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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 08.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189801082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18980108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18980108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-08
- Monat1898-01
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 08.01.1898
- Autor
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Sächsische Radfahrer-Zeitung. Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes. Verantwortlicher Schriftleiter: Bernhard Böhm. VII. Jahrg. Erscheint vom 1. April bis 30. September jeden Sonnabend, vom 1. Oktober bis 31. März aller vierzehn Tage Sonnabends. Leipzig, 8. Januar 1898. No. 2. Schluss der Schriftleitung: Dienstag Abend 8 Ehr derjenigen Woche, in welcher die Zeitung erscheint. Alle für die Sächsische Radfahrer-Zeitung bestimmten Einsendungen —- ausgenommen Anzeig en-Angelegenheiten — sind zu richten an die Schriftleitung der S. B.-Z., Leipzig-Flagwitz, Ernst Meystrasse 20, I. ♦g— Fernsprecher: Amt III, No. 5752. — Nachdruck unserer Aufsätze mit genauer Quellenangabe gestattet. Der Ankündigungspreis beträgt ■. (Erfüllungsort für Lieferung und Bezahlung ist Leipzig) Seite Mk. 80; */ 2 Seite Mk. 40; 1 f i Seite Mk. 20; 1 / 8 Seite Mk. 10; 1 / 10 Seite Mk. 5; die 2 gespaltene Petitzeile 60 Pfg.; bei 6 maliger Aufgabe 25°/ 0 ; bei I2mal 33 */ a °/ 0 ; bei 24 mal 5o°/ 0 ; bei 36 mal 6o°/ 0 Rabatt. Auf Zeilen wird kein Rabatt gewährt. "WH Ankündigungs - Aufträge beliebe man zu richten an den Bundeszahlmeister Hrn. W. Vogt, Leipzig, Kurprinzstr 3. Die Zeitung wird allen Mitgliedern des Sächsischen Radfahrer-Bundes und allen Interessenten Deutschlands und Österreich- Ungarns, die sich als der Fahrradbranche angehörig ausweisen und ihre Adresse der Geschäftsstelle der S. R.-Z. aufgeben, kostenlos zugesandt. Neue Bahnen. .'wj'^'as Jahr 1897 ist nun dahingegangen; reich war es an -^-■’beit für uns, aber auch manchen schönen Er- f o ig hat cs uns gebracht. Wollten wir früheren Gepflogenheiten treu bleiben, so müssten wir jetzt Jubelhymnen singen und in die Ruhmesposaunon blasen, um urbi et orbi zu verkünden, „wie wir es doch so herrlich weit gebracht.“ Wenn wir aber die voll tönenden und dabei so inhaltsleeren Phrasen beiseite lassen und die Lage des Bundes rein sachlich zu erfassen streben, so sehen wir, dass zu überschwänglichen Lobpreisungen keine Ursache ist, noch ist das, was seit der Schicksalswende unserer Vereinigung, seit dem Zwickauer Bundestage, geschaffen wurde, nur Aussaat, kaum gekeimt und aufgegangen, und noch manch mal wird der Mond sieh runden und verblassen, bis die Zeit der Ernte gekommen ist. Wir stehen wieder wie einst am Anfänge, am zweiten Anfänge, unter weit ungünstigeren Ver hältnissen als beim ersten, und vor uns liegen neue Bahnen. Ob sie uns zum Ziele führen werden? Wir hoffen es alle, wir glauben es, doch hoffen und glauben ist noch nicht wissen. — Weshalb unsere Vereinigung ins Leben gerufen wurde? Nun, weltbewegende Gründe waren es nicht. Das Ziel, dem wir jetzt zustreben, ist dem Bunde erst nach vollzogener Gründung gesteckt worden, und erst durch dieses Ziel: Den Radfahrsport zu pflegen als ein Mittel der volklichen Er ziehung, bekam er Inhalt und Daseinsberechtigung. — Wer die ersten Zeiten unseres Bundes miterlebt hat, dem sind sie unvergesslich. Welch ein Idealismus, welche Kameradschaft lichkeit, welche Opferwilligkeit! Mit dem zunehmenden Wachs- tume des Bundes musste sich das naturgemäss etwas ändern, aber es wäre nicht in der Weise nötig gewesen, wie es that- sächlich eintrat. Woher das kam? Wer vor dem Zwickauer Tage schon dem Bunde angehörte, weiss es, und denen, die nach jener Zeit eintraten, sei es hier gesagt. Das ideale Streben schwand, als es einigen wenigen Persönlichkeiten ge lang, die Macht im Bunde an sich zu reissen und diese den Interessen des Bundes nur soweit dienten, als es ihren persön lichen Interessen förderlich war. Bezahlte Arbeiter wird der Bund stets haben müssen, es ist dabei aber ein grosser Unter schied zu machen; über wiegt bei dem Manne, der für seine für den Bund gemachte Aufwendung an Zeit und Kraft irgendwie entschädigt wird, das Bundesinteresse das persön liche, so wird seine Thätigkeit dem Bunde unter allen Um ständen nützen, und mag er noch soviel verdienen mit seiner Arbeit, so wird der Gewinn des Bundes doch stets weit grösser sein. Im umgekehrten Falle aber, wo jemand für den Bund nur insofern und nur in der Weise thätig ist, dass er stets dabei nur das eine im Auge hat: Was nützt oder schadet es deiner eigenen Person, wird der Bund unbedingt geschädigt, wird ihm geradezu eine gedeihliche Fortentwickelung unmöglich gemacht. In diesem Falle befanden wir uns im S. R.-B. — Man suchte die im Laufe der Zeit erlangte Macht zu festigen, und so schob man Freunde in verantwortungs volle Bundesämter, nicht etwa, weil sie für die Verwaltung derselben besonders befähigt gewesen wären, sondern eben lediglich, weil sie persönliche Freunde waren, während man Bundesmitglieder, die zu den Ämtern die Befähigung gehabt hätten und auch die Meinung eines grossen Teiles der Kameraden für sich hatten, zunächst beiseite schob und schliesslich gar aus dem Bunde hinausdrängte. Wer erinnerte sich wohl nicht mehr des Falles Assmann, der uns einen blühenden Bezirk und unseres Bundes Zukunft im Thale der Zwickauer Mulde kostete? — Man suchte die befestigte Macht zu erweitern und übernahm zu einem Amte andere, deren Inhaber dieselben mehr oder weniger unfreiwillig niedergelegt hatten. Siehe den Fall Möller! Man suchte die befestigte und erweiterte Macht zu sichern und scheute sich nicht, die Bundesmitglieder gegen einander auszuspielen. Beispiele hierzu anzuführen ist sicher nicht nötig, wen es interessiert, der kann die Kopierbücher einsehen, er wird sich über den Inhalt so manchen Briefes wundern und würde sich vielleicht noch mehr wundern, wenn er . in Erfahrung bringen könnte, was auf den Seiten des einen Kopierbuches gestanden haben mag, die der eine Bundes schriftführer nicht mit abgeliefert hat. Das natürlich dann, wenn von leitender Stelle aus Misstrauen und Zwietracht ge- säet wird, Idealismus, Kameradschaftlichkeit und Opferwillig keit sich mindern, kann niemand Wunder nehmen. Und was ist denn bis zum Zwickauer Bundestage in dieser unserer Sportvereinigung geschaffen worden? Sehen wir uns da zunächst das reine Verwaltungsgebiet an, Ausbreitung und Einrichtung. Es ist ja freilich Thatsache, dass der Bund in den ersten Jahren seines Bestehens ganz überraschend gewachsen ist, aber wir möchten doch behaupten, dass dieses Wachstum un gesund war. Wer kam, war angenehm, und sobald als mög lich suchte man einen Bezirk zu „gründen“. Leider hat nur der „grosse Agitator und Führer“, der „Mitbegründer und Organisator“, der „Bezirkegründer“, dabei nicht immer das Bundesinteresse gewahrt, sonst hätte es nicht, vorkommen können, dass so oft völlig ungeeignete Leute an die Spitze der neuen Bezirke gestellt wurden, die nichts eiligeres zu thun hatten, als den ihnen anvertrauten Teil unseres Bundes
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