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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 26.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189811266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18981126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18981126
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-26
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 26.11.1898
- Autor
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VII. Jahrg. No. 25 551 26. November 1898 geht in einer grossen Hiihnervoliere seines Daseins. — I Einige „Pneumatiks“ der zuhörenden Jagd- und Rad- | Freunde sollen bei dieser Schilderung vor Neid geplatzt sein. Ostmark. Der Hund und das Fahrrad. (Vom Standpunkte des Hundes betrachtet.) Ich bin nur ein Hund, aber wie die Menschen, so haben auch wir Hunde Gefühl und unsere eigenen Gedanken über verschiedene Sachen, Es ist wirklich schwer für uns Hunde, den Menschen unsere Beschwerden mitzuteilen, denn die Menschen sind ge wöhnlich sehr dumm. Aber endlich habe ich einen Menschen getroffen, der die Hundesprache versteht und der so freundlich war, mein Bellen zu Papier zu bringen. - Auch hat er mir versprochen, das Geschriebene dem Redakteur zu übergeben, der es in seiner Zeitung drucken wird, damit alle Menschen lesen können, wie dumm sie wirklich sind. Was ich jetzt zu knurren wünsche, ist ein Protest gegen alle jene Leute, welche verlangen, dass wir treue und unschuldige Hunde ihnen naehlaufen, wenn sie auf diesen furchtbaren Maschinen, „Bicycle“ genannt, sitzen. Der Mann, welchem ich angehöre, be sitzt gleichfalls eine dieser herzbrechenden Erfindungen. Früher einmal ritt er ein Pferd, und ich folgte ihm gerne, wohin er auch wollte, denn das Pferd sowie wir Hunde wurden von der Natur dazu bestimmt, die besten Freunde des Menschen zu sein. Mein Herr jedoch lernte das Radfahren und verkaufte sein Pferd; und ich war Narr genug, auch dem Fahrrad folgen zu wollen. Von der Zeit an wurde ich nicht nur ihm, sondern auch jedem anderen lästig. Sprang ich bei seinem Vorderrad herum, so schrie er mich an. Lief ich hinter dem Bicycle, so war es gewiss, dass irgend ein anderer, der hinter uns fuhr, mich durch sein Schreien fast zu Tode erschreckte. Dann fing mein Herr an, schneller und schneller zu fahren, bis ich ganz blind war vor lauter Anstrengung, Staub und Durst. Wir Hunde sind immer treu, und wir laufen, wenn’s Not thut, bis unser Herz bricht. Aber es ist furchtbar für uns, zu sehen, wie das rastlose Hinter rad unaufhaltsam von uns davonzieht, denjenigen mit sich führend, der unser Liebstes auf Erden ist. Und dieses rastlose Hinterrad hört nicht auf, uns Staub und Sand in die Augen und in den Mund zu schleudern, bis wir schliesslich nicht mehr können und gezwungen sind, uns keuchend und mit thränenden Augen auf die Strasse zu legen. Ich kannte einmal einen grossen Schäferhund, dessen Herr ihn immer mit einer Kette an dem Rade befestigte. Alles ging gut für eine Weile. Mein Freund fand die Sache ungeheuer lustig und bellte in einemfort, um die anderen Hunde neidisch zu machen. Aber all mählich begann auch er des Sports müde zu werden. Eines Tages, während einer Partie, bemerkte er auf einer Mauer eine schlafende Katze. Die Versuchung war zu gross für ihn — er sprang und brach dadurch drei Ge nicke : sein eigenes, das seines Herrn und das des Fahr rades. Die Katze sass ruhig auf der Mauer und grinste, während der Polizeimann an der Ecke langsam fortging, um die Rettungsgesellschaft zu verständigen. Noch ein anderer Hund, den ich kannte, ein sehr lieber Kerl, ver suchte einmal seinem Herrn nachzulaufen, als er einen Strassenrekord angriff Der arme Hund lief 50 km in einem ■ Tempo von 28 km per Stunde, und dann legte er sich nieder auf einen Steinhaufen an der Strassenseite und starb, ein Opfer der Dummheit und der Falschheit der Menschen. („N. W. T.“) Ein guter Ratschlag. Letzthin äusserte ein angehender Sportjünger einem seiner Freunde gegenüber, dass er gerne Radfahren lernen möchte, jedoch, wenn möglich, nicht auf seiner eigenen Maschine, welche noch ganz neu war. „Nun!“ sagte sein Freund, „nichts leichter als das. Borg’ dir ein Rad von irgend einem deiner Freunde aus. Du brauchst ja nicht zu sagen, dass du Anfänger bist.“ Der zukünftige Meisterfahrer dankte seinem Freunde für den Ratschlag und befolgte ihn. Am nächsten Tage, als der Freund nach Hause kam, bemerkte er den gut Be ratenen in seinem Anfängerstadium auf der Strasse herumgeigeln, und zwar auf einer auffallend guten Maschine. „Ah!“ rief er ihm zu. „Du hast also doch meinen Ratschlag befolgt. So eine Hetz! Wessen Rad ist es denn?“ „Deins!“ keuchte der angehende Rad fahrer, atemlos von seinen Anstrengungen. „Ich war heute bei dir und borgte es mir von deiner Frau aus, indem ich sagte, dass ich deine Erlaubnis hätte. Uebri- gens meinen besten Dank.“ Und hier endigt die Ge schichte, denn was jetzt folgte, können wir unmöglich zum Abdruck bringen. Das Radeln. (Frei nach Müller.) Das Radeln ist der Gattin Lust, Das Radeln. Sie lässt zu Haus die Wirtschaft sein, Seitdem ihr fiel das Radeln ein, Das Radeln. Die Tochter hat’s von ihr gelernt, Die Tochter. Die hat nicht Ruh’ bei Tag und Nacht, Ist stets auf Radlerei bedacht, Die Tochter. Von dieser sah’s mein Jüngster ab, Mein Jüngster. Der will nicht mehr zur Schule geh'n Und brach sich jüngst drei Vorderzähn’ — Mein Jüngster. Der Onkel selbst, so dick er ist, Der Onkel. Er radelt mit den muntern Reih’n Und will sogar noch schneller sein, Der Onkel. Bald wird das allerkleinste Kind Schon radeln. Drum muss auch ich, so alt ich bin Mir kaufen eine Reitmaschin’ Und — radeln. („Vogtl. Anz.“) Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt über die 1899er Luxusmodelle des im In- und Auslande patent amtlich geschützten Cito-Rades der Cito-Fahrradwerke, Aktien-Gesellschaft in Köln-Klettenberg, bei. Ein doppelt konzentrisches Kugellager im Hinterrade beruht auf ganz neuem, bisher in der Technik völlig fremdem Prinzip und verwandelt die letzte Spur von gleitender Bewegung in eine rollende. Die Uebertragung wird so sanft und gleichmässig, als ob das Kurbelgetriebe mit diesem aus einem Stück sei, und selbst auf schlechtestem Wege das schnellste Tempo möglich. Diese neue Maschine wurde j nach allen Richtungen hin ein Jahr lang ausprobiert, I auch ist die äussere Ausstattung und der ganze Bau des Rades so vollendet, dass ein schöneres, schnelleres und dauerhafteres Fahrrad auf der ganzen Welt wohl nicht zu finden sein wird. Die Herrenmaschinen werden in sechs verschiedenen Rahmengrössen von 56, 60, 63, 67, 70 und 75 cm Höhe angefertigt, passend für Fahrer von 1,50 m bis 1,90 m Körpergrösse, und je nach Wunsch mit Kotschützern von Blech oder Holz und mit Hand oder Fussbremse ohne Preiserhöhung geliefert. Die Lenkstangen sind in fünf verschiedenen Fagons vorrätig und zwar: gerade, nach oben gebogen, 60 mm nach unten gekröpft, Halbrenn-Lenkstangen 100 mm gekröpft und ganz Racer-Lenkstangen 175 mm gekröpft. Die Touren- Lenkstangen sind 145 mm breit, werden aber auch brei ter angefertigt. Diplome, Vereins- und Festabzeichen | Schärpen, Banner- Schleifen. & Fahnenstickerei von Rich. Mühlmann, Plauen i. V- Wirkliche Handstickerei echt unter Garantie! echt Fahnen-Nägel, Fahnen-Ringe, Fahnen-Spitzen, Brustabzeichen, gestickt, Flaggen inWolle u.Baumw. Deutsche Fahnenfabrik von Banner, nur Handstickerei. Abzeichen für jeden Verein. Diplome, Eichenkränze. Emaillierte Club- und Ehrenzeichen, Cravattennadeln, Bannernägel, Fahrradschilder, Stempel und Cliches liefert zu mässigen Preisen R. Löser, Graveur, Zwickau i. S.
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