RADLERIN UND RADLER. 273 Dresden im Festschmuck. Original-Korrespondenz für „Radlerin und Radler“. Ein glücklicher Gedanke war es vom „Deutschen Radfahrer-Bunde“, seinen 18. Bundestag in Dresden, dem herrlichen „Elbflorenz“, abzuhalten. Nicht viele Städte im deutschen Vaterlande bieten dem Fremden so viele Sehenswürdigkeiten und einen so prächtigen Aufenthaltsort, besonders im Sommer, wie die sächsische Hauptstadt. Und dann ist Dresden auch eine „Radsport stadt par excellence“, denn hier radelt alles, gross und klein, jung und alt, reich und arm, und wo dem „Rade“ in einer Stadt ein solches Interesse entgegengebracht wird (in kurzer Zeit wurden von der hiesigen Königl. Polizeidirektion über 14 000 der neuen Radfahrkarten ausgegeben), da konnte man sicher sein, dass der Gedanke, den Bundestag in Dresden abzuhalten, auf fruchtbaren Boden fallen und jegliche Anstrengung gemacht werden würde, das Fest zu einem glänzenden Das königliche Hoftheater in Dresden-Altstadt. Das Dresdener Blockhaus (Neustädter Hauptwache) und das Denkmal August des Starken. und erfolgreichen zu machen. Und diese Hoffnung hat nicht enttäuscht! Den in der Zeit vom 18. bis 24. d. Mts. in Dresden weilenden „Bundes brüdern“ (und -Damen) wird ein Empfang bereitet werden, wie er enthusiastischer und herzlicher nicht gedacht werden kann. Das Festkomitee, welches schon seit Wochen in angestrengter Arbeit thätig ist, hat ein Programm entworfen und zusammengestellt, so reich an Vergnügungen und Abwechselungen, dass auch der verwöhnteste Gaumen seine Befriedigung finden und mit dem Gedanken in seine Heimat zurückkehren wird; „Du hast dich in Dresden vorzüglich unterhalten.“ Es liegt nicht in meiner Absicht, noch einmal das schon hinreichend bekannt gegebene Programm zu besprechen, sondern ich will einiges über die Ausschmückung der Stadt selbst u. s. w. berichten. Bei der Festschmückung fällt hervorragend ins Gewicht, dass der „Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs“ seinen diesjährigen „Preiswettbewerb“ für die mit Blumen best geschmückten Häuser im Zusammenhang mit dem Bundestag arrangiert hat, denn dadurch ist die Privatausschmückung der Stadt eine bedeutend reichere und grössere, und geben die vielen und zuweilen herrlichen Blumenfronten, wie z. B. die des Rathauses, der Mohrenapotheke und des bekannten „Kaiser palastes“ geradezu ein entzückendes Bild ab. Aber auch die Stadt selbst wird für eine in jeder Beziehung würdige Ausschmückung Sorge tragen. Am Eingänge der Pragerstrasse wird sich eine mächtige Ehrenpforte erheben, der Der Gänsedieb-Brunnen auf dem Ferdinandplatz in Dresden.