Sächsische Erscheint bis auf weiteres am 25. eines jeden Monats. Alle Einsendungen Inserate betr. sind nur zu richten an: Bruno Botta, Leipzig, Talstraße 26. — Nachdruck von Original-Artikeln, soweit nicht ausdrücklich verboten, nur mit genauer Quellenangabe „Sächsische Rad- u. Motorfahrer- Zeitung“ gestattet. — O Rad- u. Motorfahrer-Zeitung Organ für Radfahrer, Motorfahrer, Automobilisten Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e.V. Anzeigen-Preis: die viergespaltene Petitzeile 30 Pfg., bei größeren Auf trägen und Wiederholungen entsprechenden Rabatt. — Schluß der Schriftleitung: 8 Tage vor Erscheinungstag. Schluß der Anzeigen-Annahme: Dienstag vor Erscheinungstag. Nr. 6. Leipzig, den 26. März 1915. XXIV. Jahrgang. Dritte Kriegsnummer. * Otto Bedrich, früherer Bundesschriftführer. Nun liegt er starr, die Blüten, die ihn decken, Sie neigen tief' ihr Haupt zu ihm herab, Kein Klagelaut vermag ihn zu erwecken, Sie senkten ihn ins kalte, dunkle Heldengrab! Unendliches Herzeleid ist über die vom Mißgeschick hart betroffene Witwe des teuren Toten gekommen. In vierjähriger glücklicher Ehe hat sie ihren geliebten Mann, während er draußen die Wacht hielt, im De zember v. J. mit einem reizenden Stammhalter beglückt; das Vaterglück, seinen geliebten Sprößling nach der Rückkehr an sein Herz zu drücken, es sollte ihm leider nicht beschieden sein. Tiefergriffen fühlen wil den namenlosen Schmerz der Witwe, die ihm jederzeit eine liebe, besorgte Gattin gewesen ist, und auf der das Schicksal schwer ruht, hat sie doch schon ihren geliebten Vater fern der Heimat, in Italiens sonniger Erde, und nun auch ihren über alles geliebten Gatten in fremder Erde ruhn. Aber auch für uns bedeutet der Heldentod von Bruno Botta einen schweren Verlust. Seit vielen langen Jahren unserer Bundessac.be treu ergeben, hat er seit über Jahresfrist die Kassengeschäfte des Bundes mit Umsicht und Verständnis geführt, so daß wir die Finanzen des Bundes in guten Händen wußten. Ein präch- . tiger Mensch mit vielen edlen Idealen ist dahingegangen, unsere Trauer um den teuren Toten ist tief, und schmerzlich rufen wir demselben für seine treuen Dienste in unserem Bunde und für Kaiser und Reich ein herzliches „Lebewohl“ und „Habe Dank“ in die Ewigkeit nach. Bruno Botta wird uns unvergeßlich bleiben! Mit Schmerzen tragen wir Rosen aufs Grab Dir, der so frühe das Leben hingab. In Jugendschöne, mit hohem Sinn, Mitten im Lenze gingst Du dahin. Nimmermehr schaust Du der Sonne Licht, Nimmermehr hörst Du, was Liebe spricht. Bruno Botta f Unteroffizier der Landwehr, Reserve-Regiment Nr. 104. Am 2. März 1915 erlitt unser Bundeszahlmeister Bruno Botta im Alter von 32 Jahrefi auf Frankreichs Fluren, in den heißen Kämpfen um die Champagne, den Heldentod. Tiefe Trauer ist erneut in unsere Reihen gekommen; wir mußten einen der Besten dem Vaterlande opfern. Eine feindliche Granate streckte unseren lieben, lebensfrohen Freund im Schützengraben dahin, und nimmer kehrt er zurück zu uns und den Seinen. Frohen Mutes und mit Stolz, seines geliebten Kaisers und Königs Rock tragend, zog er im Oktober v. J. hinaus in den Kampf gegen unsere Feinde, einzutreten mit Gut und Blut für unser gebebtes teures Vaterland, und in dem Bewußtsein, dermaleinst als Siegesheld zurück zukehren, verließ er heiteren Sinnes Heim und Herd. Er war ein tüchtiger, treuergebener Soldat, und nur zu gern erinnerte er sich seiner Dienstzeit bei der schwarzen Brigade, an der er mit allen Fasern seines Herzens hing. Nun hat er die Treue zu Kaiser und Reich mit seinem edlen Blute besiegeln müssen. Im heißen, tage langen Ringen gegen französische Übermacht, tapfer um die Siegespalme ringend, mußte er sein teures Leben lassen und schlummert, mit militärischen Ehren begraben, an der Seite vieler treuer, tapferer Kameraden auf blutiger Walstatt.