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Radlerin und Radler : 15.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411907697-190107151
- PURL
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- Ausgabe
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRadlerin und Radler
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-15
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Radlerin und Radler : 15.07.1901
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'zusammengeschmolzen; der Wohlstand ward gebrochen. Infolge des westfälischen Friedens war das Stadtregiment paritätisch ein gerichtet. Nur langsam begannen die Wunden, die der Krieg geschlagen, wieder zu heilen. Im spanischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt von der vereinigten bayerisch-französischen Armee beschossen und eingenommen (1703), gebrandschatzt und acht Monate besetzt gehalten; doch war dies neue Unglück bald verschmerzt, und Handel, Industrie, Wissenschaft und Kunst, vor allem aber das Kunstgewerbe entwickelten sich im vorigen Jahrhundert wieder zur erfreulichsten Blüte. Leider verursachten die Wirren und Kriege, die aus der französischen Revolution entsprangen, und nachher die napoleonischen Kriege einen allgemeinen und lange andauernden Niedergang, wenn auch nicht in demselben Grade wie der 30 jährige Krieg. Die Stadt ward mehrmals von den Franzosen eingenommen, mehr mals auf längere Zeit besetzt gehalten und aufs fürchterlichste ausgesogen. Durch den Pressburger Frieden (26. Dezember 1805) kam sie an Bayern und ward am 4. März 1806 definitiv diesem Lande einverleibt. Seit den Befreiungskriegen sind all mählich Wohlstand und Reichtum wieder eingekehrt. Handel und Industrie stehen wieder in Blüte und die Unionisten werden, wenn sie durch die festlich geschmückten Strassen ziehen, sicher den schönsten Eindruck von Augsburg gewinnen. — In sportlicher Hin sicht hat Augsburg von jeher ein reges Leben gezeigt. Das Rad fahrsport wird gepflegt von der Allgemeinen Radfahrer-Union (Cafe Maximilian, Maximilianstrasse), vom Deutschen Radfahrer- Bunde (Cafe Ruff, * Kaiserstrasse), Velocipedclub Augsburg Jacquelin Weltmeisterfahrer 1900/1901. (Restaurant Südwestend, Göggingerstrasse), Velocipedisten-Club „Victoria“ (Zur englischen Anlage, Klinkerberg). Augsburg ist reich an baulichen Schönheiten. Wir bringen hier Abbildungen einiger bemerkenswerter Punkte. Die Cliches hierzu verdanken wir der Liebenswürdigkeit von Leo Woerls Reisebücher-Verlag. Eine Sehenswürdigkeit ist der goldene Saal im Rathaus. Derselbe ist 32,65 m lang, 17,33 m breit, 14,22 m hoch und hat 60 Fenster. Die Decke ist von pracht voller Holzarbeit, reich vergoldet und mit vielen symbolischen und allegorischen Gemälden geschmückt. Der Maler hiess Mathias Kager. Das« Rathaus selbst wurde 1615—1600 von Elias Goll erbaut. Nördlich vom Rathaus erhebt sich der Perlachturm, eins der Wahrzeichen von Augsburg. Interessant in architektonischer Hinsicht ist auch der Fünfgradturm und das Wartachbrückenthor. Vom Grand prix in Paris. Während in Berlin die französischen Automobilfahrer als Sieger der grossen Fernfahrt gefeiert wurden, trug in Paris auf der französischen Radrennbahn der deutsche Fahrer Willy Arend im Rennen um den „Grand Prix de la Republique“ einen glänzenden Sieg über seine Mitbewerber davon und wurde von dem zahlreichen Publikum dafür mit reichem Beifall über schüttet. IDer Champion Frankreichs, Jacquelin, der gefährlichste Konkurrent Arends, konnte nur als Dritter durchs Ziel kommen. Zweiter wurde der Däne Ellegaard. Wir bringen die wohl getroffenen Porträts der drei Meister. Auf der Rennbahn, wo fast tout Paris versammelt war und auch einige Minister sich sehen liessen, starteten die ersten Matadore der europäischen Radfahrwelt, äusser den schon Genannten die Italiener Cinelli, Momo und Ferrari, Grogna aus Belgien, Seidl aus Oesterreich und der Belgier van den Born. Bei dem Siege Arend’s war der Vorsprung, mit dem Arend das Band passierte, in den französischen Sportzeitungen verschieden angegeben. Der „Velo“ ist in der Lage, diese Streitfrage zu lösen. Es lag ihm eine im Augenblick des Ein laufs von dem bekannten Sportphotographen Beau aufgenommene Momentphotographie vor, die alle Zweifel beseitigt. Arend lag in dem Augenblick, als das Band passiert wurde, eine klare Länge vor Ellegaard, während Jacquelin eine Radlänge hinter dem Dänen endete. Die Einnahmen im Grossen Preis der Republik beliefen sich auf insgesamt 35 000 Frcs., die Ausgaben werden auf 28 bis 29 000 Frcs. geschätzt, so dass den Armen von Paris, zu deren Gunsten bekanntlich das grosse Rennen ver anstaltet wurde, etwa 7 bis 8000 Frcs. zufallen werden. Die Weltmeisterschaften. Berlin, 14. Juli. Noch war das Interesse der gesamten Sportswelt für die Fernfahrt Paris—Berlin nicht verraucht, da drängte sich schon wieder ein neues Sportsereignis in den Vordergrund und be schäftigte alle Gemüter: der Kampf um die Weltmeisterschaften, der an drei Tagen auf dem Sportplatz Friedenau zum Austrag gebracht wurde. — Als 1893 die I. C. A., die damals allmächtige International Cyclist’s Association die ersten Weltmeisterschaften in Chicago abhielt, da war es eine eigene Sache mit diesem ersten Versuch. Aber als die I. C. A. infolge englischen Ueber- muts 1898 zu Grunde ging und die neue U. C. L, die Union Cycliste Internationale, die Geschäfte und die Vertretung sämt licher Radfahrverbände der Welt übernahm, da ging die Sache flott und im richtigen Geleise weiter. In den letzten Jahren wurden die Weltmeisterschaften in folgenden Städten abgehalten:
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