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Illustrierte Zeitschrift für öen gesamten Naösport. l ) ösi^ii^ clsri 15. lOs^Smbsi" 1901 VI. lakngang. ^o. 5. //»««r^sfo »s/»7r»o/» «//o S" ?l6i8 tlor viorxospLlteuou I'Ion^Ll'eil - ^oile Ollor äei-en lianm .')0 I'konni^ 1 8eitv 200 >1aik, l/- 8oit6 IlO ^lark, Seite 60 >lLrk. Lei ^Vieüoliwlnnxou Iir^6»tt. — bs//SLffsn r Vas Husend 10 ^I^rk. — OffnisIIss O^gLiJ für liie vsmenmüglieclkr raklreiclier ralibporllictier Verbäncie uncl künrelvei-iink. Deutscher staäfahrer-Duna. O- Allgemeine Wallfahrer Union. ?I'ämiieri ' kSS7, l!»<!tonr. ^nsstolluns: civläouo >IväL!II<!. F/s»n»»» 7SS7, Sport ^«sstelluiiz: SUdoriiv UeäLlUo. <v/or» 7SSS. OupIILums-^usstellnnx: 6ros8« 5Ivck«IIlo. SS»»//» 7SSS, IutoruLti»u«Io ^I»tor»'»xo»-^usstollllox: Illirvnäiplum. »»» 7S urie/ /ot^to/i /«,«/«» />§<»»»«». l!u boriolwu ävrrli »II« iruckIunMIunxon uuä äurod älo ?v^t. . »j.flilirliok 2 >I»rk. Lei cluoktvr Lussuckunz 2,50 kalk. kür ÜL8 Luslsnä dol Slrokter ItnsvuSunz »/.MKrUclr s ülLrK. .—. Liurolproi« <ivr biummor 50 kkeuniz. - l^eclssikion uncl Lixpsclition: Berlin 30, X^inkerfslclkrti-. 25s. Weihnachten 1001. Wieder tönt vom Himmel hernieder die frohe Heilsbotschaft: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." Wo nur immer Christen wohnen, überall heben sich die Herzen himmelan und das ganze öffentliche und private Leben wird von dem holden Weihnachts zauber beeinflußt. In der Politik ist Ruhe, wenn auch nur kurze Zeit; die Stürme, die der Zolltarif im deutschen Reichstag entfesselt hat, die leiden schaftlichen Erörterungen über die Jnsterburger Duellasfaire, die Gährung und Unruhe, die in Oesterreich und Ungarn durch die Staatsstreichrede des Herrn Körber entfesselt worden ist, die kleinen boshaften Klatschgeschichten über die Ehezerwürfniffe am holländischen Hose, die Entrüstung über die dummdreisten Beleidigungen, die der Herr Chamber lain gegen Deutschlands Waffenehre gerichtet, — alles ist vergessen, alles versinkt vor dem hohen Glanz, den das Christfest ausstrahlt. Auch für die frohe Radlergemeinde geht das sportliche Interesse unter in dem Familieninteresse. Während die andern Kirchenfeste, Ostern und Pfingsten, zugleich Blütezeiten des Sports bedeuten, ist das Weihnachtsfest von allem Sport abgewandt. Es zwingt mit seinem Zauber den Menschen ins Haus, in den Familienkreis. ES ist gut für die Menschheit, daß wir solche Feste haben, die uns herausreißen aus dem herz verhärtenden Alltagskampfe. Das Weihnachtsfest ist so voller Poesie, es ist gewissermaßen die Ver körperung des menschlichen Gemütslebens. Alle edleren Seiten im Menschen werden noch in den spätesten Jahren durch das Christfest erzittern ge macht. Der verstockteste Sünder, der Verbrecher in seiner Zelle denkt am Weihnachtsabend mit selbst uneingestandener Wehmut an seine Kindheit, an den lichterumstrahlten Christbaum, und wenn dieser auch noch so klein und dürftig in dem armseligen, aber doch lieb gewordenen Stübchen dastand. Der Aus wanderer, der im tiefen Urwald« Amerikas seine rohe Blockhütte zusammengezimmert, der vielleicht auf immer der deutschen Heimat den Rücken gekehrt hat, wird es sich nicht nehmen lassen, am Weih nachtsabend sich einen Christbaum aufzustellen und die Weihe des Abends wird mit Allgewalt seine Seele in die Kindheitsträume versenken und er wird gewahr werden, daß die deutsche Heimat, daß die Scholle Erde, wo er seine ersten Iugendjahre ver lebte, immer noch mit tausend Fäden an sein Herz geknüpft ist. Und auch auf die Völker in ihrer Gesamtheit übt das Christfest diese wundersame Wirkung aus. Dis Diplomaten und Parlamentarier, die Fürsten nnd die Feldherren, sie alle, die über die äußeren Geschicke einer Nation zu entscheiden mitberufen sind, fühlen sich an diesen Festtagen nur noch als Mensch, losgelöst von ihren sonstigen Amts- und Berufspflichten. Der Zauber der Familie umwebt sie und das gleiche Gefühl eint sie mit den Millionen anderer Christenmenschen. Vieles erscheint ihnen nun in anderem Lichte; manche Täuschung, manches Blendwerk verweht; der Blick wird geklärt durch den milden Glanz des Christfestes und wenn dann die Festtage verrauscht sind und das Alltagsleben tritt wieder in seine Rechte, bleibt immer noch ein Abglanz des Festes in den Herzen zurück und übt seinen versönlichen Einfluß auf die Debatten und Entschlüsse. Es ist kaum auszudenkcn, in welcher Weise das öffentliche Leben sich chaotisch entwickeln würde, wenn nicht zwischendurch immer wieder solche allgemeine weihevolle Feste an das Band mahnen, das die Nation, das die ganze Menschheit umschlingt. Das Nad der Zukunft. Eine Betrachtung von Karl H. Wöll mann. lRachdnut verbalen,) Haben unsere Fahrräder schon ihren Typus er reicht, der das Ideal vorstellt und der in seinen Grundformen nicht mehr wesentlich verbessert werden kann? Fast möchte man es glauben, da unsere Fabrikanten in den letzten Jahren dieselbe Grund form gebracht und die Neuerungen sich stets nur auf Ausführung von Details bezogen. In letzterer Hinsicht ist ja dem ErsindungStalent ein weiter Spielraum gegeben und da ist thatsächlich noch vieles recht weit entfernt, vollkommen zu sein. Wir haben so viele „beste" und „allerbeste" Sättel, aber noch keinen wirklich guten, allerdings zuzugeben ist, daß es oft Schuld der Radler selbst ist, wenn sie einen für sie ungeeigneten Sattel wählen. Ein guter Sattel muß nicht nur eine begue m e Sitzgelegenheit bieten, sondern dem Fahrer auch einen festen u»j^^. sicheren Sitz geben, der ihm eine gute, d. h. gesund heitsmäßige Körperhaltung ermöglicht. Wer nicht fest und sicher im Sattel sitzt, kann unmöglich die vollkommene Herrschaft über seine Maschine habe». Die Versuche, die ungünstige Körperhaltung durch Bruststützen zu korrigieren, darf man getrost als verfehlt bezeichnen, kein echter Radler wird an seinem Rad eine solche Krücke «»bringen lassen. Ebenso sind die Versuche eine Rückenstütze einzu führen, vollständig aussichtslos. Wer es wirklich nötig hat, Brust oder Rücken zu stützen, der gehört nicht aufs Rad, sondern in die Behandlung eines Arztes. Ob der Antrieb durch Zahnräder künftig den durch die kette verdrängen wird, wie so viele be haupten, halte ich gar nicht für entschieden. Der Nutzeffekt der aufgewandten kraft ist bei den An triebsarten so ziemlich der gleiche, die Betriebs sicherheit ebenfalls und irgend ein triftiger Grund,