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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190705193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19070519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19070519
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-19
- Monat1907-05
- Jahr1907
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I. Beilage Somitag, 18. Mal 1SV7 Leipziger Tageblatt. Rr. 1S8. 101. Jahrgang Amtlicher Teil. Der zweite diesjährige Martt für Borsten findet in der Zeit von Montag, den 21. Juni, bis Sonnabend, den 29. Juni, statt. rr?»» Leipzig, am 16. Mai 1907. Ter Rat der Stadt Leipzig. Die Lieferung des Bedaris des städtischen Vieh- »nd Schlacht hoses an Hutter- und Ltreumtttelu ist für Vie Zeit vom 1. Juli dis zum 30. Juni 1908 zu vergeben. Es werden ungefähr gebraucht werden: Los I 4500 Doppelzentner Heu und 500 Doppelzentner Grummet, LoS ll 8500 - Stroh, Los III 5000 . Gerste, 500 . Mehl, Ln« IV . o00 - . Hafer, "S "^1300 . Mais. l'000 « Schnitzel. Angebote für diese Lieferunaeu sind bis zum 3. Juni 1907, nachmittags 4 Uhr verschlossen und mit der Aufschrift: „Futter- und Srreulteserung für den Bieh- und Schlachthos" versehen, bei dem Gejundheitsamte, Rathaus, II. Obergeschoß, eiw zureichen. Sie tönnen sich auf alle Futtermittel oder auf einzelne der oben bezeichneten Lose erstrecken. Die Preise sind für 50 kx -- 1 Zentner anzugebeu. Die Lieferungsbedingungen werden von der Verwaltung des städtifchen Bieh« und Schlachlhofs für 50 abgegeben. rs«> Eine jede Entschließung bleibt Vorbehalten. VIII. MIO Leipzig, am 17. Mai 1907. Ter Skat der Stadt Leipzig. Wegen Auswechselung der Straßenbahnschieneu wird die SchtUerstrasse und die anschließende Straße des Augusluspckatzes auf der Strecke von der Universilälsstraße bis zur Stiasse vor dem Museum vom 22. dss. Mts. ab aus die Dauer der Arbeiten für den durchgehenden Fahr- und Straßenbahnverkehr gesperrt. Leipzig, den l8. Mai 1907. resos IX ° 1684. Ter Rat der Stadt Leipzig. Abteilung für Stras;enpolizei. Wegen Schleusenbaues wird der Tauchaer Weg tu i/eipzig- tiutritzsch von der Delitzscher Straße bis zur Stadtgrenze jLeipzig- Berliner Eisenbahn) vom 23. dss. Mts. ab auf die Dauer der Arbeiten für den durchgehenden Fahrverlehr gesperrt. Leivzig, den 18. Mai 1907. rssoi IX* 1685. Der Rat der Stadt Leipzig. Abteilung für Strassenpolizei. Die Ätrasnutzung auf den Wiesenflächen der Abteilung 4 des Eilenburger Rodelandes in Größe von 4 Äcker 14 (DU und der Abteilung 20 der Ranstädter Viehweide in Größe von 10 Acker 238 (DL, soll für das Jahr 1907 an den Meistbietenden vergeben werden. Biebungslustige wollen sich Tienstag, den 28. Mai, Vorm. 11 Uhr in der Geschäitsnelle des Tiefbau-Amtes, Abteilung für Straßen« reinigiigung, Georgiring >9, Trepve ü, 2. Obergeschoß melden. Ter Pachtzins ist sofort natz erteiltem Zuschlag »u enirichten. rrrsv Ter Rat der Stadt Leipzig. Ttesban-Amt. Wegen Schleußenbaues wild die Leutzfcher Ltrafze in L.- Lindenau von der Apoitel- bis zur Hebelslraße, einschließlich der Kreuzungen mit den genannten Straßen, vom 22. vieles Monats ab auf die Tauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. IX* 1682. Leipzig, am 18. Mai 1907. rsor Der Rat der Stadt Leipzig Abteilung sitr Stratzenvoltzei. Wegen Pflasterung wird die Mlenburgcr Ltrafze vom Ge« richtsweg bis zur Teubnerstiaße vom 21. dieses Monats ab aus die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 18. Mai 1907. rsoi IX'. 1610. Ter Rat der Stadt Leipzig. Abteilung sür Strassenpolizet. Gesunden wurde Ende April 1907 ein Betrag von 250 Kronen. Zur Ermittelung des Eigentümers wird dies hierdurch bekannt gemacht. Leipzig, den 17. Mai 1907. rr?»» nid 173. Tas Polizeiamt der Stadt Leipzig. Die Verstellung von Pflaster- rc. Arbeiten auf dem Stnckgntbahnhos tu Leipzig soll einschl. Maleriallieserung ver« geben werden. Vollendungsfrist 50 Werktage nach Aufforderung. Die Verdingungsunterlagen liegen im Amtszimmer der Bau abteilung Leipzig, Blucherplatz 2, 11„ Wochentags von 8 bis 12 und von 3 bis 6 Ukr zur Einsicht aus und können ge en porto« und beslellgeldsreie Einzahlung «nicht in Brie-marken- von 40 soweit der Vorrat reicht, von dort bezogen werden. Die Angebote sind versiegelt und mit ennprechender Aufschrift versehen bis zum Eröffnungstermin Mittwoch» den 29. Mat d. IS, II Uhr vorn», einzure^chen. Zulchlagsfrig drei Wochen. Leipzig, den 10. Mai 1907. »2317 Königl. Eiienbahn-BetriebSinsvektion 2 — Banabt. —. Auf Blatt 27 des Genossenschaftsieglsters, betr. die Molkerei- genossenschaft Leivzig, eingetragene Genossenschaft mit be schrankter Hastpflicht in Leipzig ist heute emgeirugeu worden: Tos Statut ist in den 8Z 13 und 8 abgeäudert. Abjchrijt des Be schlusses Bl. 132 der Register-Alten. Leipzig, am 17. Mai 1907. «>74 Königliches Amtsgericht» Abteilung IIB. In daS Handelsregister ist beute eingetragen worden: 1) auf Blatt 13281 die Firma Hermann Barth in Leipzig (Südstraße 18 — Arndlsiraße 31). Ter Klempnermeister Hermann Max Barth in Leipzig ist Juhaber. «Angegebener Geschäftszweig: Betrieb eines Handelsgeschäfts für Haus- unn Küchengeräte, Gas- und Wasser-Installation sowie einer Fabrik sür Badewannen und Badeapparate); 2) auf Blatt 13282 die Firma Mitteldeutsche GaSglühltcht- Jndustrie Borgmann L Riemer in Leipzig «Sophien- firaße 12). Gesellschafter sind die Kaufleute Fritz Aljred Bargmann und Fritz Alfred Curt Riemer, beide in Leipzig. Tie Gesellschaft i>t am 1. Mai 1907 errichtet woiden. (Gegenstand des Unternehmens: Vertrieb von Glühlicht artikeln); 3) aus Bl ckt 9775 betr. die Firma Kakao-Compagnie Theodor Retchardt, Gesellschaft mit beschränkter Haftung iu Leipzig, Zweigniederlassung: Die Prokura des Waller Liemann ist erloschen; 4) auf Blatt I2I34 betr. die Firma Berkaussverein der Sächsischen Brauntohlenwerke, Gesellschaft mit be schränkter Haftung in Leipzig: das Stamm'apital ist durch Beschluß der Gesellschafter vom 6. Februar 1907 auf einhunoertfünfundzwanzigtausendlünshunvert Mark erhöht worden; 5) au« Blatt 4862 betr. die Firma Robert Rössner Nachf. in Leipzig: Tie Firma ist erloschen. Leipzig, Len 17. Mai 1907. »»7» Königliches Amtsgericht, Abt. HL. Die Lieferung des Bedarfs an Fleisch- und Wurstwaren sür die Trupvenkücheu und das Lazarett der Garnison auf die Zeil vom 1. Juli b. m. 31. Dezember 1907 soll Sonnabend, den I. Juni 1907, vormittag 10 Uhr im Geschäftszimmer des Proviantamts Leipzig, wolechst auch die Bedingungen zur Einsichtnahme ausliegen, öffentlich verdungen werden. Angebote sind bis zum Beainn des Termins versiegelt und mit der Aus chi ist „Angebote auf Flerschlirserung für Sic Garuison Leipzig" vergehen, an die obengenannte Stelle porto frei einzusenden. ,o4wr Intendantur des XIX. (2. K. T.) Armre-KorpS. Sparkasse Leutzsch. Geschäftszeit: Wochentags 8—1 und 3—ö Uhr, Sonn abends durchgehend von 8—2 Uhr. GcsllMslokai: Zinsfuß U'/-"/«. Haltestelle der Linien D und v der Grossen Leipziger Strassenbahn. ms» Für die im Frühjahr oder Sommer 1908 hier in Betrieb zu setzenden beiden neuen Mark«hallen, welche mit Kühlräumen versehen und nach den neuesten Erfahrungen eingerichtet werben, wird ein Oberinspektor gesucht. Tas Gehalt iit auf 450o steigend von 3 zu 3 Jabren um 300 bis ans 6000 neben freier Wohnung im pensions fähigen Werte von 600 festgesetzt. Nach einlädriger Probezeit erfolgt lebenslängliche Anstellung. Dienstantritt etwa V, Jahr vor Eröffnung der Hallen. Bewerber, welche in einer großen Stadt neuere Markthallen geleiiet, längere Zeit Erfahrungen auf diesem Gebiete geiammelt haben und im Stanke sind, die Hinrichtung und Leitung der Hallenverwaltung selbständig erfolgreich zu übernehmen, wollen ihre Gesuche unier Beifügung von Lebenslauf und Zeugnisabschrinen bis zum 10. Juni d. I. an das Generalburean L«S Magstliats richten. Persönliche Vorstellung nur auf Wunsch. Breslau, den 8. Mai 1907. »0443» Ter Magistrat hiesiger Königlichen Haupt- und Residenzstadt. Sparkasse Schönefeld. Geschäftsstelle: Rathaus. Geschäftszeit: Montags bis Freitags vorm. 8—1 und nachm. 3—5 Uhr, Sonnabends vorm. 8 bis nachm. 2 Uhr. 3423 Sparkasse Wahren-Leipzig. Unter Garantie der Gemeinde. »s°> GeschästSlokal: Rathaus, Hallesche Straße Nr. 75. Fernsprecher: 1537. Bequeme Strassenbahn- und Eisenbahnverbindung. Verzinsung der Einlagen mit /zO/o» Au Ken erster beiden Werktagen im Monaie bewirkte Einlagen werden sür Ker Monat der Einzahlung voll verzinst. Geschäftszeit: Jeden Werktag vorm. 8—1 Uhr und nachm 3—5 Uür. Sonnabends durchgehend vorm. 8 bis nachm. 2 Uhr. GcmMcharlllO Vehsch. Gemeindeamt, Nähe Bahnhof «Bayr. Lahn) und Straßen» 'Stern») badn-Haltestelle: „Postamt Oevich". Gesckwuszeit: 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Udr. Einlagen an den drei erstell Werktagen eines Monats werden auf Viesen Monat mit verzinst. L3I Tie Konkursliste befindet sich in der HandelSzeitung. Leipziger Angekegerch eiten Leipzig, 19. Mai. Pfingsten. Wie bei den meisten unserer Kirchenseste ist auch bei dem Pfingstfeste Heidnisches und Christliches miteinander vermischt. Die Fülle des Geistes, die sich nach dem biblischen Bericht auf die Apostel herniedergesenkt hat, trifft zusammen mit der Fülle des Lebens in der Natur, die altgermanische Fröm migkeit zu einem Dank- und Freudenfeste bewegte. . Ja, selbst das Judentum hat zu diesem Feste, wie zu Ostern, beigesteuert, denn schon in Israel feierte man fünfzig Tage nach dem Passah das erste Erntefest. Ein Erntefest war es auch für die Apostel, die an diesem Tage den ersten Erfolg ihrer Predigt sahen, ein Erntefest sollte es sein bis auf diesen Tag. Ein neues Brot wird jetzt der Seele gereicht, nicht mehr bestehend in toten Gesetzesformeln, in überlebten Dog men und in Glaubensbekenntnissen, die dem heutigen Stande christlicher Erkenntnis nicht mehr entsprechen, sondern in einem neuen Geiste, der das ganze Denken, Wollen und Fühlen umgestaltet und neue Lebenskräfte erweckt. In welche-Formen dieser Geist sich kleidet, darauf kommt es nicht an. Die Hauptsache ist, daß es der wahre Gottesgeist ist, der da lebendig macht. Der geistlose Buchstabe tötet. Und das hat er, unter dessen Herrschaft die Kirche seit Jahr hunderten gestanden hat, nur zu sehr getan. Er hat den Geist der Reformation erstickt, hat Glaubensfreudigkeit und Bekennermnt getötet, hat den Einfluß vernichtet, den die Hüterin der Wahrheit, die Kirche, auf das ganze Volk aus- liben sollte, hat die Liebe und das Vertrauen zu dieser Kirche in weiten Kreisen geschädigt. Woher käme denn sonst der Mfall der Massen, nicht nur vom Kirchentum. sondern so gar vom Christentum, woher käme die Gleichgültigkeit gegen religiöse Tinge, die bis in die neueste Zeit wie ein Bann aus den Gebildeten gelegen hat, und die erst jetzt allmählich neuem Interesse, neuem Suchen und Fragen Platz gemacht hat? Von dem Zwange kommt dves her, den der Buchstabe über den Geist ausgeübt hat und den er in unseren Tagen mit erneuter Rücksichtslosigkeit geltend zu machen versucht. Wie freisinnig sind nicht Jesus und die Apostel gewesen! Die haben kein streng formuliertes Glaubensbekenntnis gefordert, baben keine Kollognia angestellt und keine Ketzergerichte ge halten, darum aber sind zu ihnen die Scharen geströmt, und Tausende haben sich zu ihnen bekannt, weil aus ihren Wor ten und Taten der Geist Gottes, der Geist der Wahrheit und der Liebe, redete. Als aber die Togmenstrcitigkeiten auf kamen, als man ein äußerliches Maß von Glaubenssätzen aufstellte, deren Anerkennung zur Seligkeit notwendig sei, da war die Blüte des Christentums dahin. Es ist lehrreich, daß der Verfall der Kirche genau mit der .Herrschaft dieser Bekcnntnisformcln zusammentrifft. Als die Kirche das „Apostolikum" formulierte, fiel sie von dem Geiste der Apostel ob. Aeußerliche, z. T. historisch nicht erweisbare, z. T. auch der Bibel widersprechende „Heilstatsachen" setzte sie an Stelle des Herzensvcrhältnisses zu Gott, das allein den Namen „Glauben" verdient. Was uns not tut, ist daher nicht eine Wiederaufrichtung des buchstabengemäßen Lehr zwanges, sondern eine Ncuerfüllung der Herzen mit dem Geiste der Pfingsten, dem Geist der Wahrheit, der Freiheit und vor allem der Liebe. Nur solcher Geist ist ein heiliger Geist, und nur er ist imstande, die Schäden unserer Volks seele zu heilen. * Vom Reichsgericht. Ter Senatspräsident am Reichs gericht. Tr. Maßmann, wurde zum Wirkl. Geh. Rat mit dem Prädikat Exzellenz ernannt. Dem Senatspräsidenten Wirkl. Geh. Rat Dr. Loewenstein wurde der Preuß. Kroncnorden I. Klasse, dem Reichsgerichtsrat Dum- reicher, der demnächst in den Ruhestand tritt, der Kronen orden II. Klasse verliehen. * Zn den Landiagswahlen- In vorliegender Nummer veröffentlicht der Wahlausschuß sür den 4. Landtagswahl kreis der Stadt Leipzig einen Wahlaufruf zugunsten des bis- herigen Vertreters im Landtage, Fabrikbesitzer Otto Müller in L.-Neuschönefold. Hierauf sei auch an dieser Stelle hingswiesen. * Für 526 WN .K Gasrohrlegungen, sowie Neueinrich tungen und Verbesserungen der öffentlichen Beleuchtung sollen im Abgabegcbiet der städtischen Gasanstalten in die sem Jahre ausgeführt werden. Es ist das der übliche Satz, kann man sagen, denn die Straßenherstellungen, die fort schreitende Bebauung und endlich Betricbsrücksichten machen in einer Großstadt alljährlich einen solchen Aufwand er forderlich. Wegen fortschreitender Bebauung kommen neu hinzu: in L. - G 0 h l i s - E u t r i tz s ch der Bebauungsplan zwilchen der Pariser und der Geibelstraße, Bleichert- und Lothringer Straße; und L.-Eutrihsch der Bebauungsplan von Storm und Genossen: sowie der Bebauungsplan L. - E u t r i tz s ch - N 0 r d 0 st' in Oetzsch der südliche Be- baungsplan, sowie endlich noch der neue Bebauungsplan am T h 0 m a s'r'i n g. Auch der neue Teil der Königsstraße am Johannistal soll mit Gasbeleuchtung versehen werden. Von den Gesamtkosten sollen 297 500 dem Erneuerungs und Erweiterungssonds der Gasanstalten, 228 500 der Anleihe entnommen werden. Tie Steuerzahler werden also nicht viel merken. * Stiftung sür das Wahrencr Rathaus. Die Firma Leipzig-Wahrener Dampfseifenpulver- und Seifenfabrik von Freyberg L Co., die sich als eine der ersten im nahen Wahren seßycft gemacht hat, und somit der Entwicklung dieses Ortsteiles ein reges Interesse entgeaenbrinat, hat aus Anlaß der Fertigstellung des Wahrener Rathauses für dasselbe ein prächtiges Bild, König Friedrich August von Sachsen in großer Generalsuniform und in Lebensgröße darstellend, gestiftet. Das Bild, mit dessen Ausführung die angesehene Firma I. B. Klein, Kunstbandlung, betraut worden ist, wird im Schaufenster der Firma, Universitäts straße 5, einige Tage ausgestellt, um dann seinem Be stimmungsorte zugefuhrt zu werden. * Lausigker Heilstätten. In das vom Verein für Innere Mission unterhaltene B e t h l e he m st i f t zu Lausig! sind am vergangenen Donnerstag 67 Kinder s23 Knaben, 44 Mädchen), die erste Sektion der Pfleglinge dieses Jahres, ausgenommen worden. Das neuerbaute Erholungs heim zählt, jetzt bei seiner Eröffnung 17 Insassen. Für beide Anstalten wolle man Anmeldungen an der Kaffe des Evangelischen Vereinsssauses, Noßstraße 14, bewirken. Der Pslegsatz für dos Bethlchemstift beträgt pro Tag 1,25 .X (grosse Ferion 1,50 F), für das Erholungsheim täglich 2 ^k, bei Einzelzimmer 2,50 .ll * Bcrufsjubiläum. Anläßlich des 50jährigen Berufsjubi läums des Verlagsbuchhändlcrs und Buchdruckers Georg Leiner, dessen wir schon Erwähnung taten, wurden dem Jubilar zahlreiche Ehrungen zuteil. Es erschienen Deputa tionen des Deutschen Buchdruckervereins, des Vereins Leip ziger Buchdruckereibesitzer und der Geselligen Vereinigung Leipziger Buchhändler. Außerdem erfreuten Geschäfts- und persönliche Freunde den Jubilar durch prächtige Blumen spenden. * Die goldene Medaille. Auf der Jubiläumsausstellung zu Leipzig wurde die Firma Hermann Geißler Nachfolger, Inhaber Carl Voigt, SckffoßMffe?, Spezialgeschäft sür feine Lederwarew, mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. * Von der Dörge-Stistung. Der am 9. Oktober 1892 verstorben« Kaufmann Heinrich Theodor Leopold Dörge hatte der Stadt den Betrog von 100 000 .4l vermacht mit der Bestimmung, daß die Zinsen von 50000 .ll zur Hälfte unverheirateten Töchtern Leipziger Kaufleute, so- wie M je einem Viertel unverheirateten Töchtern städtischer Lehrer und städtischer Beamten zugewendet werden sollen. Bedingung war, daß die Empfängerinnen das 25. Lebensjahr vollendet hatten, und ferner sollten vorzugs weise Avgenkranke oder sonst Gebrechliche bedacht werden. Die Zinsen der anderen 50 000 .lk sollten nach Mladen der Ehefrau des Erblassers (das am 9. Juni 1901 erfolgt isi) verschiedenen Wohltätigkeits-Vereinen zufließen. In der Stadwerordnetensihung vom 28. Dezember v. I. war nun moniert worden, daß sich zu große Ueberschüssc von den Zinsen anaesannmelt hätten, und daß, ehe eiere Richtig- sprcchung der Rechnung für 1905 erfolge, diese Ucberschüsse erst noch stiftungsgemäß verwendet werden sollten. Ter Rat hat darauf erwidert, daß solche Ueberschaffe oft noch ver wendet werden für Bedürftige, hie sich im Lause des Jahres eine Unterstützung erbitten, und er hat deshalb ersucht, die Rechnung nachträglich richtig zu spreche,». * Verein zur Pflege der Kriegergrabstätteu und Denk mäler. Die kürzlich abgehaltene Sitzung des Gesamtvor- standes wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden Klempner obermeister Rudolf Plesse mit einer Trauerkundgebung für den Heimgegangenen verdienstvollen Vorsitzenden Theodor Knirsche und den Kassierer Emil Lange eingeleitet. Es wurde sodann zu Ersatzwahlen für die Aemter geschritten, die durch Hinscheiden der beiden Genannten erledigt worden sind. Gewählt wurde Klempnerobermeister Rudolf Plesse als 1. Vorsitzender, während das Amt des Nechnungsführers dem bisherigen Schriftführer Lehrer Neinhold Bachmann mit übertragen wurde. Stellvertretender Vorsitzender wurde Prokurist Friedrich K a n i ß. Eine : aps Privatkreisen ge gebenen Anregung entsprechend beschäftigte man sich im Laufe der weiteren Verhandlungen mit dem Soldaten grabe auf der, Friedhöfe zu Gröbern. Dieses Grab deckt die Uebcrreste von fünf am 16. Oktober 1813 in der Völkerschlacht gefallenen Offizieren des 10. preußischen In fanterie-Regiments und ist vom Osfizierkorps desselben den gefallenen Kameraden zu Ehren mit einer Gedenktafel ge- schmückt worden. Als das Grab verfiel »nd die Gedenktafel zu Boden sank, hat nach langen Jahren der Sohn eines der gefallenen Offiziere, der hierher gekommen war, um das Grab seines Vaters zu besuchen mit eigener Hand die er löschende Schrift wieder aufgefrischt. Wieder vergingen Jahrzehnte, und als Mitglieder des „Vereins für die Ge schichte Leipzigs" im Jahre 1888 das Grab besuchten, fanden sie eine wssste Stelle. Vom Verein wurde darauf die Wieder aufrichtung der aus Eisenblech bestehenden Gedenktafel, die der damalige Ortspfarrer Rosenthal in Verwahrung genommen hatte, beschlossen. Die in genauer Abschrift er halten gebliebene Inschrift wurde von einem Vereinsmit- gliede erneuert und am 27. August 1888 wurde das Erinne- rungsmal wieder an alter Stelle aufgerichtet. Nach der In schrift ruhen vor dem Denkmal Bataillonschef v. Fritzu Major v. Leffel und Leutnant v. Buchholz. Außer diesen fielen (der Inschrift nach) vom Regiment noch verschiedene Offiziere und 554 Gemeine. — Der Vorstand des Vereins zur Pflege der Kriegergrabstätten und Denkmäler beschloß, der Angelegenheit näher zu treten und dafür zu sorgen, daß das Grab nicht verfällt und einen Denkstein erhalten soll. * Ter Besuch der höheren Schulen gestaltete sich nach den Osteraufnahmen wie folgt: I. Gymnasien. 1907 1906 Thomasschule 624 648 Nikolaischulc 422 402 Petrischule (Realgymnasium) . 561 586 Gymnasialklassen (anderwärts untergebracht) 104 74 Zusammen:. 1711 1710. H. Realschulen. I. Realschule 663 647 II. Realschule 848 842 HI. Realschule ..... 563 569 IV. Realschule . . . . . 320 317 Zusammen: 2394 2375. Es ist somit die Zahl der Schüler in den Gymnasien und Realschulen nahezu unverändert geblieben. Was die höheren Schulen fürMädchcn anbetrifft, so wies die Südschule lam Schletterplatz) 610, die Nordschulc 362 Schülerinnen auf, das sind zusammen 972, gegen 942 im Vor jahre. Das Lehrerinnenseminar zählte 137 <1431 Seminaristinnen. Ganz erheblich hatte dagegen die Zahl der Schülerinnen in der Schule für Frauenberufe zugenommen: sie betrug 1215, gegen 1048 im Jahre 1906. Es mußten daher auch Klassen in der IV. Bürgerschule untcrgebracht werden. Auch die Städtische Gewerbe schule hatte einen Zuwachs aufzuweisen, 1339, gegen 1258 im Vorjahre. Von den Schülern besuchten die Tagesschule 200, die Abendschule 460, die Maschinenbauschule 80, die Loko motivführeranwärterschule 26, die Tischlerfachschule 285, die Malersachschule 138, die Tapezierersachschule 92, die Bild hauerfachschule 39 und die Drechslerfachschule 19. * Ein Erfolg der Selbsthilfe. Aeußerst günstige Ergeb nisse haben die Einrichtungen des Deutschnationaten Hand- lungsgehilsen-Veroandes (Litz Hamburg) im letzten Ge schäftsjahr (1905/06) zu verzeichnen gehabt. Tie Abteilung für Rechtsschutz erteilte in diesem Zmtraum 12 714 Rechts- auskünftc und hat in 961 Fällen bei Streitigkeiten aus dem Dienstverhältnis die Vermittlung übernommen, durchweg mit bestem Erfolg. 161 Zeugnisse und Gebaltssorderungen im Gesamtbetrags von 41 880 .K wurden den Mitgliedern verschafft. Die Auskunftei des Verbandes konnte den stellungsuchenden Mitgliedern in 7913 Fällen behilflich sein. Durch die Stellenvermittlung des Verbandes wurden 3819 offene Stellen besetzt. Tie Versicherung gegen Stellenlosig keit zahlte an 1136 stellenlose Mitglieder 60 352 .E Renten. Seit Begründung der Kaffe (1. Juli 1898) bis 31. Dezember 1906 erhielten 4633 Rentenempfänger 263 594 .<(. Das Ver mögen dieser Versilberung beläuft sich auf 363 840 F. Die Darlehnskasse des Verbandes gewäbrte im letzten Gescbästs- jahre außerdem an notleidende Berufsaenössen 17 989 .<( Darlehen. Die Kranken- und Bearäbniskaffe verausgabte allein im Jabre 1906 für ärztlicbe Behandlung. Arznei und Heilmittel, Krankengeld, Krankenhau^bebandluna, Anne- börigenunterstütznna erkrankter Kaffenmitglieder und sür Be- nräbnisgelder 323 822 F. Tas Vermögen der Krankenkasse betrug am 31. Terember 1906 rund 230 0^0 E. Tie Mit- asiederzaR des Teutschnatianalen HondlnngSaebiffen-Ver- bandes stieg im letzten Geschäftsjahr von 56126 aus 90 413, sa daß dieser Verband ans dem Gebiete der kaufmännischen Vereinsbildungen das größte Unternehmen der Welt dar stellt. ' Personalverändernngen ins Bezirke der Kaiserlichen Obcrpostdirektion in Leipzig. Ernannt zu Postassistenten die Pastgehilsen Backofen, Otto Fischer, Göhler, Hamtssch, Kämpfe, Knösel, Mfr. Krüger, Mess-Dose, Artur Müller, Nabe, Otto Nelius, Nößg-er, Nößner, Karl Schmidt, Schu mann, «Simon, Stockbairsen, Arno Stöhn, Tbomas und Töpfer in Leipzig und Osang in Döbeln, zum Telegraph.n- assistenten her Tclegraphengehilse Zilliqer in Leipzig, zur Postgcssilsin die Telegrrnpssanaehilsin Jungk in Leipzig: ver liehen der Titel Postsekretär den Posta-ssistenten Gruner, Hoffmann, Hucke, Keller und Moritz in Leipzig, der T:tel Telograpbensekretnr dem Telegva-phenossistenten Uhlmann in Leipzig; etatsmäßig angestellt: als Telegraphen mechaniker der Telegraphenssilssmechaniker Lippold in Leipzig, als Telegraphcngessilftn die seither gegen Tagegeld beschäftigten Telegraphengohilnnnen Tressler, Hauvt, Jllert und Jünger in Leipzig; versetzt der Postsekretär Gruner von Leipzig nach Reichen bach (Vogtl.), die Postassistentcn Fülleborn von Leipzig nach Dresden und Arno Müller von Frohburg nach Rochlitz (Sachsen); in den Ruhestand versetzt der Postsekre tär Hanner in Leipzig; gestorben die Oberpostassissenlea Andrae, Klug und Prost in Leipzig. * Ter Verband sächsischer Hausbesitzervereine bat für seine diesjährigen Perbandtungen am 15. und 16. Juni in Äroßen- bain eine anßerorbenNich reiche Tagesordnung auigesleUt. Äußer den üblichen Berichien lügen eine Re he Anträge vor, die sich auf Organisalions-, Kommunal- und Lteuerangelegenbeitm beziehen und v-etsach von allgemeinem Interesse sind. Der Borsland beanlragt die Einrichtung einer Haftpflichtversicherung innerbalo oeS Verbandes. Döbeln fiellt dazu den Antrag, alliäbrlick Ergebungen anzustellen, in wieviel Fällen und mit welchen Beträgen die Ler- einsmitglieder zu Haftvslichtentjchädigungen heranyezogen woroen find. Eine Erweiterung des Gejamtvorstaudes unü eine Vermehrung der Vorstandsmitglieder, sowie verichiecene Statutenänderungen wünscht Zwickau. Dazu beantragt der Vorstand die Schaffung eines Verbandsorgans durch Elweitciung des Chemniper Vereinsorgans. Zur Abänderung des Einkommen st euer- gejeyeS liegen eine Reihe Anträge vor. Zwickau wümcht, daß nicht nur Grundsteuer und Brandkassenbe tiäge abzugsjähig sind, sond rn auch etwa erhobene Gemeindegrundsteueru ober sonstige im voraus vom Giundvesiv zur Erhebung gelangte Bolbelastungssteuern. Stötteritz beantragt die Aushebung der Bestimmung, wonach die Aktiengejell- schäften diejenigen Einlommencbezuge nicht zn versteuern Rauchen, die sie zur Schuldentilgung verwenden oder die sie den Re'erve- fonds Zufuhren. Auch die Steuerbefreiung der zu gemeinnützigen und wohltätigen Zwecken bestehenden Stiftungen soll wieder auf gehoben werden. Beionders dürsten die sogenannlen gemeinnützigen Baugesellichaften in Frage kommen. Mockau, unterstützt von m un Housbrjitzcrvereineil der Umgebung Leipzigs, eriucht. geeignele Schritte zu tun, daß ärmere Bolorlsaemeinden der GrcßstüLte, wie in Preusteu, Unterstützung zu den Schul- und Armenlasicn durch die Glvßstadt erhallen. Mötkan erstrebt besseren Vorortsverkehr mit der Großstadt durch die Staatsregierung, sowie eine mehr städtische Bebauung in Vorortsgememden der Großuädte. Außerdem liegen noch iür die Verhandlungen verschiedene Anträge von untcr- geordneler Bedeutung vor. * Taü Flauen- «uS MäSchenturncn hat innerhalb der deulschen Tnrneischaft im vergangenen Jcttre einen weleultichen Ausschwuug erfahren. Tie Einrichtung besoucerer Kurse zur Aus bildung dec Leiter und Leiterinnen hat danidare Aufnahme ge- «unceu. Auch im Königreiche Sachien ist ein weienllicher Auf schwung im Frauenturnen eingelreren. Tie Zabt der turnenden Frauen und Mädchen stieg im Jahre 1906 von 1o604 ans 11778 (-1- 1167!, die Zahl der Vorturnerinnen von 228 aus 297. In 18 435 Turnzeilen besuchten 357 074 Turnerinnen ben Lurnplan. Das ist gegenüber dem Boriavre ein Mehr von 1936 llebungs- zeitin und 58 994 Teilnebmerinneu. * Der Verein sächsischer Kirchcnbcamten hält am 10. Juni in Grimma seine Generalversammlung ab. Der 430 Mit glieder zählende Verein hatte eine Jahrcseinnahme vou 1152 .11 und eine Jahresausgabc von 918 .<(, so daß ein Ueberschuß von 234 erzielt wurde. Die Untcrstützungs- lasse Hal ein Grundvermögen von 3413 .K, die Begräbniskassc ein solches von rund 6500 .K. Insgesamt hat der noch junge Verein in wenig Jahren einen Besitz von II 500 ange sammelt. —r. Frachtfreie Rückbeförderung. Die Sächsi'che Slaalsbahnoerwaltung gewährt auf den ihr unterslellren Linien frachtfreie Rückbeförderung für die Tiere und Gegen- stände, die auf folgenden Ausstellungen ausgestellt werden: Kunstausstellungen in Pest vom 27. Avril bis 1. Juni und in Venedig vom 27. April bis Ende Oktober, Kaninchencu.s- steltunog in Weinheim in Baden vom 18. bis 20. Mai, Hunde ausstellung in Hannover am 25-/26. Mai, Ausstellung von Erzeugnissen uns Geräten usw. der Bäckerei, KonLiiorei und verwandter Gewerbe in Zerbst vom 1. bis 4. Juni, Au:r- mobilausstellung in Petersburg vom l. bis 17. Juni, Gast- wirtsgowerbliche Ausstellung in Eisenach vom 5. biS16. Juni, Ausstellung von Feuerlöschgerätcn usw. in Gera vom 29. Juni vis 1. Juli und Ausstellung pdotog ao ffs der Er zeugnisse und Bedarfsartikel m Bremen vom 27. bis 30. August. * Der Verein „Leipziger Presse", der vor kurzem seine diesjährige ordentliche Generalversammlung abgehalten bat, kann jetzt auf ein zwanzigjähriges B c st c h en zurück blicken. Aus kleinen Verhältnissen hat sich der Verein, der in den ersten Jahren lediglich ein Untcrstützungsvcrcin Leip ziger Journalisten und S-chriftsteller war, emporgearbcitct, und daß er seiner Ausgabe gerecht geworden ist, bezeugt wohl am besten, daß er in den zwanzig Jahren seines Be- stehens für humanitäre Zwecke im ganzen einen Aufwand von nicht weniger als 57 613 .K gehabt hat. Nach und nach hat sich aber der ehemalige Unterstützungsvercin, der seine Zwecke durch Schaffung von Wohlsahrtscinrichtungen, näm- lich durch Errichtung einer Altersversorgung und Sterbe geldgenossenschaft, durch Unterstützung hilfsbedürftiger Mit glieder, ihrer Witwen und Waisen, sowie durch Unterstützung von Berussgcnossen, die dem Verein nicht angehörcn, zu er reichen suchte, auch zu einem literarischen Verein entwickelt, der neben seinen Humanitären Zwecken sich auch die Pflege journalistischer, literarischer, künstlerischer und wissenschaft licher Bestrebungen innerhalb und außerhalb des Vereins zur Ausgabe gemacht bat. Ter Verein „Leipziger Presse" zählt zurzeit 97 ordentliche und über 40 außerordentliche u. sLwmtUodv »siflvLrUkol. Zss, A. üainslr. 2.
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