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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194203046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19420304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19420304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1942
- Monat1942-03
- Tag1942-03-04
- Monat1942-03
- Jahr1942
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1942
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Ver yerrog von Nona genorvrn U Rom. Seine Kgl. Hoheit, der Herzog »o« Aosta, ist am Dienstag, dem 8. März, in Sdairoti an einer kurzen, heftigen Krankheit gestorben, meldet Stefan». Der Duce richtete an die Herzogin-Mntter von Aosta ein Beileidstelegramm, in dem er erklärt, daß de« Lod des Herzogs von Aosta im italienische« Volk und bet der Wehrmacht tiefe Trauer anSgelvft haf. Der Herzog von Aosta werde den gegenwärtige« «nd künftige« Gene rationen als leuchtendes Vorbild dienen. Grosze Erfolge des Inf.«Negt.„Grohdeutfchland" >i Berlin. Leit Beginn des Feldzuges im Osten steht das aus Freiwilligen zusammengesetzte Infanterie regiment „Großdeiitschland" an den Brennpunkten der Kämpfe. In Angriff und Verteidigung hat es sich stets be sonders bewährt. Für seine Leistungen in achtmonatigem Einsatz sprechen die zahlenmäßigen Erfolge seiner Kämpfe. In der Zeit vom 80. st. 1041 SIS 28. 2. 42 hat dieses eine Infanterieregiment 18 600 Gefangene eingebracht, 84» Ge schütze, 102 Pak, 28» Granatwerfer, 1413 MG., 131 Panzer kampfwagen und 1» Flugzeuge erbeutet oder zerstvrt. Auf besondere Erfolge kann die Panzerjägerkompani« des Regiments zurttckblickeu. Bei den Abwehrkämpfen in diesem Winter hat sie in diesen Tagen den 100. Feind panzer seit Kriegsbeginn vernichtet. Vorbildliche Tapferkeit — Neue Ritterkreuzträger des Heeres s( Berlin. Der Führer verlieh daS Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Werner Sanne, Kommandeur einer leichten Division, Hauptmann Ewald Mertens, Kompaniechefin einem Infanterie-Regiment, Oberfeldwebel Wilhelm Reinhardt, Zugführer in einem Infanterie-Regiment. Generalmajor Werner Sanne tttarf MN seiner Kampsgrnppe am Januar und au den sollenden Tagen die Sowjets, die mit starken Kräften „egen eine wichtige Batzittinte vorgingen, zurück. Dieser Erfoi« war nur dadurch möglich, das! (iicncralmalor Laune — stet» selbst in vor- »crstcr Linie erkundend, dnrch sein Bordiid seine durch unerhörte Bcan- sPriichiing starr nittgenoininenen Soldaten immer wieder zu säst liber- nicnschlichen Lcistunucn Mitrist. »nupimann Ewald Mertens hat sich vor allem lm Dezember lttti al» Kvmvanieches und später als Bataiiloudslihrer durch seine beispiel- bastc »luhc und Tavserkeil bcrvvrrageiid ausgezeichnet. So verhinderte er — in höchster Etnsaydercitschast seinen tapferen Infanteristen vor- kämpscnd — den Einbruch der Sowict», die immer wieder mit störten Ärgste» gegen die Stellung de» Bataillons anranntcn. Obersetdwebcl Wtlbeim >>t e t n h a r d t schlug tn den Morgenstunden des 18. Dezember drei mit überlegenen feindlichen Urlisten vorgrtragene Aiigiisse zurlitt. Ritterkreuz für schneidigen Jagdflieger )! Berlin. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Gering, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Leutnant Hans- Joachim Marseille, Flugzeugführer in einem Jagd geschwader. Leutnant Vans Joachim Marseille Hal sich in harten Luft- kämple» gegen die brtltschc pinsel und an der nordasrikantschen Front al« einsavircudigcr :>agdslicgcr erwiesen und bidhcr -tö feindliche Aluji- zeuge abgclchosten. Spanische Flieger auf dem Wege zur Ostfront u Madrid. Spanische Fliegeroffiziere und Mann schaften haben in diesen Tagen die spanische Hauptstadt verlassen, um sich an die Front im Osten zu begeben. Diese Flieger stehen unter der Führung des Kommandanten Salvadore und sollen ihre Kameraden ablösen, bi« bereits mehrere Monate lang heldenmütig gegen die Bolsche wisten gekämpft haben. Ter spanische Luftfahrtminister bat aus diesem Anlaß in einem Tagesbefehl zum Ausdruck gebracht, daß die an die Ostfront gehenden spanischen Flieger nicht nur gegen den Feind Spaniens, sondern den Erzfeind der europäi schen Ordnung kämpfen. Tie Madrider Zeitungen geben in eigenen Kommen- taren den Fliegern die besten Wünsche des spanischen Vol kes für den Einsatz mit und weisen erneut auf di« Not wendigkeit der Vernichtung des Bolschewismus bet dem großen europäischen Kreuzzug hin. Kanadischer 3 OYO-BRT.-Fracbter versenkt if Berlin. Ein 8000 BNT. großer Frachter einer kanadischen Schiffahrtsgesellschaft wurde im Sttdatlanttk durch ein deutsches Unterseeboot torpediert und versenkt. Bon der 20 Mann betragenden Besatzung wurden sechs durch ein amerikanische» Schiff ausgenommen. Vie Aufbringung -er Singapurer Evakuierung-flotten Kommandant eines japanischen Kriegsschiffes berichtet bemerkenswerte Einzelheiten )s D»kt». Uever die AnsdeintzUNg bzw. Vcrnttßiung »er am l8. Februar aus Singapur -»»»«lausen«» dtttische» itv - rui«- runglslotten »«richtet heute tn »er japanischen Zeitung .Toll» Äsaht Lchtmbun" der Kommandant «Inet nicht näher bezeichneten japani sche« Krtegssl-tfse» »«merkenswert« iEinzclheiten. Nachdem Erkundnng»- slieger »ie Audsahrt von Kriegs- und Haiidelstahrzciigcn zwei Tage »or Betzin» »er Ucbcrgabe von -Singapur scstgcftctlt hatien, erhielt das Äri«-»schiss den Beseht, die feindlichen Schisse entweder anszubringcn oder zu vernichten. Das erste Ziel waren zwei Ocltanker, die nördlich der Banka-Insel mit größter Geschivtnötgkctt zu Einkommen »ersuchten und tnsolsteöefien mit einigen gntgezteiten Schlissen ocrjenkt werden mußten. Noch am Nachmittag des gleichen Tages wurde ein feindliches Kanonen boot gesichte», ba» durch Signale die Extsten, von etwa hundert grauen und Kinder» an Bord meibeie. Der ivegner weigerte sich jedoch der japaniichen Anssorüernng nachznkommen und die grauen und Kinder tnnerhatb einer bestimmten Frist tn Booten aus,»sehen, soiidern tras statt besten Borverettungen ,um «ngrtss. till» »le Japaner au« »em verstand, lichen Wunsch heraus, kein« grauen und Kinder zu beschießen, nochmal» ein aus »0 Minuten befristete» Ultimatum stellten, erschienen Plötzlich siins Blenheim-Bomber, die sofort zum Angrift übergingen. Infolge schlechte, Zielen» wurden jedoch nicht die Japaner, sondern da» feindlich« Kanonenboot mehrsach getroffen, bas unter «roste» Detonationen so schnell unierging, daß niemand gerettet werden konnte. Am folgende» Tag wurde ein gröstere», mit zahlreichen tropischen Bäumen getarnie» setndllche» Schiss gcftcttt, da» sich im Scheimverserlscht alt ein Spezial-Fahrzeug herausstellte. Schon nach kurzem Schußwechsel geriet der Gegner in «ran» und versank. Wegen »er großen Minenvcr scuchung »i«scr Gemässer mußte da» japanische Kriegsschiff nach «cendi- gun« de» Kampfe» zunächst etwa 1L0 Minen mit Maschinengcwchrseuer un schädlich machen. Gleichzeitig liesen Meldungen von anderen japanischen Einheiten über ihr« erfolgreiche Tätigkeit ein, in deren Beriaus bekannt- lich nicht weniger als 88 setndltchc Fahrzeuge aus den Meeresboden ge schickt wurde». Am lö. Februar waren austcr einem feindlichen Handels schiss keine Erfolge zu verzeichnen. Dagegen gelang e» einem anderen japanische» Zerstörer, nach einer wilde» Bersolgungsjagd ein weiteres »rittsches Kanonenboot, besten Bemannung in» Innere der Banka-Insel flüchtete, aber später eingefangen werden konnte, zur Strandung zu drin- gen und tn Brand zu setzen. Am Tage Nach dem Fall von Singapur kaperten die Japaner tn der Berhala-Straste liwiichen Ltnggaarchipcl und Sumatraj «in kleines Boot, in dem zwei britische Fltcgerobcrsten nach Sumatra zu flüchten versuchte», um, wie sic erklärten, in Palcmbang das Kommando über ihre au» Singa pur mangel« gevrauqssühiger Flugplätze vertriebenen Formationen wieder zu übernehmen. * Nm 17. Februar gelang dann die Aufbringung eine» britische» U-Bootiägers mit britischen Truppen au Bord, di« gleichfalls Singapur bereit» am ist. Februar in Begleitung zweier weiterer, aber inzwischen versenkter Schisse verlasten hatten, bim ist. Februar wurbc «tn feindliches Dorpeboboot gesichtet, ba» nach Abgabe eine» einzigen Schlisse» di« weistc Flagge hißte. Der Gegner hatte die Japaner, die aus Ruswette heran gekommen waren, für ein niederländische» Schiss gehalten. Bom Fall Singapur war auf dein Torpedoboot noch nicht» bekannt. Sächsische NSKK.-Männer an der Kanalküfte IPK.l Der Führer «ine» NSKK.-Regimentc» fährt zur Besichtigung seiner Haiiptkolvniien, die an der belgischen Kanalklistc liegen und dort Baumaterial, Betrteb»stoss und Munitionsnachschub siir die Flughäsen und Flakstellnngcn der Lusiivassc fahren. Ich ergreife diese Gelcgcnhclt, mich anzuschlicfte». Im Morgengrauen gebt e» in rascher Fahrt durch die verschneite Winterlandschaft der slandrtschen Tiefebene: weltbekannte Ortsnamen an» dem Weltkrieg löls/18 nnd an« den Kämpfen von ilttü huschen hinter den vereisten Wagcnsenstcrn vorüber. Der Ncgimcntssührcr kennt die Siegend: er ist alter Welttricgstcilnebmcr nnd hat damals auch hier gelegen. Kalt ist es im Wagen, aber wir reden un» warm: er spricht begeistert von den NZKK-Männern, die nun seit einem Jahr hier eingesetzt sind. Was habe» die NSKK.-Männer in der blauen Lustiuafsen-Unisorm mit beit NSKK.-Hoheit», und Rangabzeichen, die sich durchweg sreitvillig ,1t diesem Einsatz gemeldet hatten, aber auch geleistet. Als sic hier an- kame», sanden sic austcr de» grünen Aufgabe», die ihnen gestellt waren, nichts vor. Dienststellen und Unterkünfte für den RegimentSstab und die Staffelstäbe, für die Hanpikolonnen nnd Kolonnen mustten tn Anpassung an die örtliche Lage der transportmästlg zu betreuenden Flughäsen gesucht und »weckmästig eingerichtet werden. Die notwendige Anzahl geeigneter Kraftfahrzeug« war zu beschassen, Werkstätten und Ersatzteillagcr waren ctnzurichie» — bet der «rosten Zahl der eingesetzten Fahrzcugtype» keine leichte Ausgabe — und was sonst noch zu einem Unternehmen alles ge hört. Das war in geradezu unwahrscheinlich kurzer Zeit geschasst lind dann ging c» mit Feuereifer an die eigentlichen Ausgaben. Wenn man die Zahle» der seitdem beförderten Material-, Betrieb». statt- und Mutiitionsmengeti »ach Donnen und der dabet gcsahrenen vielen Millionen Kilometer Höri, die setzt natürlich nicht vcröstentiicht werden könne,I, dann bekommt man einen Begriss von dem Schwung und der Einsatzbereitschaft, di« ilnscre NSKK.-Männer aufgebracht haben, um diese Leistungen zu vollbringen. Diese» Regiment hat ebenso wie alle anderen seinen vom «csehl»habcr de» Lustgane» wiederholt anerkannten Teil am schnelle» Bau der Flugeinsahhäsen nnd an der Bewältigung des Muni tion« und Betrieb»stosfnachsch>ibe» siir di« groben Lustangrlsfe gegen England geleistet. Eine der Hanpikolonnen, die in einem kleinen Orj an der belgischen Kanalkllste liegt, treffen wir beim Mittagessen an. „Achtung!" Die Männer springen aus. Ter Haiiptkolonnenslihier meidet dem Führer des Regimentes. „Weiiermachcn!" Wir setzen nnö, erhallen unseren Schlag Essen und dann ist auch schon eine lebhafte Unterhaltung zwischen dein Regiments- flihrer niid den NLKK.-Männern im Mange: der NLKK.-Hauvtsturln- slihrcr kennt sie nnd sic kennen ihn. Sic wissen, er verlangt sehr viel von ihnen. Dienst ist Dienst. Da gilt Haltung, Disziplin und Etnsaü- bercftschast. Darllber werde» keine grosten Worte gemacht, da» sind für die NSKK.-Männer Selbstperständltchkeften. Aber nach dem Dienst kommt die Kameradschaft zu ihrem Recht, wie wir sie auch daheim im Motor- sturm gepflegt haben. Der HauptstiinnsUhrcr spricht zu seinen Männern. Er sagt ihnen, das, er sich freu«, sie wie immer tn tadelloser Haltung nnd bet bester Sttm- muiig angeirosse» zu habe». „Bleibt so, wie Ihr seid und bewahrt Euch weiter den echten NSKK.-Metst. Neben Euren Ausgaben geht die AnSbtldung weiter. Set c« mit der Waffe ober in der politischen Schulung, damit wir immer bereit sind für jeden Einsatz, den der Führer von un» sordcri." Hart schmettern die Kamptiiebcr unserer NSKK.-Männer dnrch den Raum nnd dnrch die vereisten Fenster über das graue Wasser des Kanal». »Denn wir sahren gegen Engetland." NSKK.-KriegSbcrtchtcr Kutsch." Französischer Frachter versenkt Ne«« Tot« ss Berlin. Ter französische Frachter „Plm 20" wurde im Mittelmccr ans der Fahrt von Sfax nach Tunis am I. Mürz von einem englischen U-Boot torpediert und ver senkt. Trotzdem bas Schiff deutlich sichtbar die französischen Hoheitsabzeichen trug, ging daS britische Unterseeboot zum Angriff vor und schoß zwei Torpedos ab, die das Schiff trafen. Neun Mann der französischen Besatzung mußten diesen Uebersall des Briten mit dem Leben bezahlen, dar unter zwei Jndochinesen nnd zwei Araber. Der Rest der Besatzung konnte gerettet werben. Die Labung des Schif fes bestand aus Phosphat, das für die französische Land wirtschaft bestimmt war. Die „Plm 20" hatte eine Wasser verdrängung von 5417 BRT. Der stellvertretende Oberkommandierende der Chinesischen Kommunistischen Armee getötet )s Peking. Wie aus den Aussagen gefangener Kom munisten hcrvorgeht, wurde der stellvertretende Oberkom- mandterende der Chinesischen Kommunistischen Armee in Ost-Hopei, Paosen, am 17. Februar bei einem Gefecht während der japanischen Strafexpebttion bet Maochiadho- wang getötet. Cornelius Vanderbilt, der Senior der bekann ten Milliardärsfamilie, ist un 60. Lebensjahr an Bord seiner Nacht gestorben, wie aus Neuhork gemeldet wird. Sühne für den Lobstädter Mord DodeLurteil gegen ben Mörder * Leipzig. «mW. Oktober v. I. würbe tn Lovstädk die Fran eine» Landwirt« ermordet ansgesnitden. Als Täter konnte der aus dem Hof beschäftigte Wjährtge landwlrisihastltihc Arbeiter Hein, Myrrhe kurz daraus verhaltet werden, nachdem er einen vergeblichen Selbstmordversuch unternommen hatte. Ter Grund zur Tat war ihm ei» alter Mantel ge wesen, von dem er meinte, baß er ihn noch häiie tragen können, währen» di« Frau ihn zerschnitten hatte. So kam Myrrhe aus den Gedanken, der Krau >n Abwesenheit ihres Mannes eins an»,»wischen, indem er ihr mit einem Hammer einen Schlag gegen die Schläfe versetzte. Tic Wir- knng des Schlage» war aber schwerer, als Myrrhe sich gedacht hatte. Die Frau siel hin und schrie um Hilse. Nun glaubte der Verbrecher voit- enden zu müssen, Iva» er begonnen hatte. Er holte ein Messer und stach damit blindlings ans die Frau ein, so das, Ne ans grausame Welse ge tötet wurde. Aus Grund de« Gutachten» de» medizinischen Lachverstau- lftgen erklärte der Vorsitzende de« Leipziger Sondcrgcrlcht» den Täter sllr einen schwachsinnigen Menschen, der seinen abgründige» Gedanken nicht die ersorderllchcn Hemmungen entgegenzusetzen vermöge. Obwohl i»u> so ausdrücklich der Schutz de» s> öl «bs. L StG«. ,»gebilligt würbe, wnrde Myrrhe doch al« Mürber und Gewaltverbrecher vom Tondergcricht zum Tode verurteilt, da sein Lebe» selbst dem Gericht wenig lcben«ivert er- schien und da er andererseti« eine IcbenSttichttge gesunde grau im Alter von M Jahren ermordet hatte. Kurze Nachrichten Der Führer hat auf Bvrschlan des ReichSministcrS der Justiz den SA.-Obergruppeuführer Adolf Kob iu Magdeburg auf die Dauer von fünf Jahren zum ehrenamt lichen Mitglied des VolkSgerichtslio»es ernannt. RcichSinteudant Dr. Heinrich GlaS Meter begeht am 5. Mäoz seinen 50. Geburtstag. «WWSMMVMSMSSWESSSWSSESßSMSSSSSSsSSWM .ÄwpomGhUMrmH «M»»-sscEL0tmr »UKW Vkiutb or«»»» «kiLikL. A1K0H-/L» st. Fortsetzung.) „Na, deine Geschichte mit der Schlange habe ich doch schon mal in der „Schanghai-Ttmes" gelesen, als wir in Kobe lagen. Aber Schwamm drüber! Den Mädchen hat'» Spaß gemacht, und ich bin von meiner Linie nicht ange- stellt, um als schnüffelnder Wahrheitsapostel Illusionen zu zerstören. Oder willst du mir erzählen, daß du nicht glücklich bist in deinem Beruf?" Jochen sieht den Freund lächelnd an. „Hast recht, alter Junge. Aber die Sehnsucht nach der Heimat wird nicht kleiner dabei. Vielleicht fahren wir alle nur hinaus, um zu erkennen, wie schön unser Vaterland ist. Komm hier tn diese stille Ecket Morgen sind wir in Genua und müs- sen uns die Hand zum Abschied reichen. Heute aber blüht «ns diese Rüdesheimer TrockenbeerauSlese! Prost, mein Lieber! Das erste Glas auf daS Wohl unseres guten alten Deutschland! Auf daß eS seine Sühn« mit offenen Armen empfange!" Hell klingen bi« Gläser, al» die beiiden Männer an« stoßen. Draußen aber rauscht baS Mtttelmeer um den Bug de» Schisse». Und dieser Bug ist nordwärts gerichtet. Der Geimat entgegen. Gegen Abend kommt Genua tn Sicht. Seine Lichter stehen in buntem Kranz, sie ziehen sich die Höhe des Ge birge» hinauf, als wollten sie sich auöweiten zu einer himmlischen Illumination. Langsam schiebt sich der mächtige und doch so schlank« Leib der „Potsdam^ durch baS Gewirr der Boote, Twer und Barkassen, vorbei an den Seglern der Fischer, die hiuausfahren zum Fang. Tin italienischer Kreuzer gleitet an ihr vorüber In die sinkende Nacht hinaus. Sein Schein, werfer spielt wie ein gleißender Finger, richtet sich bann auf die Flagge am Heck. Die „Potsdam" tut da» gleiche. Und dann senken sich die Flaggen der beiden befreundeten Nationen zum Gruß. Ein Anblick, der die kleinen Lokal- vtAUOI'1, LVtHlrl, vor >t vermag, das schassen ei» Witz und eine sein großes grünes Kabriolett boote, die den Vorgang beobachten konnten, zu einem kleinen Dampfpfeifenwettbewerb veranlaßt. Jochen steht an der Reling, ganz oben auf dem Bootö deck, damit ihm keine Einzelheit entgeht. DaS Schauspiel sicht er wohl nicht znm ersten Male, aber es ist immer wieder in gleicher Weise erregend und neu. Heimkehr! Es ist Europa, das ihn begrüßt, und über die Berge her trägt der Nordwind den Atem seines Heimatlandes. S. Ihnen den Burschen au» bergeschaukelt?" Hänoen die Antwort herauf Noch nie Hatzen sich die Formalitäten so schnell erledigt wie heute. Aber Jochen kniet sich auch dahinter! Und waS ein ausmunternoes „Avanti, sisuoisi, avanti. per kavors!" nicht vve»,»», dv Zigarre. Schon schwebt ß „ über die Reling des Schiffes. Die Ladebäume glänzen im Scheinwerferlicht wie silberne Arme einer Riesen spinne, die mühelos die schwersten Lasten herübcrretcht. „Da kommt er" lacht der „Erste", der von oben her das Löschen beobachtet. „Haben wir Ihnen den Burschen nicht tadellos von Colombo au» bergeschankelt?" Jochen winkt mit beiden Hänoen die Antwort herauf und brüllt dabet etwas Unverständliches. DaS Löschen der Ladung auf dem Vorschiff hat im selben Augenblick begonnen und verschlingt jede» Geräusch. „Gute Reise! Grüßen Sie Deutschland!" DaS ist da» letzte, wa» Jochen Malzahn hört. Dann rückt er sich tn -en Polstern zurecht. So. Nun zum Zoll. Zur vkki-io siogonais. Ade, liebe „Potsdam"! Du warst schon unterwegs ein Stück Heimat, ich danke dir dafür! Aber nun laß ich dich allein Weiter reisen durch da» Mtttelmeer, durch die Biskaya und den Kanal oh, du bist ein schönes, schnelles Schiff, und alle haben sie un» beneidet, wenn du draußen dich zeigtest, schlank, schnittig, ein edler Renner über die Ozeane. Und ich war stolz, wenn ich sah. daß die Menschen daö Haken kreuz an deinem Heck besahen und dann meinten, daß diese German» doch verdammt gute Schiffe bauen könnten. Fahr wohl und künde von meiner Heimat Stolz und Größe über die Meere hinweg! Ich eile auf kürzerem Wege zu ihr. Geradenwegs dnrch Italiens Ebenen, Über da» Gebirge hinweg, bis dahin, wo der Schlagbaum mir kündet: Hier beginnt Deutschland! Die Beamten im Zollamt sehen ihn mit fröhlichem Lächeln an, denn er pfeift, ohne es zu wissen, immerfort vor sich hin. „Dukko in orcsiim, signors!" sagt der Beamte, der ihm den Zollschein aushänbigt, und, als habe er ihm ins Herz gesehen, fügt er vertraulich hinzu: Es ist schön, ans dem Wege nach Hause zu sein! Gute Reise!" ES hält Jochen nicht länger. Diesen wundervollen Sommerabend wird er benutzen, nm eine große Strecke Wegs hinter sich zu bringen, denn er weiß aus Erfahrung, wie heiß ein Sommertag in der Po-Tiefebene sein kauu. „Wenn der junge Tag graut, will ich in den Alpen auf wachen. Dann ist's nur noch ein großer Sprung bis nach Hanse!" singt er vor sich hin. Einen Augenblick wird er ernst bet diesem Wort. Hat er eigentlich ein Zuhause? Sind es die beiden Grabsteine ans dem Friedhof jener kleinen mitteldeutschen Stadt? Ist's seine kleine Wohnung in Berlin, die er sich gehalten hat, auch wenn er noch so lange abwesend war? Oder ist's der stille Hahnengrnnd, verträumt tn der Heide liegend, wo nun der Onkel sein Lcbensiverk vollendet, der Onkel, der für ihn Vater und Mutter bedeutet? Müßig,darüber nachzndenken! Er fährt selbstverständ- lich nach Hahnengrnnd. DaS steht für ihn fest. Und ist's nicht so, daß alle die Menschen, die kein Zuhause im engeren Sinne mehr haben, ihre Liebe auf daS größere Daheim, auf daS Vaterland, übertragen? Für ihn gilt nur eines: er wird morgen in Deutschland sein. Und übermorgen wird er in Hahnengrnnd altes aus den Kopf stellen, und die beste Flasche soll der Onkel aus en Krach schlagen, daß auf ahren. — r tr nkt einen Kaffee, um sich aufzufrisclien, und die gewaltigen Mauern des Dome» sehen seiner Ungeduld gelassen zu. Dann geht es weiter — weiter —! WaS ist eS, was erdasinat,währendbersilberneKühler. stern vor ihm über die nächtlichen Straßen wandert, Kilo, meter umKilomcter, Kurve UmKnrve? „Zwischen Frank- reich und dem Böhknerwa'.d —", ein Lied, baS er als Stu- dem oft gesungen hat, kommt ihm unbewußt ins Herz und auf die Lippen. Falsch singt er es, aber laut, herrlich laut! Und als er die Schneebergs der Alpen vor sich steht, im Hellen Mondlicht einem Scherenschnitt ans silberner Seide ähnlich, ba strömt's ihm in voller Kraft über die Lippen: „Singe! sprach die Römerin. Und ich sang nach Norden hin: „Nur in Deutschland, nur In Deutschland, da soll mein Schähletn wvhuen!" (Fortsetzung folgt.) dem Keuer holen, sonst wird er die Köter im Dorf aus dem Sri Mailand — eine kurze Rast
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