Sächsische Radfahrer-Zeitung : 25.06.1898

Sächsische Radfahrer-Zeitung. Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes. VII. Jahrg. Leipzig, 25. Juni 1898. ZSrsclxeixvt aller 1-4 Tage SoanaToends. No. 14. p c Schluss der Schriftleitung: Dienstag vor dem Erscheinungstage. Für die Schriftleitung verantwortlich: Bernhard Böhm, Leipzig-Plagwitz, Ernst Moy-Strasse 20. Amt III, 5752. Für den Anzeigenteil verantwortlich: Julius Maser, Leipzig-Reudnitz, Senefelder-Strasse 13. Amt I, No. 235. Nachdruck von Original-Artikeln der Sächsischen Radfahrer-Zeitung bei genauer Quellenangabe gestattet. Die Zeitung erscheint alle vierzehn Tage (Sonnabends) und wird allen Mitgliedern des Sächsischen Radfahrer-Bundes und auf Wunsch jedem Fahrrad-Fabrikanten sowie Fahrrad-Händler Deutschlands und Oesterreich-Ungarns kostenlos zugesandt. Alle redaktionellen Einsendungen Qj sind nur an die Schriftleitung der Sächsischen Radfahrer-Zeitung Loipzig-Plagwitz, Ernst Moy-Strasse 20, zu richten. ) — o Anzeigen-Bedingungen: die zweigespaltene Petitzeile 60 Pf.j Seite M. 80; 1 / s Seite M. 45; bei Gmaliger Aufgabe 15°/ 0 , bei ISmaliger Aufgabe 25°/ 0 , bei 26maliger Aufgabe SS 1 /» 0 /© Rabatt. Alle die Inserate betreffenden Einsendungen sind nur an die Expedition der Sächsischen Radfahrer-Zeitung, Leipzig-Reudnitz, Senefelder-Strasse 13, zu richten. Schluss der Anzeigen-Annahme: Mittwoch vor dem Erscheinungstage. Liebe Bundeskameraden! enn der Bezirk Zittau bisher lange über die einzelnen Programmnummern des in Zittau zu tagenden Bundestages geschwiegen haben mag, so möge man dies nicht vergleichen mit den zu Gebote stehenden Kräften unseres ge ¬ ehrten Bundesdirektoriums in Leipzig, aber trotz allediesem werden wir bemüht sein, Ihnen einen ehrenvollen Bundes tag in Zittaus Mauern zu verschaffen; übt doch hier schon selbst die herrliche Umgebung einen ganz besonderen Reiz aus, weilen doch des Sommers nach Hunderten zählende Fremde allerNationen in unserem idyllisch gelegenen Oybin und Johnsdorf, weshalb wir es auch vorzogen, hier den Festkommers, umgeben von echter, reiner Gebirgsluft, ab zuhalten, und ist deshalb zur Bequemlichkeit ein Extrazug nach Oybin eingelegt, welcher Couponinhaber gratis dort hin befördern soll. Ist es doch unser ernstes Bestreben, Ihnen, liebe Bundeskameraden, einen Bundestag, wenn j auch vielleicht nicht so reich ausgestattet mit örtlichem Glanz und Prunk, so doch aber kostbar reich an Natur- j Schönheiten zu bieten, und wir dürfen im voraus behaupten, Ihnen eine schöne Erinnerung mit auf Ihren Heimweg zu geben, haben wir doch durch unser langes Schweigen den Zweck verfolgt, Ihre Aufmerksamkeit zu den bevor stehenden Ueberraschungen, welche wir Ihnen zu bieten im stände sind, bis aufs äusserste hinzuhalten, um Ihr Interesse hierfür in gegebener Zeit wachzurufen. Kameraden, wer Zittaus herrliche Schweiz noch nicht persönlich in Augenschein genommen hat, wer die alte Cö- lestinerkirche bez. Ritterburg Oybin, und die wundervolle Bergkette des Zittauer Gebirges noch nicht gesehen hat, der säume nicht und gönne sich die Zeit. Wünschenswert würde es sein, wenn alle Bundeskameraden bereits am Sonnabend hier eintreffen würden, um sich an dem Fest kommers auf dem Oybin zu beteiligen, indem bei dieser Gelegenheit der Mönchszugausdem Jahre 1546 (IßMönche in Originaltracht gekleidet), ausgeführt von Mitgliedern des Gesangvereins „Liederkranz“ zu Zittau, bei vollstän diger Ruinenbeleuchtung stattfinden soll; es ist dies eine der grossartigsten Ueberraschungen und man fühlt sich im Geist ganz in das 15. Jahrhundert dabei versetzt. Der Zug der Mönche kommt, mit Kerzen versehen, vom Berg herab und zieht mit Gesang in die Ruine bis zum Altar, woselbst die frommen Brüder ihr Abendgebet ver richten. Auch für Sonntag und Montag ist Sorge getragen worden, Ihnen die kurze Zeit unsers Beisammenseins so schön als möglich zu gestalten, und geben wir uns der angenehmen Hoffnung hin, recht viele Mitglieder unsers treu bewährten lieben Sachsenbundes in unserer Mitte be- grüssen zu können, und so rufen wir denn allen ein tausend mal herzlich „Willkommen“ und „Heil Sachsen, Heil“ in Zittau entgegen. Der Festausschuss. Bundesfest in Zittau. Alle lieben Bundeskameraden, welche das in der Zeit vom 16. bis 18. Juli er. in unserer Stadt stattfindende Bun desfest zu besuchen gedenken, seien auf den am 1. Festtage (Sonnabend, den 16. Juli er., nachmittags 5 l / 2 Uhr) geplanten Ausflug per Extrazug nach Oybin hiermit ganz besonders aufmerksam gemacht, da diese Veranstaltung wegen der auf dem Berg Oybin in Aussicht genommenen wirklich grossartigen Ueberraschungen eine Glanznummer des Bundestages bilden und allen Teilnehmern eine liebe Erinnerung bleiben wird. Zittau, am 16. Juni 1898. Der Hauptausschuss.