Suche löschen...
Radlerin und Radler : 15.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411907697-190107151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id411907697-19010715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-411907697-19010715
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRadlerin und Radler
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-15
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Radlerin und Radler : 15.07.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Altmarkt und die Augustusbrücke sollen prächtig dekoriert und mit Fahnen und Radfahreremblemen geschmückt werden. Und vor allem wird die Festzugsstrasse einer wahren Via triumphalis gleichen, da sich alle dort wohnenden Privatleute bereit erklärt haben, ihren Häusern ein Festkleid anzulegen. Aber auch die Vororte von Dresden, in denen Empfangs stationen für die mittels Rad ankommenden Festgäste . errichtet worden sind, werden sich in hervorragender Weise durch Fest schmuck auszeichnen und den Radlern ein frohes und herzliches Willkommen bieten. Das Hauptinteresse konzentriert sich natürlich auf den am Sonntag, den 21. Juli, stattfindenden grossen Preisfestzug. Äusser den vielen Radlerinnen und Radlern werden sich nicht weniger als 136 zwei- und vierspännige Equipagen beteiligen. In einem von kostümierten Jockeys berittenen Viererzug wird das Bundesbanner durch die Strassen geführt werden. Die ge stifteten Ehrenpreise zeichnen sich durch ihre grosse Pracht aus. Einem wahren Feenpalast soll am Abend desselbigen Tages das „Centraltheater“ gleichen, in welchem ein grosses Prunksaalfest abgehalten wird. Die Räume dieses Theaters, welches selbst schon einem Schmuckkästchen gleicht, eignen sich vorzüglich dazu und wird dieses Fest eine der Haupt attraktionen bilden. Nicht zu vergessen sind die abzuhaltenden Rennen auf der neuen „Rennbahn“ im Birkenwäldchen, deren Beschreibung und Einweihung der Leser an anderer Stelle der Festnummer findet. Auch die Rennbahn wird einen gross artigen Schmuck erhalten. Zu dem im Cirkus an der Freibergerstrasse stattfindenden „Reigen- und Kunstfahren“, und zwar zu dem „Grossen Achter- Niederrad-Reigen“, haben sich auch der Berliner Radfahrer- Club „Velocitas“, der „Wanderer“-Rixdorf und der „Sport Berolina“, wie „Bicycle-Club“-Bremen (letzterer wird sich auch am „Hochradreigen“ beteiligen) angemeldet. Aber auch der kleine „Niederradreigen“ weist zahlreiche Nennungen auf, u. a. Radfahrer-Verein „Möve“-Britz, Radfahrer-Club „Diana“-Leipzig. Zur Niederrad-Meisterschaft hat sich äusser dem Verteidiger, Herrn Schönemann-Leipzig, u. a. auch Herr Paul Lüders, der in den Vorfahren diesen Titel erwarb, gemeldet. Einen würdigen Schluss wird das Fest mit einer grossen allgemeinen „Sächsischen Schweiz-Fahrt“ nehmen und werden sich besonders die Bastei und das Städtchen Wehlen durch prächtigen Schmuck ausnehmen. Von herrlicher Wirkung aber wird abends die Rückfahrt sein, auf welcher sämtliche Höhen in Beleuchtung erstrahlen werden, und diesen Effekt muss man selbst beobachtet haben, um sich eine annähernde Wirkung resp. Eindruck machen zu können. Eins darf natürlich während der Festtage nicht fehlen, und das ist „Gutes Wetter“. Denn wenn das Fest zu Wasser wird, dann ist auch die Stimmung und — die Aus schmückung der Stadt hin. Also beten wir alle für „gute Tage“. Ganz Dresden ruft aber den kommenden „Bundes brüdern“ ein herzliches Willkommen und dreifaches „All Heil“ zu. F. Baumann. Die Einweihung der neuen Dresdener Radwettfahrbahn. Originalbericht für „Radlerin und Radler“. Sonntag, den 7. Juli, nachmittags um 3 Uhr, fand in Dresden die Einweihung der vom „Dresdener T Verein für Radwettfahren“ im Birkenwäldchen, zwischen der Fürsten- und Neubertstrasse, errichteten neuen Rad wettfahrbahn statt, welche im bevorstehenden XVIII. Deutschen Radfahrer-Bundesfest eine hervorragende Rolle spielen wird. Eingeleitet wurde die Feier, welcher auch mehrere Vertreter der Stadt Dresden beiwohnten, durch eine Ansprache des Vor sitzenden des Vereins für Radwettfahren und Präsidenten des Sächsischen Gaues 21, Herrn Ullrich. In seiner Rede dankte der Vorsitzende dem Rat und den Stadtverordneten Dresdens für die kostenlose Ueberlassung des Platzes auf die Dauer von zehn Jahren, hob hervor, dass die neue Bahn eine Zierde und Sehenswürdigkeit der sächsischen Residenz werden soll, sprach über den Wert und Nutzen des Rad- resp. Wettfahrens und schloss mit dem Wunsche, dass der Wahlspruch über dem Eingangsthor „So dienet treu und wahr — dem Radsport immerdar“, reiche Früchte tragen möchte und mit einem jubelnd aufgenommenen dreifachen „Heil“ auf Rat, Stadtverordnete und Bewohner Dresdens. Es folgten vier Wettfahren, welche interessant und ohne Unfall verliefen. Es hatten sich, obwohl nur Mitglieder, resp. deren Angehörige, des Rennvereins und Radfahrerbundes zugelassen wurden, gegen 1300 Personen ein gefunden. Die neue Rennbahn liegt in unmittelbarer Nähe der Elbe resp. der berühmten „Vogelwiese“ und gewährt einen sehr schönen Anblick. Der Fahrstrich der eigentlichen Rennbahn hat eine Länge von 400 m, während die Langseiten 100 m und der Kurvenradius 37,75 m betragen Die Kurven sind 4 m, die Langseiten dagegen 60 resp. 80 cm hoch (d. h. in der Steigung). Die ganze Bahn umfasst ein Areal von 4000 qm. Die Bahn ist betoniert und mit einer 4 cm starken Cement- schicht versehen. Die Herstellung der Kurven und Zuschauer dämme erforderte 14 000 cbm Erde. Der vor der grossen überdeckten Zuschauertribüne — welche 2000 Personen fasst, eine Länge von 90 m und Tiefe von 7 m hat — sich befind liche terrassenförmige Zuschauerraum hat eine Länge von 120 m, eine Breite von 16 m und bietet Platz für 6000 Per sonen. Auf der Tribüne selbst befinden sich die Logen für den Rat und die Stadtverordneten, die Ehrengäste und Mit glieder des Vereins. Zu ebener Erde wurden die Geschäfts räume, acht grosse Kabinen für die Rennfahrer, die Polizei- und Sanitätswache eingerichtet. Auch sind hier die Restau rationsräumlichkeiten gelegen. Die Tribüne errichtete Herr Baumeister Heise (Dresden-Neustadt), die Bahn selbst Gebrüder Heinrich (Löbtau), während das Ganze Herr Stadtverordneter und Baurat Rühle leitete. Grosses Verdienst um die Er richtung der Bahn gebührt auch Herrn Stadtverordneten Ahlhelm. Die Eröffnungsrennen auf der neuen Dresdener Rad wettfahrbahn. I. Eröffnungsfahren. 2000 m. 5 Runden. Schulze!. Fietze 2. Rohdenburg 3. Zeit: 3 Min. 14 1 /s Sek- II. Niederrad-Hauptfahren. 5000 m. 12 1 / 2 Runden Fietze 1. Hein 2. Schulze 3. Zeit: 9 Min. 20 2 / 5 Sek. III. Niederrad-Vorgabefahren. 3000 m. 7*/ 2 Runden. Helwig 1. Hein 2. Dix 3. Zeit: 4 Min. 12*/ 0 Sek. IV. 10 km-Niederradfahren. 25 Runden. Rohdenburg 1. Hein 2. Schulze 3. Zeit: 15 Min. 14 a / g Sek. Den Führungspreis im letzten Rennen erhielt Helwig. Sämtliche Rennfahrer waren Amateurfahrer und stammen aus Dresden. F. B.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder