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legen. Das Mittel ist ganz probat, und da ein Versuch nicht viel kostet, so kann er jedenfalls nichts schaden. Briefkasten. Durch Krankheit war ich verhindert, meinen lieben Freun den und werten Bekannten im S. R.-B. zum Jahres wechsel meine herzlichsten Glückwünsche zu senden; ich thue dies hiermit und verknüpfe damit den verbind lichsten Dank für die vielen, aus allen Teilen unseres Bundesgebietes an mich gelangten Gratulationen. Ich gebe mich der Hoffnung hin, in denselben eine Folge der Anerkennung der von mir vertretenen sport- und bundes politischen Ideen erblicken zu dürfen, welche zur Zeit die Ideen unseres Sportausschusses sind, bald aber ge wiss auch die des gesamten Sächsischen Radfahrer-Bundes sein werden. — Sachsen Heil! Bernhard Böhm. Herrn Arthur Kurth, New York. Seinem wertgeschätzten Mitarbeiter in der Metropole des Westens herzlichste Erwiderung der freundlichen Glückwünsche zum Jahres wechsel. — Sachsen Heil! Bernhard Böhm. G. H., L. Die Veröffentlichung der auf der Dezem ber-Hauptversammlung des Sport-Ausschusses erfolgten Berichte der Herren Bundestourenfahrwarte, sowie die der Ergebnisse genannter Versammlung ist nochmals zurückgestellt worden. Es soll erst der Verlauf der Sitzung des erweiterten Bundesvorstandes in Dresden abgewartet werden. — Sehen Sie sich doch einmal die Anträge des Sport-Ausschusses an, vielleicht sagen die Ihnen das, was Sie wissen wollen! — Der weissseidene Kragenschoner, einem Mitgliede des Sport-Ausschusses gehörig, befindet sich immer noch herrenlos auf der Redaktion. Die mit Redaktionsschluss erfolgte glückliche Geburt eines zweiten, gesunden und kräftigen Mädchens teilen hoch erfreut mit Leipzig, 3. Januar 1898. Bernhard u. Melani Böhm. Weltrunde. Vom 1. Januar 1899 ab ist im Verkehr der Preussi schen Staatseisenbahnen die Abfertigung von unverpackten einsitzigen Zweirädern, abgesehen von der bisherigen am Packwagen, auch auf Gepäckschein dann zulässig, wenn ein Reisender mit einem Fahrtausweis für alle Züge einen Schnellzug benutzen und sein Fahrrad mit einem diesem Schnellzuge voraus fahrenden oder nachfolgenden Per sonenzuge befördert wissen will. Die Abfertigung erfolgt bei der Gepäckabfertigungsstelle gegen Vorzeigung des Fahrtausweises und der Fahrradkarte. Die fehlende oder mangelhafte Verpackung ist vom Reisenden anzuerkennen. Bei Empfangnahme des Rades ist die Fahrradkarte vom Reisenden zurückzugeben. Eine weitere Erleichterung für die Radfahrer ist vom gleichen Zeitpunkt ab dadurch geschaffen worden, dass unverpackte einsitzige Zweiräder auch als Expressgut befördert werden und zwar in Per sonenzügen allgemein, in Schnellzügen insoweit, als diese für den Expressgutverkehr freigegeben sind. Bei Aufgabe als Expressgut wird die Gepäckfracht für mindestens 20 kg, und wenn die Beförderung in gewöhnlichen Per sonenzügen erfolgt, mit mindestens 0,50 Mk„ bei einer verlangten Beförderung in Schnellzügen, auch wenn sie nur streckenweise erfolgt, mit mindestens 1 Mk. erhoben. Die Fahrradkarten können künftig auch im Vorverkauf gelöst und auf jeder Preussischen Staatsbahnstation zur Aufgabe von Fahrrädern benutzt werden. Fahrräder, die nicht so sicher und dauerhaft verpackt sind, dass ihre Beschädigung während der Beförderung ausgeschlossen ist, werden als unverpackte behandelt. Alle näheren Be stimmungen über die Abfertigung der Fahrräder etc. sind aus der von der Preussischen Staatseisenbahnverwaltung besonders herausgegebenen „Dienstanweisung für die Abfertigung und Beförderung unverpackter einsitziger Zweiräder“ zu versehen, welche von den Fahrkarten ausgabe- und den Gepäckabfertigungsstellen auf Ver langen kostenfrei abgegeben wird. Der Bundestag des Bundes deutscher Radfahrer Oesterreichs. Die Einigung. So hat also die Frage der Einigung zwischen dem ehemaligen Kartell und dem Bunde deut scher Radfahrer Oesterreichs die nicht ungefährliche Klippe des Bundeshaupttages umsegelt und steuert nun schon mit grösserer Sicherheit der Realisierung entgegen. Die am 4. Dezbr. in Müllers Restauration in der Eschen bachgasse stattgehabte Bundeshauptversammlung des B. d. R. Oe. sprach sich einstimmig für die Einigung aus, und da der Bundesausschuss (dies ist die kompetente Be hörde) des Kartells sehr wahrscheinlich die Brücker Be schlüsse seiner Delegierten ebenfalls billigen wird, so kann man wohl heute schon sagen: Der Weg ist frei. Obwohl man in den leitenden Kreisen des B. d. R. Oe. mit grosser Sicherheit auf die Zustimmung der Bundes mitglieder rechnete, war man doch nicht ganz ohne Be denken. Alle Befürchtungen erwiesen sich indes als grundlos, keine Stimme erhob sich gegen die Vereinigung. Nach Erledigung des Jahresberichts und der Rechnungs ablage, die sich günstig stellte, kam man zum Haupt punkt der Tagesordnung: Frage der Einigung. Herr I Falk hatte das Referat übernommen und erstattete es in klarer, alles erwägender Weise. Seine Ausführungen gipfelten schliesslich in folgenden Anträgen, die geson dert zur Abstimmung gelangten: Der am 5. d. in Wien versammelte Bundeshaupttag nimmt die Mitteilung von der Einleitung von Verhandlungen mit dem Bund der selbständigen Herrenfahrerverbände Deutschösterreichs mit Befriedigung zur Kenntnis und erteilt der Bundes leitung hiefiir das Absolutorium. Der Bundeshaupttag genehmigt ferner, dass auf Basis der am 27. Nov. 1898 von den beiderseitigen Delegierten in Bruck a. d. M. getroffenen Vereinbarung, demnach auf Basis der selb ständigen Landesverbände, die Verhandlungen in dem Sinne weitergeführt werden, dass seinerzeit die gesetz lichen Vertreter des B. d. R. Oe. und des B. d. s. H. V. Oe. als Proponenten eines neuen, auf deutsch-arischer Grundlage ruhenden, im Principe aus je einem Landes verband in jedem Kronlande bestehenden Bundes auf treten, dessen Thätigkeitsbereich die österreichisch-un garische Monarchie umfasst Der Bundeshaupttag erteilt weiter der Bundesleitung die Ermächtigung, die Um wandlung der derzeitigen Bundesgaue in selbständige Landesverbände vorzubereiten und dort, wo zur Grün dung eines Landesverbandes die Verschmelzung bereits bestehender Vereinigung erforderlich sein sollte, der selben thunlichst Vorschub zu leisten. Die Bundeslei tung wird beauftragt, dafür Sorge zu tragen, dass der Status quo der Bundesverhältnisse so lange aufrecht er halten werde, bis die Durchführung der Vereinigung ge sichert erscheint. Präsident Herzig befürwortete auf das wärmste Falks Vorschläge, indem er die Einigung der deutschen Radfahrer Oesterreichs als eines der höchsten, erstrebenswerten Ziele bezeichnete. Dr. Fritsch, obwohl persönlich gegen die Einigung auf autonomer Grundlage, erklärte trotzdem: Besser eine schlechte Einigung, als gar keine! Einem auf die Einberufung eines ausser ordentlichen Bundestages abzielenden Schlussantrag Herrn Falks setzte er eine Abänderung entgegen, welche besagt: Die Bundeshauptversammlung beschliesst: Der Bundesvorstand wird ermächtigt, im Falle des Gelingens der Einigung der deutsch-österreichischen Radfahrer schaft den Bund deutscher Radfahrer Oesterreichs im gegebenen Moment für aufgelöst zu erklären. Nach kurzer Debatte wurden sowohl dieser Antrag, als auch I die Anträge des Referenten angenommen. Den Herren Dr. Fritsch, Herzig, Dr. Gratzy, Quidenus, Falk, Sonntag