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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 09.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189807094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18980709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18980709
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-09
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 09.07.1898
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VII. Jahrg. No. 15 325 9. Juli 1898 Er kennt seinen Wert. Bourillon sollte in Wien, wie die übrigen Bewerber um den Derby-Preis, photographiert werden, da er aber hierfür 200 Gulden verlangte, ver zichtete man auf das Bild des grossen Mannes. In dem Nachschussprozesse „Saxonia,“ Allg. Fahrrad- Vers.-Ges. in Leipzig, kontra Hagemann-Braunschweig hat das Herzogi. Landgericht daselbst durch Urteil vom 20. Juni er. endgültig entschieden: 1. Das Urteil des Herzogi. Amtsgerichtes Braunschweig vom 18. Oktober 1897 wird aufgehoben; 2. Der Beklagte wird verurteilt, der Klägerin 34 Mk. 50 Pfg. nebst 5% Prozesszinsen seit 1. März 1897 zu zahlen und die Kosten beider Instanzen zu tragen. Eine kuriose Mitteilung geht der „Remscheider Zeitg.“ ans Köln zu: „Radfahrer, welche die Kölner Rheinbrücken passieren, wundern sich, wenn ihr modernes Vehikel auf der Quittung über die Erlegung des Brückengeldes als Handwagen bezeichnet wird. Die Verwunderung weicht der Heiterkeit beim Ueberschreiten der Mühlheimer Schiffbrücke, denn dort erhält der Sportsmann einen I Passierzettel mit dem Aufdruck ,Ein Kleinvieh mit Be gleitung.’“ Dieser Nummer liegt eine Empfehlung der Blitz-Fahr- 1 rad-Werke der Gebrüder Thomas in Bautzen bei. Das vor ge rade 10 Jahren gegründete Geschäft verfügt über zwei an sehnliche Fabriken, die eine in dem nahen Seidau bei Bautzen, die andere zu Wölmsdorf in Böhmen. Als exakteste Arbeit aus allerbestem Material, von grösster Stabilität und äusserst leichtem Laufe werden in voll- i endeter Formenschönheit und elegantester Ausstattung bei geringem Gewichte zu soliden Preisen unter streng reeller, koulanter Bedienung Compagnon-Räder, leichte Damen- und Herren-Tourenmaschinen und Tandems besonders empfohlen. Gegen achtzig Urteile aus Radfahrerkreisen, wobei auch Russland und Australien vertreten ist, sprechen : ebenfalls für diese anerkannt erstklassigen Fabrikate. Für die Unterbringung von Fahrrädern während der am 3. September zwischen Wettbergen und Ricklingen bei Hannover stattfindenden Uebung des 10. Armeekorps mit Kaiserparade sollen bei den Tribünen Räume, auf je 200 Räder berechnet, angelegt werden. Um 10 Uhr morgens werden sämtliche Zugänge zum Uebungsfelde abgesperrt, auch die den Radfahrern eingeräumte Land strasse über Döhren und Hemmingen nach der Land wehrschenke. Im italienischen Heere sollen von den Militärradfahrern als besonderes Abzeichen auf dem linken Aermel des Tuch- oder Drillichroekes und des Mantels Korporale und Soldaten von roter gezwirnter Wolle auf dunkel blauen, Unteroffiziere von Gold oder Silber auf schwar zem Tuche ein gesticktes Fahrrad erhalten. Auf dem Zuvenborg-Velodrom zu Antwerpen kommt am 14. und 15. August, zu Ostende bereits am 8. August, zu Lüttich aber erst im September ein grosser Preis zur Verteilung. Die Einfuhrzölle auf Fahrräder betragen in Italien 34 Mk., in Belgien 35 Mk., in Schweden 37 '/ 2 Mk., in Oesterreich-Ungarn 50 Mk , in den Vereinigten Staaten aber 100 bis 112 Mk., im Deutschen Reiche würden Fahr räder als „Fahrzeuge“ mit 20 bis 25 Mk., als „feine Eisen ware“ mit 2 bis 3 Mk. verzollt werden müssen, und diese Zollerhöhung bezweckt eine Eingabe des Bundes der Industriellen und des Vereins deutscher Fahrradfabri kanten. In Bremen wird von dem Rembertitunnel bis zu den Radfahrerwegen im Bürgerparke auf dem übermässig breiten Reitwege noch ein nach der Stadt führender Rad fahrweg angelegt. Etwa 6000 Arbeiter werden gegenwärtig im Deutschen Reiche mit der Herstellung von Fahrrädern beschäftigt. Die Meisterschaft von Hessen für Herrenfahrer über 5000 m soll am 31. Juli auf der Rennbahn des Darm städter Radfahrer-Vereins an der Heidelberger Strasse zum Austrage kommen. Militärlehrer Josef Henke in Wiener-Neustadt hat für Einsitzer oder Zweisitzer durch Anbringung eines Re servesattels auf zwei- oder dreifüssigem Gestelle, welches miteinander drehbar und sowohl mit der Hinterachse als mit dem Fahrradrahmen verbunden, in nicht gebrauchtem Zustande aber bei dem Fahren nicht im Wege ist, die Beförderung unterwegs angetroffener Personen ermöglicht. Der Sanitäts-Radfahrerverband in Hamburg, Grindel allee 135, will auch Damenkurse einrichten, weil bei Verletzungen vielfach die Damen nur weibliche Hilfe in Anspruch nehmen mögen und daher frische Wunden dann vernachlässigen. Ein Dauerfahren mit Preisen von 2000, 1000 und 500 Mk. schreibt für den 17. Juli die Aktien-Gesellschaft Berliner Sportpark-Gesellschaft zu Friedenau aus, mit besonderen Preisen von 300, 400 und 500 Mk. für schnellstes Fahren über 50, 100 oder 150 km von 200 km Gesamtstrecke. Für verschiedene württenibergische Regimenter sind wie derum Fahrräder bestellt worden; Einen beispiellosen Siegeszug trat der Excelsior-Pneu- matik der Hannoverschen Gummi - Kamm - Kompanie zu Hannover in diesem Jahre über die deutschen und aus ländischen Radrennbahnen an. Es sind fast sämtliche bedeutende Rennen und Fernfahrten ausschliesslich auf Excelsior-Pneumatik gewonnen worden. Bei jedem dieser Rennen wurden ungeheure Anforderungen an den Reifen gestellt. Bruno Büchner, der in Hannover den grossen Preis auf Excelsior gewann und auch am 29. v. M. in einem hochinteressanten Match gegen Waschkewitseh- Deleu-Broca-Heering seine Gegner spielend abfertigte, ist des Lobes und der Anerkennung voll, was seinen Excelsior-Pneumatik anbetrifft, dem der Grazer schon lange Jahre treu ist. Bruno Büchner ist aber auf Grund seiner langjährigen Erfahrung mit dem Excelsior-Pneu matik wohl einer der berufensten Beurteiler dieses Reifens. Auch Alfred Köcher, der Steher, sandte der Gummi-Kamm Kompanie nach seiner Fernfahrt Dresden Berlin ein begeistertes Zeugnis über die Vorzüglichkeit der Excelsior-Reifen, der ihn ohne den geringsten Unfall von Ort zu Ort getragen hatte. Wer da weiss, welchen Anforderungen die Reifen auf solchen Distanzfahrten zu genügen haben, wird erwägen können, welche Ehrung dem Excelsiorreifen durch solches Zeugnis zu teil wird. Es stehen uns noch mächtige Kämpfe auf der Radrenn bahn bevor. Die grossen Preise von Deutschland und Berlin, der Grand-Prix deParis und noch manches andere grosse Rennen sollen ausgefochten werden; hoffentlich trägt auch dort der Excelsior - Pneumatik seine Fahrer zum Sieg und verschafft seinem Ansehen und seiner Be liebtheit noch grössere Ausdehnung. Von einem Anhängewagen der Grossen Leipziger Strassen bahn überfahren und sofort getötet wurde am Sonntag Morgen 7 Uhr in der Südstrasse der Geschäftsreisende der Firma Arthur Klarner, Herr Ernst Otto Altmann, 28 Jahr alt. Altmann befand sich mit seinem Fahrrad, auf der Fahrt nach der Innenstadt begriffen, dicht neben den beiden, in gleicher Richtung fahrenden Wagen der I Strassenbahn, als er plötzlich zum Sturz kam und zwischen den Motorwagen und Anhängewagen fiel. Nach Lage der Sache trägt der Ueberfahrene leider wohl selbst an seinem jähen Tode die Schuld, doch erregt solch’ trau riges Schicksal immerhin schmerzliche Teilnahme, um so mehr, als der Verunglückte eine trauernde Witwe und zwei Kinder hinterlässt. Der Huldigungs-Festzug vor Sr. Majestät dem König I Albert von Sachsen, aus Anlass des 25 jährigen Jubiläums I des Mitteldeutschen Schützenbundes, bot ein glänzendes Bild. An demselben nahmen auch viele Leipziger Rad- I fahrer-Vereine teil und herrschte im tansendköpfigen Publikum nur eine Stimme der Bewunderung über die Gruppe der Radfahrer, die in ihren tadellosen Kostümen ! und dem präcisen Aufmarsch zu Fuss, mit den Rädern 1 an der Hand, eine entzückende Augenweide darboten. Drei hübsche Sondergruppen reihten sich zwischen die j einzelnen Vereine wirksam ein, nämlich eine radfahrende I Kindergruppe in altbayrischer Tracht (Firma Th.Orth & Co.), | ein Jagdzug zu Rad (Firma Lipsia-Fahrrad-Industrie vorm. Bruno Zirrgiebel) und eine radelnde Postwagen-Gruppe (Firma Arthur Klarner). Der etwa 8000 Teilnehmer zäh j lende Festzug erfuhr durch die Gruppe der Radfahrer I eine vorteilhafte Belebung. Mit Hilfe eines Radfahrers rasch ergriffen wurde ein | Kaufmannslehrling, der nach Unterschlagung von 2500 M
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