singspiel „Beckers Geschichte" oder „An: Hochzeitstage" voraus. Stürmische Heiterkeit erweckte dieses lustige Chaos von Mißverständnissen, das natürlich mit der üblichen Versöhnung endete. Dann kamen Einzelvorträgo bon Mitgliedern des Leipziger Bunten Theaters an die Reihe, und namentlich Herr Ludwig sorgte mit '"einem großartigen Humor dafür, datz die Zuhörer nickt ans der Heiterkeit hcrau?- lcmen. Auch ein Duett, gesungen von Frl. Kießling und Herrn Franke, batte größten Lachersolg. Anschließend an diese Vorträge ergriff Herr Paul, der Vorsibende i«r „Ehemaligen 67er", da? Wort zur Begrüßung. In keiner patriotischen Rode be rührte er den Gustad-Adolf-Gedenktag, gedachte auch unseres großen Reformators Luther, da la heute — am 10. November — zufällig sein Geburtstag fei, und bezog sich dann auf das neueste Familicnereignis in unserem Kaiscrhause. die Geburt eins? zweiten Kajfcrenkels, die ihm Veranlasiung gab, mit einem dreifachen Hurra auf das Kaiserhaus, in das olle kräftig einsiimmten, zu schließen. Ein Singspiel au? den Alpen. „Die wilde Toni", ein luftiges Zusammenspiel, bildete den Schluß der Beran» ftaltung. Ein fröhlicher Ball schlotz fick noch an und währte bis in die Morgenstunden, Gesangverein „Phönix". Im Etablissement Bonornnd hielt am Sonntag abend der Gesangverein „Phönir"-Velvzig ^Vereinigung „Phönix-Erholung", Männer und a«mischter Chor) sein diessährigeS Winterkonzert ab. Der Verein siebt seit einigen Wochen unter Leitung des Herrn Arno VUtzing, der sich mit diesem Konzert gewißer» maßen einflihrte. Und gut führte er sich ein, denn die Vorträge gingen unter seiner Leitung alle ausgezeichnet vonftatlen. Auch hervorragende Kräfte zur Mitwirkung hotte der Verein gewonnen, so die beiden Schwestern Fräulein Elisabeth und Gudrun Rüdinger für Gesang und Herrn Oswald Mittasch für Vorträge nm Klavier. Mehrers Baritonsoli hatte Herr Hermann Vormcyer, ein Mitglied des Verein?, übernommen. Zwei Männerchöre: „Morgenlied" und „In den Alpen" eröffneten da? Konzert. Ihr s»st«s Können gaben die Sänger und ernteten reichen Beifall. Ueber au»gezei»n«t« Tenöre verfügt die Sängerschar, das merkte man schon am ersten Ll«d, ein Umstand, dessen sich nicht jeder Verein rühmen kam;. Ten Männcrchören folgten vier Duette, gesungen von Fräulein Elisabeth (Sopran) und Fräulein Gudrun Rüdinger (Mezzo sopran). Reizend und anmutig war der Vortrag dieser kleinen Liedchen und erweckte nach jedem einzelnen stürmischen Applaus. Namentlich nach dem letzten Liedchen: „Walte Gott, Vater" — ein Schlummerlied — wollte der Beifall kein Ende nehmen. Und wahrlich, die Sängerinnen hatten «S verdient, denn man konnte sich nichts An mutigeres denken, als dies« beiden Schwestern nebeneinander, von denen jede über ein reizend klangvolles Organ verfiigt. Ein Solo für Klavier: Präludium, Air und Rigaudon aus Op. 40 von dem verstorbenen norwegischen Komponisten Edvard Grieg, schlotz sich den Duetten an. Herrn Oswald Mittafch, dem Vortragenden, wurde eben falls lebhafter Beifall zuteil. Ein Mitglied des Vereins, Herr Hermann Bormetzer, betrat hi«rauf als Solist die Vortragsbühne. Zwei Lieber für Bariton: „Meeres zauber" und „Tom. der Reimer" fang er und wurde für seinen ausgezeichneten Vor trag durch reichen Applaus belohnt. Dem Gebückt«!-? I. v. Eickendocsfs, besten Todes tag am 24. November d. I. zum 50. Male Wiederkehr!, gakten die dann folgenden drei Männercküre: „Ter Jäger Abschied", „In einen: kühlen Grunde" und „Der ftohe Wandersmann". Reizend klangen diese asten und doch immer neuen schlickten Lieder: erst hierin konnicn die fast durchweg älteren, in der Pflege de? deutschen Volksliedes ergrauten Sänger ibr ganze? Können beweisen. Dem den zweiten Teil einteitenden Männerckor „Schön Rohtraut" Zeigte ein zweite.; Solo für Klavier: Eludcn in u und cie» und Polonäse in k"w von Chopin und darauf die Hauptlci'tung für Sanger nud Solisten: „T-aö begrabene Lied", für Männer- und gemischten Chor, Solo und Klavier. Stürmischen Beifall zollten die Znhörer den Solisten und Sängern für ihre prächtige Leistung. Nach einer klcincn Pause Vegann ein fröhlicher Ball, der die Fesiteilnehmcr noch lange beisammen hielt. Ter Männrrgcsangvrrcin „Sängerkreis" in Leipzig Reudnitz, unter Leitung seines bewährten Dirigenten Lehrer Seidel, vcranslasteie am Sonnabend abend im Schloß keller" zu L.-Reudnitz sein 34. Stiftungsfest, zu dem sich eine große Anzahl Gäste eingefunden hatte, die den geräumigen Saal bis auf den letzten Platz füllte. „Tu deutsche? Lied, du unler Hort, treu zu dir sieh'n wir immerfort!" so lautet das Motto de? Vereins, und treu ist man ilun auch zum Stiftungsfest geblieben. Eino gar stattliche Sängerschar ist es. die sich um ihren rührigen Dirigenten sammelt. dn-° deutsch« Volkslied zu pflegen. Und nur Gaw.. wurde zum Vortrag gebracht, zuerst zwei Mannerchöre mit Baritonsolo und Klavierbegleitung: „Weihe deS Liedes" von Baldamns und das machtvoll erklingende L-ed „Landnnerkennima" voz. dem im Sep tember d. I. verstorbenen großen norwegstven Komponisten Edward Grieg. Vor- züglick, klappten diese beiden Chöre und braden Sängern reicken Beifall ein. EtenZall? reicken Beifall sanden die reizend nngenen Lieder deS für diesen Abend gewonnenen Fräulein Anna Brückner, die mit ihrer reinen, welchen Sovranitimme sich schon nach dem ersten Lied die Herzen aller gewann. Weitere Mannerchöre folgten, erst die „Gotcntrcue", dann „Die Kapelle" und zuletzt das wundersame „Waldes rauschen". „Doch wer dies Rauschen will versteh'», der muß im Wald zu zweien geh n", wie herrlich ist dicke Stelle des Liede? und wie weich und innig wurde sie zu Gehör gebracht! Wieder sang Fräulein Brückner «inige Lieder und wieder wurde sie mit Beifall überschüttet. Drei kleine Mannerchöre: „Ein Vöglein singt in: Wald", „ES steht eine mächtige Linde" und „Wenn zweie sich gut sind" bildeten den Schluß des KouzertS. Doch nach Haus« ging niemand, denn nach einer kleinen Paule wurde zum Tanz aufgespiclt, bei dem nun erst die echte Fröhlichkeit der Sangesbrüder znm Durchbruch kam und der lange, lange währte. Ter Mannergesangverein „Karl .Krause", Leipzig-Anger, hielt am Sonnabend abend im Etablissement „Albcrtgartcn" zu L.-Anger sein 28. Stiftungsfest ab. D-e Mitglieder des Verein? setzen fick zumeist aus Angestellten und Arbeitern der be kannten Firma Maschinenfabrik Karl Krause in L.-Anger zusammen und weisen eine beträchtliche Stärke auf. Demzufolge war au» der Besuch ein sehr großer, was bei der großen Zahl der Angestellten der genannten Firma, die la meist mit ihren Familienmitgliedern erschienen waren — abgesehen bon den zahlreichen Gästen — nickt wundernehmcn konnte. Auch die EhcfS und deren Angehörige bemerkte man untre den Ehrengästen, was wesentlich zu einer gehobenen Festessiimmung bei trug, denn das war für die Sänger erst reckt ein Ansporn, ihr Können In ein reckte? Lickst z» stellen, lind das ist ihnen denn an» tröstlich gelungen. Als Mitwirkende hatte der Verein den Leipziger Konzcrtlänger I. Babrik und die beliebte Kapelle Gustav Eurtb gewonnen. Letztere leitete da? Konzert mit einigen gut vorgen-acencn Muslk- picrcn ein, an die sich ein Männcrchor wit Baritonkolo nnd Orchester ..Weibe de? Liedes" anschloß. Sowohl die Sänger, als Herr Babrik, der daS Solo übernommen hatte, und nickt zuletzt die Kapelle Eurth leisteten ihr Bestes, und so konnte es denn nickt fehlen, daß dieser Vortrag vortrefflich gelang. Dem hierauf folgenden Solo deS Herrn Babrik, „Wolfram? Gesang", au? „Tannhäuser", das reichen Beifall fand, schloß fick ein Männerckor, „Die Toten de? Illi?", von Eurti an. Wie machtvoll erklang da? Hurra, wie feierlich der Schwur der sterbenden Helden de? nutergehcnden „Iltis", „Wenn der Kaiser einst ruft ab", unwillkürlich wurde man von der Wirkung diese? herrlichen Liede? gepackt und sah sie leiblich vor sich, die Helden, die mit einem Hurra auf Kaiser nnd Reick in den Tod gingen. Stürmischer Beifall wurde den Sönaern für diesen ausgezeichneten Vortrag zuteil, der nickst zuletzt dem rührigen Dirigenten Herrn Carl Schönherr galt. Drei Ileine Mannerchöre, „Steht ein HauS in Grün gebaut" von Falke, „Wiegenlied" von Brahms und ..Altdeutsche? Liebeslied" von unserem Wohlgemut», den man übrigen? auch unter den Güsten sehen konnte, eröffneten den zweiten Teil des Konzerts. Prächtig war der Vortrag dieser reizenden Liebchen, namentlich di« wunderbare Stelle im „Wiegenlied": „Morgen früh, wenn Golt will, wirft du wieder geweckt", wurde äußerst art und innig gesungen. Herr sbrik sang darauf drei Lieder kür Bariton: „An Sie" von Schwab, ..Ein Blumen strauß" von Frommer nnd „'s schläfrig« Dcnnbl" bon Bohm, von denen namentl-ch das erste außerordentlich gesiel. Herr Babrik verfügt über einen weichen, sympathi schen Bariton und bat viel zum guten Verlauf deS Festes beigetragen. Ein Quartett in E-Moll von Beethoven der Herren Konzertmeister Fix, Lincke, Nisse und Notenthal Pan der Eurtbfcken Kapelle nnd der ..Matrosenchor" au? „Ter fliegende Holländer" — Männcrchor mit Pianosortebegleitung — bildeten den Schluß der Darbietungen, denen sich ein fröhlicher Feftball anschloß und der zweifellos bi? in die frühen Morgenstunden gewährt bat. Ter Männergrsangvcrein „Tiingrrherz" veranstaltete im Gaals de? Vereins für Vclkswohl einen Unterbaltungsabend. der gut besucht war. Die wohlgeübte Sänger- sckar bot unter Leitung dc? Herrn O. Lndwig eine Reihe febr ansprechender Männer chöre. Mehrere Einakter, darunter da? Liederspiel „'s Lieserl" von Kneifs, schmückten durch ihre glatte Ausführung den Abend de? weiteren auS. Ein Ball schloß sich an. Trr Bezirlöverein Leipzig des Tentschen KeUuerbunbrS, N.-G., feierte am 11. No. vcmber im Etablissement „Schießkeller" lein 27. Stiftungsfest. BIS auf den letzten Platz gefüllt war der geräumige Saal von den sonst io geschäftigen „Obern" mit ihren Angehörigen. Heute wollten sie auch einmal Gäste sein und sich amüsieren, oft kommt'S ja doch nicht vor. Das Nene Leipziger Konzertorcbesier erledigte unter Leitung deS Musikdirektors Darnstädr den musikalischen Teil des Programms und entledigte sich seiner Aufgabe vortrefflich. Tie Stunde war schon etwa? vorgerückt, da versammelte der Vorsitzende des Vereins, Herr Robert Arnold, sonst der Herr „Oker" vom Fürstcnhof, seine Getreuen um sich, nnd ergriff da? Wort zu einer Be grüßungsansprache. Er begrüßte die Gäste, die Herren der Hauptverwaltung, die Inbllare und die Delegierten der auswärtigen Bezirksvereine, ermahnte dann seine Bundesmitglieder zu festem Zusammenhalt zur Lösung der sozialen Frage, zur Wahrung der StandeSintcressen und schloß mit einem Hipp, hipp, Hurra ansS an gestammte Fürstenhaus. Hieran schloß sich dir Verleihung von Ehrenzeichen für 25- nnd 10jährige Mitgliedschaft an. Herr M. Müller nahm sic vor, er dankte den Jubilarcn für die Treue, die sie jederzeit dem Verein gewahrt, hofft, daß sie noch recht lange der guten Sache erhalten bleiben und ließ sie hochlcven. Einer der desoricrten Herren dunste in bewegten Worten. Verschiedene Delegierte, unter ihnen der Vertreter des Genfer Verbandes, beglückwünschten den Verein, worauf der Vor sitzende noch die eingelaufenen Glückwunschtelegramme verlas. Einem flotten, fris» gespielten Schwank, „Die kleine Schlange", der stürmische Heiterkeit hcrvorricf, schloß sich ein fröhlicher Ball an, an dem sich die lustigen Befrackten bis zum Morgen grauen beteiligten. Ter Turuvkrein z« k.-Entrttzsch wird am 17. November im Saal« des Gasthof«» zum Golden«» Helm sein 47. SttftnngSfest, besteyend in Konzert, Theater und Reigenaufführung und Ball feiern. Evangklisckkr Arbeiterverein Leipzig. Am Freitag, den 15. November, abends Uhr, hält der Evangelische Arbeiterverein Lcipzig-Gefamtvcrein im Vcrbandshaut- der deutschen Gcwerkverein« „Stadt Hannover", Seedurgstraße 2S/27, eine Mit gliederversammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1) Bericht über den 2. Deutschen Arbciterkongreß in Berlin. Berichterstatter: Paul Schwede. 2)Aussprache. Kunstkalender. Theater. Leipziger Stadt,Heater. Im Neuen Theater wird heute die Komödie Ti« heilige Sacke" wiederholt. Morgen findet das zweite und letzt« Gastspiel von Signoriua Francesckina Prevesti al? „Carmen" statt. — Im Alten Theater geht heule „Ein Walzcrtraum" in Szene, morgen als volkstümlich« Vorstellung zu halben Preisen Gottschall? Schauspiel „Auf den: Kynast", vorher der Einakter „Am Ende". — Als nächste Novität gelangt nm 23. November Max Dreyers vierakstges Lustspiel „Tie HochzeitSßrckcl" ,.nr.iussährung. Vereinigte Lei»z!g,r -chauiplelkrinser. Im Schauspielhause gelangt heute bet halben Preisen ('vetheS „Egnivnt", mit Direktor Hartmann in der Titel- roll«, zur Anlfiihrung. Freitag wird da? beliebte Lustspiel „Frau Rechtsanwalt" ge geben. Sonnabend geht die erfolgreiche Komödie „Raffle?" wieder in Szene und Sonntag gelangt znm ersten Male „Dienerinnen" von Bahr zur Aufführung. Baitenbcrg-Tyeaikr. Heule Donnerstag geht La? französische Sittenbild „Zazg" in Szene. Morgen wird die Novität „Wo die Liebe binfällt" gegeben. Konrertt. Ter zweite Kammermusikabend deS Böhmischen Tircickauartetts findet am kom menden Sonntag im Kausbaussaale statt. Zur Ausführung gelangen Max Reger? Stceicklrio, Schuberts Forelienguintett (mitVcra Maurina-Pretz amKlav-er) unb Beethovens A-Moll-Ouartclt (OP. 132). Wer schon einmal durch da-Z Böh mische Ltreichguartett Beethovens»« Werke hörte, weiß genau, welch hoher Kunst genuß auch diesmal bei der Ausführung des A-Moll-Quartetts zu erwarten steht. Karten bet E, A. Klemm und Franz Jost, Martha Ktinhel spielt Dienstag, den 10, November, Im Knufbaule vier Klavier könnten, und zwar F-Dur von Moqart, A-?-Dur (LV. 110) von Beethoven, G-Moll ;Lp, 22) von Schumann und B-Moll (Op. 74) von Gsgzeunow. Karten für das Konzert bei C. A. Klemm nnd Franz Jost. Riedel-Verein. Tie Gelegenheit, Herrn Kammersänger Burrian wieder ein mal in Leipzig zu kören, bleiet sich im Bubtagkonzert des Nledel-Verein? am 20. No. vcmber. Herr Burrian Kat feine Mitwirkung bestimmt zngesagt aus besonderer Svm- pcstkue für den Riedel-Verein und seinen neuen Dirigenten, Herrn Josef Pcmbaur. Auch die anderen hervorragenden Solisten der Tre'bencr Hofoper, die in dem Konzert Mitwirken, werden allgemein interessieren, da sie für Leipzig wohl bisher noch fremd sind. Tie öffentliche Hauptprobe zu dem Konzert ist am Vorabend des Bußtages. Dienstag, den 19. November, in der ThomaSkircke. Zur Hauptprobe sind Karten nur in beschränkter Anzahl zu haben in den bekanntgegckcnen Verkaufsstellen. Felix Berber wird auf vielseitig geäußerten Wunsch in seinem am 21. November im Kaustjanfe siatlslndenden Konzert an Stelle de? Violinkonzertes E-Dur bon Back das Violinkonzert T-Tur von Brahms spielen. Karlen bei Paul Pabst, F. Jost nnd Kastellan Melfel. Nm Mittwoch, den 27. November, werden wir noch einmal den Genuß Kaken, den gefeierten Geiger Willy Burmester zu kören. Das Konzert findet wiedcrmn im Städtischen Kaufhanse statt. Karten sind bei E. A. Klemm, Neumark! 28, und Franz Jost, PclerSsteinweg 1, zu haben. Ein« Musikalische Ausstellung, wie sie im vorigen Jahre im Höffertschen Atelier stattfand, u. a. unter Mitwirkung von Akfred Reisenaucr, veranstaltet Herr Musis- bcrkcgcr D. Nah ter nm Sonntag, den 1. Dezember, nachmittags, im Hotel dc Pruste. Zur Ausführung gelangen da? Trio Op. 7 von Wolf-Ferrari und Lieder von Bernhard Selles. Ter ausgezetcknete GeigenkünNIer Theodore Svierlng, welcher Im Mai und Juni mit bestem Erfolgs in London konzertierte, wird am 7. Dezember wieder im Kauf haufe anstrcten. Spiering wirkt gegenwärtig nsz Hnuptlehrcr der Geigerschulc nm Sternschen Konservatorium in Berlin. TaS MnüNsaus „Llpsia", hier, teilt un? soeben mit, daß die Nachfrage nach Billett? zu dem Konzert der Firma Carl Below, Mnmmutwerkc, hier ungemein rege ist, und dürfte es sich daher empfehlen, sich dieselben nickt Im letzten Augenblick zu besorgen, denn allem Anschein na» wird an» diesmal das Konzert, ebenko wie da? vorige im Zoologischen Garten, auSderkanst sein. Kunst,aion. Kunstgewerbemuseum. Heute vormittag 1-12 Uhr findet die erste Führung durch die Sammlungen deS Museums statt. Der Dircftor deS Museum?, Prof. Dr. Graul, wird die in letzter Zeit wieder wesentlich vermehrte und eben ganz neu geordnete Zinnsnmmlung Vorführer:. Durch die Erwerbung der äußerst wertvollen Sammlung Zöllner und die Hinznzichung erlesener Stücke an? einer anderen bedeutenden Speztalsammlung hat da? MuKum eine Zinnsammluug gewonnen, wie sic gegen wärtig in öffentlichem Besitz wohl nicht wieder anzntrcssen ist. Ihre Bedeutung be ruht nicht allein in ihrem ganz außergewöhnlichen Umfang, sondern auch in ihrem Reichtum an seltenen Stücken, Vor allen: aber darin, daß sie setzt schon einen voll ständigen Ueberblick über alle wesentlichen Gattungen der Zinngießerknnst bietet, und ihre gesamte Entwickelung von der gotischen Epocke überschauen läßt, Tie Führung soll dazu dienen, den Befticker zum eingehenden Studium dieser Entwickelung an- zuleiten. Vergnügungen. Krlstanpalast-Thraier, Sämtliche derzeitigen vorzüglichen KünstlerZpezialitäten treten beute zum vorletzten Male auf. Zentraltheater. Weinrestaurant. Speisen und Getränke sind stet» erstklassig. Abend? Unterhaltungsmusik. — Wiener Eafs. Täglich nachmittag? und abend? Wiener Salonmusik. — Im großen Festsaal heute Ball. Sanösvuci. Ter heutige Familicnabend besteht au? einem humoristischen Kon zert der Paul- und Medsel-Sänger. Anfang 8 Ukr: nm 10 Uhr beginnt der Ball. Wagner» Konzerlhan» (Koknrger Hof). Heiterkeit herrscht allabendlich und dafür sorgen die Hamburger lustigen Sänger, welche nun schon tm »weiten Monat da? Feld erfolgreich behaupten. Wochentags beginnt die Vorstellung '48 Ukr. Münchner Hof. Täglich nachmittag? von 4 Ukr av Künfllerkonzcrt. Literarische Anzeigen. Svvmrrm's Men Mzlk'ksdkrivdt wird Mitte November im 37. Jahrgang erscheinen. Ich stelle ihn meinen Herren Kunden al» WeißnachtSkatalog zur Verfügung. „n, I*ant1 In I.MpRix. Harkortftr. 8 zwischen Floßplah n NeichchzerM), erböhteS Erdgeschoß — kein Laden. Fernspr. 3506 änfrmg 8 Ulif. LE" 'I'rmkLk'lü ivlrü U kintnIU «»rr«» 1 «ark nlekt erUoden. Z kMirMesler. S kro88kr Me-üsII. Ssnssouvl Leute vouuerstugs r»i»tItTi»-^I»«Q«I. »sv s kaul- u. Moxool-Stilsor. 8 vkr. Lotrev 80 -H. Vorenzilrurten x-illtix. HieiMf: Ak KeselkeliM-ktill. IZinIinrn. lüroher Mittagstisch vo« 12—S Uhr. Abends: DM- Heute. r»a»U1«i> -WM w GHG— 8 Vals UÄZrvZWkr NrH Z USotstlKpIatL 10. Illxlleli oaodmlttn^8 von 4 Uhr sd SM" Hör» 2801'1 -Mg M unter 1-vitunn äes Xonrzsrtmeistors Herrn öA Unsres krsi. ar«»» siOkApnI. HA OGG «t kk8l»IIIMt NN ItiiN8tiei'Il!lII8 tz Uvsestr. S loh. U. W erner. Xenlrnlstr. 10 i^ Vornehme» kejmiNeo-UesIrnirant. 2 »MW» ItltttKUstin« I» van 1»1« S L Lr. »MW^M ttrosss unck ltlains ?' »t»itl». H 7LM Xomrt M8lkr-8»Ioii-Yimtet8 vlr. Krim Lvoed. k 8ona- nnd k>int»«re lakelmuklk. arssr H» oxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx o kestam-anl vuekkolr. LL. o»«»i Var»«>sI1rIi«r Vas« al»«« l. Sp.-A^ Jobanni»viatz9. Donnerstag: Milchreis mit Zocker n. Zimt. Sohnke. II. » wegen Neubau geschloffen. HL. » Munzgasie 24 26. Donnerst.: Milchreis m. Zucker u. Zimt. Kretzschmar IV. - Plagw., Ztegelstr. Donnerst.: Miichgemü'r m. Pökelst. Weiß, Genlde V. » Sell., Wurz. Str. 53. Klöße mit Meerrritig nnd Pökelfleisch. Trupjrr. 08tL»rsM „ksIMs-Kokv" 17, Ur k«; Ilrtlilrl. K«<i8lbköl inil pkiliMSüksktaffelli. eo«o«z DA- ,os, 7 mit »sinsm ' I. L1n»U»urr;«r WjW tzimtett- M H kiirlkskkll-LMliM. VbsrpoUinAsr ä. 1'nImiS, Varkskr. Nr. n l eipLigs 8 lägl. 5—12, Sonnt. 11—1, 4-12 Uhr. ,«z««r '?luSkunftei,1'irkI!an7'Hainst.2S,l.T.7654 «er«, Rnskunsteill.Detektei3Zi.Prax. vu,rstr.32 kvraz» Alle verfallenen Pfander bi» Nr. kommen drn -.12.07 zur Anktioa, wenn selbige nicht etngrlöst werden, tteinnivk Xeunv, Matthätkirchhos 2», III. ^»« Welch' »deldenk. ült. Hess. Herr hilft anst W Iwe au« Not? Off. n 6. 31 an die Eiprdilion dieses Blatte«. '«7»r Hoffnung 40. Herzlichste Krüß, u. Küste.
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