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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 05.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189803056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18980305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18980305
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-05
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 05.03.1898
- Autor
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Sächsische Radfahrer-Zeitung. Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes. Verantwortlicher Schriftleiter: Bernhard Böhm. VII. Jahrg. Erscheint vom 1. April bis 30. September voraussichtlich jeden Sonnabend, vom 1. Oktober bis 3t. März aller vierzehn Tage Sonnabends. Leipzig, 5. März 1898. No. 6. Schluss der Schriftleitung: Dienstag Abend 8 Uhr derjenigen Woche, in welcher die Zeitung erscheint. Alle für die Sächsische Radfahrer-Zeitung bestimmten Einsendungen — ausgenommen Anzeig en-Angelegenheiten — sind zu richten an die Schriftleitung der S. R.-Z., Iieipzig-Plagwitz, Ernst Meystrasse 20, I. • Fernsprecher: Amt III, No. 5752. •— Nachdruck unserer Aufsätze mit genauer Quellenangabe gestattet. Der Ankündigungspreis beträgt: (Erfüllungsort für Lieferung und Bezahlung ist Leipzig) */, Seite Mk. 80; */ 2 Seite Mk. 40; Seite Mk. 20; 1 / s Seite Mk. 10; */ 10 Seite Mk. J; die 2 gespaltene Petitzeile 60 Pfg.; bei 6maliger Aufgabe 25°/ 0 ; bei I2mal 33 */3 O /ol bei 24mal 5o°/ 0 ; bei 36mal 6o°/ 0 Rabatt. w Auf Zeilen wird kein Rabatt gewährt. "?B(ä w Ankündigungs-Aufträge beliebe man zu richten an Herrn W. Vogt, Leipzig, Kurprinzstr. 3. nun? Was Die Zeitung wird allen Mitgliedern des Sächsischen Radfahrer-Bundes und allen Interessenten Ungarns, die sich als der Fahrradbranehe angehörig ausweisen und ihre Adresse der kostenlos zugesandt. Tempora mutantur — ins radsportliche Deutsch über tragen: Es wird immer schlimmer, und es ist auch gar nicht abzusehen, wie und wann es im Radrennsport einmal besser werden könnte. Da haben sie nun am Sonntage getagt, die Vereinigung deutscher Radrennbahnen, der Verband der Vereine für Radwettfahren, die Vertreter des deutschen Rad fahrer-Bundes und der Vorstand des deutschen Rennfahrer- Verbandes, und was ist das Ergebnis? Statt der erhofften Einigung und Ordnung die abgesagte Feindschaft und die vollständige Anarchie. Auf der einen Seite stehen die Vereinigung deutscher Radrennbahnen und der deutsche Radfahrer-Bund, auf der anderen Seite der Verband der Vereine für Radwettfahren und der deutsche Rennfahrer-Verb and; jene haben wieder einmal das einige und alleinseligmachende Amateurprinzip „unentwegt“ hochge halten, diese dagegen erklären im Rennsport jede, Unter scheidung zwischen Herrenfahrer und Berufsfahrer für hinfällig. Infolge der amSonnabend stattgefundenenVorbespfeehungen trat man am Sonntage im Savoy-Hotel zu einer gemeinsamen Beratung zusammen; nach langem Für und Wider, ob dem D. R.-B. in der neuen Sportbehörde Sitz und Stimme einge räumt werden solle oder nicht, gestand man demselben eine Vertretung zu mit ungefähr ä / 3 der abgegebenen Stimmen. Hierdurch war der Verband der Vereine für Rad wett fahren schon in einem Hauptpunkte überstimmt; doch es kam gleich noch viel schlimmer. Herr Gust gab dem Wunsche des Verbandes Ausdruck, in Zukunft den Unterschied zwischen Herrenfahrern und Berufsfahrern fallen zu lassen und stellte die Frage an die Versammlung, ob sie gewillt sei, diesem Wunsche Folge zu leisten. Die Antwort hierauf war der mit 13 gegen 11 Stimmen gefasste Beschluss, den Unterschied zwischen Herrenfahrern und Berufsfahrern im Sinne der Satzungen des deutschen Radfahrer-Bundes aufrecht zu er halten. Der Tragweite dieses Beschlusses war man sieh allerseits bewusst, daher suchte man nach Vermittelungsvorschlägen. Herr Gust beantragte, seiner Partei das Zugeständnis zu machen, im laufenden Jahre den Herrenfahrern den freien Start in offenen Rennen gegen Berufsfahrer zuzugestehen unter der Bedingung, dass dieselben nicht das bare Geld, sondern einen Ehrenpreis in gleichem Werfe empfangen würden. Da aber zu diesem gar nicht aussichtslosen Anträge die durch die Bundessatzungen gebundenen Vertreter des D. R.-B. ihre Zustimmung nicht geben konnten und derselbe somit nicht Annahme fand, erfolgte die Trennung. Die Vertreter der Vereinigung deutscher Radrennbahnen und die des D. R.-B. blieben, die Vertreter des Verbandes der Vereine für Radwettfahren und des D. R.-V. gingen, tagten im „Badischen Hof“ weiter und beschlossen: Der Unterschied zwischen Herrenfahrern und Berufsfahrern wird vollständig fallen gelassen. Es giebt nur Rennfahrer. Die Rennen werden nur mit Geldpreisen ausgestattet. Wer bar Geld nicht nehmen will, dem wird auf Wunsch ein Ehrenpreis im Werte des gewonnenen Geldpreises ausgehändigt. Die Bahnen, auf denen nun nach diesen Beschlüssen ge fahren werden wird, sind folgende: Berlin-Friedenau, Berlin- Halensee, Berlin-Kurfürstendamm, Köln, München-Nymphenbtarg, Münehen-Perläch, Hamburg-Eilbeck, Mannheim und Kaisers lautem. In dem nun unvermeidlich beginnenden Kampfe wird es sich zeigen, wer stärker ist, die Bundesbahnen oder die Ver bandsbahnen; wir unsererseits glauben das letztere, wir sind überzeugt, dass die Berliner und Münchener und die anderen mit ihnen verbündeten Bahnen die grössere Anziehungskraft ausüben werden und dass daher den Satzungen des D. R.-B. zufolge wieder einmal ein grosses Fliegen aus demselben be ginnen wird. Es wird drüber und drunter gehen, und das alles ad majorem gloriam des erhabenenAmateurprinzipes, nach welchem ein armer Teufel, der sich in einer Fahrradfabrik auf recht liche Weise unter saurem Schweisse sein Brot verdient, ein Berufsfahrer ist, während der Sohn des reichen Fabrikanten für das Fabrikat seines Vaters Reklame fahren kann — als Herrenfahrer. Sapienti sat! —
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