Suche löschen...
Sächsische Radfahrer-Zeitung : 04.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-190008048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-19000804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-19000804
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-04
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 04.08.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
südlichen Haupthause das Kaiserzimmer, in dem Kaiser 1 Karl V. im April 1547 gewohnt hat. — Unter dem Haupt- l hause in den Kelsen gesprengt die Stallungen. — In der in I Kreuzesform erbauten Burgkapelle die Ahnenbilder der Hinsiedel von 1461—1756. In ihr hat Luther als Freund des damaligen Schlossherrn Heinrich v. Einsiedel oft gepre- digt. — Der über 200 m tiefe Schlossbrunnen ist der tiefste Brunnen in Sachsen. — Im freundlich an der Wyhra gelegenen Dorfe Gnandstein stattliche Kirche mit zwei Kanzeln. Neben einer ein Bildnis Luthers, der auf ihr oft gepredigt haben soll. Die Kirche enthält die Grüfte des Hauses Einsiedel sowie Bilder u. Denkmäler vieler Angehörigen desselben. Von Gnandstein n. 1,3 Dolsenhain zurück auf die Strasse Frohburg-Penig 11,1 km I 4. Auf dem Petersberge. Tour 6. Aus Halle die Grosse Ulrichstrasse, Geiststrasse, Bernburgerstrasse, Reilstrasse, duroh Giebichenstein (Sool- bad, Bergruine) n. 4,0 Trotha. Hier bei der Strassenteilung r. 7,0 Dachritz; 1,1 Frössnitz; n. 0,8 r. ab auf den 12,9 Petersberg. 260 m. — Der Berg trug früher ein Kloster, ge gründet 1124 vom Markgrafen Dedo vonWettin, erbaut von dessen Bruder Konrad von Wettin, der als Mönch in diesem Kloster starb (Konrad der Grosse, erster erblicher Mark graf von Meissen aus dem Hause Wettin). 1540 wurde das Kloster aufgehoben. Die Klosterbibliothek kam nach Leip zig an die Universität. Die 1151 vollendete Klosterkirche äscherte 1565 der Blitz ein. Sie ist indes wiederhergestellt worden u. enthält 10 Denkmäler der ältesten Wettiner, ebenso ein Denkmal des 1538 gestorbenen letzten Abtes Johann von Kanitz. — 1697 kam der Petersberg durch Kauf an Preussen. — Alan erblickt vom Petersberge aus über 8 Städte u. 80 Dörfer u. bei heiterem Wetter den Brocken im Harze u. den Inselsberg im Thüringer Walde. 5. Auf dem Valtenberge. Tour 97. In Nieder-Neukirch 1. von der Strasse ab n. 2,5 Haltestelle Niedor-Neukirch. Rad einstellen. Unter dem Bahndamme weg bis zur Wegteilung; von hier r. (den sogen, alten Weg) bis hinter die Dampfschneidemühle, dann den ersten Weg 1. über einige reiche Aussicht bietende Lichtungen (Ruhepunkte!) hinweg den Wegweisern nach in einer knappen 3 > Stunde auf den Valtenberg (Valands-, <1. i. Teufelsberg, eine Kultusstätte der Sorben-Wenden). 586 m. — Gastwirtschaft. — Aussichts turm mit Medaillonporträt des Königs Johann (König Jo hann-Turm, 1857 eingewoiht, 127 Stufen, 25 m hoch). Man überschaut den Erzgebirgskamm, das böhmische Mittel gebirge, die sächsische u. böhmische Schweiz, das Zittauer- u. das Jeschkengebirge, das oberlausitzer Bergland u. einen grossen Teil der Niederlausitz. Auf den Turmzinnen sind die einzelnen Punkte des Panoramas angegeben. Als wei teste Punkte seien — von Ost Uber Süd u. West — hervor gehoben: Schneekoppe, Tafelfichte, Jeschken, Mileschauer, Geising, Schloss Frauenstein, Wilsdruff, Oschatzer Colm.— Abwärts den ununterbrochen durch Hochwald führenden kürzeren und steileren Promenadenweg (sogen, neuen Wog) den weissen Wegmarken nach in ‘/.»Stunde zur Haltestelle Nieder-Neukirch u. von da den Herweg in Nieder-Neu- kirch auf die Strasse zurück. — G. Auf der Landskrone. Tour 108. Von Reichenbach erst mittelmässige, dann gute Strasse Uber 2,7 Seehäuser; 0,9 Gersdorf; 1,5 Schenk häuser: 2,2 Friedersdorf; 3,0 Feldhäuser; 1,2 Kunnerwitz n. 1,8 Klein-Biesnitz. Hier in der Gastwirtschaft zur Lands krone Rad einstellen. Die Linden-Allee entlang bis zur Dreiteilung des Weges; den mittelsten Wog durch das schattenspendende Holz auf die Höhe der zweikuppigen Landskrone. 425 m. Rostauration. Turm. — Der Berg trug früher eine bereits 1268 erwähnte Burg, die später nach einander im Besitze der böhmischen Könige, des Ge schlechtes derer von Biberstein u. der Herzöge von Sagau war, die sie 1440 an Görlitz verkauften, von dessen Bürgern sie niedorgerissen wurde. — Die Rundsicht vom Turme ist grossartig; auf der Brüstung angebrachte Richtungslinien weisen nach den einzelnen Punkten hin. Interessant ist der geologische Aufbau des Berges: auf einen Granitrücken hat sich eine hindurchgebrochene Basaltkuppe gelagert. Die fünf- bis siebenseitigen Basaltsäulen enthalten Ein schlüsse von Olivin, Augit u. Natrolith. Hinter der Restau ration sieht man an einer Basaltsäule ein rotes Kreuz. Auf dieser Säule dreht sich die Nadel des Kompasses in ent gegengesetzter Richtung. Abwärts r. den schattigen Pro menadenweg. Von Klein-Biesnitz 1,0 Gross-Biesnitz u. 3,7 Görlitz — 18,0 km Bernhard Böhm. .1. Acetylen zur Fahrradbeleuchtung. t ls Ergänzung zu dem in unserer No. 12 ent haltenen Artikel „Acetylen-Laternen“ bringen wir nachstehend die dem „Kl. Sp.-J.“ ent nommenen Auslassungen des Herrn Dr. Gerstel’ -zTJKx. zu obigem Thema. Herr Dr. Gerster schreibt: „Heute ist das Acetylen ein Stoff, von welchem in Europa im letzten Jahre eine ungefähre Menge von 27 000 Kubikmetern verbraucht wurde, die einen Licht effekt von 38,6 Millionen Kerzen pro Tag hervorbrachte. Bereits ist Acetylen, das heisst sein Vater, das Carbid, börsenfähig geworden und beschäftigt die Industrie wie das Kapital, das gegenwärtig in Europa mit etwa 35 Mill. Mark beteiligt ist, und noch hat es nicht den Anschein, als ob ein Stillstand eintreten wolle — nein, immer fieber hafter gestaltet sich der Wettlauf im Kampfe um das Licht. Wie das so rasch kam? Entdeckt war ja das Acetylen längst und den Che mikern bekannt — da spielte jedoch der Zufall seine Rolle, indem, während in Paris der Chemiker Moissau durch planmässig geleitete Versuche mit dem elektrischen Ofen Carbid herstellte, der amerikanische Techniker Wie sen, in den Aluminiumwerken am Niagara durch probe weises Zusammenschmelzen von Kohle und Kalk eine Schlacke erhielt, die er als unbrauchbar fortwarf. Zu fällig gelangte sie ins Wasser und es entwickelte sich Gas, das sich an einer in der Nähe brennenden Flamme entzündete. Das Wie und Wann und Warum der wei teren Entwickelung, der Streit um das Vorrecht der ersten Entdeckung soll uns hier nicht beschäftigen; wir brauchen bloss zu wissen, dass zur Herstellung von Car bid die Schmelzhitze des elektrischen Lichtbogens not wendig ist, und so entsteht denn das Carbid in Fabriken, denen eine elektrische Leitung einen starken Strom von dem zugehörigen Elektrizitätswerk her zuführt. Dort wird Coke und gebrannter Kalk gemüllert, ge siebt, gemischt, geglüht und nach dein Erkalten verpackt. Der so erhaltene Körper ist eben das Carbid — Kalk kohle — ein graurötlicher, granitharter Stein von krystallinischem Gefüge, der, auf Feuchtigkeit sehr em pfindlich, schon an der Luft sein Gas abgiebt und, ins Wasser geworfen, unter Erhitzung und Aufbrausen zu Acetylengas und Kalkschlamm zerfällt. Die Herstellung des Acetylengases ist also ungemein einfach, so einfach, dass sich nach dem Erscheinen des neuen Gastes aus Amerika alle Welt daran machte, Gas apparate zu konstruieren. Ganz Unglaubliches an Mannig faltigkeit, an Klugheit sowohl wie auch Unsinn ist hierin geleistet worden; da und dort hat einer der Unvorsich tigen schwer gebüsst mit der Gesundheit und teilweise sogar mit dem Leben. Das Acetylen ist nämlich kein ge mütlicher Gesell; zwar allein, als reines Gas, ist es voll kommen ungefährlich — nur starke Kompression oder Erhitzung vermögen es zum Detonieren zu bringen. Eine geringe Luftbeimischung schadet noch nicht. Ueberwiegt dagegen die Luft gegenüber dem Acetylen, so entsteht eine Knallgasmischung. Am gefährlichsten ist ein Ver hältnis von 85 Prozent Luft und 15 Prozent Acetylen. Glücklicherweise ist man jetzt über die angenehmen Eigenschaften, aber ebensogut auch über die Ungezogen heiten des Lichtspenders unterrichtet und hat für ihn
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder