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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 16.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-190103164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-19010316
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-19010316
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-16
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 16.03.1901
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X. Jahrgang No. 6. 66 16. März 1901. die Sektionen 42, 43, 35 und 34 der Radfahrerkarte von Mittelbach. — Sektion 42 = Leipzig. — Obergräfenhain- Elsdorf-Lunzenau 7,5 km, Cossen-Göritzhain 5 (12,5), über die Bahn und die Chemnitz, Chemnitzthal-Taura 9 (21,5), Markersdorf - Claussnitz - Altmittweida - Mitt weida 12,5 (34), über die Zschopau, Neüdörfchen- Hain 3,5 (37,5), Ob. Rossau-Gasthof Tivoli 7 (44,5), links fahren, Arnsdorf-Quirl 6 (50,5), über die Kleine Striegis, Böhrigen-Etzdorf 5 (55,5), Nieder-Marbach- Altzella-Nossen 10,5 (66), über die Freiberger Mulde (über Wilsdruff-Dresden etc. nach Königsbrück 64 km) — Nieder-Eula 3,5 (69,8). — Sektion 43 Dresden. Bis Ober-Eula links bergauf, Wendischbora-Katzen berg-Soppen-Krögis-Görna-Meissen 18,5 (88), über die Elbe, Cöln-Niederau 6 (94), vor dem Bahnhof rechts ab nach Weinböhla 3 (97), Auer-Gasthaus-Moritzburg 8,5 (105,5), Berbisdorf-Radeburg 8 (113,5), über die Röder, Krebsmühle-Anbau-Glauschnitz, über die Puls nitz, Königsbrück 15 (128,5), Schmorkau-Schwepnitz- Grossgrabe-Waldhof 19 (147,5), über die Grenze — Bernsdorf-Forsthaus-Michallken -Neuer Anbau - Hoyers werda — Schwarze Elster 13,5 (161), Forsthaus — Sektion 35 = Guben — 8,5 (169,5), Gasthaus zur schwarzen Pumpe-Chausseehaus-Spremberg-Spree 9,5 (179), Chausseehaus-Schäferei-Gross-Ossnig- 13 (192), Gallinchen-Madlow-Cottbus 10 (202), Werben (bereits im Spreewaldgebiete) 12,5 (114,5), Burg 4,5 (219) — Hauptort im Spreewalde. Zur Besichtigung des ganzen Spreewaldes, ein Flächenraum von ca. 28000 ha, sind mehrere, vielleicht vier Tage, nötig. Ich habe nur 1 V2 Tag zur Verfügung gehabt; besah mir Burg und den Kirchgang daselbst und fuhr per Bahn von Burg nach Eiche, Kano, Mühle, Schützenhaus, Wotschofska, Lehde, Lübbenau. Wer den Spreewald besuchen will, kaufe sich Bänd 51 von Griebens Reisebücher „Der Spreewald“, 50 Pfg. Von Lübbenau radelte ich nach Zerkwitz 3,5 (222.5) , Crimitz-Ragow-Steinkirchen-Lübben 10 (232,5), (von hier nach Berlin über Golssen [22], Baruth [12], Zossen [20], Gross-Machnow [8], Hasenheide oder Tempelhof, sind ungefähr 90 km) — Neuendorf- Düben-Schäferei-Luckau 17 (249,5), Langengrassau- Ch ausseehaus - W üstemark e - Hohenbucka - Schlieben 28 (277.5) — Sektion 34 Dessau—Collochau 4 (281,5), über die Schwarze Elster, Herzberg 8,5 (290), Fermes walde, über den Neugraben, Löchsten-Döbrichau- Zwethau-Kreischau- über die Elbe, Torgau 25 (315), Chausseehaus, Beckwitz 7 (322) — Sektionen 42 = Leipzig —Sitzenroda, rechts ab, Schilda 8,5 (330,5), Schilderhain-Falkenhain, Wurzen 19,5 (350), Benne witz 1,5 (351,5), links ab, Schmölen-Lausitz-Bach- Rothersdorf-Walzig-Trebsen 9 (360,5), Hohnstädt- Grimma 6,5 (367), Gr.- und Kl.-Bardau (bei trockenem Weg am Eingang des Dorfes, erster Weg, links ab, an der Kirche vorüber und hinterm Dorfe nach Glasten-Ballendorf, hier kurz vor der Kirche rechts ab über Waldmühle nach Ebersbach) — Etzoldshain- Hermannsbad - Lausigk 12,5 (379,5), Reichersdorf- Bruchheim-Ebersbach 7,5 (387), Altottenhain-Muff- Geithain 7,2 (394,5), Breitenborn-Grüne Tanne-Nars- dorf-Obergräfenhain 10 (404,5 km in Summa). (Fortsetzung folgt). „Bor“. Humoreske von Hans Berthold. Er hiess eigentlich Albert Warnicke. Aber in unserem Club war dieser Name verpönt. — Warnicke! — Wie hätte man einen Menschen War—ni—cke rufen können, der einen solchen Abscheu gegen jede längere Rede, ja sogar gegen jedes mehrsilbige Wort hegte, dass er’s zu seiner Lebensaufgabe gemacht hatte, in „Einsilbern“ zu reden, ja ich glaube sogar zu denken. Es war geradezu staunenerregend, zu welcher Uebung er es darin gebracht hatte. Wenn wir an deren uns eine halbe Stunde lang über irgend eine hochwichtige Clubfrage herumgestritten hatten, konnte er mit einem einzigen Wort Klarheit in die Situation bringen. Ich darf leider nicht verschweigen, dass dies einzige Wort in ziemlich vielen Fällen „Kaff“ hiess und dass er meistens Recht hatte. — Bor war ein unheimlich kluger Kerl. Und während er mit moltke- haftem Schweigen dasass, merkte man auf seinem nicht hübschen, aber intelligenten Mopsgesicht deutlich, wie er alles blitzschnell in sich aufnahm, verarbeitete, kom binierte. Leider, wie schon erwähnt, meistens mit dem Resultat „Kaff!“ Manchmal freilich liess er auch ein zweifelhaftes „Hm“, ein erstauntes „Ha“ oder gar ein zustimmendes kurzes „Ma“ vernehmen. „Ma“ war eine hübsche Zusammenziehung von „Machen wir“. Und wenn „Bor“ einmal „Ma“ gesagt hatte, dann geschah es unweigerlich und der Club fuhr allemal gut dabei. Warum er Bor hiess? Ich habe noch nicht er zählt, dass er natürlich der weitaus beste „Mann“ un seres Clubs war. Wäre er es nicht gewesen, so hätte er uns wohl doch nicht in der Weise imponiert. Aber Bor konnte alles, wusste alles, machte alles. Bor war der Erste am Rendez-vous-Platz. Bor machte selbstverständlich beim stärksten Gegenwind Schritt. Bor trat ein 28 Kilometertempo mit äusserster Seelen ruhe so lange durch, als noch in irgend einem Club bruder ein letzter Rest von Puste war. Dass er bei den Kontrolltouren stets die beste Zeit fuhr, dass er alle Strassenrennen mit Eleganz gewann und uns bei jeder Konkurrenz mit irgend einem anderen Club die Eisen aus dem Feuer riss, war schon so selbstver ständlich, dass wir uns das überhaupt gar nicht an ders denken konnten. Mit all’ seinen errungenen Medaillen verziert, hätte Bor sich als Sehenswürdigkeit produzieren können, und wenn er sein Kopfkissen mit seinen Diplomen gestopft hätte, so wäre das gewiss ein ehren- und ruhmvolles, aber keineswegs ein weiches Lager gewesen. — Kurz, Bor war das Ideal eines Clubbruders und wurde dementsprechend von uns ge feiert, geliebt, verhätschelt und als köstlicher Schatz gehütet. Alle Zärtlichkeit seines Herzens widmete er seinem Rade. Er putzte, ölte, schraubte beständig daran.
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