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Sächsische Rad- und Motorfahrer-Zeitung : 25.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683810732-191506254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683810732-19150625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683810732-19150625
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Rad- und Motorfahrer-Zeitung
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-25
- Monat1915-06
- Jahr1915
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Sächsische Erscheint bis auf weiteres am 25. eines jeden Monats. Alle Einsendungen Inserate betr. sind nur zu richten an: Bruno Botta, Leipzig, Talstraße 26. — Nachdruck von Original-Artikeln, soweit nicht ausdrücklich verboten, nur mit genauer Quellenangabe „Sächsische Rad- u. Motorfahrer- Zeitung' gestattet. — Rad- u. Motorfahrer-Zeitung Organ für Radfahrer, Motorfahrer, Automobilisten Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e.V. Anzeigen-Preis:- die viergespaltene Petitzeile 30 Pfg., bei größeren Auf trägen und Wiederholungen entsprechenden Rabatt. — Schluß der Schriftleitung: 8 Tage vor Erscheinungstag. Schluß der Anzeigen-Annahme: Dienstag vorErscheinungstag. Nr. 9. Leipzig, den 25. Juni 1915. XXIV. Jahrgang. Sechste Kriegsnummer. Erbarmt Euch unserer Gummireifen! (Aus der „Rad-Welt“ entnommen.) Ein Notschrei der Radler und Kraftfahrer, ein Auf ruf zum Schutz, Nutz und Frommen unseres Vater landes ein Protest gegen die Zerstörungswut und, eineBittean.Tugenderzieher,Menschenfreundeund „W an dervögel“. Solange es aus Gummi hergestellte Fahrzeugreifen gibt, führen die Radfahrer einen Kampf gegen das Zerschlagen von Flaschen und das achtlose Hinwerfen von Glasscherben auf den Fahrdamm. Dieser Kampf ist mit dem Erscheinen des luftgefüllten Gummireifens und dem Auftauchen des gummibereiften Kraftfahrzeuges noch heftiger geworden, als es zur Zeit der vollgummibereiften Knochenschüttler gewesen ist. Tausende und Abertausende von Gummireifen haben die Glasscherben auf dem Gewissen und vielen Radfahrern und Kraftfahrern ist durch das achtlose Fortwerfen von Glas scherben, Nägeln und anderen Gummifeinden nicht nur die Freude am Sonntagsausflug, sondern die Freude am Fahren überhaupt verdorben worden. Wir sind nie müde geworden, auf die. verderblichen Wirkungen der Glasscherben und spitzen Gegenstände auf die Gummireifen hinzuweisen und in vielen Fällen haben wir auch eine Besserung der Zustände erreicht, aber der geringe Wert der Glasflaschen und die schwer zu dämpfende Zerstörungswut der Menschheit, hat das durch aufklärende Aufsätze, Bitten und Schilderungen der Not der Radler und Kraftler in jahrelanger Arbeit Ge schaffene, oft im Handumdrehen vernichtet. Die Aufhebung des Flaschenpfandes hat wie eine Herausforderung zur Zer störung der Bierflaschen gewirkt und in manchen Gegenden trifft man mit Glasscherben geradezu besäte Straßen an. Die Leidtragenden sind die Radfahrer und Kraftfahrer, denen die Gummifeinde oft unheilbare Wunden zufügen und deren Gesundheit und Leben oft durch die Gedankenlosigkeit ihrer lieben Mitmenschen in Gefahr gebracht wird. Wir wollen nicht behaupten, das in allen Fällen Bös willigkeit die Ursache der Glasscherbenherstellung ist, son dern wir neigen zu der Ansicht, daß Gedankenlosigkeit die Not heraufbeschwört, denn wir haben Fälle erlebt, in denen sogar Radfahrer und Kraftfahrer eine Lust daran fanden, leere Flaschen während der Fahrt an einem Kilometerstein zu zerschellen. Erst unsere Vorhaltungen machten die Zer störungswütigen auf das frevelhafte ihrer Handlungsweise aufmerksam, die sich ihres Verbrechens ihren Kameraden gegenüber gar nicht bewußt gewesen sind. Böswilligkeit hat Tausende von Fahrradreifen zerstört, aber die böswilligen Gummireifenfeinde nahmen nicht zu Glasscherben, sondern zu Stiefelnägeln ihre Zuflucht. Wir haben uns vor Jahren gegen den „Schuft aller Schufte“, den Nägelstreuer gewandt und durch die von den Gerichten ver hängten Strafen den „Helden“ der Stiefelzwecken das Hand werk so gründlich gelegt, daß wir von einem vollkommenen Erlöschen dieser Nagelepidemie sprechen dürfen. Nicht alle Leute sind sich der verderblichen Wirkung von Nägeln, Drahtstücken und Blechstreifen auf die Reifen der Radler bewußt. Auch die Radler zerbrechen sich oft den Kopf darüber, wie ein Nagel den Reifen auf eine so kunstgerechte Weise durchbohren und seines Lebensodems berauben konnte und man kann bei Nagelwunden weniger auf Böswilligkeit schließen als bei Glaswunden, denn Nägel kann jemand irrtümlich in der Tasche behalten nnd als lästiges Rocktaschengut achtlos fortgeworfen haben, aber wir haben noch keinen Menschen kennen gelernt, der auf der Landstraße plötzlich einige Hände voll versehentlich in die Tasche gesteckter Glasscherben entdeckt und auf die Fahrstraße geworfen hätte. Die Glasflasche gelangt in allen Fällen ganz an den Rand der Landstraße und erst die Zerstörungswut läßt den Gedanken an eine Zerschmetterung der Flasche aufkommen. Der eine Schlag, der tönende Todesschrei der zerschellenden Flasche befriedigt den Zerstörer für eine Sekunde und die Spuren dieses kurzen Wollustrausches bringen unter Umständen hundert Radfahrern Schaden an Leib, Geldbeutel, ja auch an der Seele, macht Rad ler und Kraftfahrer zu Menschenhassern und entzieht sie einem Sport, der in diesem Kriege Hundert-
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