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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190909029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-02
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Nr. L4S. L0S. Jahra Donnerstag, 2. «September 1909 Leipziger Tageblatt. KSK« der Xivderschläes --» 0,2 mm 8»chse« 31. Luxust 1909. io Lsriedt üss ösrlins? Wsltsi'vui'eLus vom 1. Lsptdr. g ZZ co r» -- -110 5 1'4 -1'2 I -114 60 I L Vas beste Wcbenbilfsmiitel ^7 Sowohl l« Feinheit de« Geschmack«, al« auch iu « Ma« verlange ausdrücklich 1^^061" AtNrxe und achte auf die Schntzmarte. Ausgiebigkeit und Billigkeit steht st« unerreicht da. ——E Borteilhaftester Bezug in großen plombierten Flaschen. „naaa>» «u». na«»«-. 753 748 751 750 6 4 6 6 2 5 3 4 6 7 3 4 2 4 2 wolkig: wolkix wolkig; heiter XXW 880 0 3 8 4 4 weiter wolkenl. heiter wolkie wolkenl. der orte 4-18 -12, 4-19 wolkstr bedeckt heiter heiter heiter beiter bedeckt wolkig heiter heiter bedeckt kv^en wolkig 8cbnee bedeckt 762 7kl 751 757 759 3 1 4 1 2 -1'3 4- 9 4-12 -1'5 4-13 4-16 4-16 4-12 4- 9 woikiz heiler kuibded. dslbbed. kleben beiter bedeckt Kegen bedeckt bedeckt wolkig Kegen liegen beiter dIW .^W 8VV SW 764 756 758 757 74 l 745 741 74t 748 752 754 754 758 754 liorkum Keitum,8711 IlLmburg Swiosmiind. likyrsnwsl- dermünde Xeoksdrw. Llsmst Letckon Usnnov» Leriin Dresden Lrsslsu Lromderx Lists 1'rsvkk.a.Ll. Karlsruhe Llitncksn Xktrick SkntisMvw 0«nt Valencia ecilly Aberdeen Sevdrskjord 1 dorsbavn (k»rvr„, (.'hristiaoa. Koi>euba<r. 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September 1909: LlLssige südwestliche Winds, veränderliche ü.wülkung, kükl; kein er heblicher diiedersedlag. 412 4 8 4-10 1'2 4-10 - 4 4-12 L- Nsworo!oTi3ok6 LoovaoMunslsn ans der Sternwarte ru s.eln^u. K»ks: "9 Lleter "Ker dem LIeer. le Witternngsübersickt: Vas gestern trüb in Lüdskandinavien ge legene barometrisch« Liuimnm ist lanxsam nordostwärts tortgerogeo, Kat »ick dabei »der noch mehr vertieft, auch ist ein engbegrenLtes '1'eilwiuimum in dütlaud rurvckgeblieben. In Veukscblaod wuchsen demgemäss die an der diordseeküsto nordwestlichen sonst meist südwestlichen Winde am gestrigen 1'ago noeb stärker an. und wehen im Morden auch am Llorgsn sodi Kettig, voderall kamen raklrsiede Regenschauer vor, die im Lüsivn- gedivto vielkaek von Oewittsrn und au Bremen von einem schweren Lagel- sekaoer begleitet waren. Leute trüb regnet es au LI hocken, dock ist im grösseren Leile des Lionenlandes heitere» Wetter oirgvtreten. Vie Ab kühlung hat noch erheblich angenommen. Leutahrwasssr Kat morgen» nur 7 " 0. Wsttsraassiebren! Leist trocken, vieltaek heiter, kält«» Nackt, dann langsame Lrwärmung. Löv1§1. 8Lok8. L.Lnclsswstrsr'VsLl'to ru vrsZäsn. Witterung In ^aebsen am 31. kngnst '909. Letzte Lokalrrachrkchten. Leipzig, 2. September. * Volkstümliche Feier des Sedautages. Wiederum feierte gestern unsere Stobt die Wiederkehr des Tages, der uns den Sieg von Sedan brachte und nach blutigem Ringen das deutsche Heil begründete, und im Gefühl der Dankbarkeit für die Großtaten des deutschen Heeres, der Freude über das Errungene und Erhaltene vereinten sich abermals Hunderte und aber Hunderte, um das Gedächtnis an Vas große Ereignis zu feiern und neues Zeugnis von dem warmen patriotischen Hinne abzu legen, der unsere Bewohnerschaft von jeher erfüllt hat. Als Stätte des Festkommerscs war wiederum der Festsaal des Zoologischen Gartens gewählt worden. Hier lauschte ein dichtgedrängtes Audi torium, darunter als Ehrengäste auch die Herren Stadtrat Lampe und Polizeieirektor Dr. Wagler, den Worten und Tönen, die den Geist von Sedan priesen. Konzertvorträge der Kapelle des 8. Infanterieregi ments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 unter Musikmeister Karl Giltschs straffer Leitung leiteten das erhebende nationale Erinne- runqsfcst ein. Dann richtete Herr Oberjustizrat Schwerdtfeger im Namen des geschäftsführenden Ausschusses für die volkstümliche Feier des Scdantagcs ein kurzes Wort der Begrüßung an die Erschienenen. Nimmermehr, so begann er, solle der Schleier der Vergessenheit über den Erfolg von 1870 gebreitet werden, sondern allezeit möge das deutsche Volk des Tages eingedenk bleiben. Der Redner schloß mit einem jubelnd auf genommenen Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August, dem die Festversammlung den Sang von „Deutschland, Deutschland über alles" ansügte. Nun zeigte der Leipziger Männerchor unter Leitung des Herrn Gustav Wohlgemuth seine vollendete Meister schaft im Vortrage von Ed. Kremsers „Sechs niederländischen Volks liedern". Die Festansprache hielt Herr Stadtverordneter Architekt Felix Höhne. Er führte aus: Bald vier Jahrzehnte und ver flossen seit dem großen Tage von Sedan, der nicht bloß der Gedenktag eines gewaltigen Sieges, sondern auch der auf blutdurchtränkter Erde crstrittencn deutschen Einheit ist. Trotzdem machen sich Stimmen laut, welche die Feier solcher Tage für überlebt erachten. Das ist aber nur bei den Deutschen möglich, bei keiner anderen Nation. Deshalb ist aber die Erinnerung an die bewunderungswürdige Zeit von 1870, welche die getrennten deutschen Volksstämmc mit einem Schlage vereinte, heute be sonders am Platze. Unnnttelbar nach der mit großer Begeisterung auf genommenen Festrede erklang in gemeinsamem Gesang Albin Mittel bachs sinnvolles Festlied: „Du Fels im Meer der Nationen, du Herr- lich Reich Germania". Im weiteren Verlauf wechselten Männerchöre, patriotische Lieder des Herrn Opernsänger Alfred Käse und turnerische Vorführungen, an denen sich die Damenabteilung des Turnvereins der Siidvorstadt und Mitglieder der Leipziger Turnvereine beteiligten, ab. Lebhafte Begeisterung erweckte die zündende Ansprache des bevollmäch- tigtcn Vertreters des Deutsch-Amerikanischen Nationalbundes der Ver einigten Staaten bei der 19. Jahrhundertfeier der Hermannsschlacht, Herrn Richard F. Schmidt-New 2)ork, und dessen Gelöbnis, die Treue dem Mutterland zu bewahren, seine Sprache zu erhalten und mit ihm allezeit in Freud und Leid verbunden zu bleiben. — In die „Drei Lilien" hatten die Vaterländischen Vereine zu Anger-Crottendorf, L.-Neustadt-Neuschöncseld, Leipzig-Südost, sowie Vie Vereine reichs treuer Männer und Wähler au L.-Sellerbausen und L.-Volkmarsdors zur volkstümlichen Feier deS Sedautages eingeladen, nnd sich dabei die Mitwirkung des Kirchenchores zu St. Lukas in L.-Volkmarsdorf unter Leitung des Herrn Kantor Preußer, sowie der Frauenabteilung im Männcr-Turnverein sLeiter: Herr Tunlebrer Röhners und der Vor turnerschaft des Allgemeinen Turnvereins sLeiter: Herr Turnwart Böttgcr) gesichert. Das Fest war sehr gut besucht und verlies in würdiger Wei^e. Nach einleitenden Musikstücken, die von der Kapelle des Regi ments Nr. 106 unter Leitung des König!. Musikdirektors Herrn Matthep ousgeführt wurden, begrüßte Herr Direktor Herrich Anwesenden und Ehrengäste, woraus der Kirchen- Bürgermeister in Chemnitz), die Spitzen der Chemnitzer Militär- und Zivilbehörden, fast vollzählig die Mitglieder der städtischen Kollegien, Vertreter der Kirche und der Schule, von Handel und Industrie usw. Zunächst begaben sich die Festteilnehmer zur Weihefeier im Museum, wo Herr Oberbürgermeister Dr. S t u r m vor der König-Albert-Gedenk- tafel eine Ansprache hielt. Er bezeichnete diesen Tag als einen der bedeutsamsten in der Geschichte der Stadt. Durch Errichtung des Musums wolle Chemnitz zeigen, daß die Bürgerschaft im harten Wett- bewerb auf dem Weltmarkt und unter den Sorgen des Alltaglebens den Sinn für das Schöne sich bewahrt habe. Mit Dankesworten für die Teilnahme des Königs an der heutigen Feier beendete der Redner seine Ansprache und brachte im Anschluß daran ein dreifaches Hoch auf den König aus. Auf die Ansprache des Oberbürgermeisters erwiderte der König, er freue sich, au dem Fest teilnehmen zu können, und wünsche, daß die Hoffnungen, welche die Stadt an Vie Errichtung des Museums und des Neuen Theaters knüpfe, sich erfüllen möchten. — Der König hat den Schöpfer der beiden Monumentalbauten, Stadtbaurat Möbius, zum Königs. Baurat ernannt, dem Stadtverordnetenvorstehcr Justizrat Eulitz das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens und dem Theater direktor Jesse das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsorvens verliehen. Es sand dann der Nundgang durch die Sammlungen und die sonstigen Räume des Museums statt. Der König nahm mit lebhaftem Interesse von dem reichen Inhalt der einzelnen Sammlungen Kenntnis und sprach wiederholt seine Anerkennung über das Gesehene aus. Nach beendeter Besichtigung fuhr der König nach dem Zivilkasino an der Thcatcrstraße, wo nm 5 Uhr ein Festmahl stattsand, an welchem der König mit seiner schon genannten Umgebung, Oberhvsmarschall Graf Vitzthum von Eckstädt, Generalintendant Graf von Seebach, Hoftheaterintcndant Freiherr von der Heyden-Gera, Ehrenbürger Oberjustizrat Dr. Enzmann. Geheimer Staatsrat Gerber- Altenburg, die städtischen Kollegien, Vertreter der kaiserlichen und königlichen Militär- und Zivilbehörden, der Kirchen und Schulen, der Industrie, des Handels und Gewerbes unserer Stadt teilnahmen. Nach aufgehobener Tafel rüstete man sich für den zweiten Hauptteil des heu tigen Festtages, die Einweihung des Neuen Stadttheaters. Der König traf bald nach 7s4 Uhr vor dem Portal des neuen Hauses ein und wurde hier von den Mitgliedern des Thcater.ausschusses und Theaterdirektor Jesse empfangen. Unter Führung dieser Herren betrat der König den in feenhaftem Lichterglanz erstrahlenden, von einer ge ladenen illustren Festgesellsäwft bis auf den letzten Plaß besetzten, und in seiner Gesamtwirkung einen imposanten Anblick bietenden Kunst- tempel, während das Publikum den Monarchen bei seinem Erscheinen in der Loge durch Erheben von den Sitzen ehrfurchtsvoll begrüßte. Weihevoll erklang nun als Beginn der Fcstvorstellung Richard Wagners „Kaisermarsch". Danach sprach Fräulein Herter einen schwungvollen, von Professor Walther für den Festabend gedichteten Prolog. Es folgte die Aufführung von „Wallensteins Lager" unb des letzten Aktes der „Meistersinger von Nürnberg". Während einer Pause wurde dem König vor dem Theater von der Bevölkerung eine überwältigende Huldigung bereitet, an der sich die Sänger- schast sEbemnitzer Sängerbund, Erzgebirgischer Sängerbund, Chemnitzer Lchrergesangverein). die Turner, die Militärvereine, die Privilegierte Scheibenschützengesellschaft, Vie Bcamtenvereine, die Vereinigten Innungen und die Freiwillige Feuerwehr mit 5 Musikkorps beteiligten. Die Ovationen begannen mit Gesang der Sängerschaft bei voller Platz beleuchtung, hieran schloß sich Fackelschwingen der Turner bei der- löschten, elektrischen Licht. Dann folgte wieder Gesang bei voller Be leuchtung. Tie Huldigung schloß mit einem vieltausenbstimmigen Hoch auf den Landesherrn. Die Abreife des Königs. Nach Schluß der Festvorstellung fuhr der König bald nach 10 Uhr wieder zum Bahnhofe und trat um 10 Uhr 15 Minuten mittels Sonder- zuges die N ü ck f a h r t nach Dresden an. Die an den fcstiichen Veranstaltungen beteiligten Korporationen und Vereine beschlossen den Tag mit Kommersen. Weihe deS KSniq-Al-ert Museums und des neue« Gtadttheaters in Chemnitz. s. Chemnitz, 1. September. Chemnitz hat heute einen „großen" Tag, sein Forum, der umge staltete Ncustädter Markt, auf dem das König - Albert - Museum und das neue Stadltheater errichtet worden sind, soll eingeweiht, die neuen Schöpfungen sollen ihrer Bestimmung übergeben wevden. Zählte die Siadt ziffernmäßig auch schon längst zu den Großstädten, so war sie doch in repräsentativer Hinsicht hinter mancher Schwesterstadt zurück geblieben. Immer fühlbarer wurde es, daß in dieser Beziehung manches nachzuholen sei. So lagen di« Dinge gegen Ende des vorigen Jahr hunderts, und der damalige Oberbürgermeister, der jetzige Kultus- Minister Dr. Beck, war der Mann, der vor allem diese Sachlage er kannte und auf Abhilfe sann. Die für den 23. April 1898 bevorstehende Feier des 70. Geburtstages und des 25jährigen Regierungsjubiläums des Königs Albert bot Gelegenheit, den Antrag bei den städtischen Kollegien einzubringen, zum bleibenden Gedächtnis der Regierung unseres damaligen Landesvaters ein K ö n i g - A l b e r t - M u s e u m in Chemnitz zu errichten, in dem die in verschiedenen Gebäuden zerstreut nntergedrachten Sammlungei zu vereinigen seien. 409 000 Mark wurden damals von den städtischen Kollegien bewilligt und als Jubi- läumssonds bereitgcstcllt. Nm dieselbe Zeil wurde aber auch der Wunsch laut, das schon 1838 erbaute Stadttheater durch ein neues, den modernen Ansprüchen entsprechendes zu ersetzen. Mancherlei widrige Strömungen, vor allem die Platzfrage, brachten es mit sich, daß das Projekt noch jahrelang hinausgcschoben wurde. Endlich wurde von ven städtischen Kollegien ein von Herrn Stadtbaurat Möbius aus gearbeiteter Plan gebilligt, beide Gebäude auf dem Ncustädter Markte zu errichten; durch die Verbindung mehrerer Bauten sollte ein monu mental wirkender Platz geschaffen werden. Im Jahre 1906 wurde daraus mit dem Bau des Museums und des Theaters begonnen, und jetzt ist nun die Umgestaltung des Ncustädter Marktes vollendet. Von der Hochliegemden östlichen Straßenseite aus überblickt der vom Bahnhof herkommende Fremde den Platz. Zur Linken begrenzt ihn das langgestreckte MuseumSgcbäude. Es ist mit Rücksicht aus eine gesteigerte Wirkung des Theaters in ein fachen, aber ansprechenden, modernes Archltekturformen gehalten. Der Mittelbau wird von einem hochaufsstrebenden Giebel überragt und ist mit einem kleinen Turme bekrönt. Ein Zierschild mir dem Hochrelief einer Saxonia und ein Wappenschild mit dem Namenszug des Königs Albert an diesem Giebel kennzeichnen schon äußerlich die Bedeutung des Gebäudes als König - Albert - Museum. Ein breiter Durchgang im Mittelbau ergibt eine Zweiteilung des Gebäudes im Innern. Das Sockelgeschoß rechts vom Haupteingange nimmt die Sammlungen des Vcreins^ür Chemnitzer Geschichte, das Erdgeschoß darüber die städtischen naturwissenschaftlichen Sammlungen aus; die Obergeschosse aus dieser Seite dienen der Vorbildersammlung. Links der Durchgangshalle be findet sich im Erdgeschoß die Sammlung des Handwerkervereins; in den oberen Geschossen wurden hier die Sammlungen der Kunsthütte untsr- aebracht. Alle Sammlungsräumc sind einfach, aber freundlich und lichtvoll gehalten. Dagegen hat das Treppenhaus reicheren Schmuck er halten. In der Haupttreppenhalle ist der Stiftungszweck versinnbildlicht durch eine bronzene Gedenktafel mit dem Bildnis König Alberts und entsprechender Inschrift. An deu Westgiebel schließt sich ein kleiner Museumsgartcn an, in dem zwischen lebenden Araukarien mächtige ver kieselte Araukarienstämme sowie Bildwerke und Architekturstückc aus dem alten Chemnitz ausgestellt sind. In der Kunsthütte ist von dem Verein gleichen Namens znr Feier der Eröffnung eine Ausstellung veranstaltet worden, in der nicht nur alle Richtungen der Malerei reich vertreten sind, sondern in ber auch die Plastik zu ihrem Rechte kommt. Für Chemnitz bedeutet diese Ausstellung eine Sehenswürdigkeit, wie sie hier noch nicht geboten wurde. Die städtische Vorbildersammlung birgt einen reichen Be stand von wertvollen Stoffmustern, Tafeln usw., die vor allem als Vor lagen für die hier weitverbreitete Textilindustrie und des Kunstaewerbes von Bedeutung sind. Der Jndustrieverein und der Kunstgcwerbevercin, in deren Händen die Unterhaltung dieser Sammlung liegt, veranstalten bei Gelegenheit der MuseumSeröffnnng ebenfalls besondere Aus stellungen. Das Gewerbe museum des Handwcrkervereins will, her .För derung gewerblicher Bildung dienen und durch Ausstellung muster gültiger gewerblicher und industrieller Arbeiten, durch Darstellung von Werkzeugen usw. anregend und anleitend dienen. Der Verein für Chemnitzer Geschichte stellt sein Wirken und seine Sammlung unter das Motto: „Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt.'", und er ist mit seiner reichen Altertumssammlung mit bestem Erfolge bemüht, sie werden zu lassen zu „einem stetig sprudelnden Quell der Heimat- und Vaterlandsliebe". Als fünfte der Sammlungen reiht sich an die städtische natur wissenschaftliche Sammlung. Sie besteht aus einer minera- logifchcn, einer paläontologischen, einer prähistorischen, einer botanischen und einer zoologischen Abteilung. Eine weltberühmte, einzig dastehende Sammlung enthält die paläontologische Abteilung in den reich vertretenen verkieselten Pflanzen des Rotliegenden von Chemnitz. Zu der natur wissenschaftlichen Sammlung gehören auch die bereits crioähnten im Museumsgarten aufgestellten, verkieselten Baumstämme. Dies ist, kurz gekennzeichnet, der Inhalt der Sammlungen im Museumsgebäude. Ein offener Bogengang verbindet nun den west lichen Flügel des letzteren mit dem Theater, das den Mittel- und Höhepunkt des ganzen Platzes bildet. Der Stil dieses Baues ist eine modernem Empfinden glücklich angepaßte Spät renaissance. Der Mittelbau ist zu einer Kuppel herausgchoben. Die aus weißem Sandstein bestehende Fassade wird beßerrscht durch einen säulengeschmückten und durch Anfügung eines Söllers besonders betonten Vorbau. Eine figurengeschmücktc Attika überragt das Ganze. Die ge samte Ausstattung und Ausschmückung des Innern ist vornehm und ge- oiegcn. Einen künstlerischen Schmuck des Foyers bilden zwei große Marmorgruppen „Haß" sHagen und Siegfried) und „Liebe" lHero und Leander) darstellend. Macht das Foyer des ersten Ranges einen präch- tigen Eindruck, so ist doch auch der Erfrischungsraum des dritten Ranges in seiner einfacheren Ausstattung überaus ansprechend. In dem prak tisch eingerichteten Zuschauerraum sind die ost die Aussicht hindernden Säulen oder Pfeiler vermieden; die drei Ränge sind freitragend errichtet. Es enthielten das Parkett 471, der 1. und 2. Rang je 237 und der 3. Rang 342, insgesamt also 1287 Plätze, die sämtlich numeriert sind. Der Haupt vorhang ist von dem Münchner Künstler Julius Mössel gemalt. Er zeigt kein Gemälde, sondern ist in textilen Formen mit breiten, senk rechten, gemusterten Streifen gehalten. Das tiefliegende Orchester bietet Raum für 58 Musiker und kann bei Bedarf erweitert werden. Die Bühncneinrichtungen entsprechen allen neuzeitlichen Ansprüchen. Die Vorbedingungen für erfolgreiches künstlerisches Wirken in dem neuen Musentempel sind also gegeben. Einen besonderen Schmuck des neuen Platzes bildet eine Brunnenanlage mit den bekannten vier Schillingschen Figuren, die früher den Treppen aufgang zur Vrühlschen Terrasse in Dresden zierten. Von der früheren Vergoldung gereinigt, präsentieren sie sich wieder in Sandsteinton, der nur durch einen wetterfesten Ueberzug eine etwas dunklere Färbung erhalten hat. Heute erhielt nun „das Forum der Stadt Chemnitz" seine Weihe. Die Ankunft des Königs auf dem Hauptbahnhof erfolgte nachmittag um 3 Uhr. In seiner Be gleitung befanden sich Generaladjntant Generalleutnant v. Müller, Flügeladjntant Oberst v. Criegern und Rittmeister Freiherr v. Jritzsch vom Stallamt. Nach der Begrüßung auf dem Bahnhose, wo nur kleiner Empfang staltfand, erfolgte kurze Wagenfahrt bis zum Theatcrplatzc, an dessen Freitreppe eine Abordnung der städtischen Kollegien den Landesherrn bewillkommnete. Zur Weiheicier waren u. a. ferner erschienen die Staatöminister Graf Vitzthum v. Eck städt, Dr. Beck^ v. M e tz s ch, Oberstmarichall Graf Vitzthum v. Eckstädt, Hofmarschall Frhr. v. d. Heyden, Generalintendant Gras v. S c c b a ch, Geh. Staatsrat Gerber aus Altenburg ssrüher chor die Hymne „Die Himmel rühme» des Ewige« Ehre" von Beethoven in mustergültiger Weise sang, und dann die Frauenabteilung des Turnvereins Uebungen im Keulenschwingen vor führte. Zwei Märsche für Cberuskertrompeten „Hie guet Branden burg allewege" und der „Fehrbelliner Reitermarsch" leiteten zu der Festrede über, die Herr Realschuldirektor Studienrat Professor A. von Brause hielt. Der Redner sprach über die Bedeutung des Tages für die Entwicklung des Deutschen Reiches dessen Gründungstag eigent lich die Schlacht bei Sedan gewesen sei. Durch diese Entwicklung sei es den Bürgern jeden Standes, jeden Berufes möglich gewesen, viel sicherer zu arbeiten, als unter dem früheren Regime der Zer plitterung deutschen Bundesstaaten. Im übrigen legte er seiner Rede die W zugrunde: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb eS, um es zu be sitzen", und gab dann weiter einen Ueberblick über die Entwicklung der Weltlage seit Begründung des Deutschen Reiches. Seine Rede schloß mit einem dreifachen Hoch auf Kaiser, König, Reich und Vaterland, worauf das Lied „Deutschland, Deutschland über alles" gesungen wurde. Ein Kürturnen am Barren, von der Vorturnerschaft ausgeführt, fand reichen Beifall, worauf als Festgesang die Glucksche Hymne „Freuden klänge, Festgesänge, rauscht empor zum Himmelszelt" folgte, und nach- dem dieses Lied verklungen war, beschloß das Kriegsraketen-Potpourri von Conradi die Feier. »0,70« ist kvr unser« Linder von grösster Wiedtigkeit. deds Lutter »ollt« »ick d»k«r über di« Vorteile, dis »LILLUL bei der Tudereitung von Lind«- und Lrsnksukost dielst, unterricht«. -- äcrrtlick empfohlen. — »»»rr -ö-o- Leit dor 1'e«k»«ktunx l«<t. »ui v' UilUm. > n»rmu- 0«l»..Or. kst»NV» koaod- rl!.r-lt'/, W>U<1- riodtuar a. Nlmill»!« 31. äug. »d. 9 0. 740,5 4- 11,9 79 88W 5 trübs 1. 8ept. vm. 7 - 744,4 4- 9,4 86 8W 3 heiter 1. - nm. 2 - 745,5 4- '4,8 6t W8W 3 keitsr Lsximum d er Temperatur — 4- 17,2 , Llioimum — 4- 7,7'. Ltstion Loodoko M 1 emper toi Wind X>«<lsr- .Ul'umom Oresoen .... Nö -v 17.4 11.8 W 1 0.7 l-eipmr .... 117 4- 17.2 4- 11.6 8 1 3.0 Osotren .... 202 4- 184 -st N.O W 2 0.4 ^sekudrss« ... 220 4- 16.3 4- 10.4 W 2 5.4 >itt«l .... 258 4- 18.1 -st 11.6 WXW 3 1.1 Odemnit». ... 327 -1- 15.5 4- 10.0 8W 1 4.4 kreibsrg.... 398 4- 15.0 4- 10.0 W 3 3.1 Ledoeederx ... 435 4- '5.9 -st 11.0 8W 3 6.1 Lister..... 500 4- '4.5 4- 99 8W 3 5.6 Altenberg: ... 751 -st 14 5 -st 8.3 W 2 3.2 keitrenkkull. . . 776 4- 13.0 -st 8.7 8W 5 1.8 Ltedtelberr... 1213 4- 9.1 4- 5 .1 W 4 1.8
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