Suche löschen...
Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 24.03.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683807715-189403244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683807715-18940324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683807715-18940324
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-24
- Monat1894-03
- Jahr1894
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 24.03.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gedeihliche Entwickelung der Bundesbezirke, dass diese brennende Frage einer klaren Lösung ent gegengeführt und — sei es durch Anträge zum Hie Ghibelinen! Unter dieser Kampfdevise bringt die „Oesterreichisch- ungarische Radfahrer-Zeitung“ in ihrer No. 9 einen längeren Artikel, dessen interessanten Inhalt wir un seren Lesern umsoweniger vorenthalten zu dürfen glauben, als die Tendenz desselben sehr viele Berühr ungspunkte mit den von uns verfochtenen Anschau ungen aufweist. Insbesondere ist dieser Artikel von demselben Grundmotiv getragen, welcher zur Entsteh ung unseres Bundes geführt hat, wir meinen von der — mit dem beliebten Spottprädikat „Particularismus“ belegten He imathliebe. Zuvor werden wir den Standpunkt vertreten, dass, wie die grossen Kriegs triumphe in der Befolgung des strategischen Grund satzes: „getrennt marschiren, vereint schlagen“, zu suchen sind, alle culturellen Aufgaben nur dann ihrer höchsten Vollendung entgegen geführt werden können, wenn sich die Entwickelung getrennt, — unter dem segensreichen Einflüsse der durch Sprache, Sitten und Volkscharakter eng mit einander verbundenen Lands mannschaften — vollzieht, um gegebenen Falls vereint die eigenen Errungenschaften in den Dienst einer grossen Sache zu stellen. Im Rahmen dieser Grundsätze bewegen sich zu meist die Thesen der deutschen Radfahrer Oesterreich- Ungarns, welche für einen nationalen Zusammen schluss plaidiren, ohne die reichsnachbarliche Kamerad schaftlichkeit gefährden zu wollen. Der Artikel lautet: „Vor einigen Tagen ist uns ein Aufruf des Gauverbands Niederösterreich des D. R.-B., worin die Radfahrer Oesterreichs auf das wärmste zum Eintritt in den genannten Bund eingeladen werden, mit dem Ersuchen zugegangen, wir möchten den selben — im Falle dies mit unseren Intentionen im Einklänge steht, — einer Würdigung in un serem Blatte unterziehen. Wir thun dies hiermit. Beim eingehenden Durchlesen des Aufsatzes hat uns ein getheiltes Gefühl beschlichen erstens, wir wollen es unumwunden eingestehen, war es das Gefühl der Anerkennung, man möchte fast sagen Bewunderung, dass es dem D. R.-B. in ver- hältnissmässig kurzer Zeit gelungen ist, eine solche Entfaltung, wie sie in dem Rundschreiben ange deutet ist, zu erreichen; jedermann, er mag zu welcher Partei immer gehören, wird es zugestehen müssen, dass der genannte Verband heute stark und mächtig dasteht, einer jener nordischen Eichen vergleichbar, deren Wurzeln sich in den steinigen Boden eisern eingewachsen haben, deren mächtige Krone weit verzweigt ein weites Stück Bodens schützend über spannt. Ein schöner Beweis der Tüchtigkeit des Vereins ist auch der versandte Aufsatz selbst, warm und tief gedacht uijd meisterhaft geschrieben. Das Studium des Aufrufes hat aber auch eine zweite Saite in unserm Innern zum Anschlag ge bracht, deren Klang scharf und entschieden tönt und uns bewegt, eine ruhige Stunde, eine Stunde der Sammlung darauf zu verwenden, das zu sagen Bundestag oder durch Uebereinstimmung der Be zirksverhandlungen — eine feste Basis für die Schaffenskraft der Bezirke gefunden wird. — Hie Welfen! und eindringlich auszusprechen, wessen das Herz voll ist. Die Radfahrerverhältnisse in unserm lieben Oesterreich stehen im Augenblicke derart eigen artig und wenig erfreulich da, dass sich vielleicht die Urheber und Versender des besagten Rund schreibens zu dem Glauben berechtigt glaubten, unser Blatt sei in Anbetracht einer etwas sonder baren Behandlung seitens des sehr verehrten Bun desvorstandes des B. d. R. Oe. (Bund deutscher Radfahrer Oesterreichs) in die Stimmung gekommen, seine Feder für den D. R.-B. einzulegen, um dem einheimischen Bunde einen Possen zu spielen, ihm eins am Zeuge zu flicken. Mit einem Wort, es sieht aus, als glaubte man, unser Blatt könnte in folge seiner geänderten Beziehungen zum Vorstand des B. d. R. Oe. seine Principien, seine Gesinnung wechseln. Wer wollte es uns da verübeln, dass wir dem gegenüber die Gelegenheit ergreifen, um auf das energischste zu erklären, dass unser Blatt nach wie vor seiner Devise, seiner Fahne treu bleiben wird. „Die alte Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht“, sagen wir mit den Franzosen in Bezug auf die Gesinnung unserer Zeitschrift. Es sind trotz allem und jedem, was da auch gekommen ist, erhebende Erinnerungen, die uns durch die Seele ziehen, wenn wir daran denken, dass es unser Blatt, unsere Feder, unsere Thä- tigkeit, unser Wagniss war, welches unter die ersten Urheber des B. d. R. Oe. gezählt werden muss. Was ohne uns geworden wäre, wollen wir nicht des weiteren erörtern; aber den Stolz darf uns niemand nehmen, der in dem Bewusstsein liegt, wir sind die ersten und vielleicht mächtigsten Förderer des jungen heimathlichen Bundes ge wesen. Wer uns da etwa zumuthen wollte oder könnte wir wären im Stande, die alten Anschauungen, für die wir unsere besten Kräfte aufgewandt, über Bord zu werfen, der thut uns bitteres Unrecht. Einer solchen Charakterlosigkeit dürfen uns selbst unsere ärgsten Feinde nicht für fähig halten. Im Gegentheil. Das Versenken in die Lectüre der Einladung des D. R.-B. hat die alte Liebe zu unseren heimathfördernden Bestrebungen mehr denn je angefacht, und es ist uns so, als spürten wir das Wehen eines neuen Frühlings in den Lüften, der uns über die Noth der österreichischen Rad fahrer-Verhältnisse, die in dem Banne eigenartiger Einflüsse schlummern, ohne sich von dem Zauber der fremden Einwirkung befreien zu können, hin überhelfen wollte. Wie sehnen wir jenen Zeitpunkt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder