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Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 25.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683807715-189408253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683807715-18940825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683807715-18940825
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-25
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 25.08.1894
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III. Jahrg. No. 18 376 25. August 1894 er seine glänzende Revanche anf der Strasse genommen und darf den Meisterfahrern Lesna, Huret, Stephane als ebenbürtig zur Seite gestellt werden. Die Rekorde über 500 km und 1000 km hat sich Rivierre auf dieser Fahrt angeeignet; den einen, von Lesna (Bordeaux-Paris) mit 20:7: — gehalten, drückte er auf 19:57: —,während er den andern, den Corre (Paris-Brest) mit 58:35: — besass, um 7 Stunden verbesserte! Die Abfahrt fand Donnerstag Abend (26. Juli) um 12 Uhr statt. Freitag Abend um 7 Uhr 35 Min. traf Rivierre in Paris ein; natürlich herrschte reges Leben an der Porte Maillot, woselbst die einzelnen Kontrolresultate affichirt waren. Meyer passirt um 9 Uhr 1 Min., um nach 8Minuten wieder abzufahren; Joyeux trifft um 11 Uhr 10 Min. ein, isst etwas mit bestem Appetit und setzt nach ca. 13 Min. fort. Chevreuil zeichnet um 2 Uhr 16 Min. Sonnabend Morgen; Larcher passirt um 3 Uhr 27 Min. und hält sich nicht auf, nach ihm zeichnen Leralu um 4 Uhr 27 Min., Chatel um 6 Uhr 8 Min. Pautrat trifft mittags ein und schläft bis 8 Uhr 25 Min. Sonntag- Morgen um 5 Uhr 17 Min. 30 Sek. ist Rivierre in Lyon eingetroffen, nachdem er die Strecke von 1040 km in 53:17:30 gemacht hatte. Nach ihm kamen an: 2. Meyer um 10 Uhr 21 Min. 40 Sek.; 3. Jojeux 10 Uhr 47 Min. 21 Sek.; 4. Chevreuil abends 10 Uhr 49 Min.; 5. Leralu Montag Morgen 7 Uhr 40 Min.; 6. Costa abends 7 Uhr; 7. Pautrat Dienstag Morgen 11 Uhr 55 Min. Rivierre, der Sieger, ist mit einer durchschnittlichen Geschwindig keit von ca. 25 km per Stunde gefahren und darf seine Fahrt als die relativ beste der Saison gelten. Gleich zeitig mit vorgenannter Fahrt fand eine zweite, diese nur für Herrenfahrer reservirt, auf der Strecke Lyon- Dijon-Lyon, 417 km, statt. Diese nahm einen noch besseren Verlauf. Ca. 15000 Personen hatten sich am Abfahrtplatze eingebunden, woselbst sich 89 Konkurrenten am Sonnabend (28. Juli) um 4 Uhr zur Fahrt rüsteten. Prevost ist der Sieger, der zuerst am Sonntag früh 10 Uhr 55 Min. 32 Sek. eingetroften, die 417 km in 19 Stunden machend. Nach ihm kamen an: Grevy um 11 Uhr 31 Min. 7 Sek.; Lindau 12 Uhr 9 Min. 3 Sek.; Fevrot 12 Uhr 20 Min. und weitere 31 Konkurrenten bis Montag Abend. Zu bemerken ist der 27. der Angekommenen: eine Dame, Mme. Vialette, die einzige Radlerin, die mit den Amateurs konkurrirte. Sie zeichnete um 4 Uhr 47 Min. morgens, hat also 36:47: — zu den 417 km ge braucht, eine recht hübsche Leistung für eine Vertreterin des schwachen Geschlechts! Nachstehend bringen wir einen im Druck erschien enen und uns zugegangenen Auszug aus den Verhandlungen des IX. Kongress der Allgemeinen Radfahrer- Union zur Kenntniss unserer Bundesmitglieder und Leser: „Aus der Reihe der etlichen 30 Anträge, welche der Generalversammlung des durchaus glänzend verlaufenen 9. Kongresses der A. R.-U. in Regensburg vorlagen, sind insbesondere zwei auch für die Allgemeinheit von In teresse. Antrag 1 lautete: „Die Union gestattet ihren Mitgliedern um Geldpreise zu starten.“ Das Für und Wider wurde in der Vollversammlung, wie in der vorausgehenden mehrstündigen Besprechung der Präsidial mitglieder eingehendst verhandelt. — Ehrenpreise, Gut scheine, Geldpreise sind nur Etappen auf der natürlichen Entwicklungsbahn des Radfahrsportes. Die Zeit geht über denjenigen hinweg, der nicht mit ihr geht. Die „Union“ will ehrlichen Sport pflegen und hält es unter ihrer sportlichen Würde, für die Verlogenheit des heutigen „Herrenfahrerwesens“ einzustehen. Die „Union“ überlässt es auch gerne anderen, den Eiertanz mit der sogenannten „Klassentheilung“ mitzumachen. Der Sportausschuss der „Union“ war nie so eingebildet und hoehmüthig, sich in rein sportlichen Dingen die Rechte eines Strafrichters anzumassen und die „Union“ ist der Ansicht, dass die gelegentliche Nehmung- eines Rennpreises in Geld und der Start mit solchen, die Geldpreise genommen haben, vernünftigerweise noch keinen Rennfahrer zum sogenannten „Berufsfahrer“ machen kann. Der Radlersport von heute muss sich entscheiden zwischen Anarchie und Duldung. Die Gesammtheit der A. R.-U. ist für Ordnung und demgemäss wurde mit nahezu Einstimmigkeit beschlossen, dass die Unionsmitglieder um Geld preise starten dürfen. Antrag 13 lautete: „Die A. R.-U möge im Interesse des deutschen Radfahrsports mit dem „Deutschen Radfahrer-Bund“ behufs Vereinigung dieser beiden Verbände in Verhandlung treten.“ — Der Antrag wurde ordnungsgemäss eingebracht und besprochen. In dem nämlichen Mass als der Vorsitzende des Bundes und seine Leute, steht auch der Vorsitzende der Union mit seinen Mannen dem Gedanken wohlwollend gegenüber. Weiter darauf einzugehen, wurde jedoch als unzeitmässig und unnöthig bezeichnet. Die Union hat durch ihr neunjähriges Bestehen, durch die umfassende sportliche Thätigkeit ihrer nach vielen Tausenden zähl enden Mitgliedschaft der ganzen Sportswelt bewiesen, dass sie recht wohl ihren Weg allein hndet. Und wenn sich ein Zusammenarbeiten für wünschenswert!! erweist, sind Bund und Union zielbewusst und treu Hand in Hand gegangen; so war es der Fall bei den Fernfahrten Mailand—München und Dresden—Berlin. Bei Gelegenheit werden sie wieder kräftig Zusammenarbeiten zur Ehre des Gesammtsports Deutschlands. Das dürfte für jetzt genügen. Im Uebrigen soll nur der Deutsche Radfahrerbund erst durch Unterlassung der unsportsmännischen und unverschämten Verrufser klärung der Meisterschaftsrennen der Union und anderer sportlicher Unternehmungen derselben beweisen, dass er sich befreit hat von seinem lächerlichen Allmachtsdünkel und fähig geworden ist, mit sportlich denkenden Körper schaften eine nähere V erbindung einzugehen. In diesem Sinne wurde einstimmig beschlossen und der Beschluss mit brausendem Bravo aufgenommen.“ Der deutsche Kaiser und die internationale Distanzradfahrt Basel-Cleve. Am 15. September wird sich eine radsportliche Veranstaltung abspielen, wie eine gleiche bisher noch nicht inszenirt worden war. Es handelt sich um das Zustandekommen einer internationalen Distanz radfahrt Basel-Cleve unter Mitwirkung des D. R.-B. und der französischen, holländischen und schweizerischen Rad fahrer-Union. Der Deutsche Radfahrer-Bund, der hierzu Mk. 3000.— bewilligte, hat nun an den deutschen Kaiser die Bitte gerichtet, dieses Unternehmen durch einen Preis zu krönen. Der Kaiser hat daraufhin bereits vor einigen Tagen durch das Zivilkabinet bei dem Berliner Ortsfahrwart des D. R.-B. Informationen einziehen lassen, so dass man die Folgerung zu ziehen glaubt, dass der Kaiser, der ja ein begeisterter Anhänger des Sportes ist, einen Preis stiften wird. Die Strecke Basel-Cleve ist reich an Terrainuneben heiten, namentlichen ihrem ersten Theile, und dürfte somit den bisherigen Distanzfahrten, wie Wien-Berlin, Mailand-
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