Suche löschen...
Sächsische Radfahrer-Zeitung : 10.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189812100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18981210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18981210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-10
- Monat1898-12
- Jahr1898
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 10.12.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Verein 65 Mitglieder. Als im Jahre 1893 der Orts verein des Sächsischen Radfahrer - Bundes sich mit dem Radfahrer-Club „Stahlrad“ verschmolz, nahm der Verein seinen heutigen Namen an. In den letzten fünf Jahren unternahm der Verein ver schiedene grosse Veranstaltungen, so z. B. die bekannten und beliebten Muldenthalfahrten, die den Verein auch in weiteren Sportkreisen bekannt und beliebt machten, ferner die grossen Radfahrer-Zusammenkünfte in Stollberg und Chemnitz anlässlich des Bundesschiessens und die Ver anstaltung des grossen Lampion-Korso in Chemnitz aus Anlass des Doppeljubiläums König Alberts, dessen gemein same Ausführung zu einem besseren Einvernehmen unter den Chemnitzer Radfahrer-Vereinen führte. Seine Hauptaufgabe erblickte der Verein aber in der Pflege des Tourenfahrens, wobei er auch den Rennsport kräftig unterstützte. So wurden im vergangenen Sommer 22 Ehrenpreise an die Mitglieder verteilt, einen ersten Preis errang der Verein zum Lampion - Korso, 9 Preise wurden von den Vereinsmitgliedern in den Bezirksrennen errungen und 4 weitere Preise errangen die Herren Julius, Bormann und Metzner zu dem 6-und 12-Stunden- Kontrollfahren. In Summa 36 Preise. Die für das 6- und 12-Stunden-Kontrollfahren vom Bund gestifteten Medaillen wurden an die genannten Sieger verteilt. Herr Julius erhielt in besonderer Aner kennung seiner glänzenden Leistung im 12 Stundenfahren vom Verein noch eine goldene Uhrkette verehrt. Mit dem Wunsche, dass es den Siegern gelingen möge, im nächsten Jahre noch grössere Erfolge zu er ringen, schloss Redner seine Ansprache und brachte auf die Sieger stürmisch aufgenommene „Sachsen Heil “-Rufe aus. Unmittelbar darauf gingen Telegramme vom Bundes vorstand Horst Wolff, Radfahrer-Verein „Blitz“-Mittweida und Mitglied Fleck aus Göttingen ein. Nachdem die mit grossem Beifall aufgenommenen Vorträge ernsten und heiteren Inhalts von Herrn Prehl flott aufeinander folgten, schloss sich der von der tanz frohen Jugend herbeigesehnte Ball an, der von einer lau nigen Kaffeepause auf das Angenehmste unterbrochen wurde. Von den vielen einzelnen Vorträgen bei dem Feste sei hier nur das Tiroler Sängerquartett, bestehend aus zwei Damen und zwei Herren, erwähnt, das durch sein i originelles Auftreten sich grossen Beifall errang. Die Verteilung von 75 Geschenken zur Polonaise an die Damen durch Mitglied Gutmann fand grossen Beifall, und dürfte sich dadurch Herr Gutmann die Gunst aller Damen auf lange Zeit erworben haben. St. Im Lande der Piasten. (Zur Preisbewerbung.) (Schluss.) Nachdruck verboten. Zuerst lenkte ich mein Rad nach dem Friedhof, um das Grab meiner erst kürzlich verstorbenen liebea Schwe ster, zu deren Begräbnis ich leider nicht kommen konnte, aufzusuchen. Nach einem kleinen Besuch bei meinem verwitweten Schwager setzte ich auf der im traurigen > Zustande befindlichen Strasse meine Fahrt fort, um das ! Endziel meiner Reise, das kleine Städtchen Kletzko, zu j erreichen. Glücklich und wohlbehalten traf ich bei meinen lieben , Eltern ein. Hier in Kletzko, das mit Ausnahme des ca. 16 Kilometer langen Sees dem Fremden nichts bietet, konnte ich mich der wohlverdienten Ruhe einige Tage hingeben und bei den elterlichen Fleischtöpfen neue Kräfte ' für die Rückfahrt sammeln. Es war ein taufrischer, prächtiger Morgen, als ich j meine Rückreise antrat. Die gute und ebene Chaussee, I die ich über Wellnau vorfand, verleitete mich bald, ein ! Tempo anzunehmen, das man sonst nur bei Wettrennen i zu sehen gewöhnt ist. Die Strassen werden scheinbar ! hier sehr wenig von schwerem Fuhrwerke benutzt und | bleiben aus diesem Grunde sehr gut erhalten. Bald hatte ich die kleinen Städte Pudewitz und Kostrzyn hinter mir und jagte ohne Unterbrechung nach Schwersenz, dessen schlechtes Pflaster erst den schnellen Lauf meines Rades sehr vermindern konnte. Von hier aus liess die Strasse nach dem nahen Posen viel zu wün schen übrig. — Schon 5 — 6 Kilometer vor der Stadt wird man durch Forts und viele andere Festungsbauten daran erinnert, dass man sich einer Festung ersten Ranges nähert. Punkt 8 Uhr passierte ich bereits den inneren Festungsgürtel am Warschauer Thor. — Posen macht durch seine gemischte Bevölkerung, sowie durch seine älteren Stadtteile einen eigenartigen Eindruck und hat viele Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. — Nachdem ich meinen hier wohnenden Geschwistern einen kurzen Be such abgestattet hatte, setzte ich meine Fahrt auf dem geradesten Wege über Bentschen, der bekannten Hopfen gegend, und über Züllichau nach Guben fort, woselbst ich erst spät abends eintraf. Frühzeitig schwang ich mich am andern Morgen auf mein Rad, um die schier endlose Wendische Heide, die sich bis Dresden ausdehnt, zu durchfahren. Es war eine Lust, an dem schönen Morgen im gemäch lichen Tempo im Walde dahinzufliegen und dem Spiel der vielen jungen Hasen, die sich mitten auf der wenig be lebten Chaussee durch übermütige Kreuz- und Quersprünge amüsierten, zuzuschauen. In dem idyllisch gelegenen Garten eines einsamen Wirtshauses nahm ich mein Früh stück ein und streckte mich dann an einem sonnigen Plätz chen im weichen Grase aus. Eine wohlthuende Ruhe um gab mich hier. Nur das leise Summen der mit Blüten staub beladenen Bienen, die emsig den vielen Bienen häusern zuflogen, war zu vernehmen. Da plötzlich tönte durch diese Stille ein scharfes Surren und Sausen und im Nu war es vorüber. Wie der Blitz war ich an der Gartenthür und konnte nur noch sehen, wie zwei Radfahrer im wahnsinnigen Tempo dahinjagten. Eile mit Weile, wer weiss, ob wir uns nicht bald wiedersehen, dachte ich, als das wilde Paar meinen Blicken entschwunden war. Meine Ahnung sollte eher in Erfüllung gehen, als ich gedacht hatte. Nach einigen Kilometern traf ich die beiden „Renner“ ratlos und niedergeschlagen an einem Rade stehend. Als sie meiner ansichtig wurden, schien neuer Mut sie
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder