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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 17.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-190108172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-19010817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-19010817
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-17
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 17.08.1901
- Autor
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Sächsische Radfahrer-Zeitung. Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes. X. Jahrg. Leipzig, 17. August 1901. Erscheint aller 14 Tage Sonnabends. Für die Schriftleitung verantwortlich: Bernhard Böhm, Leipzig-Plagwitz, Ernst Mey-Strasse 20. Für den Anzeigenteil verantwortlich: W. Vogt, Leipzig, Kurprinzstrasse 3. No. 17. No. 5752. No. 8148. Alle redaktionellen Einsendungen sind nur an die Schriftleitung der Sächsischen Radfahrer-Zeitung, Leipzig- Plagwitz, Ernst Mey-Stiässe 20, zu richten. Nachdruck von Original-Artikeln der Sächsischen Radfahrer-Zeitung bei genauer Quellenangabe gestattet. Schluss der Schriftleitung: Dienstag vor dem Erscheinungstage. Anzeigen-Bedingungen: die zweigespaltene Petitzeile 60 Pf.; J /i Seite M. 80; V 2 Seite M. 45; bei 6maliger Aufgabe 15%, bei 13maliger Aufgabe 25%, bei 26maliger Aufgabe 33 ^O/o Rabatt. Alle die Inserate betreflenden Einsendungen sind nur nach Leipzig, Kurpi inzstrasse 3 zu richten. Schluss der Anzeigen-Annahme: Dienstag vor dem Erscheinungstage. Eie Zeitung erscheint aller 14 Tage (Sonnabends) und wird 'allen Mitgliedern des Sächsischen Radfahrer-Bundes kostenlos zugesandt. Alle Briefe, die Geschäftsstelle und den Sportausschuss betreffend, sind zu richten an Herrn Robert Weniger, Leipzig, Hottestrasse 48. Alle Briefe, Hassenangelegenheiten, Wohnungsveränderungen, Neuanmeldungen betreffend, sind zu richten an Herrn Friedrich Pfost, Leipzig, Brüderstrasse 6. Eine Radfahrt von Frankfurt a. M. nach Paris Von Friedrich Baumann. (Schluss.) Schon während ich speiste, waren Musiker und Begleitmannschaften von der Feuerwehr gekommen, um bei meinem Wirte einen Vortrunk zu nehmen. Auch dieser erschien plötzlich in Feuerwehruniform; man begab sich nach dem Ende der Strasse, zugleich dem Ende der Stadt und nahm dort Aufstellung. Als alles versammelt war, begann der Umzug mit einer ganz eigenartigen Musik. Sie bestand aus einigen Trommlern, einem Fanfarenbläser, der bei der ganzen Aktion die Hauptrolle spielte und der eigentlichen Kapelle, welche fast nur begleitend mitwirkte. In der Ferne hörte man nur die Fanfaren, welche in Zwischen räumen frisch und keck durch die Luft schmetterten, in grösserer Nähe auch die dumpfen Trommelschläge und ganz nahe auch die Kapelle, welche sich einer seltenen Zurückhaltung befleissigte. Was sie hervor brachte, konnte man nicht mehr Musik nennen. Das war ein Geräusch wie das schwere, regelmässige Schnaufen einer Lokomotive, die bergauf fährt. Man merkte es den Musikern an, dass sie Dilettanten waren und dass es ihnen schwer wurde, richtige Töne zu bilden. So erklärt es sich auch, dass sie nur piano bliesen und das war ihr und aller Glück. Meine Wirtsleute hielten es für nötig, entschuldigend zu sagen, dass eine kleine Stadt wie Montmirail nicht mehr bieten könne. Aber der Trompeter, der die Fanfare blies, ein grosser, schöner Mann, der wie ein Held zu sehen und zu hören war, gab dem Aufzuge trotz alledem ein würdiges Ansehen. Nach einer guten Nachtruhe brach ich am 14. Juli wieder sehr früh auf, um die letzte Strecke bis Paris zurückzulegen und nicht zu spät dort anzukommen. Trotz der Frühe erhielt ich schon im Hotel Kaffee und ein Gläschen extra, das mir gut thun würde, wie der Wirt meinte. Auf den Besuch von Schloss und Park musste ich verzichten, wenn ich die Morgen stunden zur Fahrt benutzen wollte; aber an dem Siegesdenkmal kam ich vorüber, wo Napoleon I. 1814 die schlesische Armee schlug. In Viels Maison machte ich Halt, um die knarrende Kette des Rades zu ölen. Da ich kein Oel mehr in der Kanne hatte und auch in der Wirtschaft keines erhalten konnte, erbot sich ein anwesender Gast, etwas aus seiner Wohnung zu holen; er blieb mir aber zu lange. Daher führte ich mein Rad nach der Schmiede und liess es dort ölen. Endlich erschien auch der Gast mit der Oelkanne wieder, wollte aber keine Be zahlung annehmen. Prensons un petit verre lädessus (Trinken wir daraufhin ein Gläschen) sagte er, und auch das wollte er noch selbst bezahlen. Entzückt von der Güte des Cognacs und von der Liebenswürdigkeit der Dorfbewohner fuhr ich mit doppelter Oelung weiter und erreichte bei La Ferte sous Jonasse die Marne wieder, die ich schon bei Chalons passiert hatte. Der Fluss zieht sich mit vielen Windungen durch das hügelige Land und lässt so in reicher Abwechselung reizende Landschaftsbilder ent stehen mit blühenden Dörfern und Städten. Hier ist Frankreich das schöne, reiche Land, wie man es sich gewöhnlich vorstellt. Auch der Verkehr auf der Land strasse wurde lebhafter, was allerdings zum Teil auf Rechnung des Festtages kommt, namentlich begegneten mir viele Radfahrer, von denen ich bisher in Frank reich nur wenige gesehen hatte. Das Radeln ist hier offenbar nicht so verbreitet wie in Deutschland. Von La Ferte sous Jonasse fährt man zuerst an der Marne entlang, welche unterhalb St. Jean mit vielfachen Krümmungen weit nach Norden aus weicht. Bei Trilport überschreitet man den Fluss, der nun einen Bogen nach Süden macht, bald darauf
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