ihren Hauptsitz um und im Rordseegebiet (das alte „Polsete-Land", dessen Reste die heutige voggerbank bilden); und von dort aus ver drängten sie die zwischen Rhein, Llbe, Rlpen fitzende Mischbevölke- rung der Kelten, um im heutigen Riedersachsen ein Kerngebiet zu erhalten. In der jüngeren Steinzeit (Kupfer-, Vronze-Ieit) ver breiteten sie sich, wie man besonders seit Kossinna weiß, über die donauländische Kultur nach Griechenland und vorderasien, ja, ihr festländischer weg führt sie, wie längst nachgewiesen ist (über die sog. Rnau-Susa-Kultur östlich des Kaspischen Meeres), bis nach Indien und Thina. Vie stärksten Kulturspuren haben die Tuatha- völker (als Philister, Etrusker, Danaer u. a.) im Mittelmeergebiet hinterlassen. Überall aber in Europa und Llsien begegnen diese Rord- Rtlantiker den inzwischen von Süden vorgedrungenen Kulturspuren der Süd-Rtlantiker. Vies erklärt die nordischen Kulturreste und Rassenbestandteile bei südlichen und östlichen Völkern, die erst in den letzten Iahrtausenden der historischen Ieit durch verhängnisvolle Rassenmischung verdunkelt wurden, ver so entstehende Menschentyp wandte sich schließlich seit der karolingischen Ieit gegen die Wesensart des nordischen Menschen überhaupt und schwächte — trotz Reformation, Klassik und Romantik — mehr und mehr seinen Instinkt für angeborene 6rt. Vieser Leist der Grientalisierung gewann auch in der Wissenschaft (in Gestalt der „Rx Oriente 1nx"-6uffassung) sogar früher Platz als im Volksleben, was allein schon die Geschichte der Runen-Iorschung zeigt: man leitete die Runen, dies stärkste Ver mächtnis der nordisch-atlantischen Kultschrift, nicht bloß aus den lateinischen und griechischen Schriftsystemen oder der entarteten phönizischen Kaufmannsschrift (diesem „Mädchen für alles" der Schriftforschung) ab, sondern sogar einmal aus dem Semitischen! hingegen zeigt uns gerade die von Wirth so hervorgehobene Ge samtanschauung urältester Kulturbewegungen, besonders in der zähen Überlieferung formaler Schriftäußerungen, daß sie nur einer Menschenart aus dem nördlichen Klima zu verdanken sind, die den wechsel von Licht und Finsternis im Iahreslauf als Gleichnis ihres Daseins, ihres inneren Lebens, ihres Glaubens an das „Stirb und werde" empfand. Und dieser Menschentyp läßt sich kurzhin etwa so kennzeichnen: sinnlich kalt, doch leidenschaftlich, diesseitsgerichtet, weltfroh, aber selbstverschwenderisch und sieghaft Leben über windend, getrost der Rachkommenschaft, naturhaft (kosmologisch), vielverschlungen (polyphon), weltoffen denkend, mehr „Schauer" im Sinne Goethes oder Denker im Sinne Kants oder Moltkes als „Intellektueller".