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Radlerin und Radler : 15.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411907697-190107151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id411907697-19010715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-411907697-19010715
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRadlerin und Radler
- Jahr1901
- Monat1901-07
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- Monat1901-07
- Jahr1901
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- Radlerin und Radler : 15.07.1901
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1893 Chicago, 1894 Antwerpen, 1895 Köln, 1896 Kopenhagen, 1897 GlasgQW, 1898 Wien, 1899 Montreal (Kanada), 1900 Paris. Naturgemäss bedingen weit abliegende Orte, wie Montreal, Chicago, eine schwächere Anteilnahme der europäischen Länder. Jetzt aber, da Berlin zum ersten Male die Weltmeisterschaften hat und Deutschland im Radrennsport gegenwärtig an der Spitze steht, sind die Nennungen sehr zahlreich ausgefallen. Und dann kam das „Ereignis“, die 100 Kilometer- Meisterschaft. Lange, lange dauerte es, bis endlich die fauchen den Ungetüme, die Schrittmachermaschinen, sich mit „ratatata“ und „tak-tak-tak“ in Bewegung setzten. Es ist immer ein schönes Bild, wenn die Fahrer und Schrittmacher ihren gegen seitigen Anschluss suchen, denn von dem rechtzeitigen An hängen hängt unter Umständen gleich eine halbe Runde ab. Diesmal war Robl der erste, der Anschluss bekam. Aber auch an der zweiten Kurve haben die anderen alle ihre Schrittmacher gefunden, und in scharfer Fahrt ziehen die sechs Fahrer davon. Bange fehlt leider, was sehr zu bedauern ist. Kaum sind aber 500 Meter zurückgelegt, da geht schon ein ängstlicher Schrei durch die Menge: Dickentmann ist gestürzt und kugelt die Kurve hinunter. Aber es ist Gott sei Dank gut abgegangen; er besteigt ein neues Rad und fährt weiter. So geht die Fahrt in scharfem Zuge weiter, da kommt bei dem 12. Kilometer der zweite Unglücks fall: Bouhours stürzt und muss von der Bahn getragen werden. Damit geht der Kampf eines grossen Teiles Seines Interesses verlustig, denn nun schrumpft die ganze Meisterschaft auf ein Match zwischen Robl und Dickentmann zusammen, das wir ja in letzter Zeit jetzt dreimal gehabt haben. So geht die Fahrt in einförmigem Zuge weiter, bis Dickent mann beim 71. Kilometer Maschinendefekt hat und durch Wechseln wieder Raum verliert. Beim 92. Kilometer stellen sich bei ihm auch wieder Zeichen der Ermüdung ein, ein Be weis, dass ihm die 100 Kilometer eben zu lang sind. Dickent mann fällt sichtlich ab, verliert mehrere Male c c':ic Schritt macher und ist zum Schlüsse lOJ/g Runden gegen Robl zurück, der in 1 Std. 38 Min. öj/g Sek. als neugebackener Weltmeister unter dem Jubel der Massen durchs Ziel geht. Robl ist sein Erfolg von Herzen zu gönnen; denn wenn ein Fahrer trotz des grössten Pechs, trotz des unangenehmsten Missgeschicks immer und immer wieder mit hartnäckiger Zähigkeit und bewunderns werter Ruhe seinem Ziele zustrebt wie er, dann ist der endliche Erfolg ein wirklich verdienter. Dickentmann war Zweiter mit 1 Std. 47 Min. 5 Sek. Ryser und Heiny waren 21 bezw. 31 Runden hinter Robl zurück. Die Rennen haben eine besondere Bedeutung dadurch gewonnen, dass der Kaiser einen Ehrenpreis für den Sieger in der Weltmeisterschaft über die kurze Strecke gestiftet hat. Diese Nachricht wird in allen sporttreibenden Ländern auf das freudigste begrüsst werden, sind doch die Weltmeisterschaften internationale Wettkämpfe. — Wie wir aus sicherer Quelle mit teilen können, hat den Monarchen zur Gewährung des Preises in erster Linie der Sieg Willy Arends in Paris bewogen. Und nicht nur der Erfolg des deutschen Fahrers im Preis der Republik hat Kaiser Wilhelm erfreut, sondern auch die freund liche Aufnahme, welche die Pariser dem siegreichen Hannoveraner bereitete, obwohl er ihren wertvollen Preis in das Ausland entführte. Ein Preiskorso des Gau 20 des deutschen Radfahrer bundes eröffnete gleichsam die Weltmeisterschaften. Der Korso nahm an der Siegesallee seinen Anfang und führte über den Kurfürstendamm zum Sportpark Friedenau. Unter Vortritt einer Militärkapelle kam erst in elegantem, Sportkostüm der Spandauer Radfahrerclub, dem dann die 30 anderen Vereine, folgten. Der festlich geschmückte Zug mit seinen wehenden Bannern, den schmucken Radlern und feschen Radlerinnen er- Ellegaard Meisteifahrer über die kurze Strecke 1901/1902. weckte das lebhafteste Interesse. Die Preisverteilung fand nach mittags im Sportpark Friedenau statt. In Gruppe A (15 Vereine), über 20 Teilnehmer, erhielten Preise: 1. R. V. Wanderer, Rixdorf, 13,79 Punkte; 2. T. C. Wanderer, Halle, 13,76; 3. R. V. Blitz 94, Rixdorf, 13,73; 4. B. C. Argo 86, Berlin, 13,70; 5. B. C. Germania, Berlin, 13,22; 6. Steglitzer R. V. 12,89 Punkte. — Gruppe B (unter 20 Teilnehmern), 17 Vereine. 1. R. V. Borussia, Britz, 12,68; 2. R. V. Rixdorf 95 11,88; 3. R. C. Frischauf 88 11,57; 4. R. C. Wanderlust 97 10,96; 5. R. C. Edelweiss 96/99 10,95 Punkte. Vom ersten Tage, 7. Juli. Das Programm war recht gut zusammengestellt: 8 Vor läufe zur kurzen Strecke der Berufsmeisterschaft, ein Prämien fahren, ein Tandemfahren und dann die 100 Kilometer-Meister schaft für die Berufsfahrer. Mehr wie genug für einen Nach mittag. Die acht Vorläufe fielen natürlich an die Besten des Feldes, denn es ist ja immer so eingerichtet, dass möglichst in den Vorläufen schon die besten Fahrer plaziert werden. Dass aber gleich im ersten Lauf Käser über Ferrari und Peter, und im dritten Lauf Rütt über Eros und Bourotte siegen konnte, hat einigermassen überrascht. Huber, der ewig Wechselnde, liess sich auch mal wieder von Schilling schlagen. Das Prämien fahren ward eine sichere Beute für Bourotte, nachdem sich Jacquelin, Grogna, Heller, Eros und die anderen alle ausgegeben hatten. Im dritten Vorlaufe des Tandemfahrens wurden die Sieger Jacquelin—Grogna disqualifiziert, da sie das Paar Schilling—Dirheimer bei der Vorfahrt behindert hatten. Im End-
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