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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 09.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189807094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18980709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18980709
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-09
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 09.07.1898
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je 1 Reigen und trugen viel zum Gelingen der Feier bei. Sehr erfreulich war die Wahrnehmung, dass das Vorur teil immer mehr schwindet, welches bis jetzt die Damen dem Radfahrsport entgegengebraeht haben, fuhren doch acht Damen unter Führung von Frau Fahrradhändler Unger einen wundervollen Reigen, welcher den warmen Beifall der Zuschauer vollauf verdiente. Auch die kleine 7 jährige Tochter des Herrn Fahrradhändler Unger fuhr auf ihrem kleinen Rade, das sie schon ziemlich sicher beherrschte, einige Runden. Um die Feier zu einei - ganz glänzenden zu gestalten, hatten die Besitzer der Rad fahr-Halle auswärtige Kräfte herangezogen und zwar hatten sie das aus vier Personen bestehende Adler-Quartett aus Werdau engagiert, welches allerdings in seinen gross artigen Leistungen auf dem Hoch- und Niederrade be rechtigtes Staunen und Beifall hervorrief. Die Anwesen den waren hochbefriedigt und können die Unternehmer, die Herren Carl Wolf Söhne, sehr zufrieden mit dem Verlaufe dieser Feier sein, hat doch sicher der oder die eine und andere den Entschluss gefasst, sich dem Rad fahrsport zu widmen. Die Leitung dieser Lehr und Sporthalle ist dem Vertreter der Regina-Fahrrad-Werke, Herrn Albin Unger, Fahrradhandlung, hier, übertragen worden. Wir können der hiesigen Radfahrsportwelt zu dieser Errungenschaft nur herzlich gratulieren, und auch wir wünschen der rührigen Firma Carl Wolf Söhne ein kräf tiges Blühen und Gedeihen. (Zw. Wochenbl) Die Victoria-Fahrradwerke vorm. Frankenburger & Otten stein, A.-G., in Nürnberg wurden in letzter Zeit durch zwei auszeichnende Besuche beehrt, die beredtes Zeug nis dafür ablegen, welcher Wertschätzung sich dieses für die Industrie Nürnbergs so bedeutsame, grosse Eta blissement in den massgebenden Kreisen erfreut. — Am Donnerstag, dem 2. Juni, besichtigten 38 Hörer des Poly technikums in München unter Leitung der Professoren Ultsch und von Lossow die maschinellen Einrichtungen der Fabrik und zwei Tage darauf, Sonnabend, den 4. Juni, hatten die Victoria Fahrradwerke die Ehre, den Besuch Sr. Königl. Hoheit, des Prinzen Ludwig von Bayern zu erhalten. Prinz Ludwig, welcher sich in Begleitung des Hofmarschalls Grafen Holnstein und des 1. Bürgermeisters Dr. von Schuh befand, wurde am Eingang des Etablisse ments von dem Aufsichtsrat und dem Direktorium em pfangen und nahm mit sichtlichem Interesse die mit den besten Präzisions- und Werkzeugmaschinen ausgestatteten Arbeitsräume der Fabrik in Augenschein. Im grossen Maschinensaal hielt ein Arbeiter an den Prinzen ein An sprache, die in ein von den Anwesenden begeistert auf genommenes Hoch auf Se. Hoheit gipfelte. Ganz be sonders interessierte sich Prinz Ludwig für die Her stellung des Victoria-Militär-Fahrrades, das bei der königl. preussischen und königl. bayrischen Armee eingeführt ist und dessen Fabrikation ein von jeher schon gepflegtes Spezialfach der Victoria-Fahrradwerke bildet. Nach Be sichtigung des Fabriketablissements begab sich Prinz Ludwig in das festlich geschmückte Victoria-Velodrom, welches bekanntlich als einzige verdeckte Fahrbahn eine hervorragende Rolle in dem sportlichen Leben Nürnbergs spielt. Hier wurde Se. Hoheit durch radsportliche Vor führungen angenehm überrascht. Den besonderen Beifall des Prinzen fand ein Reigen, den acht Nürnberger Kinder, die gleichmässig in den bayrischen Nationalfarben — blau und weiss — gekleidet waren, in reizend anmutiger Weise aufführten. Mit Worten des Dankes schied Prinz Ludwig von dem Etablissement, das für die Industrie- thätigkeit Nürnbergs ein so glänzendes Zeugnis ablegt. Die Victoria-Fahrradwerke haben in den zwölf Jahren ihres Bestehens einen, selbst für die rasch aufblühende Fahrradindustrie erstaunlichen Aufschwung genommen. Dies liegt einesteils daran, dass bei der Herstellung der Victoriaräder stets der Grundsatz massgebend war: „Bestes Rohmaterial, peinlich genaue Konstruktion, sorg fältigste Ausführung, ferner aber auch an der energischen Thätigkeit der Direktion, die vor keinem Opfer zurück scheute, um ihrem Fabrikat im In und Auslande das ihm gebührende Ansehen zu verschaffen. Ludwig Opel, der unermüdliche von Erfolg zu Erfolg eilende Herrenfahrer, ruht sich zur Zeit von den schweren Kämpfen der hinter uns liegenden diesjährigen Renn saison aus. Wenn man bedenkt, dass Opel seit dem 11. April d. J., also in ca. 10 Wochen, über 35 Preise, darunter 30 erste, davongetragen hat, so ist der Wunsch nach Ruhe ein berechtigter, um so mehr, als noch grosse Kämpfe, an denen sich Opel beteiligen will, des Aus- trags harren. Am 17. Juli wird der - junge Rüsselsheimer an den Meisterschaften von England teilnehmen und am 31. Juli in Darmstadt die Meisterschaft von Hessen, die Opels Brüder schon vor ihm errungen haben, verteidigen. Möge er den Sieg an Deutschlands Fahne fesseln. Neue Rad-Rennhahn in Chemnitz. Hierüber schreibt die „Allgem. Ztg.“ folgendes: „Die Frage der Errichtung einer Rad-Rennbahn in Chemnitz ist seit unserem Ein greifen voi - wenigen Tagen in den sportlichen Kreisen unserer Stadt in Fluss geraten und hat nun eine Gestalt angenommen, welche auch die Ausführung einer solchen Idee als möglich erscheinen lässt. Von zwei verschiedenen Seiten ist man der Sache näher getreten, am bemerkens wertesten aber ist. dass Oberbürgermeister Dr. Beck selbst für die Lösung der Frage sich interessiert. Er liess den in Sportkreisen bekannten Ober-Postassistenten Stiiwe zu sich bitten, um mit ihm die Angelegenheit zu besprechen. Der Genannte regte infolgedessen bei Ge legenheit einer geselligen Zusammenkunft hiesiger Rad fahrervereine die Frage an, und man beschloss unter Hinweis auf die von uns geschilderten Verhältnisse, von der Errichtung einer Rad-Rennbahn auf dem Areale der Sächsischen Maschinenfabrik abzusehen, im übrigen aber nahm man die Idee der Wiedereinführung von Radrennen in unserer Stadt freudig auf. Bei der am Sonnabend Vormittag gepflogenen Besprechung des Oberbürger meisters Dr. Beck mit Oberpostassistent Stüwe gab der erstere sein hohes Interesse an dieser Frage, welche ja, wie auch wir betont hatten, für die Hebung des Frem denverkehrs von Bedeutung sei, zu erkennen und regte den Gedanken an, die zu erbauende Radrennbahn mit einer Bahn für Pferderennen zu vereinigen, also eine Art Sportplatz in Chemnitz zu schaffen. Man muss gestehen, dass dieser Gedanke viel für sich hat. und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er verwirklicht wird. Wie wir erfahren, gehen die hiesigen Reitvereine mit der Absicht um, unabhängig vom Dresdner Reitverein hier Pferde rennen abzuhalten. Warum sollte es sieh also nicht er möglichen lassen, beide Veranstaltungen auf einem Platze mit zwei konzentrischen Bahnen stattfinden zu lassen? | Eine solche Vereinigung wäre namentlich auch im Hin blick auf einen pekuniären Erfolg von Vorteil. Auch | könnte die Tribüne des Dresdner Reitvereins auf dem i bisherigen Rennplätze für den neuzuschaffenden erworben i werden. Da die Erbauung einer Radrennbahn auf einem 1 günstig gelegenen Terrain in unmittelbarer Nähe der Stadt bereits jemand in Aussicht genommen hat, würde es bei einigem Entgegenkommen der beteiligten Sport- l kreise leicht möglich sein, hier eine Anlage zu schaffen, I wie sie der "Stadt Chemnitz würdig wäre.“ All Heil Germania! Von allen den Rädern, so blink und so blank, Gefällt mir am besten das Eine, Es hat mich gesund gemacht, als ich so krank, Doch sag ich nicht, welches ich meine! Ich fuhr auch auf diesem vortrefflichen Rad Schon oft durch Germanias Auen, Manch liebliches Dorf, manch prächtige Stadt Dürft ich in Germania schauen. Germania, einziges herrliches Land, Dich liebte ich immer vor allen, An dir nur allein, wo die Wiege mir stand, Germania, hab’ ich Gefallen. Saus’ durch deine grünenden Fluren ich hin Und fliegen so pfeilschnell die Beine, Dann lob ich mein Rad auch in dankbarem Sinn, Doch sag ich nie, welches ich meine! Zwar, komm ich nach Dresden, der prächtigen Stadt, So halt ich mein Stahlross am Zaum an, Ich thue, als wär’ ich vom Reiten ganz matt, Sprech’ vor dann bei Seidel und Naumann! Werd’ dort wohl empfangen mit freundlichem Blick Und trink da Germanias Weine, Das Wohl unsrer urdeutschen Fahrradfabrik — Nun wisst Ihr am End', was ich meine!
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