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Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 25.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683807715-189408253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683807715-18940825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683807715-18940825
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-25
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 25.08.1894
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TU. Jahrg. No. 18 366 25. August 1894 wollen der Götter setzt und voller Manneskraft sollte es bedürfen, eine relativ grosse Zahl der Fahrer über 4,as Band zu bringen. Nach einer photo graphischen Gesammtaufnahme der Startenden*) wurden in Anwesenheit ungezählter Zuschauer von punkt 6 Uhr an vom Löbauerplatz, Kilometerstein 24,4, die 27 Fahrer, die sich dem Starter Felix Burk hardt stellten, I. Gruppe. - Start 6 Uhr — Min. — 1. Max Andrae-Leipz'g. 2. Otto Trödler-Leipzig. 3. Hermann Richt er-Lausigk. 5. Gustav Lützner-Radebeul. II. Gruppe. — Start 6 Uhr 5 Min- — 6. Paul Poschwitz-Radehurg. 7. Adolf Seifert-Zittau. 8. Franz Pröhl-Leipzig. 9. Adolf Heinrich-Dresden. III. Gruppe. — Start 6 Uhr 10 Min. — 11. Theodor Gränitz-Chemnitz. 12. Emil Maatz-Zittau. 13. MaxKenerknecht-Reinsherg. 14. Otto Brennecke-Leipzig. 15. Paul Wilhelm-Dresden. IV. Gruppe. — Start 6 Uhr 15 Min. — 16. E. Himstedt-Mittweida. 17. Adolf Kuhn-Leipzig. 18. Hugo Lockner-Grimma. 19. Adolf Schulze-Flössherg. 20. Franz Mucke-Dresden. No. 4, 10 und 25 starteten nicht. abgelassen wie folgt: V. Gruppe. — Start 6 Uhi' 20 Min. — 21. Paul Werner-Meissen. 22. Johann Ludwig-Leipzig. 23. Romul. Schweiger-Chemnitz. 24. August Hofmann-Zittau. VI. Gruppe. — Start 6 Uhr 25 Min. — 26. Emil Becker-Flössberg. 27. Ernst Noack-Leipzig. 28. Albert Möhler-Leipzig. 29. Bruno Förster-Zittau. 30. Georg Müller-Dresden. Die Gefahren, welche mit einer solchen sport lichen Kraftleistung verbunden sein können, sollte Herr Gustav Lützner-Radebeul (Gruppe I, No. 5) schon nach den ersten 18 Kilometern bei Strah walde kennen lernen, indem er, an der Spitze der Fahrer befindlich, von einem bissigen Hunde an gefallen, zum Sturz kam, sodass er wegen Maschinen bruches das Rennen aufgeben musste. Eine harte Prüfung für • den muthigen und hoffensfrohen Kameraden! Das erste Kontroll-Amt Bautzen passirten amtlich beglaubigt 26 Fahrer in bester Foim. Allmählig begannen sich Gewitterwolken zu sammenzuziehen, furchtbare Regengüsse und Graupel schauer überraschten die Renner im Walde zwischen Gr. Hartbau und Weissig und muss es mit Bewunde rung erfüllen, dass verschiedene Neulinge muthig diese heftige „Taufe“ über sich ergehen liessen, sodass 25 Mannen in Dresden (99 km) die Durch fahrt bestätigt werden konnte; nur einer war durch Sturz zur Aufgabe der Fahrt gezwungen worden. Von Dresden an hiess es für unsere Fahrer, sich mit voller Kraft und Ausdauer zu wappnen, denn der neidische Sturmesbeherrscher setzte den Muthigen eine so kräftige Westbrise entgegen, dass sich gar manches kraftbewusste Radlerherz mit Bangen erfüllte. Noch immer konnte das Kontroll-Amt Meissen (128 km) amtlich 23 Renner als durchpassirend melden, dann aber, und haupt sächlich an dem gefürchteten „Zehrener-Berg“, er lahmte manche Kraft, auch Maschinenbruch stellte sich ein und so musste das Zielamt mit der letzt eingegangenen Meldung aus Wendisch-Luppa (165 km), welches 17 Renner angab, rechnen. Inzwischen hatte sich am Ziel im „Neuen Gasthof“ zu Paunsdorf ein echt sportliches Volks leben entwickelt, immer neue Sportkameraden führte Leipzig und Umgebung zu, immer mehr wuchs auch die Masse anderer Schaulustiger an. Ein kurz *) Das uns vorliegend«, vorzüglich gelungene Bild ist vom photographischen Atelier H. Walbrecker in Zittau gegen Einsendung von M. 1.75 in Briefmarken oder gegen Nach nahme zu beziehen. Die Anschaffung empfiehlt sich von selbst. nach 3 Uhr aufgestelltes Musikchor liess lustige Weisen ertönen und Alles harrte der kommenden grossen Augenblicke. Da, kurz nach 3'/ 2 Uhr kam Bewegung in die Masse und, mit Jubel begrüsst, lief 3 Uhr 33 M. 20 1 / 5 See. No. 9, Herr Adolf Heinrich- Dresden als Erster über das Band, er hatte die 204 km betragende Strecke in der für diese Witte rungsverhältnisse sehr guten Zeit von 9 St. 28 M. 20 1 / 5 See. durchlaufen. Seine Beschaffenheit war eine vorzügliche und nur zur Säuberung benutzte er die in mehreren Zimmern der I. Etage vertheilte, mit aller sportlichen Sorgfalt und liebenden Auf opferung eingerichtete und vortrefflich geleitete Sanitäts-Station, um sich alsbald frisch und munter, als habe er eine kleine „Spritze“ gemacht, unter die Kameraden zu mischen. So erinnert Heinrich in seinem Körperbau sowohl wie in seinem be scheidenen und biederen Wesen unwillkürlich an den bairischen Sporthelden Joseph Fischer. Abermals staute sich die Menge um die Ein fahrleine und 3 Uhr 46 M. 40 See. lief No. 19, Herr Adolf Schulze-Flössberg mit 9 St. 31 M. 40 See. Fahrzeit als Zweiter, gleichfalls mit droh nenden Beifallsrufen empfangen, in körperlichem Wohlsein ein. Es folgten alsdann No. 29, Herr Bruno Förster-Zittau mit 9 St. 36 M. 19 2 / 5 See. als Dritter, No. 6, Herr Paul Poschwitz-Radeburg in 9 St. 38 M. 8’/ 5 See. als Vierter, Herr Job. Ludwig-Leipzig in 10 St. 21 M. 4 3 / 5 See. als Fünfter, der Letzere rettete als noch einzuschlies sender Preisträger den Einsatz und erhält ausser dem, wie alle diejenigen, welche die Maximal-Zeit von 12 Stunden einhielten, eine Bundes-Ehren urkunde. Nachdem die überraschende Thatsacliebekannt wurde, dass Herr Joh. Ludwig-Leipzig ein Neuling in des Wortes verwegenster Bedeutung ist, indem er überhaupt erst seit wenig mehr als 2 Monaten ein Rad bestiegen hat, darf man wohl an die noch bevorstehenden Leistungen dieses Kame raden grosse Erwartungen knüpfen.
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