Sächsische Erscheint bis auf weiteres am 25. eines jeden Monats. Alle Einsendungen Inserate betr. sind nur zu richten an: Robert Weniger, Leipzig, Hohestr. 48. —Nachdruck von Original-Artikeln, soweit nicht ausdrücklich verboten, nur mit genauer Quellenangabe „Sächsische Rad- u. Motorfahrer- Zeitung“ gestattet. — Rad- u. Motorfahrer-Zeitung Organ für Radfahrer, Motorfahrer, Automobilisten Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e.V. Anzeigen-Preis: O die viergespaltene Petitzeile 30 Pfg., bei größeren Auf trägen und Wiederholungen entsprechenden Rabatt. — Schluß der Schriftleitung: 8 Tage vor Erscheinungstag. Schluß der Anzeigen-Annahme: Dienstag vor Erscheinungstag. Nr. 3. Leipzig, den 24. Dezember 1915. XXV. Jahrgang. tft Zwölfte Kriegsnummer. An unsere Lieben daheim und im Felde. Im vorigen Jahr konnten wir an dieser Stelle der Hoffnung Ausdruck geben, dass die schweren Zeiten, die der Krieg über unser Vaterland gebracht hat, bald vorüber sein würden. Leider ist diese Hoffnung nicht in Erfüllung gegangen, und wir stehen heute noch genau so inmitten der Kriegs wirren, wie zu jener Zeit. Aber etwas haben sich die Zeiten dennoch geändert. In diesem Jahr sind von unseren braven Truppen Leistungen vollbracht worden, wie sie niemals, seit die Welt steht, einem Heere beschieden waren. Unsere Truppen und die unserer Verbündeten stehen überall in Feindesland, die Russen und Serben sind wohl für alle Zeiten unschädlich gemacht worden, und auch die Franzosen und Engländer haben mehrmals es zu spüren bekommen, dass noch so gut vor bereitete Anstürme gegen unsere menschliche Mauer vergebens sind. Deutsche Kraft, deutscher Geist, deutsche Organisation haben der Welt bewiesen, dass sie nicht unterzukriegen sind. Wie beim Reiche im Grossen, so wurde auch in unserem Bunde im Kleinen die Organisation nicht unterbrochen. Es wurde fleissig daran gearbeitet, dass die Kraft des Bundes nicht geschmälert wurde, und der Geist des Zusammenhaltens unter den Zurückgebliebenen erhalten blieb. Dies ist auch vortrefflich gelungen. Die Unterstützungsarbeit des Bundes hat gute Früchte getragen und konnte vielen Sportskameraden und deren Familien zuteil werden. So steht der Bund noch heute stark und aufrecht da, als ein Fels, an den sich die Mitglieder mit Vertrauen anlehnen. Wie im vorigen Jahr werden auch dieses Mal unsere Kameraden Weihnachten und Neujahr im Schützengraben verleben, und es wird mit grösserer Zuversicht geschehen, als es vielleicht im vorigen Jahre der Fall war. Unter dem Weihnachtsbaum und am Sylvesterabend werden wir ihrer mit Sehn sucht gedenken. Unsere Gedanken werden hinausschweifen in die Unterstände, im Geiste werden wir bei unseren Lieben sein und zurückdenken an die schönen Zeiten, in denen wir diese Festtage gemeinsam mit ihnen verleben durften. Unseren Lieben sei deshalb vor allem unser Gruss hinausgesandt, begleitet von dem Wunsche, dass bald die Zeit kommen möge, in der sie als Sieger zu uns heimkehren und wieder in friedlicher Arbeit ihrem Beruf und unserem schönen Sport nachgehen können. Aber auch denen, die zu Hause geblieben sind, und die oft nicht geringere Opfer gebracht haben, als jene, sei unser Gruss dar gebracht. Mögen sie weiter arbeiten zum Wohle des Vaterlandes, ihrer Familie und unseres Bundes! Der Bundesvorstand.