Der Pavillon im Dresdener Zwinger. tödlich verwundet wurde. Am 11. No vember 1813 kapitulierte der französische Marschall Gouvion St. Cyr. Der am 7. Juni 1815 aus der Gefangenschaft zurückgekehrte König Friedrich August I. liess die Festungswerke schleifen und in Anlagen verwandeln, die sogenannten Promenaden, die z. T. noch bestehen, z. T. in die neue Ringstrasse verwandelt wurden. 1835 wurde die Antonstadt an gelegt. Während der Mairevolution von 1849 fanden erbitterte Kämpfe zwischen den Insurgenten und dem (preuss.) Mi litär statt, namentlich in den engen Gassen nahe der Kreuzkirche (dem Terrain der jetzigen König Johann- Strasse), nahe der Frauenkirche und an der Augustusbrücke. Dresden ist der Geburtsort vieler bedeutender Männer, so des Generals von Aster, des Frei herrn von Beust, des Pianisten Hans von Bülow, des Dichters Theodor Körner, des Malers A. Ludw. Richter, des Freiherrn von Wessenberg, des Ge neralfeldmarschalls Freiherrn von Man- Die Feststadt Dresden. Die Gegend, in welcher Dresden liegt, wurde zuerst von den deutschen Hermunduren, seit Mitte des 6. Jahrhunderts aber von den Sorbenwenden bewohnt. Urkundlich kommt Dresden zuerst 1206 und als Stadt 1216 vor. Markgraf Heinrich der Erlauchte erwählte es bald nachher zu seiner Residenz. Bei der Teilung der sächsischen Lande im Jahre 1485 fiel Dresden an die albertinische Linie und blieb von nun an beständige Re sidenz derselben. Herzog Georg der Bärtige erweiterte die alten Festungsmauern, Heinrich der Fromme führte 1539 die Reformation ein. Zur Vergrösserung und Verschönerung trugen besonders viel bei die Kurfürsten August, Johann Georg II., Friedrich August I. und II. — letztere beiden zugleich Könige von Polen. Der erstere trat 1697 zu Baden bei Wien in den Schoss der katholischen Kirche zurück. Hauptsächlich August der Starke hat viel für die künstlerisch architektonische Ent- teuffeletc. Hier lebte auch Schiller (1785—1787) und Karl Maria von Weber (1816—1826) und hier wirkten die Maler Bendemann, Hübner, Schnorr, der Bildhauer Ritschel, der Architekt Gottfried Semper, Johannes Schilling, der Schöpfer desNiederwalddenkmals, Hähnel, dessen Schüler Rich. Wagner, Rob. Schumann etc. etc. — In den letztenjahrzehnten hat Dresden einen grossartigen Aufschwung genommen, der sich namentlich in schönen Monumentalbauten und in der Anlage neuer Stadtviertel und Verkehrswege doku mentiert. Das Sportleben steht in Dresden in hoher Blüte, ganz besonders der Radsport, und kaum irgendwo anders werden die Radlerfeste mit solchem Glanze und unter solcher Anteil nahme der Bevölkerung gefeiert, wie hier. Unsere Bilder, die dem bekannten Woerl’schen Führer durch Dresden entstammen, veranschaulichen einige besonders interessante bauliche Denk mäler. Die Umgegend von Dresden ist ja durch ihre Lieblich keit altberühmt. Besonders wird Loschwitz während der Fest tage die Radlerinnen und Radler anziehen. Wickelung Dresdens gethan, und die Bauten im Rokokostil, welche Dresden das Epitheton „Heimat des Rokoko“ verliehen, sind teil weise sein Werk. Die 1685 abgebrannte Neu stadt war bis 1732 neu erbaut, die Friedrich stadt 1730 angelegt. Dem zweiten schlesischen Krieg, in welchem die Preussen Dresden er oberten, machte am 25. Dezember 1745 der Dresdener Friede ein Ende Während des 7 jährigen Krieges war Dresden von 1756—1759 in den Händen der Preussen, wonach die Oesterreicher die Stadt besetzten, die während der Belagerung durch die Preussen am 14.—30. Juli 1760 durch das Bombardement schwer litt — damaliger Schaden an Gebäuden, darunter die Kreuzkirche, 1 200 000 Mk. — doch wurde das Verwüstete bald schöner wieder hergestellt. Auch in den Napoleoni schen Kriegen litt Dresden bedeutend. Na poleon lieferte hier den Alliierten am 26. und 27. August 1813 eine für ihn siegreiche Schlacht, in der General Moreau bei den Oesterreichern auf der Höhe von Räcknitz Der Zwingerhof in Dresden.