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Sächsische Rad- und Motorfahrer-Zeitung : 23.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683810732-191711231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683810732-19171123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683810732-19171123
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Rad- und Motorfahrer-Zeitung
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-23
- Monat1917-11
- Jahr1917
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Sächsische Erscheint bis auf weiteres am 25. eines jeden Monats. Alle Einsendungen Inserate betr. sind nur zu richten an: Robert Weniger, Leipzig, Hohestr. 48. —Nachdruck von Original-Artikeln, soweit nicht ausdrücklich verboten, nur mit genauer Quellenangabe .Sächsische Rad- u. Motorfahrer- Zeitung* gestattet. — Rad- u. Motorfahrer-Zeitung Organ für Radfahrer, Motorfahrer, Automobilisten Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e.V. Anzeigen-Preis: die viergespaltene Petitzeile 30 Pfg., bei größeren Auf trägen und Wiederholungen entsprechenden Rabatt. — Schluß der Schriftleitung: 8 Tage vor Erscheinungstag. Schluß der Anzeigen-Annahme: Dienstag vor Erscheinungstag. Nr. 2. Leipzig, den 23. November 1917. XXVII. Jahrgang. J 35. Kriegsnummer. j fln unsere Großes, fast Riesenhaftes ist in den letzten Wochen durch uns und unsere treuen Verbündeten erreicht worden. Das Zentrum der Westmächte wurde ebenso durchbrochen, wie das der Russen im Osten bei Zloczow. Von Südwesten und Westen drückten gegen Italien die österreichisch-ungarischen Truppen, und von Norden und Nordwesten donnerten bereits die deutschen Geschütze und Maschinengewehre die letzte Stunde der italienischen Dreiheit. Was der Feind in zwei jährigem blutigen Ringen am Isonzo an Boden gewonnen, wurde ihm in 6 Tagen wieder entrissen. Fast drei italienische Armeekorps mußten sich den unwiderstehlich vorstürmenden Verbündeten ergeben, und weiter geht’s siegreich vorwärts. Ohne Rast und Ruh wird der Feind verfolgt. Das ist das Ende aller italienischen Eroberungsträume. Und welch ge waltiges Stück Arbeit haben hierbei auch die heldenmütigen deutschen Radfahrerabteilungen geleistet, als es galt am Isonzo den Feinden auf den Fersen zu bleiben. Sie werden weiter treu ihre Pflicht erfüllen bis zum entgiltigen Sieg unserer Waffen, und der deutsche Radfahrsport darf mit berechtigtem Stolze auf die unvergleichlichen Leistungen seiner Jünger blicken. Mit dem 1. Oktober hat der Sächsische Radfahrer bund sein neues Geschäftsjahr angetreten, und die Nachnah men sind nunmehr allen denen zugegangen, die es bisher ver säumt hatten, zu erneuern. Groß sind die Anforderungen und Leistungen des Bundes während der Kriegszeit gewesen, sie steigern sich mit der Fortdauer des Feldzugs. Da nun der Bund alles mögliche tut, seinen Sportkameraden trotz der Schwere der Zeit das bisher Gebotene zu erhalten und neue Vorteile zu schaffen, ist es die Ehrenpflicht eines jeden Mit gliedes, ihm die Treue zu wahren. Es kommt auf jeden ein zelnen vor und hinter der Front an, und keiner denke, daß seine Person ohne Wert sei. Wohl wissen wir, daß es man chem schwer fällt, den wenn auch geringen Jahresbeitrag zu beschaffen, doch bei einigem guten Willen und mit Rücksicht auf' die früheren Leistungen des Verbandes und die Pflege edler Sportkameradschaft in unseren Reihen, dürfte das kleine Opfer des Mitgliedsbeitrags leicht dargebracht werden. Freilich können wir nicht verschweigen, daß jetzt im Kriege noch mehr wie vorher oft selbst vermögende Personen und Ange hörige höherer Berufsklassen sich mit Vorliebe den Korpora tionen anschließen, bei denen die geringsten Jahresbeiträge zu zahlen sind. Mitglieder, die sonst ohne Murren au einem Abend für Vergnügungen und Zehrung große Summen ausge ben, geizen selbst mit Pfennigen für Zwecke des Radfahr- und Motorwesens. Darin liegt vorzüglich der Grund der Ab nahme der Mitglieder in den Vereinen; denn das Interesse für die großen Fragen des Sportes und Verkehrs hat im Ge- Mitglieder. genteil zugenommen. Freilich ist der Radfahrsport durch die Beschlagnahme der Gummibereifung seitens der Heeresleitung arg betroffen worden, und mancher bisher treue Sportsmann läßt daher mutlos den Kopf hängen nnd verabsäumt die Er neuerung seines Bundesbeitrags mit der Entschuldigung: „Ich darf ja mein Rad jetzt nicht mehr benutzen, was soll mir da noch die Mitgliedschaft eines Verbandes.“ Wollen denn aber solche Kameraden nicht bedenken, daß sie an Stelle der Rad wanderungen einmal auch einige Zeit Fußwanderungen vor nehmen können, die genau so wie der Radfahrsport eine kör perliche Ertüchtigung des Menschen herbeiführen. Also haltet aus im Sturmgebraus und bleibet treu dem Bunde, bis ein baldiger Frieden uns zu neuer Arbeit und zur Erreichung neuer Ziele führt! Ihr alten Sportkameraden geht den jünge ren und jüngsten mit gutem Beispiel voran und gedenkt der froh verlebten schönen Stunden der Vergangenheit und alles dessen, was euch der Bund an Wohlfahrtseinrichtungeu ge boten und weiterbieten will. Die Jugend feuert an, daß sie gleichfalls uns treu bleibt und weist sie darauf hin, daß der Radfahrsport die gesündeste Leibesübung ist und zur Wehr- haftmachung der heranwachsenden Generation beiträgt wie kein anderer. Zahlreiche kriegsbeschädigte Bundeskameraden gedenken wohl auch dem Bunde den Rücken zu kehren in der Meinung, nun für immer das Radfahren einstellen zu müs sen. Weit gefehlt. In sinniger Weise haben namhafte deutsche Firmen sich mit dem Bau von Fahrrädern für Kriegsbeschäs digte beschäftigt, die es vor allem Einbeinigen ermöglichen, nach wie vor dem Radfahrsport obzuliegen oder das Fahrrad zu Verkehrszwecken benutzen zu können. Einige dieser Fir men seien hier zu Nutz nnd Frommen unserer Kriegsbeschä digten genannt. Die Expreß-Fahrradwerke zu Nürnberg, die Herkules- Werke zu Nürnberg und weiter auch die Firma R. Aßmann in Mannheim. Gewiß werden sich auch sächsische Werke mit der Konstruktion solcher Räder oder dem Umbau eines Fahrrades zur Verwendung für Kriegsbeschädigte befassen, und wir würden unseren Mitgliedern dankbar sein, wenn sie uns durch praktische Ratschläge in dieser Angelegenheit und mit Angabe von Adressen solcher Firmen weiter zur Seite stehen wollten. Wir sind der Meinung, daß nach dem Kriege den veränderten Verhältnissen entsprechend ein neuer Auf schwung der Fahrradfabrikation und des Radfahrsports zu verzeichnen sein wird. Neue Forderungen und neue Arbeit werden an uns herantreten, und dazu brauchen wir vor allem auch die Ratschläge der erfahrenen alten Sportsleute. Das wieder einsetzende Wanderfahren im Bunde wird ausgiebig die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten berücksichtigen müs-
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