Suche löschen...
Sächsische Radfahrer-Zeitung : 01.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189810010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18981001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18981001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-01
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 01.10.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VII. Jahrg. No. 21 483 1. Oktober 1898 110000 Radfahrern, und diese Zahl ist sicher eher zu niedrig als zu hoch gegriffen. Nimmt man die Ein wohnerzahl von Berlin und Vororten auf rund zwei Millionen an, so kommen auf 1000 Einwohner 55 Rad fahrer. Vor kurzem wurde in Strassburg im Elsass die zehntausendste Fahrradnummer ausgegeben. Man kann also hier auf etwa 12000 Radfahrer rechnen, und es kommen dort auf 1000 Einwohner 85 Radfahrer. In manchen Städten, wie Leipzig, Magdeburg, Dresden, ist der Satz noch höher. Man würde also für die Grossstädte einen Durchschnittssatz von 70 bis 80 per Mille recht wohl annehmen können. Schwerer ist es dagegen, das Verhältnis in den kleineren Städten und auf dem flachen Lande festzustellen. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Prozentsatz der kleinen Städte nicht allzusehr von dem der grossen abweicht. Auf dem Lande dagegen wird er geringer sein, immerhin aber wird man den Durch schnittssatz der Radfahrer im gesamten Deutschen Reich I auf 60 per Mille anschlagen dürfen. Da nun die Ein- | wohnerzahl des Deutschen Reiches nach dex - letzten Zäh- j hing rund 52 Millionen beträgt, so würde sich die Zahl der Radfahrer auf 3120000 stellen. Rechnet man den Wert der Räder im Durchschnitt zu 200 Mk., so reprä sentieren die sämtlichen im Deutschen Reiche befind lichen Räder einen Gesamtwert von 624 Mill. Mk. Das Leipziger Polizei-Amt hat sich gegen die Numme rierung der Fahrräder ausgesprochen. Ein Fahrradschwindler wurde in Leipzig in der Person eines Wirtschaftsgehilfen aus Göhren dingfest gemacht. Herr Horst Wolff, 1. Vorsitzender des „S. R.-B.,“ kehrt den 3. oder 4. Oktober von seiner Reise nach Amerika in die Heimat zurück. Eine hervorragende Leistung hat am 18. September Herr K. vom Radfahrerclub „Kyritz“ 1885 zustande gebracht, indem er 130,3 km in 4 Std. 8 Min. fuhr. Herr K. schlug hiermit die bisherige Zeit um 17 Min. Herr K. benutzte zu dieser Fahrt eine auf 88" übersetzte 10 l / 2 kg schwere „Brennabor“-Maschine. Als Neuheit sind die Acatene-Metropole-Räder wohl das beste und vorzüglichste kettenlose Fahrrad; hat doch Michaux, der Erfinder des heutigen Fahrrad-Pedales, auch in dieser Konstruktion sein ganzes Können der Welt offenbart. Die Maschine besitzt ein unvergleich liches sanftes Rollen; dex - auszuübende Kraftaufwand und die daraus entstehende Ermüdung sind dadurch bedeu tend verringert. Ausserdem kann die Maschine äusserst schnell ohne Stösse in Gang gebracht werden, die Motor teile sind an der Kurbel und am Treibrade gänzlich ge schlossen, dadurch aber ja auch vor Staub geschützt; auch fällt so der lästige Ketten-Kasten weg, welcher doch häufig für die Kette beinahe unentbehrlich scheinen will. Folgende tragikomische Radlergeschichte wird dem „B. B.-C.“ aus einem französischen Badeorte berichtet: „Madame L . . . ., ein reizendes junges Frauchen und enthusiasmierte Radlerin, lud eines schönen Nachmittags ihre sämtlich dem edlen Sport ergebenen Freunde und Freundinnen ein, zu Rad zxx ihrer romantisch gelegenen Villa hinauszxxkommen, das Souper bei ihr einzunehmen und dann bei Mondschein nach Hause zu radeln. Mit heller Begeisterung wurde die freundliche Einladung angenommen, und pünktlich um 6 Uhr erschienen einige vierzig pedaltretende Menschenkinder beiderlei Ge schlechtes. Damit keine Verwechselung der pneumatischen Maschinen stattfinden konnte, hatte die liebenswürdige Wirtin einen abgelegenen Gartenpavillon zur Aufnahme dex - Räder hergerichtet und eine zux - Hilfe angenommene Frau damit beauftragt, die Räder mit nummerierten Zettel dien zu versehen und sorgsam zxx bewachen. Die Gäste erhielten ihre Nummern, und für das richtige Abliefern jedes Rades versprach die gutmütige Wächterin auf- kommen zu wollen — sie sei nicht umsonst lange Zeit Garderobiere an einem Theater gewesen. Man vertraute also der Alten ganz arglos sein kostbares Eigentum an und gab sich der allgemeinen Lustigkeit hin. Das zur Aufsicht der Räder beorderte Mütterchen war nun zwar eine sehr ordentliche Frau, aber- das Geheimnis des pneumatischen Gummimantels war ihr ein Brief mit sieben Siegeln. Sie hatte zuerst die Zettelchen mit den -Nummenx auf die Sättel gelegt, doch als ein kleiner Windstoss eins der Kärtchen beinahe fortgeweht hätte, kam sie auf den genialen Gedanken, die Nummern mit einer Stecknadel am Vorderrad zxx befestigen. Mit der exforderlichen Kraftanstrengung steckte sie die Nadel so tief wie möglich in den mühevoll aufgepumpten Schlauch und blickte zuletzt befriedigt auf ihr Werk. Die pathetische Scene, die sich abspielte, als die Gäste gegen zehn Uhr in animierter - Stimmung erschienen, um ihre Stahlrösslein ixx Empfang zu nehmen, lässt sich besser in Gedanken ausmalen als mit Worten schildern.“ Der Vorzug. „Nun, Herr Doktor, werden Sie nicht bald an die Heirat denken?“ — „Nein, Gnädigste, vorläufig ist das Fahrrad meine Braut.“ — „Das Fahrrad ist ge wiss nicht zu verachten, aber ich sollte meinen, eine lebendige Braut hat doch gewisse Vorzüge vor dem Rad | voraus.“ — „Oh ja, aber den grösseren Vorzug hat doch das Rad vor der Braut voraus.“ — „Und der - wäre?“ — I „Die Lenkstange.“ Schrecklich! „Denke dir nur, liebe Pauline, wie schrecklich I Vorgestern bekomme ich voxx meinem | Schwiegerpapa ein wunderschönes, neues Bicycle, und ' an demselben Tage verbietet mir unser Hausarzt aufs I strengste das Radfahren! Sag’ nur, was soll ich da nun | thun?“ -r- Pauline: „Die Sache ist ganz einfach — nimm | dir einen anderen Doktor!“ Als ein Zeichen der Zeit kann die folgende aus No. 233 der „Dresdner - Nachrickten“ stammende Anzeige gelten: „Für - ein gutgehendes Restaurant wird ein fesches Rad- lerpaax - als Wirtsleute sofort gesucht. Offerten unter N. O. 774 in die Exped. d. Bl.“ Fahrradgestelle —i— mit diebessicherer Steuersperre D. R.-G.-M. No. 49964. Unser reichhaltiger, illustrierter 1898er Katalog in Zubehörteilen mit vielen Neuheiten ist erschienen um! wird unter höchster Rabattge Währung Fahrradfabriken und Händlern gratis und franko zugesandt. Aktiengesellschaft vom. Kirschner & Co., Dresden, Ain See 16. Fabrik von Fahrrädern, Fahrradgestellen, Naben, Pedalen etc. Billigste Bezugsquelle für Fahrradzubehörteile. C U/oooolc Taschenapotheken, UfeM® I “äK±" . WBSSeiS Verbandpäckchen, LCipZIQ ' M . ... . . c .... , ... Stets fertig zum Gebrauch. Staubsicher und leicht. Beide Artikel sind _ 1 , ... Lieferant der Sanitätswachen in Leipzig & in Form eines Cigarrenetuis. Fernsprecher: Amt IV, 3678.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder