Uechtkreuz (A gemäßigten Klima aber bildet die Ver bindung der entsprechenden Sonnenauf- und Untergangspunkte (im 80, KO und 8W, K^V) ein Malkreuz (I. Oie aus diesen Zeichen (besonders durch Spaltung, Brechung, Keimentzweiung oder Verdoppelung) sowie aus den sonstigen Beobachtungen des Sonnen laufes (z. ö. kleinster Sonnenlaufbogen) entstehenden weiteren Schriftzeichen tauchen nicht etwa nur vereinzelt in den entferntesten Fundorten und in den ältesten Alphabeten der Erde auf, sondern zahlreich in denselben Verbindungen, worin der stärkste Beweis für ihre bewußte und eindeutige Anwendung liegt. (Vie Grundformen der ältesten Schriftzeichen: siehe den Tafel-Anhang.) Ähnlich zeigen die ältesten Sprachgesetze den Zusammenhang mit dem Sonnenerlebnis des arktisch- und nordatlantischen Menschen. Vie Sprache des „vorgeschichtlichen" Menschen war so beweglich wie der Lauf der Sonne, wenigstens gilt das für die Kultsprache. Man wird schon in ältester Zeit zwischen der Kultsprache und der Alltags sprache unterscheiden müssen, in der die Bezeichnung für die einzelnen Gegenstände (wie Hausgerät, Pflanzen- und Tiernamen), wenn auch kultbedeutisch, theophor (wörtlich: gott-tragend) festgelegt wurde. Vie Kultsprache war einsilbig; die Bezeichnung desselben vinges, wie z. B. des Eottesnamens 1^.0, wechselte ihren Konsonant und vokal mit den Jahreszeiten, so daß z. B. im Laufe des Jahres Ku zu ello, tie zu §i, ko zu Ku wurde. Vie dunkle Jahreshälfte (Herbst, Winter), wo die Sonne nur kleine Bogen am Himmel beschrieb oder gar unter dem Horizont verschwand, brachte Verschlußlaute (k, t, p, s) und dunkle vokale o und u im Munde der Menschen hervor, die lichte Jahreshälfte (Frühling) die gehauchten Laute (z. ö. kii — ck; tti — p; pti — k, v; s — soll) und die Hellen vokale n und o bis zu den stimmhaften, tönenden Lauten (z. B. A, 6, d, 2) und dem hellsten i-vokal im Sommer. Ablaut und Lautverschiebung in dieser ältesten Sprachperiode der Menschheit hatten sonnen-kult symbolischen Lharakter, genau wie das Alphabet, die „heilige Reih e", die noch in den Runen und in der frühchristlichen Zeit der alten Mittelmeer-Klphabete den Toten in das Grab beigegeben wurden. Zu dieser Beweglichkeit der Ursprachstufe gehört auch die Umkehrung der vokale (statt urka etwa arku). Oie Konsonanten stämme und die vokale sind in ihrer ursprünglichen Bedeutung noch in Wörtern sämtlicher Sprachen erkennbar, wenn diese auch erstarrt sind. Selbst die Blüte der endungsreichen griechischen und latei nischen Sprache ist bereits hochgradige Erstarrung der wirklich lebendigen Sprache, in der sich der Mensch als ein Teil des Kosmos selber wie in jeder Handlung seines alltäglichen Lebens fühlte. Und doch beschränkte sich die Sprachwissenschaft mit samt ihren Sprachgesetzen nur auf diese letzte blutloser und blutloser gewordene