Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.02.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100226015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910022601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910022601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1910
- Monat1910-02
- Tag1910-02-26
- Monat1910-02
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ihrer ganzen Familie, und trinke auf das Blühen und Gedeihen Bulgariens." Der König der Bulgaren erwiderte mit folgendem Toast: „Nach der Erklärung der Unabhängigkeit Bul. gariens, eines der Ideale, die der vergötterte Zar- Befreier, der erlauchte Großvater Euerer Majestät, dem bulgarischen Volks vermacht hat, habe ich als unabhängiger Herrscher des un abhängigen Bulgariens es für meine angenehme Pflicht gehalten, mit Ihrer Majestät oer Königin vor allem die Residenz Euerer Majestät zu besuchen, um gerade hier in meinem Namen und namens des bulgarischen Volkes Ew. Majestät den herzlichsten Dank auszu« sprechen für alles, was dasbrüder- licbe Rußland und sein Kaiser für die Un abhängigkeit Bulgariens getan haben. Ich habe die wirtschaftliche und kulturelle Wohlfahrt meines Volkes hochgeschätzt. Dazu können Friede und Eintracht und die Ordnung in den Dalkanländern beitragen. Ein Träger dieser Prinzipien ist das bulgarische Volk, dem seine allseitige Entwickelung teuer ist. Ich bin überzeugt, daß unsere beiden Regierungen alles tun werden zu einer noch größeren Fe st igung der brüderlichen und slawischen Bande, die unsere Völker eng verbinden. Indem ich von ganzem Herzen den Dank aussprcche für den glänzenden Empfang, den Euere Majestäten uns bereitet haben, erhebe ich mein Glas auf die Gesundheit Ew. Majestät, Ihrer Majestäten der Kaiserinnen, des Großfürsten Thronfolgers Aler. Nikolajewitsch und auf das Wohlergehen und eine ruhmreiche Zukunft des brüderlichen Rußlands." Bulgarien. * Zum türkisch-bulgarischen Grenzzwischenfall. Der Kommandant des 21. Regiments, der beauftragt ist, die Untersuchung auf dem Schauplatze des letzten Grenzzwijchenfalls durchzuführen, berichtet, das; sich. Artillerie in keiner Weise an dem Heuer beteiligt habe, das jetzt auf allen Punkten ernge- st e l l t sei. Strittig bleibt nunmehr derFußsteg, den die bulgarische Patrouille stets benutzt hat. Die Negierung hat in Konstantinopel Schritte zur Wiederherstellung des Statusquo unternommen InAen. * Erhöhung des Einfuhrzolles. Im Budget für Indien heißt es, daß wegen Verminderung der Opiumeinnahmen, die eine Holge des ver ringerten Transports nach China sei, und wegen anderer Mindereinnahmen die indische Regierung sich gezwungen sehe, den Einfuhr zo ll fürSilber auf 4 Pence pro Unze, für Petroleum von einem Penny auf 3^ Pence pro Gallone, für Bier von 2 auf 3 Pence"pro Gallone zu erhöhen. vereinigte Staaten. * Tast und die amerikanische Ausstellung in Ber lin. Präsident Taft erklärte den Mitgliedern des Ausschusses für die amerikanische Ausstellung in Berlin bei dem gestrigen Empfange: Er bringe der Ausstellung das wärm st e Interesse entgegen, und hoffe aufrichtig, daß sie zur Förderung der engen, sowohl politischen wie kommerziellen, Be ziehungen zwischen Deutschland und Amerika bei trage. TrMschronik. Verbrannt. Nus Berlin wird gemeldet: Die Kleider der 63 Jahre alten Witwe Auguste Fa biane! gerieten, als sie gegen 6', Uhr abends mit der Petroleumlampe in der Hand den Korridor ihrer hier in der Mühlenstraße gelegenen Wohnung passierte und plötzlich von Krämpfen befallen wurde, infolge Explosion der Lampe in Brand. Mit schweren Brandwunden an Kopf und Unterleib wurde die Bedauernswerte ins Kranken haus gebracht. Von einer Kraftdroschke überfahren. Aus Ber lin, 25. Februar, wird gemeldet: Nachts gegen 1'. Uhr wurde der 41 jährige Schneider August Blaut aus der Strausberger Straße in der Loth ringer Straße von einer Kraftdroschke überfahren und erlitt so schwere innere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Unter ein rollendes Faß geraten. Man telegra phiert uns aus Trier: Beim Transport von Wein fässern aus einer steilen Kellertreppe wurden zwei Arbeiter von einem rollenden Faß erfaßt und der eine Mann getötet, der andere schwer verletzt. zeichnete auch den Bildungsgang der Schülerinnen, die Hjährig mit einem Reifezeugnis entlassen werden sollen, als Lehrerinnen für Körperschulung der Jugend. Nach Herrn Merz trat Elizabeth Duncan, die immer noch recht schlecht Deutsch spricht, auf das Podium, und unter ihren erläutern den, freilich nur teilweise verständlichen Worten be gannen dann die Duncan-Schülerinnen ihre Vor führungen, die aus Einzelbewcgungen zu Zusammen gesetzterem aufstiegen, um mehr und mehr zu recht reizvollen Tanzspielcn zu werden, ähnlich denen, die man ehedem von der Duncan-Schule auf der Bühne sah, nur natürlich, daß das Podium nicht dieselbe malerische Abstimmung des Milieus znließ. Auch ein Tanz, mit dem die Duncan-Schülerinnen einmal in Karlsruhe Meister Thoma, den ältesten ihrer Gönner, erfreut haben, wurde vorgefiihrt. Den Schluß des vom Verein zur Unterstützung und Erhaltung der Elizabeth - Duncan - Schule veranstalteten Abend», der gut besucht war und lebhaften Beifall fand, bildeten mehrere sehr hübsche Reigen mit Ge sang. —t. * Vom Philharmonischen Chor in Leipzig. An fang Juli dieses Jahres wird im Leipziger Neuen Städttheater ein Verdi-Zyklus und zum Abschlüsse desselben das Requiem dieses Meisters zur Auf führung gelangen. Auf Einladung der Direktion des Stadttheaters hat der Philharmonische Chor die Interpretation dieses Werkes übernommen. — In seinem demnächst stattfindenden » enpelin- Konzerte wird der Philharmonische Chor neben anderen Werken weltlicher Vokalmusik eine Auslese aus dem Dolksliederschatz aller Länder zu Gehör bringen. — Eine vor Wochen auf Anregung von Richard Strauß an ihn ergangene Einladung zur Mitwirkung in der „Richard Strauß-Woche der Münchener Ausstellung" hat der Philharmo nische Chor anderweiter Inanspruchnahme halber ab lehnen müssen. * Meta Illing» englisches Theater. AusLondon wird telegraphiert: Den Bemühungen des General sekretärs des Mezzofantibundes Ernst Morgen stern in Wiesbaden und des deutschen Sekretärs des Londoner Polyglottklubs Dr. Hirsch ist es ge lungen, einflußreiche englische Kreise für die Weiter erhaltung von Meta Illings englischem Theater zu bewegen. Konsul Grein und der be kannte Friedensfreund Stead haben eine Bewegung zugunsten des Theaters eingeleitet, und es hat sich bereits ein Komitee zur Fortführung der Bühne gebildet, dem u. a. die Lords Esher und Lytton, sowie General Turner angehören. * I« Befinden des Professor« Theobald Ziegler, Nus dem Auto gestürzt. Der Polizeidiener des kleinen Ortes Kripp rief bei Ausbruch eines Großfeuers in der Fabrik Obermann <L Sorgenfrei in einem Automootlwagcn die benachbarten Wehren herbei, stürzte aber während der Fahrt aus dem Auto und brach das Genick. Man fand die Leiche auf dem Wege liegend. Ein Meteor. Aus München wird uns tele graphiert: In München wurde nachts ein un gewöhnlich großes Meteor von wunder barem Glanz beobachtet. Das Meteor kam aus dem Sternbild des Orion. Es zog einen sehr langen blendend Hellen Schweif nach sich und bewegte sich sehr langsam. Selbstmord eines Studenten. Aus Paris wird telegraphiert: In der Wohnung des Schauspielers de Max hat sich ein junger österreichischer Student namens Eueser erschossen. Selbstmord eines deutschen Malers in Florenz. Aus Florenz wird telegraphiert: Der 35 Jahre alte Künstler Hugo Löwy hat sich gestern in der Inter nationalen Malerakademte erschossen. Ueber die Gründe des Selbstmordes ist vorläufig nichts bekannt. 'Verhafteter Defraudant. Nus New Port wird telegraphiert: Ter nach Verübung großer Unter schlagungen flüchtige Vorsteher einer Filiale der Berliner Patetsahrtgeselljchaft Starte Co., Georg Baumann, ist in Passate bei New Port verhaftet worden. Neue Entdeckungen Charcots. Aus New York wird telegraphiert: Der bekannte Forscher Char- cot erforschte 120 Meilen der Küste südlich von der Adelaideins.el und stellte zahlreiche Riffe fest. Er überwinterte im Petermannland und machte reiche Beobachtungen, obgleich dort 9 Monate im Jahre die Stürme tobten. Charcot entdeckte später ein neues Land südlich von Alcxanderland. Er erreichte den 135. Grad westlicher Länge, wo dann die Eisberge in solcher Zahl auftraten, daß die Rück kehr geboten war. Der Hosenkönig von New York. In New York ist vor einigen Tagen eine der po pulärsten Persönlichkeiten gestorben, der mehrfache Millionär James Fagott, der als der größte Kleider fabrikant der Vereinigten Staaten galt. Im Volke führte er allgemein nur den Beinamen der „Hosen könig", eine Bezeichnung, die er selbst erfunden hatte, und in seinen Reklamen als Fabrikmarke für sein Haus gebrauchte. Man sah da auf den Plakaten die im Laufe der Jahre typisch gewordene Figur eines vornehm gekleideten jungen Mannes, der mit unver hohlenem Entzücken eine Reitze von Hosen mustert. Darunter stand in großen Lettern der Name des Fa brikanten. Fagott war nicht immer so mit Glücks gütern gesegnet, wie jetzt; er war vor 40 Jahren aus seiner galizischen Heimat nach New York gekommen, und er hieß auch damals bereits Fagott, allein sein Vorname besaß nicht den englischen Klang, denn die Eltern hatten das Kind nicht James, sondern Lhaskel genannt, und bei seinem Einzuge in New York be saß der junge Mensch so gut wie nichts, nur einige Dollar, die seine Ersparnisse bildeten, stellten sein gesamtes Vermögen dar. Nus seiner Heimat aber hatte er eine gewisse Geschältstüchngkeit, Fleiß und Genügsamkeit mitgebracht, und er warf sich, ohne lange zu experimentieren, auf den Handel mit alien Kleidern. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend zog er durch die Straßen, besuchte die Höfe der Häuser und schrie mit gellender Stimme die bekannte Frage, ob keine alten Kleider zu verkaufen seien,, zu den Be wohnern empor. Allein trotz allen Fleißes hätte er es wahrscheinlich nicht weiter gebracht, als so viele tausend andere arme jüdische Einwanderer, die mit Kleidern handeln, wenn er nicht schon srüln.eiUg den großen Wert einer marktschreierischen Reklame er kannt hatte, und in dieser Erkenntnis legte er beinahe alles, was er erübrigen konnte, in Ankündigungen an, die ihm bald einen großen Kundenkreis vermittelten. Er war bald in der Lage, sich einen kleinen Laden zu mieten, und als sein Geschäft auf zublühen begann, konnte er sich in nicht allzu langer Zeit bedeutend vergrößern. Den Trödelkram gab er jedoch auf und legte sich als Spezialität bil lige Anzüge für die großen Mafien bei, dis ungeheu ren Absatz fanden. I-doch er begnügte sich nicht mit New York allein als Absatzquelle. sondern sandte im ganzen Lande Agenten umber, die mit dem Schlag worte vom „Hosenkönig" in jede Farm drangen. Das sonderbarste aber war, daß der vielfache Millionär selbst stets in der allerschäbigsten Meise umherzu- gehen pflegte. der vor einiger Zeit einen Ohnmachtsanfall erlitt und infolgedessen seine Vorlesungen an dem von ihm übernommenen Straßburger Volkshochschulkursus ab brechen mußte, ist, wie uns aus Stratzburg tele graphiert wird, eine Verschlimmerung ein getreten, die außerordentlich bedenklich ist. * Zeitschriften. „Die Schaubühn e", Wochen- schrift für die gesamten Interessen des Theaters, hsr- ausgcgeben von Siegfried Iacobsohn, ent hält in der achten Nummer ihres sechsten Jahrgangs: Der erneute Shakespeare. Don Julius Bad. — Hypokrisie. Von Peter Altenberg. — Buda pester Dramatik (Franz Molnilr: Der Herr Ver teidiger; Melchior Lengyel: Taifuns. Von 2. I. — Chantecler. Von Ren« Sch icke le. — Sommer nacht im Hochwald. Von Christian Morgen stern. — Berliner Zukunftsmusik III. Antworten von Max Lhop und Edgar Istel. — Die Ge schichte von den bekannten Masken. Von Oscar Maurus Fontana. — Matkowsky-Auktion. Von WalterTurszinsky. — Leh-lrs „Zigeunerliebe" in der Komischen Oper. Von Fritz Iacobsohn. — Ans Menschenliebe. — Reaieplan zu Hermann Bahrs „Konzert". — Neue Bücher. Zeitschriftenschau. Engagements. Todesfälle. Die Presse. — Die „Schau bühne" erscheint wöchentlich im Verlag ErichReiß, Berlin-Westcnd. * Hochfchulnachrichten. Die Studentinnen der Universität Göttingen haben einen Verein studierender Frauen gegründet, der sich die Grundsätze des akademischen Freibunds zu eigen macht. — Am 28. Februar wird zum Zwecke der Habilitation Dr. F. Hartung in Halle seine An- trittsvorlesuilg über Kaiser Maximilian l. halten. " Kleine Chronik. Aus München wird gemeldet: Paul Heyse lst vom Magistrat und dem Gemeinge- kollegium der Stadt München einstimmig zum Ehrenbürger ernannt worden. — Aus Paris meldet uns ein Prioattelegramm: Im TH^Ltre de la Re naissance hatte da» Schauspiel „ll,m boinm« von Romain Coolu» nur einen Achtungserfolg.— Richard Strauß erhielt für das Verlagsrecht ferner neuen Oper „Ochs von Lerchenau", das bekannt lich wiederum die Firma Adolf Fürstner erworben hat, die Kleinigkeit von 250 000 Mark! * Berichtigung. Im Referat über das Konzert des Riedel-Vereine lief ein Irrtum unter. In der Hauptprobe sang Herr Seidel «Altenburgs ver tretungsweise, in der Aufführung selbst Herr Paul Schmedes (Wiens die Tenorpartie. Hräulcin lnicht Frau) Emma Koch, die am 18. d. M. im Städtischen Kaufhaus auftrat, wirkt als Lehrerin nicht am Scharwenka-, sondern am Sternschen Konservatorium in Berlin. Letzte Depeschen mrü Fernlprechmellttmyen. Zentrnlverband freisinniger Iugendvereine. cs». Meiningen, 25. Februar. (Priv.-Tel.) Alle freisinnigen Jngendvereine Deutschland, beabsichtigen, sich zu einem Zsntralverband zu- sammenzüschließen. Eine deutsch-türkische Differenz. * Köln, 25. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Der „Köln. Ztg." wird aus Berlin gemeldet: Dir Verurteilung des deutschen Reichsangehörigcn Rofpert wegen tätliche«, Widerstandes gegen die Polizei zu 4jährigem Gefängnis durch das Ge richt in Serres ist unter Umständen erfolgt, die von deutscher Seite nicht anerkannt werden können, nämlich ohne Zuziehung der deutschen Kon sularbehörden und, wie der Oberstaatsanwalt in Saloniki erfährt, in Widerspruch mit den vom Gensralgouverneur gegebenen Anweisungen. Selbst der Oberstaatsanwalt in Saloniki betrachtet das Urteil für ungültig. Beim Mali von Saloniki ist sofort Einspruch erhoben worden. Der Bot schafter Freiherr Marschall v. Bieberstein hat im Ministerium des Auswärtigen unter dem Aus druck des Bedauerns mitgeteilt, er sehe das Urteil als null und nichtig an und behalte sich vor, welche Genugtuung er angesichts der schweren Gesetzesver letzung zn verlange,« haben werde. Graf Slehrenthal in München. -'M München, 25. Februar. (Eigene Drahtmeld.s Zu Ehren des Grafen Aehren thal gab das Prinzenpaar Leopold heute abend 6 Ubr ein Diner, zu dem noch die Mitglieder der österreichischen Gesandtschaft und die Vorstandschaft des Austro- ungarischen Hilfsvcreins geladen waren. Abends fand bei dem Gesandten Velics v. Laszlofalva eine musikalische Soiree statt, zu der die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses, das diploma tische Korps, die Minister, Staatsräte, obersten Hof chargen und viele Mitglieder stanbesherrlicher Familien erschienen. Deutschland und di« österreichisch-russische Annäherung. ----- Wien, 25. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Wie die „N. Fr. Pr." erfährt, hat Graf Aehren- thal inBerlin die Versicherung abgegeben, daß er nicht die Absicht habe, bei den österreichisch- rus fischen V er Handlungen, die gegen wärtig im Gange sind, schriftliche Abmachungen zu schließen. Deutscher Zusammenschluß in Oesterreich. xr. Wien, 25. Februar. (Priv.-Tel.) Heute er folgte hier der Zusammenschluß des Deutsch nationalen Verbandes, der Deutschen Fortschritts partei und der deutschen Radikalen zu einem einheit lichen Verbände unter dem Titel „Deutscher N a - tionalverban d". Zur parlamentarischen Situation in England. *r London, 25. Februar. sEigene Drahtmeld.s Nachdem das Unterhaus ein Amendement zur Adresse auf die Thronrede, betreffend Einführung von Schutzzöllen zur Förderung der heimischen Industrie, mit 228 gegen 185 Stimmen abgelehnt hatte, wurde die Adresse einstimmig ange nommen und sodann das Haus auf den 28. d. M. vertagt. London, 25. Februar. (Eigene Drahtmeldnng.) Es ist unbekannt, welche neue Schwierigkeit ent standen ist, vorausgesetzt, daß diefes überhaupt der Fall ist. Unzweifelhaft herrscht aner in den Foyers des Unterhauses eine sehr pessimistische Stim m u n g. Nachmittags war das — allerdings vollständig unbestätigte — Gerücht im Umlauf, daß die Regierung sich mit der Absicht trage, a b z u - schwenken. — Später verschärfte sich noch die pessimistische Stimmung, da die Vereinigte Liga der Iren beschloßen hat, keinen Regierungskandidaten in Großbritannien zu unterstützen, wenn die Regie rung nicht vor der Einbringung des Budgets Schritte zur Abschaffung des Vetorechtes des Oberhauses tue. Der russisch« Etat. c? Petersburg, 25. Februar. (Eigene Drahtmeld.s In der heutigen Sitzung der Reichsduma wurde der Bericht der Budgetkommission über den Etat des Reiches vor überfülltem Hause und in An wesenheit des Ministerpräsidenten Stolypin und des Finanzministers Kokowzew erstattet. Der Referent Professor Alexejenko (Oktobrist) setzte auseinander, daß die Bilanzierung des Budgets, ent gegen der Voraussetzung des Finanzministers, ohne Defizit möglich gewesen sei, trotzdem Abstriche nur mit äußerster Vorsicht vorgenommen worden seien. So sei beispielsweise das Budget des Kriegs ministeriums nur um 6 Millionen gekürzt morden, denn die Kommission sei sich wohl bewußt, daß, soviel auch der Hrieoensgedanke gepredigt werde, dieses vorläufig nur schöne Worte seien. Tie Aufgabe der Landesverteidigung sei die wichtigste der Nation. (Stürmischer Beifall, Bravorufe.) Die hauptsächlichsten Kürzungen hätten die Etats des Verkeyrsministeriums und des Marineministeriums erfahren. Die von der Budgetkommission am Etat vorgenommenen Aenderunaen hätten einen Ueber- schuß von .8752898 Rubeln ermöglicht. Redner wies darauf hin, daß es zum letzten Male vor zwei undzwanzig Jahren vorkam, daß ein Budget ohne die Notwendigkeit einer Anleihe aufgestellt wurde. Das diesjährige Ergebnis verdanke man dem Ein fluß der Ernte im Zusammenhang« mit günstiger Konjunktur. Die Getreideausfuhr habe gewaltige Dimensionen angenommen und einen Zustrom von Gold aus dem Auslande herbeigeführt. Der Staatskredit habe sich gebessert und die Kurse der Staatspapiere hätten eine bedeutende Höhe er reicht. Nötigenfalls könnten für 565 Millionen Ruoel Kreditscheine emittiert werden. Das Konto des Departements der Staatsrentet betrage 256 Millionen, und außerdem sei noch ein freier Bar- betrag vorhanden. Die Kommission habe diesen nicht berührt und schlage vor, ihn in der Obhut des Finanzministeriums zu belassen. Der türkisch-bulgarische Krenzzwischenfall. ) Saloniki, 25. Februar. (Eigene Drabtmeldung.) Nach amtlichen Nachrichten von der bulgarischen Grenze dauerte das Heuergefecht zwischen den bulgarischen und türkischen Grenzoostcn bis gestern, wobei aus türkischer Seite wertere 6 Mannge fall e n find und S Mann verwundet wurden. Bul garisch« Leute arbeiten unter Aufsicht bulgarischer Offiziere an Bergwerken. Li» gefallener türkischer Unteroffizier wurde von bulgarischen Soldaten ge borgen, die dann die Herausgabe verweigerten. Di« Türkei und Griechenland. I Konstantinopel, 25. Februar. (Eigene Draht- Meldung.) Wie verlautet, wurde der türkische Gesandte in Athen beauftragt, sich bei den Ereignissen in Griechenland vollkommen neutral zu verhalten und im Falle von Konferenzen der Ge sandten der Großmächte die Pforte sofort über die Dispositionen der Machte zu unterrichten. Letzte Ssnüelsmchriihien. * Hamburg, 25. Februar, 6 Uhr. Zuckermarlt Rübenrohzucker >. Produkt Basis 83"/« Rendemeut neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Februar 15,80, März 1.1,80, Mai 1.1,85, August 14,—, Oktober 1t,60, Dezember 11,32'.. Mait. * Prag, 25.Februar. Zucker Nussig Landungs platz 32,35—32,45. Ruhig. ' Havre, 25. Februar, 3 Uhr. Wolle ruhig. Fe bruar 189, September 184,50. * Havre, 25. Februar, 6 Uhr. Baumwolle schwach, Februar 90, März 89^, April 89Vr, Mai 8!»'s, Iunr 89l4, Juli 85'/i, Oktober 77'/,, Januar 76'4. * London, 25. Februar, 5 Uhr. (In Pfund Ster ling.) Kupfer fest (fest), Tagcsumsatz 1 !00 (800) t, 59.12/6 (59.7/6), 5 Monate 60.8/9 (60.5/—), Mak- lerschlußpreis 59.10/— bis 59.12/6 (59.6/8 tis 59.7/3», best selectcd 6.15/— (63.5/—), elektrolytisches 62.—/— (62.—/—), zweiter Hand strong sheets 72.—/— (—). Zinn matt (willig), Tagesumsatz 400 (400) r, Straits 151.—/— (151.—/—), drei Monate 152.10/— (152.7/—). englisches 119.10/-(149.10/-). Blei ruhig (ruhig), spanisches 19.6/9 (19 6/3), eng lisches 13.15/— (13.15/—). Zink ruhig (ruhig), ge wöhnliche Marken 23.3/9 (23.3/9), Februar — (—>, besondere Marken 23.15/— (23.10/—), gewalztes deutsches 26.15/ — (26.15/—). Quecksilber unver ändert. * Lissabon, 25. Februar. Wechsel aus Paris 597. Goldagio 10,50. Rew York, 25. Februar. Fondsbörse. (Schluß.) ucuie oorttrr I ucuu i voru.c weld-r arl ei Si 2". 21, Loutsv.a Uiaiyv 1531- 155'i. do. jUntrate fitt MigourtKanfae letzteTarl d Taa 21. 21. and Tcras 4Z>^ 433. Wechiel a Lons MtssourlPaciy> 71'i. 71 <'0 Tage S. 4,84.58 4.S4K0 N. Cenlr. L N echiel a. Lond Hndion-Viiv. 121"- 122», L. Tran«', do. Darts Sich: 4.S7.0L 4.SSW N. P. Qnlarto 51655 and WeNern 45 453. do Berlin Siau 45'7» Norfolk a Wef! 102 101 Silber per Unzc 505. 52 Pennsylvania 1331. —— Reading 1S8'5 1b Norih.-pac.a^V 74 74 do. 1. preserrer 84'^ 90 Älchtion.Top.a. Soul» Pacific 126-1, 125", S.Fecoin.SH 115'. 11k" SoulhernRailw do. pc«serred 103'1 1035- com. Sbar. 281» 291, BalkUn. a. Odir 112 112-i, do. preferred öbl. h>b^ Lanas. Pacistc 132«5 1821. 84"« Union Pacific 187^ 183", «Lbesap. a. Ohtr 84 do. preferred 100-i« 100 - Uhtcago, MUw. 1461. Wabash xrcfcr 47 47-, and St. Paul 14^1. —— Teno NtoSr pr -4'1. Amalgam Copr 77 77", Irri« MaUroad iinaconda!5vpr 431. LL', com S arer 254, 241, 4b", Unit. Cl. Slee! do. 1. preierred 4b-i. 6orp.com. Sh. 81», 31 Filinora Nenir. 141-, 142"- co rrescrred 119". 119", * New York, 25. Februar. (Eigene Kabelmeld) Die Stimmung der Börse war bei Eröffnung fest. Das Geschäft beschränkte sich aber auf die berufs mäßigen Kreise. Es fanden Deckungen und mani pulative Käufe in Sxezralwerten statt. Das Privat publikum ließ sich aber hierdurch nicht beeinflusse,!, sondern beobachtete Zurückhaltung. Staudartwerte unterlagen im allgemeinen starken» Abgabedruck. Im werteren Verlaufe machte sich auf allen Umsatz gebieten eins Ermattung bemerkbar, wobei besonders Readingwerte in Mitleidenschaft gezogen wurden. Man nahm an, daß dis darin erfolgenden starken Ab gaben Liquidationen eines Pools darstellten. Neali- »ationen wirkten auf Brooklyn Rapid Transit, Louis- ville and Nashville, Colorado Southern und andere in jüngster Zeit lebhaft gehandelte Werte nachteilig ein. Die Abnahme der Ianuarncttocinnahrnen um 1270 000 Doll, drückte auf den Kursstand der Atchi- sonaktien. Am Nachmittags griff auf Deckungen, namentlich in Stahltrust-, Reading- und Union Pacificwerten eine Erholung statt. Bei lebhaftem Verkehr war der Schluß stetig. Aktienumsatz 510 000 Stück. k e lll- , i r Hcule > vorder 13. 12.95 1S.Z71 18,Z7", 4,45 4.45 13.55 13,00 33.25 Thicago, 25. Februar. Produktenbörse. (Schluß.» 1 hcnle i vorher > 8». 6,33 7.05 28.- 14.43 14.28 14.27 14.04 11.45 13 70 1141, 107'» 8-, S.85 75 76' 7ä' New York, 25. Februar. Produktenbörse. (Schluß.» ÄpkN ihon 113^ «icar ll.5'. Mot Sck>u>c<nera» 65 i»t,ri>nW«ftk, davoai.Lhtcaec 28. - 14.40 :4.I3 14.17 1^.1.> 14". c.riicu sirnmu- Mat „ll'-U litai» seN Mai Süimall Mat JaN ZSO 33,(2'. ! 4ULier i Skaneard !otr «Lite« il goun« dr« Ror.lhern Ltnhlicklcacu in Ren» Nori IZanmiooücloko Februar Äprii !li Rc.v Orf.ioic Schmalz Wcf! StcMN Rohe (r Lroih tiadre, "a»rR!r Nr. 7 Februar Mat roeizen ström«' loio Mür, Mai Falt September MMS fest Mat ö"lt Scpicmber LIryt Spring wvcal clcar? «rrtrrwtNachl Prtroirnui, «r«v>r vaiancet . Stand. whU Nuaer 3ia» 13- 23.3u 5100^ 72O-3O Isocx! 22050 I beule vorher 7(2,77» 12.75^ 13.— 23.80 Die Krekafrage. ms. Konstantinopel, 25. Februar. (Priv.-Tel) „Babah" meldet: Bei der Pforte ist aus K a n d i a die Nachricht einqetroffen, daß das kretische Exeku ttvkomitee im letzten Augenblick ein Manifest beschlossen habe, in dem es erklärt, daß dir Kreter sich dem Willen der Schntzmächtr fügen und von jeder Teilnahme an den Wahlen zur griechischen Nationalversammlung absehen würden. Trotz dieser amtlichen Erklärung, schreibt „Sabah" weiter, seht die Türkei ihre Schutzmaßregeln fort, da das Exekutivkomitee schon in früheren Fällen die Pforte getäuscht habe. Des Philosophen Max Heinze Nachfolger. * Halle a. S-, 25. Februar. (Priv.-Tel.) Wie ver lautet, hat der ordentliche Professor der Philosophie an unserer Universität, Dr. E. Meumann, einen Ruf nach LeipziganStellevonProfessor Heinze erhalten. Prof. Meumann wurde am 29. August 1862 ge boren und begann feine akademische Lchrtärigkrit als Privaldozcnt in L e i p z i g. Er hatte später Lehr- stähle in Zürich, Königsberg, Münster i. W. und Halle inne. Er ist Herausgeber des „Archivs für d. ges. Psychologie" und der „Zeitschrift für experimentelle Pädagogik". »«»»» Truck »ad Verla« »e« Leipziger ra«e»latte» L Pol« Ja». D. KaychbaH Iir Leipzig. 6h«fredallcur: Ndols Sckiirbt. LeranlivoriliHe Redakteur«: Für PulitU Dr. ll. Äünrher, lhkcle und fückifif-te .'Ingeiegenhcilen, Tagegchronik und Pcrmifchie» w. ». Buttlar, das Feuilleton W. vrhren», MuIU L Seaul«, Lport und Sericbtrsaal g. Haarfelb. Für di» Hand-t4»«iiung «. PtrchraU». Fllr den Fnseralenlell Han« -ückrmm». LümtllH in Leipzl«. Die vorliegend« Rnmmer umfaßt 18 Seiten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder