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Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 20.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683807715-189410204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683807715-18941020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683807715-18941020
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-20
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 20.10.1894
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der durch den Bundesschriftführer Burkhardt vor genommenen Preisvertheilung unterbrochen wurde. Zwei Mitglieder des ,,Pfeil“, die Herren Eckardt und Kletzsch, fuhren hierauf ein wunderhübsches Niederrad-Duett, das stürmischen Beifall erntete. Zum Schlüsse wurde auch die Lachlust der Zuschauer mächtig angeregt durch Darstellung eines komischen Intermezzos. Vorher ergriff noch der Vorsitzende der „Wan derer“, Gustav Bergmann-Leipzig, das Wort, um in warmempfundener und zum Herzen dringender j Rede die empfangenen Eindrücke zu schildern, mit | Begeisterung des die Bundeskameraden umfassenden I Bandes des S. R.-B. zu gedenken und zum Schlüsse | sieh besonders Namens der auswärtigen Gäste an die Mitglieder des R.-K. „Pfeil“ wendend, brachte er diesem unter lebhaftem Beifall ein dreifaches Heil Sachsen-Heil! Zahlreiche Drahtgrüsse bekundeten, dass auch in weiter Ferne die Bundeskameraden innigen An- theil an dem Feste nahmen. Der Ball, zu welchem fast die gesammte schöne Damenwelt von Bischofswerda erschienen war, nahm einen höchst stimmungsvollen Verlauf und schloss das Fest in jeder Weise würdig ab. Dem Bezirk Dresden aber möchten wir ver heissungsvoll zurufen: Vorwärts immer, rückwärts nimmer! Das Gala-Saalfest des R.-K. „Sperber“-Dresden. Das vom R.-K. „Sperber“ am 3. Oktober in dem Saale des Bergkeller veranstaltete Gala-Saalfest ver bunden mit der I. Stiftungsfeier zeigte, dass der Verein es in der kurzen Zeit seines Bestehens verstanden hat, sich in Dresden eine achtunggebietende Stellung sowohl in der gesammten Sportwelt, als auch in den besseren Bürgerkreisen zu erwerben. Von Sportgenossen waren hauptsächlich vertreten: Bezirk Dresden des S. R.-B., R.-V. Germania, R.-K. Saxonia, R.-V. Wanderlust und R.-V. Turner, sämmtlich aus Dresden. Das Fest wurde eingeleitet durch den Hochzeits marsch aus „Ein Sommernachtstraum“ v. Mendelssohn, Intermezzo aus „Die Bauernehre“ v. Mascagni, gespielt von der Kapelle des königl. sächs. Pionier-Bataillon. Der schneidigen und ausdrucksvollen Ansprache eines Mitgliedes des Vereins, in welcher derselbe die Sport kameraden aufforderte, dem Verein auch fernerhin die kameradschaftlichen Gesinnungen angedeihen zu lassen, ' wie es in dem verflossenen Jahr geschehen ist, folgte j ein Begrüssungsreigen, der durch seine Exaktheit allge meinen Beifall hervorrief. Besonderen Applaus ernteten die Kostüme der Reigen fahrer. Dieselben fuhren in der kleidsamen Tracht der Köche, um so anzudeuten, dass die grösste Anzahl der Vereins-Mitglieder diesem Stande angehören. Mit Freuden wurde die jetzt folgende Festpolonaise begrüsst, durch die der Ball eröffnet wurde. Die Tanzfestlichkeiten wurden unterbrochen von dem zweimaligen Auftreten des jungen Kunstfahrers Ullrich vom R.-K. Saxonia. Besonders überraschend war die unerschütterliche Ruhe, mit der Ullrich auftrat und wenn derselbe sich auch noch nicht in seinen Triks voll kommen mit dem Meister Fleischer messen kann, so berechtigen ihn doch die Eleganz und die Sicherheit, mit welcher er die Hebungen auf dem Niederrad aus führte, sich den jetzigen Grössen an die Seite zu stellen. Den zweiten Theil des Balles eröffnete eine Panto mime, ausgeführt von zwei Mitgliedern des Klubs, bei der Herr Arthur Lüttge eine ausserordentliche Begabung zum Thierbändiger zeigte. Das Fest verlief bis zum frühen Morgen in unge störter, kameradschaftlich-fröhlicher Stimmung und wird die Achtung des Vereins in der Sportwelt wiederum ver- grössert haben. Dem R.-K. „Sperber“ ein kräftiges Sachsen Heil! S. ->#<*- Richard Fleischer-Dresden, Kunstmeisterfahrer von Deutschland auf dem Niederrad. Noch vor wenigen Jahren war das Kunstfahren auf dem Niederrad etwas Unbekanntes und erst durch den Altmeister Braunbeck-Stuttgart kam es zu Ehren und Ansehen. Ein würdiger Nachfolger ist Braunbeck erstanden in einem jungen Fahrer der Dresdner Schule, einem Manne, dessen Name jetzt viel und gern genannt wird, in Richard Fleischer. Wer Fleischer gesehen und namentlich in letzter Zeit Gelegenheit hatte, sein Auftreten und seine Uebungen zu beurtheilen und mit denen anderer Niederrad-Kunstfahrer zu vergleichen, der wird mit uns darin übereinstimmen, dass Fleischer zur Zeit thatsächlich der beste deutsche Kunstfahrer auf dem Niederrad ist, und zwar sowohl was Schwierigkeit der Uebungen, als auch was Sicherheit, Ruhe und Schön heit der Ausführung anbetrifft. Wie Fleischer erst nach jahrelangem anstren genden Lernen es zu einem „Meisterfahrer von Deutsch land“ gebracht, so ist er auch heute noch unermüd lich bestrebt, neue Uebungen zu ersinnen und deren Formenschönheit zu vervollkommnen. Dabei ist sein Augenmerk stets darauf gerichtet, die edle sportliche Seite des Kunstfahrens zu pflegen und verzichtet er auf alle jene Gaukler- und Zirkus-Effecthaschereien. Es wird unsere Leser interessrren, etwas über den Lebensgang Fleischers, dessen Bild und haupt sächlichste Glanznummern wir heute ihnen vorführen, zu erfahren und können wir darüber Folgendes berichten: Richard Fleischer ist am 20. März 1870 zu Dresden geboren und erlernte 1888 das Radfahren. 1889 widmete er sich anfangs dem Rennen, während er später mehr dem Kunstfahren zuneigte; es gelang ihm, in diesem Jahre mehrere Preise sich zu erringen.
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