Sächsische Radfahrer-Zeitung : 15.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-15
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189904159
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- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-15
- Monat1899-04
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- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 15.04.1899
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VIII. Jahrg. No. 8 146 15. April 1899 den Cylinder aufgenommen und während der Rückwärts- I Bewegung des Kolbens komprimiert. In dem Moment, wo der Kolben seinen toten Punkt erreicht hat, tritt ein elektrischer Zünder in Thätigkeit, welcher das kompri mierte Gasgemisch zur Explosion bringt, durch diese wird der Kolben wieder zurückgeschleudert. Die Entzündung muss gerade im toten Punkt erfolgen, damit ein voll kommenes Verbrennen der Gase ermöglicht und somit der lästige Benzingeruch vom nicht verbrauchten Benzin gas vermieden wird. Die zweite Aufwärtsbewegung des Kolbens treibt die verbrannten Gase aus den Cylindern hinaus und erst dann beginnt der Prozess des Auf saugens der Gase etc. von neuem. Die Abkühlung der- Motore erfolgt entweder durch Wasser bei grösseren Motoren odei- bei kleineren dadurch, dass man den Cylin der vermittelst dünn zulaufender Rippen an der Aussen seite eine grosse Abkühlungsfläche darbietet. Bezüglich der Bauart der Motorwagen bemängelte der Vortragende die Anordnung des Motors hinter der - Hinterradachse, wie sie jetzt noch bei den französischen Motordreirädern zu finden ist, weil die Lenkung des Gefährtes, besonders bei Glätte, eine weniger sichere ist, als bei den Wagen, wo der Motor eine Belastung der Vorder- und Hinter radachse durch entsprechende Lagerung ermöglicht. W. Der Verkehr mit Motorfahrzeugen ist in Paris ein der art reger geworden, dass es die Behörden für angezeigt halten, gesetzliche Bestimmungen aufzustellen, die diesen Verkehr mit mechanischen Fahrzeugen, soweit sie nicht auf Schienen laufen, regeln. Die Vorschriften erstrecken sich einerseits auf die Fahrzeuge selbst, andererseits ver langen sie, dass der Führer einen Befähigungsnachweis seiner Behörde beibringt. Die Motore sollen jede Ex plosionsgefahr ausschliessen, kein belästigendes Geräusch und keinen Gasgeruch hinterlassen. Ferner sollen sie leicht lenk- und bremsbar sein. Ob die Fahrzeuge diesen Ansprüchen genügen, darüber soll ein behördliches Attest beigebracht werden. r. Die Explosionskraft des Schiesspulvers will ein Erfinder zum Antrieb von Motoron nutzbar machen, eine Ansicht, die vielfach bekrittelt und bespöttelt wird, die aber, vom theoretischen Standpunkt aus beurteilt, nicht so unaus führbar erscheint. r. Karl Hindenburg, der Ehrenvorsitzende des D. R.B., ist in Magdeburg im Alter von fast 79 Jahren ver storben. Das klassische Rennen Paris-Roubaix brachte den über raschenden Sieg Champions. Aus der Motordreirad-Kon kurrenz ging Osmont als glänzender Sieger hervor. Er schuf einen neuen Weltrekord, indem er 48 km per Stunde durchschnittlich zurücklegte. Osmont benutzte einen Dion-Bouton-Motor, dessen deutsche Patente die Firma Cudell & Co., Aachen, besitzt. Die bekannten Rennfahrer Bouhours, F. C. Armstron und Alb. Walters fochten kürzlich ein Rennen über 100 Kilo meter zu Paris aus. Obgleich Bouhours’ Chancen keine günstigen waren, gewann er das Rennen in der vorzüg lichen Zeit von 2 Stunden 2 Minuten 10 Sekunden. Bouhours fuhr wie immer die unvergleichlichen Dunlop- Pneumatiks. Ein Luftfahrrad. Schon wieder erhalten wir Kunde von weiteren Erfolgen auf dem Gebiete des Lenkbar machens der Luftschiffe. Dieses Mal ist es ein Ameri kaner, welcher mit seinem, von ihm „Luftfahrrad‘ : ge nannten Apparat bereits mehrere grosse-Luftreisen wohl behalten zurückgelegt hat. Nach Mitteilung >des Herrn G. Brandt, Patentbureau, Berlin SW., Kochstrasse 4, ver wendet der Erfinder auch hier einen kleinen birnen- | förmigen Ballon, dessen Auftrieb dem Körpergewicht des Luftschiffers entspricht. Unter dem Ballon ist statt der Gondel ein Fahrradsattel angebracht. Tretkurbeln, so wie Lenkstange sind verbunden, um gemeinsam auf ein verstellbares „Schraubensegel“ von 8 Fuss Durchmesser einzuwirken, sodass der Fahrer im stände ist, seine volle Körperkraft zum Treiben des Apparates auszunutzen. Ein leicht zu dirigierendes Steuerruder- besorgt das Drehen und Wenden des Ballons. Die Schraube ist so gestellt, dass der Ballon zunächst in schräger Richtung in die Höhe steigt, wobei seitens des Fahrers ein Kraftaufwand erforderlich ist, gleich dem, um ein Fahrrad bergan zu treiben. In gewünschter Höhe angelangt, beginnt der Fahrer langsamer weiter zu treten. Dadurch wird der Ballon lediglich vorwärts getrieben und steigt nicht höher. Hält man gänzlich mit dem Treten ein, so senkt sich der Ballon langsam zur Erde nieder. Eine Rennbahn besitzt nunmehr auch Schmalkalden (Thür.), und ist die Eröffnung derselben auf den 11. Mai festgesetzt. Parlby wurde vor einigen Tagen in Paris von einem Droschkenkutscher umgefahren und gab dies jenem Ver anlassung, dem unvorsichtigen Kutscher eine handgreif liche Lektion in der richtigen Befolgung der Fahrvor schriften zu erteilen. Ein herbeieilender Polizist brachte erst beide auseinander. Parlby scheint also hierin eben so tüchtig wie im Radfahren zu sein. Paul Damm-Leipzig, der Sieger der Distanzfahrt Zittau- Leipzig 1896 und 1897, trainiert bereits eifrigst auf dei- Landstrasse und befindet sich schon jetzt in vorzüglicher Kondition. Er hofft bestimmt auch bei seinem dies jährigen Start die Fahrt Zittau—Leipzig gewinnen zu können. Ein neuer Tric. Der Rechtsanwalt W. aus der Leip zigerstrasse in Berlin, ein sehr eifriger Radfahrer, aber leider infolge seiner Korpulenz nicht gerade der ge schickteste in der Radelkunst, hatte nach der „B. Z.“ vor einigen Tagen das Unglück, einen Mann von unge fähr 40 Jahren auf dem Kurfürstendamm anzufahren. Der Ueberradelte klagte furchtbar über- Schmerzen im Rücken. Der Reehtanswalt gab ihm 5 Mk. Schmerzens geld und war froh, so leichten Kaufs davon gekommen zu sein, umsomehr, als einige Leute eine drohende Hal tung gegen ihn annahmen. .Wer beschreibt aber das Erstaunen des Rechtsanwaltes, als er am Sonntag genau an derselben Stelle mit demselben Manne zusammenstiess, und als dieser genau dieselbe Vorstellung zum besten gab, wie am Sonntag zuvor! Rechtsanwalt W. wollte, nachdem er sich von seinem Erstaunen erholt hatte, die Personalien des Mannes feststellen lassen, da aber kein Schutzmann in der Nähe war, so gelang es dem angeb lich Ueberfahrenen zu entkommen. ImRestaurant„Hunde- kehle“ hatte Herr X. allerdings den Trost, mehrere Leidensgefährten zu treffen, welche ebenfalls von dem Burschen genau auf dieselbe Weise, wie er selbst, ge prellt worden waren. Für das Vier - Tage - Rennen, das vom 11. bis zum 14. Mai auf der Kurfürstendammbahn veranstaltet wird, wird als sicherer- Starter Tom Linton genannt. Auf der Brüsseler Ausstellung ist Deutschland äusser durch die Brennabor-Fahrradwerke durch eine Motorfahr-' zeugfabrik vertreten, deren Stand mit: 2 Motordreiräder, 1 Vorspann, 1 Anhängewagen, 1 Demonstrations- und 1 Boots-Motor, sowie 2 Tableaux mit sämtlichen Motor bestand- und Zubehörteilen einer der interessantesten der Ausstellung ist und von Besuchern und Kauflustigen stets umlagert wird. Bei Eröffnung der Brüsseler Sport - Ausstellung hat Se. Königl. Hoheit Prinz Albert von Belgien längere Zeit vor dem Stande der Brennabor-Fahrradwerke, deren Erzeugnisse vom Vertreter Herrn Lucien Bouvier aus gestellt sind, verweilt. Als guter Kenner bewunderte der Prinz ausnahmslos die hübschen Maschinen, beson ders aber die Damenräder. Sowohl von Seiten des Prinzen als auch vom Publikum wurde namentlich einem Brennabor - Tandem für Herrn und Dame reger Beifall gezollt. Dasselbe ist auch unbestreitbar die schneidigste aller in der Ausstellung befindlichen Maschinen, wie der Stand der Brennabor-Werke überhaupt zu den Sehens wertesten zählt. Ein neues System, um den Einkauf eines Fahrrades zu erleichtern, ist, wie dem „Praktischen Wegweiser“, Würzburg, von seinem Londoner Mitarbeiter geschrieben wird, in englischen Städten begonnen worden. Gar zu bald hat die Presse der Sache ein Ende gemacht. Das System war folgendes: Ein Mann kauft einen Order schein für 20 Mk., welcher 10 Koupons enthält, die er an seine Freunde verkaufen soll ä 2 Mk. Jeder, der einen einzelnen Koupon besitzt, hat das Recht, für einen Orderschein für den Preis von 20 Mk. einzukommen. Hat man diese 10 Koupons verkauft und haben die zehn Freunde ihre Orderscheine abgenommen, dann erhält man ein Fahrrad, also für 22 Mk. Jeder dieser Freunde | muss nun wieder 10 Freunde suchen, die Koupons und
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