Suche löschen...
Sächsische Rad- und Motorfahrer-Zeitung : 29.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683810732-191811292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683810732-19181129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683810732-19181129
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Rad- und Motorfahrer-Zeitung
- Jahr1918
- Monat1918-11
- Tag1918-11-29
- Monat1918-11
- Jahr1918
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Erscheint bis auf weiteres am 25. eines jeden Monats. Alle Einsendungen Inserate betr. sind nur zu richten an: Robert Weniger, Leipzig, Hohestr. 48. —Nachdruck von Original-Artikeln, soweit nicht ausdrücklich verboten, nur mit genauer Quellenangabe .Sächsische Rad- u. Motorfahrer- Zeitung“ gestattet. — Rad- u. Motorfahrer-Zeitung Organ für Radfahrer, Motorfahrer, Automobilisten Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e.V. Anzeigen-Preis: die viergespaltene Petitzeile 50 Pfg., bei größeren Auf trägen und Wiederholungen entsprechenden Rabatt. — Schluß der Schriftleitung: 8 Tage vor Erscheinungstag. Schluß der Anzeigen-Annahme: Dienstag vor Erscheinungstag. Nr. 2. Leipzig, den 29. November 1918. XXVIII. Jahrgang. • | 47. Kriegsnummer. | Mahnende Worte in ernster Zeit. Sportkameraden! Ungeahntes, Gewaltiges ist in den letzten Wochen im deutschen Land geschehen. Die Ereignisse überstürzen sich, und was heute oben ist, liegt morgen unten und umgekehrt. Wozu früher Jahrzehnte nötig waren, das wurde jetzt in Tagen fertig. Dem ungeheuren Ansturm von allen Seiten, der gewaltigen Uebermacht an Menschen, Kriegsmaterial und Lebensmitteln konnte auf die Dauer unser Volk nicht mehr widerstehen. Als Bulgarien, Oesterrei<h und die Türkei uns nacheinander die Bündnistrene brachen, war auch unserSchick- sal besiegelt. 52 Monate lang haben wir gegen eine Welt von Feinden wie die Löwen gekämpft, um am Ende unserer Kraft, unbezwungen und ehrenvoll das grausige Morden ein zustellen. Auf den Trümmern des alten Deutschland weht eine neue Fahne, eine neue Regierung, eine Volksregierung, steht an der Spitze des Reiches, und Deutschland ist über Nacht unblutig zur Republik geworden. In diesem neuen Reiche wollen wir mit Ehren leben, der Anbruch einer Zeit der Freiheit und Gerechtigkeit für jeden Staatsbürger ist uns verkündigt worden, und schon sehen wir durch den Nebel der Gegenwart eine herrliche, glückverhe ßende Zukunft leuchten. Wahrlich mit Freude und frohen Hoffnungen wollen auch wir Radfahrer im Sachsenbunde der Zukunft entgegensehen. Unser Verband hat niemals um der Parteien Haß oder Gunst gebuhlt. Jed r Sportkamerad, ganz gleich, welches politische Glaubensbekenntnis er besaß, war uns angenehm und im Frie den. sowie im Krieg haben wir als Bürger und Soldaten unsere Pflicht getan, wie irgend einer Rang- und Standesunterschied gab es in Wirklichkeit bei uns nicht, die Pflege edler Kamerad schaft war uns ein Sportideal. „Nach diesem Kriege hat kein Stand mehr das Recht, für sich den Anspruch auf besondere Vaterlandsliebe zu erheben oder anderen Ständen die Vater landsliebe abzusprechen.“ Wie aber unsere Sportkameraden in den Jahren des Krieges treu gekämpft haben für das Vater land und in strenger Pflichterfüllung sich dem großen Ganzen unterordneten, so haben sie bei Neuordnung der Verhältnisse ein volles Anrecht ihren Ruf um gleiches Recht laut und vernehmlich vor der neuen Volksregierung erklingen zu lassen. Wir müssen unbedingt mit den anderen deutschen Radsport verbänden darauf hinwirken, daß eine baldige Aufhebung des Verbots der Gummibereifung beim Rad- und Motorfahren ver fügt wird. Für die Weiterexistenz und die Weiterentwick lung der Radsportverbände ist dies die erste und wichtigste Forderung. Wir meinen, daß uns hierbei schon im eigensten Interesse die Fahrradindustrie weitgehend unterstützen wird. Wenn aber der Radfahrer sich erst wieder mit Stolz und Freude auf sein Rad mit Gummibereifung schwingen darf, dann will er auch im Vollgefühle der Freiheit nichts mehr wissen von behördlicher und polizeilicher Bevormundung, die ihm in schikanöser Weise die Freude an dem schönen und gesunden Sport verbittert. Natürlich sind die Rowdies, die es auch unter uns gibt, ganz energisch zur Ordnung zu gemahnen und wenn es not tut durch Gewaltmittel, doch können hier unseres Erachtens die Radfahrer untereinander durch stramme Selbstbeaufsichtigung mehr helfen als alle behörd lichen Erlasse und Polizeiorgane. Darum fordern wir weiter ein einheitliches Reichs-Gesetz über den Verkehr mit Fahrrädern und Motorfahrrädern; im übrigen aber hinweg mit den lächerlichen polizeilichen Bevormundungen. Schon oft haben wir an dieser Stelle ausgesprochen, daß die Krone alles Radfahrens das Wanderfahren ist. Soll uns aber auf solchen Wanderungen die rechte Erholung und froher Ge nuß zuteil werden, so brauchen wir dazu WegeundStraßen, die das Leben des Radfahrers nicht gefährden wie jetzt, und die ihn nicht mehr im Staube fast ersticken lassen. Hatte man bisher Geld zur Beschaffung von Reitwegen für die oberen Zehntausend, so muß man erst recht Summen für die körper liche Ertüchtigung und Gesunderhaltung der breiten Volks massen im neuen Reiche aufwenden. Wir besitzen Hundert tausende von Radfahrern im deutschen Reiche, und diese sind jetzt, wo sich alles vereint, ein großes Volk von Brüdern ge worden. Laßt allen Standesunterschied und Parteinnterschied zwischen ihnen schwinden und alle ihr sportliches Können betätigen, dort wo es am besten zur Entfaltung kommen kann, im deutschen Stadion zu Berlin. In diesem Stadion müssen überhaupt sämtliche Wettkämpfe in Leibesübungen für das gesamte deutsche Volk zum Austrag kommen, nicht aber muß inan wie bisher gewisse Verbände davon ausschließen, weil sie nicht Gnade gefunden haben vor den Augen des gestrengen Reichsausschusses für Leibesübungen in Berlin. Wir erhalten ein völlig falsches Bild von den sportlichen Leistungen unseres Volkes, wenn hier nicht alle Verbände im triedlichen Wett streit ihr bestes Können zeigen, darum sind wir auch der Meinung, daß zur Neuordnung der Dinge, der deutsche Reichs ausschuß für Leibesübungen seine Wettkampfausschuß-Sitzung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite