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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 31.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-190108315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-19010831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-19010831
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-31
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 31.08.1901
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258 X. Jahrgang Nr. 18. 31. August 1901. Oelverluste, elegante kompakte Form, keine Reparaturen etc. wird sich der Schmitt’sche Momentöler schnell einbürgern. Wem am Erhalt seiner Radlager liegt, wer auf Sauberkeit Wert legt, wird nur den Schmitt’schen Idealöler benutzen und die bisher benutzte Oelkanne zur Seite legen. A. J. K. Minderwertige Reifen gehören zu den grössten Aerger- nissen, die einem Radler bereitet weiden könnet. Jetzt unter der Sonnenglut haben die Reifen ihre Feuerprobe in des Wortes ureigenster Bedeutung zu bestehen. Und wie wenige bestehen sie! Diese Krankheitserscheinungen an Radreifen, wie Brüche, Risse etc., die die Elastizität des Pneumatics illusorisch machen, sind eine Folge des äusserst minderwertigen Rohmaterials, welches zu ihrer Herstellung benutzt wurde. Man hüte sich daher vor billigen, schlechten Reifen. Ein wirk lich erstklassiger, empfehlenswerter Radreifen wie der »Excelsior- Pneumatic« der Hannoverschen Gummi-Kamm-Compagnie, Hannover-Limmer, gewährleistet durch das zu seiner Fabrikation verwandte allerbeste Gummimaterial, sowie durch seine zahl reichen technischen Vorzüge die grösstmöglichste Haltbarkeit, Elasticität und Lebensdauer. Vermischtes. Der Radfahrer ein Zugtier. Wie man schwierige und heikle Fragen der Verwaltung ohne langwierige Enqueten und amtliche Verhandlungen in kuizem Wege durch ene glückliche Interpretation im Handumdrehen zu lösen vermag hat dieser Tage der Mauteinnehmer von Szass-Regen glänzend bewiesen. Diese siebenbürgische Stadt scheint nur selten Bicyclisten in ihren Mauern zu sehen, so dass ihr Mauttarif keine eigene Post und der Mauteinnehmer keine besonderen Bolletten für die mit solchen Fahrzeugen anlangenden Besucher besitzt. — Der Mauteinnehmer war nun auf sein eigenes Judizium an gewiesen, als vor etlichen Tagen ein Herr hoch zu Rad die Mautschranken im Fluge passieren wollte. Ein kategorisches Halt brachte ihn zum Stehen. »Hier muss Maut gezahlt werden!« rief ihm der Einnehmer zu. — »Batman schon ge hört, dass ein Mensch auf offener Strasse je Maut entrichtet hat?« gab der Fremdling erstaunt zurück. ■— »Ja, wenn er zu Fusse geht.« replizierte der Einnehmer. »Sind Sie aber zu Fuss?« Der Fremde konnte dies nicht behaupten, und harrte ruhig der Dinge, die da kommen sollten. »Wieviel habe ich zu bezahlen?« frug er ergeben. Der Einnehmer mass ihn und sein Fahrzeug mit prüfenden Blicken, dann stöberte er unter seinen Bolletten und überreichte mit einem Lächeln, das nicht frei von Selbstgefälligkeit war, dem Radfahrer ein Zettelchen. »Habe Sie in die Vierhellerkategorie eingeteilt«, bemerkte er, indem er den Obolus einkassierte. — Der Bicyclist fuhr ab, konnte aber nicht umhin, bei der ersten Rast einen Blick auf sein Mautpapier zu werfen. Dasselbe lautete: »Bollete für ein leichtes Wägelchen mit einem Zugtier. 4 Heller.« So hatte sich der Mauteinnehmer von Szass-Regen, ohne seine vorge setzte Behörde zu bemühen, aus der Affaire gezogen und ihr die legetime Einnahme gerettet, auf welche sie seinem Er messen nach Anspruch hatte. — Se non e vero .... Radfahrer-Humor. Ueber die mutige That eines Radfahrers wird von einem Augenzeugen dem »Chemnitzer Tageblatt« folgendes ge schrieben: »Ich fuhr mit meinem Gespann von Prödel nach Zwenkau, als ich hinter mir in schärfster Gangart noch ein Gespann kommen hörte. Als ich mich umsah, bemerkte ich eine zweispännige Equipage, in der eine Dame mit 2 Kindern sass und gewahrte, dass der Kutscher die Zügel verloren hatte. Die aufgeregten Pferde kamen in gestrecktem Galopp, die Kutsche hinter sich herreissend, so schnell herangesaust, dass ich kaum noch Zeit hatte, mit meinem Gespann zur Seite zu fahren, um einen Zusammenstoss zu verhüten. Ein Radler hatte den Vorgang ebenfalls beobachtet und jsgde nun hinter dem flüchtigen Gespann her. Bald hatte das Stahlross über die Pferde gesiegt und als der mutige Radlersmann einen ge nügenden Vorsprung vor den Pferden hatte, da schwang er sich aus dem Sattel und fiel den gleich darauf heranstürmenden Pferden in die Zügel. Das kühne Rettungswerk gelang! Eine Strecke wurde zwar der kühne Retter noch geschleift, dann aber standen die Pferde und die Insassen der Kutsche konnten erleichtert aufatmen. Bescheiden allen Dank abwehrend, be stieg der Retter wieder sein Stahlross und fuhr in der Richtung nach Leipzig davon.« Ein Bravo unserm mutigen Sportskollegen! Die Bestimmung des Naftalan. Im ersten Kapitel dieser Abhandlungen (Heimat des Naftalan) wurde schon da rauf hingewiesen, dass die Umwohner des Naphia-Fundortes in der aus der Erde hervortretenden Rohnaphta badeten, um Heilung von haitnäckigen Hautkrankheiten, Rheumatismen etc. zu finden. Die weiter von Jäger an Ort und Stelle mit der veredelten Naphta vorgenommenen praktischen Heilver suche ergaben so glänzende Erfolge, dass sich immer weitere Kreise für das von ihm hergestellte Naftalan interessierten und die Aufmerksamkeit der Aerzte aller Staaten auf das Heilmittel gelenkt wurde. In einer fünfjährigen, medizinischen Durchforschungsperiode wurde in vielen Tausenden von Fällen die grosse, oft verblüffend schnelle Heilkraft des Naftalan und seine vielseitige Verwendungsfähigkeit festgestellt, so z. B. bei Säuglingen (Wurdsein, Ausschlägen, Flechten, Kopfgrind), bei Wöchnerinnen (böse Brust, Wundliegen, Fisteln), beim wachsenden Kinde (Drüsenaffektionen, Friesei, Nessel, Rose, durch Skropheln verursachten Ausschlägen), bei Mann, Frau und Dienstboten im häuslichen Leben (Verletzungen, Ver brennungen, Verrenkungen, Insektenstichen, Erfrierungen, Ge schwüren, Rissen, Wunden, Rheumatismen, Reissen, Gelenk schmerzen und Entzündungen, sonstigen Hautaffektionen, Aus schlag, Flechten, Krätze, Schwären, Hämorrhoiden etc. etc.), im gewerblichen Leben (Verletzungen, Gewerbeeczem, Flechten, sogenannten Berufskrankheiten), für Touristen, Radler, Sports leute, Soldaten (Sonnenbrand, Wundlaufen, Wolf, Schweissfuss, Verletzungen) u. a. m. Trotzdem ist Naftalan kein Universal heilmittel! Die Heilwirkung beruht auf seiner physiologischen Wirkung und den gleichen phathologischen Veränderungen der Gewebe bei scheinbar ganz verschiedenen Krankheits prozessen. In richtiger Würdigung der grossen Verbreitung, der das Naftalan entgegensieht, und mit Rücksicht auf wünschenswerte Handlichkeit, Unschädlichkeit, Gebrauchsfertigkeit und Billig keit werden auf ärztlichen Wunsch aus Naftalan und anderen therapeutisch wertvollen Mitteln Naftalan-Präparate hergestellt und zwar für medizinische Zwecke: Hausnaftalan (Naftalan- Zinksalbe). Naftalan-Heftpflaster, medizinische Naftalan-Seife, Naftalan-Hämorrhoidal-Zäpfchen; für Zwecke der hygienischen, täglichen Hautpflege: Naftalan-Toilette-Seife und Naftalan- Toilette-Creme. Nach autoritativen Ansichten und im Hinblick auf die Unschädlichkeit und vielseitige Verwendung des Naftalan und der Naftalan-Piäparate sind diese Volksheilmittel berufen, uns unentbehrliche Hausmittel im wahrsten Sinne der Wortes zu werden. Treue Begleiter des Menschen und tägliche Helfer bei Unfällen, denen der Mensch von der Wiege bis zum Grabe ausgesetzt ist! Eigne Versuche mit Naftalan - Präparaten werden bald zeigen, wie man sich die grosse Heilkraft des Naftalan im täglichen Leben zu nutze machen kann und wie wichtig es ist, die Präparate immer bei sich zu haben. Grundsätzlich werden die Naftalan-Präparate nur em pfohlen, wenn die Empfehlung auf Grund vielfacher und weit gehender ärztlicher Beobachtungen mit gutem Gewissen er folgen und in jedem einzelnen Falle auf zahlreiche günstige Gutachten medizinischer Autoritäten gestützt werden kann. Zustellung an radfahreude Touristen. Gemeinhin gilt das Sprichwort: Wenn einer eine Reise thut, so kann er was erzählen. Dasselbe bewahrheitet sich aber auch oft in wenig erfreulicher Weise erst nach der Reise, beim Nach- hausekommen nämlich. Mancher Radfahrer, der seinem Wohn ort den Rücken kehrt und auf einige Zeit von dannen radelt, glaubt das höchste an Sorgfalt geleistet zu haben, wenn er vor der Abfahrt die Post schriftlich verständigt, dass er ver reise und ein Formular ausstellt, wonach ihm die zwischen zeitlich am Wohnort eintreffenden Postsendungen an einen anderen 0 t nachgesandt werden sollen. Diese Vorsichts massregel greift indess nicht ein bei amtlichen Zustellungen von Klagen oder Ladungen zu behördlichen Terminen, steuer amtlichen Aufforderungen, die durch amtliche Diener oder durch die Post am Wohnort bewirkt werden und an deren Unbeachtetbleiben für den Adressaten Rechtsnachteile oder Strafen geknüpft sind. Die Post darf derartige Schriftstücke an Adressaten, die am Ort der Zustellung eine Wohnung haben, nicht nachsenden, selbst dann nicht, wenn sie ganz genau weiss, wo der Adressat hinreist und darüber schrift-
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