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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 25.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189806251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18980625
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18980625
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- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-25
- Monat1898-06
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 25.06.1898
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VII. Jahrg. No. 14 25. Juni 1898 299 lieh eine bescheidene Anzahl von Rädern zusammen bauen, I oft auch absolut nicht mehr als eine Reparaturwerkstätte besitzen, aber trotzdem ihr Geschäft als Fahrrad-Fabrik bezeichnen. In der Regel offerieren diese Geschäfte dann die von ihnen „fabrizierten“ Räder zu besonders billigen Preisen, was sie allerdings wohl können, weil von einer sachgemässen und Garantie für solide Ware bietenden Fabrikation ja doch keine Rede ist. In letzter Zeit hat der Verband nun zunächst gegen die Firmen F. Müller & Co. in Salzwedel und Rudolf Roersch in Frankfurt a. M. Klage erhoben und in seiner Klage beantragt, dass den beiden Firmen untersagt werde, ihr Geschäft in Cirkularen, Plakaten, Inseraten usw. ferner hin als Fahrrad-Fabrik zu bezeichnen. Die Firma F. Müller & Co. in Salzwedel hat sich auf Verlangen des Verbandes bereits dazu verstehen müssen, ihre früheren Plakate einzuziehen, worin sie sich als „einzige Fahrräder- Niederlage und Reparatur-Werkstatt der Altmark“ be zeichnet hatte. Eine weitere Klage erhob der Verband gegen die Firma S. Plaut in Elberfeld, weil dieselbe in Inseraten Fahrräder Marke „Vorwärts“, „erstklassiges deutsches Fabrikat, Modell 1898“, zum Preise von 180 bezw. 205 Mk. mit einjähriger Garantie offeriert und da bei bemerkt hatte: „Ladenpreis 100 Mk. mehr“. Das Fahrrad-Werk Riesenfeld in München inserierte in Münchener und sonstigen Lokalblättern seine Räder zu Preisen von 180 Mark an, in Berlin 10 Mark höher, und bemerkte dabei, dass es nur deshalb in der Lage sei, dem Publikum ein wirklich erstklassiges Rad zu diesen Preisen zu liefern, weil es den Zwischenhandel vollständig umgehe und den unverhältnismässig hohen Nutzen des Händlers dem Käufer zukommen lasse. Auf diese Annoncen antwortete der Verband in den „Münchener Neuesten Nach richten“ mit einer Gegenerklärung. Der - Verband glaubt, nicht nur den Interessen der Fahrradhändler zu dienen, sondern sich auch den Dank des Publikums zu erwerben, wenn er dieses auf alle der artigen Vorkommnisse aufmerksam macht und darüber aufklärt, sowie gegen eine solche Konkurrenz mit allen Mitteln vorgeht. Rundschau. Eingesandt. (Ohne Verantwortlichkeit der Schriftleitung.) Niederhasslau, 13. Juni 1898. Wertester Herr Kollege! Erst heute komme ich dazu, Ihnen einige auf meiner Pfingstreise am 2. Feiertag bis Sonntag gesammelten Er fahrungen im Interesse des S. R -B. mitzuteilen; und zwar veranlasst mich dazu zunächst eine Bemerkung in der neuesten Bundeszeitungsnummer — Bericht über Pfingst- tour des R. - CI. „Wanderlust“-Werdau — betreffs des Gasthofs in Hirschenstand. Derselbe ist ein besseres Dorfwirtshaus, die Tische und Stühle sind blank und [ Uebernachtung nicht zu teuer. Bezttgl. des Bierpreises i dürfte Dinen bekannt sein, dass 7 Kr. für 1 Glas der übliche Preis ist. Die Milchpreise sind mir zwar nicht bekannt, doch haben wir für Brot und Wurst zum Abend brot 30 Kr. gezahlt, ein Preis, den ich in den verschie denen Gasthöfen üblich gefunden habe. Aber ein Gutes hat der Gasthof vor den Hotels voraus, es giebt keine Zahl-, Bier-, Speise-, Cigarren- und Ansichtspostkarten kellner, die alle auf Trinkgeld lauern, wie gewisse Tiere auf ihre Beute. Der langen Rede kurzer Sinn ist also der, dass der Gasthof des Johann Meinlschmidt in Hir schenstadt nach meiner Meinung ein Gasthaus wie jedes andere mit üblichen Preisen ist, dass Radfahrer wohl zufrieden sein können. Wenn ein anderer Restaurateur vielleicht einmal 1—2 Kr. billiger oder auch einmal teurer ist, so dürfte dies nicht genieren, denn wer hinaus will, muss eben dem Geldbeutel einiges Klein- und Grossgemünztes beifügen. Mehr geht meist auf als zu Hause. Dass ich gerade diese Angelegenseit berühre und um Berichtigung in Ihnen geeigneter Weise höflichst ersuche, hat seinen Grund in den weiteren nun folgen den Bemerkungen, und wenn ich dabei etwas weit aus hole, so hat dies wiederum einen Grund. Verschiedene Male bin ich auf anderen Touren über die böhmische Grenze gefahren und nie auf derselben Strecke zurück, so von Jöhstadt nach Weipert, Oberwiesenthal-Gottesgab, Breitenbaeh-Johanngeorgenstadt, jedesmal hat man uns ungehindert ziehen lassen, doch diesmal gings nicht an ders, wir mussten in Voitersreuth zahlen für 3 Räder 3x50 Mk. 38 Kr.; 2 Kreuzer für Unkosten und 50 Mk. 36 Kr. wurden als empfangen auf dem gelben Vormerk scheine quittiert. Dass diese Ausfertigung nicht so bald erledigt war, können Sie sich wohl denken, eine Ein ladung zu einem Glas Bier durfte auch nicht fehlen. Bei diesem Biergespräch erfuhren wir nun, dass der Wirt für einen Dresdner Radfahrerverein die Bürgschaft über nommen und Mitglieder nach Vorzeigung ihrer Photo graphie und Vereinsbescheinigung die Grenze ungehindert passieren können. Wir erlitten eine Verspätung von über einer Stunde, während dessen sich ein Sturm erhob, dei- das Fortkommen keineswegs begünstigte, es dürfte dieses Vorkommnis deshalb nicht gerade zu den Annehmlich keiten des Lebens gehört haben. Den Grenzbeamten fragten wir nun ausdrücklich, ob wir die Zollstation zwischen Neudeck und Wildenthal auf unserer Rückkehr i aufmerksam machen sollten, damit wir unser Geld in Gold wiedererlangten, erhielten aber die Antwort, dass | dies nicht notwendig sei. Am Sonnabend kommen wir | nun nach Hirschenstand, um unsere Kaution zu erheben. | Doch da war guter Rat teuer. „Da müssen’s nach Breitenbach, dort haben’s vielleicht Geld.“ Diese wenig zuversichtliche Auskunft wurde uns. Da wir aber froh waren, den Berg erschoben und keine Lust zeigten, noch weiter zu fahren, so wurde in den Kassen nachgesehen und uns mit Mühe und Not 89 Gulden 85 Kr. in Papier und Silber ausgezahlt. Von Gold keine Spur. Auch gingen wieder 3x2=6 Kr. ab für Regieaufwand. Doch nun kam noch die Hauptsache, für jede Kaution musste noch langstielig Quittung gegeben werden. Da wir die Bestimmungen nicht kannten, liessen wir die Scheine von dem ausfertigenden Kassenbeamten schreiben, um sonst ging’s da wieder nicht ab. Während dieser fast 2 Stunden in Anspruch nehmenden Manipulation sassen wir nun im Gasthof und kamen mit dem Wirt, dem Oberlehrer und noch einigen Gästen ins Gespräch, in dessen Verlauf wir erfuhren, dass dieser Wirt, Karte füge ich bei, Bürg schaft für die die Grenze passierenden Mitglieder des Deutschen Radfahrer-Bundes leistet. Auf unsere Frage, warum er nicht auch für die Mitglieder des S. R.-B. bürge, erklärte er, dass er nicht angegangen worden sei und er sich doch nicht selbst anbieten könne. Hierauf ver sprach ich, die Bundesleitung davon in Kenntnis setzen zu wollen. Dies geschieht hiermit. Wollen Sie Gebrauch machen, so dürfte es den Mitgliedern bloss angenehm sein. Schön ist's nicht, wenn man der Grenze unnötig aufgehalten wird und mit österreichischem Gehle nach Sachsen geschickt wird. Mit bestem Grusse Ihr Oswin Lindner, Lehrer. Bundesmitglied Nr. 2505. Anm. d. Sehr. Sportausschuss und Bundesvorstand haben sich bereits alle nur mögliche Mühe gegeben, die gesamte österreichische Grenze frei zu bekommen, leider bisher ohne Erfolg. Es wird daher die Gewinnung von Zollbürgen sofort angestrebt werden, um wenigstens an der sächsisch-böhmischen Grenze die unnötigen Zoll plackereien zu beseitigen. Für freundliches Schreiben besten Dank. Wie wär's übrigens mit einer ausführ licheren Beschreibung Ihrer ganzen Reise? Ueberlegen Sie sieh’s einmal. Heil! Böhm. Briefkasten. An verschiedene Herren Vereinsschriftführer.—Wollen Sie, bitte, alle für die „S. R.-Ztg“ bestimmten Einsen dungen an die Schriftleitung und nicht an die Geschiifts- i stelle richten. Die Geschäftsstelle des S. R.-B. hat mit der Schriftleitung der „S. R.-Ztg.“ ganz und gar nichts zu thun. Böhm.
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