erkannt aus der strengen Untersuchung der ältesten Schriftlichen und ihrer Verbreitung über die Erde. Nun erst verstehen wir den Federkopfschmuck der Indianer, das lichtbringende Ku-Zsichen, das wir noch bei den Atlantikern Alteuropas und vorderasiens (z. 6. bei den Philistern) finden; nun erst die Weihnacht (Julnacht), die mit Gstern zusammenfiel (die «Trennung dieser Feste geschah durch orientalisch verdunkelnde Ein flüsse in diesen Mythos). Vas ist der Grund, weshalb wir auf dem Dolmen von Golan und dem Siegel von Gezer in Kanaan dieselben Kultzeichen der Wintersonnenwende und des „Gehörnten", des ..tiuferstehenden" finden, wie in den altsteinzeitlichen Riesen- steingräbern Westeuropas oder noch heute in den Kultgebräuchen und Kultsymbolen Nordamerikas. So brauchen wir uns nicht mehr zu wundern, wenn die spanischen Eroberer zu ihrem Er staunen bereits das Kreuzeszeichen bei den alten Mexikanern vor finden, wenn das oeichen des Seine-Arme-Hebenden die Schiffs kiele der Südatlantiker bis nach Polynesien hin auszeichnet oder es noch die tiinos, die Urbewohner Japans, auf gefährlichen Land zungen als Heilszeichen für glückliche Fahrt aufstellen. In dem altnorwegischen Runenliede wird dies Zeichen V graüezu erklärt: „ist des Menschen Freude und der Erde Vermehrer und des Schiffes Schmücker". Der Urglaube der Menschheit war ein durch keine vermensch lichende Vorstellung getrübter Glaube an das „Stirb und werd e", davon Goethe als der letzten Erkenntnis des Menschen spricht, der kein „dunkler Gast" auf der Erde sein will. Alljähr lich wiederholt sich das Wunder: Aus der Rächt, der Tiefe, dem Mutterschotz steigt der Feuerball, die Sonne, das Licht auf und fördert neues Leben. So gibt es auch im Menschenleben keinen Tod. Oer „Gekreuzigte" mit den ausgebreiteten Armen („Gott im Rade") ist längst vorchristlich, wie nun einmal die ältesten Schriftdenkmäler bezeugen, und nichts anderes als das Gleichnis von dem aus dem Sonnenideogramm entstandenen Rechtkreuz oder Malkreuz im arktischen oder gemäßigten Klima. Es bleibt jedem nur die Wahl, die weltanschaulichen Folgerungen aus dieser Erkenntnis zu ziehen oder sich auf den ererbten Glauben der Eltern blind zu verlassen, als wäre er der einzige halt im Leben: das Christentum als etwas Relatives oder Absolutes anzusehen. Vieser Entscheidung jedes Einzelnen greift auch Wirth nicht vor, denn er hat — nach altgermanischer Auffassung — zu viel Achtung vor dem Leben, vor jeder 6rt von vindung. Reformatorischer Grundsatz ist jedoch: Kein Leben ohne Kampf, Glauben nicht ohne Selbstvertrauen, nicht ohne wissen, ohne vewutztsein, ohne „Schauen". Vie Vergleichung der ältesten Schrift- und Kultzeichen