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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190909029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-02
- Monat1909-09
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1. Beilage Donnerstag, S Teptember 1SVS Leipziger Tageblatt Rr. S4S 103 Jahrgang Amtlicher Teil. Für d«n Vieh- und Schlachthof sollen die diesjährigen Maier» und Anstretcherardeiten veraeben werden. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse können beim Hochbauamte, Neues Rathaus, 41. Ldergeschok Zimmer Nr. 40k eingesehen oder gegen Porto- und bestellgeldfreie Einsendung von 0,75 bezogen werden. Die Pläne liegen in oer Bauhütte im Vieh- und Schlachthofe zur Ein sichtnahme aus. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Maler- unö Anftreicherarvetten. Vieh- und Lchlacht- hof" versehen bis zum 1t. September 19VS, vorm. 10 Uhr an die obenbezeichnete Stelle portofrei einzureichen. Zu dieser Zeit erfolgt die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber bzw. deren Bevollmächtigten. Der Rat behält sich ,ede Entschließung vor. eiw Leipzig, den 1. September >9>t9. Des Rats Deputation zum Hochbauwesen. Bon den Erben ter am 25. Februar 1909 in Leipzig verstorbenen Frau Hedwig verw. Timon geb. Simon ist unserer Anstalt, einem Wun'che der Verewigten gemäß, die summe von Eintausend Mark zugewrndet worden. W r bringen dies mit wäimstem Danke zur öffentlichen Kenntnis, Leipzig, am 30. August 1909. Dk.-k.-b'. Nr. 29. Der BerwaltungSausfchutz der Penfionsanstalt des Theaters der Stadt Leipzig. Stadtrat Esche, stellv. Vorsitzender. ,rrr Das Pferd des Fleijchermeisters H. Snntze in Leiprig- Reudnitz, Lilienstraß« 37, ist an Influenza iPierdenaupe) erkrankt. VIII. 6256. Leipzig, den I. September 1909. »io« Der Rat der Stadt Leipzig In das Handelsregister ist deute eingetragen worden: 1) auf Blatt 141,i8 die Firma Alfons Lettmann in Leipzig (Bayrrsche Straße 108). Der Kauimann AlfonS Maria Lettmann in Leipzig ist Inhaber. (Angegebener Geschäftszweig: Betrieb eines Handelsgeschäfts in R'klamr- und Zugabrartikeln sowie Kalendern und Plakaten); , 2) auf Blatt 4070, betr. die Firma Theodor Pleuge in Leipzig: Theodor Heinrich Ludwig Friedrich Plenge ist — infolge Ablebens — als Inhaber ausge'chieden. Gesellschafter sind die Kaufleute Theodor Heinrich Louis Friedrich Plenge und 'Arthur Curt Plenge. beide in Leipzig. Tie Gesellschaft ist am 15. April >909 errichtet worden. Die Prokura deS Ersteren ist erloschen; 3) auf Blatt 5502, betr. die Firma Liebich Sr «nntze in Leipzig: Prokura ist erteilt dem Belriebsleit«'! Justin Weichlein in Leipzig. Er sowie die bereits eingetragenen Prokuristen Hugo Bruno Richard Schindler und Friedrich Christian Juliu» Beuthien dürfen jeder die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen vertreten; 4) auf Blatt 7280, betr. die Firma Wilhelm Dtebener in Leipzig: Die Prokura des Ernst Woldemar Müller ist erloschen; 5) auf Blatt 9134, betr. die Firma Oswald Curt Sohl in Leipzig: Prokura ist erteilt den Kaufleuten Johannes Cramer, Hermann Tbomas und Robert Lamm, sämtlich in Leipzig. Jeder von ihnen darf die Firma nur in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen vertreten; 6) auf Blatt 9810, betr. die Firma Aktien - Gesellschaft für automatischen Verkauf in Leipzig, Zweignieder lassung: Die Generalversammlung vom 26 März 1909 bat die Erhöhung des Giundkapitals um 250 000^!, in 250 Aktien zu 1000zerfallend, mithin auf 1 250000 >l, beschlossen. Die beschlossene Erhöhung deS Grundkapitals ist erfolgt. Der Gesellfchastsnertrag vom 19. August 1826 ist durch den gleichen Beschluß laut Notariats- Protokolls vom 1. Juli 1909 in diesem Punkte 8 4 abgeänderl worden. Hierüber wird noch bekanntgegeben: Die neuen Aktien lauten aus den Inhaber und sind zum Kurse von 120"/., ausgegeben worden; 7) auf Blatt 1« 685 betr. die Firma Heinrich Cajert in Leipzig: Die Prokura deS Walther Alexander Littrich ist erloschen; 8) auf Blatt 1' 934. betr die Firma E. Hennersdorf Nachf. Martin Walther in Leipzig . Otto Curt Kluge ist als Inhaber au-geschieden. Inhaber ist der Konditor Oscar Emil Heinrich Ziethen in Leipzig, an den der Verwalter im Konkurse zu dem Vermögen de» bis herigen Inhabers daS Handelsgeschäft samt der Firma mit Zustimmung deS Inhabers veräußert hat. Der neue Inhaber härtet nicht für die im Betriebe deS Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten des bisherigen Inhabers, es gehen auch nicht die in dem Betriebe begründeten Forderungen auf ihn über; 9) auf Blatt 13205 betr. die Firma Verkehrs- L Lom bardbank, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig: Rechtsanwalt vr. Alired Richter ist ars Liquidator ausgerchieden. Zum Liquidator ist gerichtlich bestellt der Lotalrichter Theodor Gustav Strohmann in Leipzig; 10) auf Blatt 14008. betr. die Firma H. «imbler L Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig: Das Stammkapital ist durch Beschluß v«r Gesellichaster vom 19. August 1909 aus 35 000 erhöht worden. Der Eejellschaftsvertrag ist durch Beschluß der Glell- schaster von demselben Tage laut NotariatsproiokoUs vom 21. August 1909 in den 88 6, 10 und 11 abge ändert worden. Zum Geschäslsiührer ist bestellt der Kaufmann Friedrich Cias in Leipsig; 11) auf B'att I4I02 betr. die Firma E. Hübner L Co. in Le'pzig: Einst Hübner und Franz Joseph Herbort sind als Gesellschafter ausgeschiebrn. Der Fabrikant Gustav Hübner in Leipzig in Inhaber. Er haftet nicht für die im Betriebe des Geschäfts begründeten Verbind- lichkeiten der bisherigen Gesellschaft, es gehen auch nickt die im Betrieb e entstandenen Forderungen auf ibn über; 12) auf Blatt 12706, betr. die Firma Thonziegelw.rk Tensa z» vollhausen in Leipzig: Die Firma ist — nach beendeter »Liquidation — erloschen. Leipzig, den M. August 1909. sior Königliches 'Amtsgericht, Abt. 118 Ocffentliche Versteigerung. Sonnavenv, den 4. September d. I., nachmittags 1'/« Uhr veisteigere ich im Probuktensaal her Börse zu Leipzig meistbietend für Rechnung wen es angebt ztrka LOO Zentner gesnnden, trockenen Hafer nach Muster, lagernd in Leipzig, Dresdener Babnhof, sofortige Abnahme, gegen netto Kaffe. Während der Berueigeruag haben nauf- innige freien Zutritt zur Börse. Leipzig, 1. Sepiembrr 1909. kellx 6. kteroderg, P'afsendorser Str 56, er« öffentlich angest.llter vereidigter Haudelsmakler. Oeffentlicke Versteigerung. Sonnabend, ben 4. September b. I., vormittags 9 Uhr veisteigere ich in Leipzig-Kleinzschocher, Klingen strafte 36o, Hof. meistbiet'-ns für Rechnung wen es aageht zirka 100 Ztr. Heu, sofortige Abnahme, gegen Zahlung beim Zuschlag. Leipzig, 1. September 1909. kolli 6. Sternberg, Pfaffendorser Str. 56, »io» öffentlich angeuellier vereidigter Handelsmakler. Sparkasse Liebertwoltwitz. Unter Garantie brr Gemeinde. Einlegergnthaben: 16 56> 684 74 Reserven: 829 Ooo Sparverkehr vom 1. Januar bis 31. August 1909: 10 763 Einzahlungen im Betrage von 1785 496 58 -H. 7 384 Rückzahlungen im Betrage von 1535 671 02 Tägliche Verzinsung der Einlagen mit /» Expeditionszeit: Montags bis Fieilags vorm. 8—12'/- »nd nachm. 2'/-—4 Uhr, Sonnabends nur vorm. von 8-12V- Udr. Expeditionszeit der Zweiggeschäftsstellen . Lelzschau : Jeden Tag. Markkleeberg (10 Minuten von der elektrischen Straßenbahn in Dölitz entsernt): Jeden Tag. Probstheida i2 Minuten von der Endstation der elektrischen Straßenbahn«: Jeden Tag. Göbren: Jeden Tag. Giro-Konto bei der Filiale der Sächsischen Bank zu Dresden in Leipzig. .»ar Die Sparkassen-Berwaltung. Leipziger Angelegenheiten. Leipzig, 2. September. Dar Luftschiff im Gewitter. Die Flugmaschinen haben auch darum eine besondere Aussicht, in Zukunft einmal zu einem Hauptbefördcrungsmitlel im Luftmeer zu werden, weil sie in weit geringerem Grade als alle Arten von Ballons der Gefahr einer Beschädigung durch Gewitter ausgesetzt sind. Selbst verständlich könnte auch eine solche Maschine, da sie eine ganze Menge Metall an sich tragen muß, vom Blitze getroffen werden, aber weit bedenklicher müßte ein solches Ereignis bei einem Luftfahrzeug sein, das ein brennbares Gus in einem Ballon mit sich führt. Da die Luft- schiffe in die Höben der Wolken selbst hinaufsteigen, unter Umständen also mitten in ein Gew'ttcr hineingeraten, so bedarf es gar nicht eines eigentlichen Blitzstrahls, sondern die starke elektrische Ladung, in der sich die umgebende Atmosphäre befindet, kann zur Funkenbildung am Luftschiff scwst Anlaß geben, und dadurch würde eine Entzündung des Gases erfolgen können. L. Zehnder hat in der „Elektrotechnischen Zeitschrift" diese Gefahren und die Möglichkeit ihrer Ueberwindung sorgsam erörtert. Am besten wäre es selbstverständlich, wenn man ein nicht brennbares Gas zur Füllung von Ballons benutzen könnte. Der Mensch kennt auch ein solches in dem berühmten Helium, das aber wahrscheinlich nicht so berühmt wäre, wenn es nicht gleichzeitig so überaus selten und kostbar sein würde, und damit verbietet sich sein Gebrauch zu Praktischen Zwecken überhaupt. Man wird also vorläufig noch immer auf Leuchtgas oder Wasserstoff angewiesen bleiben, und da diese Gase Leide brennbar sind, so muß man mit der Gewittergefahr auch noch weiterhin rechnen. Wie groß diese ist, lehrt die Feststellung, daß unter Umständen bei Gewitterregen ein Spannungsunterschied von 10 000 Bolt bei einem Unterschied von 1 Meter in der Höhe gar nicht selten vorkon.mt. Grundlegend für die Maßregeln, die zur Verhütung von Unglückssällen dieser Art getroffen werden müssen, sind die Unter suchungen von W. Volkmann, der durch Experimente ermittelt hat, unter welchen Bedingungen Ballongas durch elektrische Entladung ent zündet werden kann. Es ist ein Vorzug, daß nach seiner Prüfung die Ballonstoffe, Netze, Stricke usw., die zu jedom Ballon gehören, auch dann für die Elektrizität nicht empfindlich sind, wenn sie feucht gcworden sind. Nur falls sie ganz triefend naß sind, können sich auch diese schlechten Leiter in gute Leiter für die Elektrizität verwandeln, und sie hören dann also auf, einen Schutz vor der Elektrizitätsgefahr zu bilden. Weit gefährlicher aber sind selbstverständlich sämtliche Metallteile an einem Luftschiff. Dazu kommt nun noch die sehr leicht eintretende Möglichkeit, daß etwas von dem Gas aus dem Ballon durch das Ventil entweicht und zufällig gerade von einem Fünfen getroffen wird, wodurch es sich entzündet und die Flamme auf den Inhalt des Ballons über trägt. Leider wird diese Gefahr auch bei der Absendung drahtloser Telegramme vom Ballon aus vorhanden sein, so daß deren Benutzung nicht recht ratsam ist oder zum mindesten vorläufig erheblichen Be schränkungen unterliegen wird. Vielleicht wird man die Luftschiffe mit der Zeit mit einem besonderen Blitzschutz versehen» wozu Vorschläge bereits gemacht worden sind. * * RatSbeschlüffe. I« der gestrigen Plenarsitzung nahm der Rat zunächst Kenntnis von verschiedenen Einladungen zur Sedaifteier und von dem durch die Handelskammer überwndten Meßavreßbuch. Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten der Verkauf des Bauplatzes 12 an der Ecke der Henrietten- und Jordanstraße zu Lripzig-Lindenou, der Verkauf der Trennflurstücke 161a, 16ld an der Breiten Slraße und deS Trennflurstücks 161o an der Straße XIX in Leivzig-Anger, dir Sachbewilligung der Kosten für die Herstellung der selbsttätigen Pegeleinrichtung an der Eisrnbahnbrücke über die Elster in Großzickocker und die Ausstellung von vier Bogenlampen auf tem zumGastwirtschaftSbetrieb bestimmten Teile des NaschmarkteS.— AlS Stell- rerireter im 46L WaiienralSbezirk soll Herr Polizeiaktnar Gülden vor- gklchlagen werden. — Antragsgemäß vergeben wurden di« Pappdacharbeiten für den Gasbehälter, den Kohlenfchuppeu und verschiedene Schuppen in der Gasanstalt I. " Elektrische Ueberlandzentrale. Zu dieser Angelegenheit erfahren wir, daß die Leipziger Außenbahngesellschaft, die bei Kulkwitz auf einem Braunkohlenlager ein Elektrizität-»«'! errichtet hat, sich erboten hat, di« elektrische Kraft d'M in der Gründung begriffenen Gemeindeverbande zu liefern. Für da erforderliche Kapital von IV, Millionen Mark zur Legung de» Stromnetze- sollen alle beteiligten Gemeinden haften. ES ist geplant, etwa 5oO Anteile zu je 3000 auf die einzelnen Gemeinden je nach ihrer Einwohnerzahl zu verteilen. Auf je 400 Einwohner würde etwa ein Anteil entfallen. Die Gemeinden sind rriuckt worden, sich über diele- Gebot schlüssig zu machen. * Heilftitten-Lottrrte. Eine Lotterie zum Besten der Heilstätte für ungenkranke Arbeiter und der Bereinigung zur Fürsorge für kranke Arbeiter wird vom Arbeitsausschuß nationaler Arbeiter-und Gehilfen organisationen mit den bekannten, in verschiedenen Verlagsbuchhandlungen rrichienentn gerahmten Künstlerzeichnungea veranstaltet. Die Lotterie besteht aus 8800 Losen und enthält 4000 Gewinne, so daß fast auf jede- zweite Los ein Gewinner fällt. Da» Los kostet 1 ^l, 11 Los« 10 Der Gesamtweit der Lotterie beträgt nach dem Berkauf-werte der Bilder mehr denn 16'00 Lifte sind bei allen Lotteriekollekteuren, Zigarrenhändlrrn, auf den Geschäftsstellen der dem Arbeitsausschuß angelchioflenen Organisationen und auf der Geschäftsstelle des ArbeiiSausschuffrs nationaler Arbeiter- und Gehilfen- Organisationen, Königstraße 15, zu haben. * Tie NuiverfitätS-IubiläumS-An-ftelunr imf Alten Rathaus ist täglich von 10—l und von 3—6 Uhr geöffnet. * Vermietung her Zeitungshäuschen. Ab 1. Januar 1910 sollen sowohl die drei vorhandenen, als auch die vier neu zu errichtenden Zeitungshäuschen vermietet werden. Gebote sind brS zum 15. September beim Rate einzureichcn. k Du» vetrete« eines GrunllftückS, zu dem jemandem der Zutritt vrr- boten ist stell» sich dann nicht al- ein Hausfriedensbruch dar, wenn man das Grundstück lediglich in der Absicht betritt, um leinen Beruisgelchästen nachzugehen. Vor dem Schöffengericht hatten sich die Eheleute N. nu« Plagwltz zu verantworten, die des Hausfriedensbruchs angr- klagt wa en, weil sie ein Haus, in dem sie früher gewohnt haben, nachher noch betreten batten, trotzdem ihnen das vom Hausmann und vom Hausverwalter untersagt worden war. Weder N. noch seine Frau kümmerten lick indessen um dieses Verbot, er arbeitete bei einem in dem Hause wohnenden Fleischer und sie brachte einigen Kunden nach wie vor die Milck. AlS der Hausverwalter zu seinem Äerger beobachtete, daß sich die beiden Leute durch sein Verbot gar nicht stören ließen, beauftragte rr, um dem Verbote mehr Nachdruck zu geben, einen Rechts anwalt, rin solches zu erlassen. Das geschah denn auch, aber irgendwelchen Enolg halte es auch nicht, sowohl N. wie seine Frau verkehrten geschäftlich weiter in dem Hause. Nun wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruchs ermattet, das Schöffengericht gelaugte aber zu einer Freisprechung; es sei nicht er wiesen worben, daß die Eheleute daS Haus in rechtswidriger Absicht betreten hätten, sie seien nur ihren Geschäften nachgegangen, woran sie nicht qehindert werden könnten. Von einem rechtswidrigen Eindringeu intzdas Haus könne asto keine Rede sein. * Jubiläum. In die stattliche Zahl der Jubilare der Firma August Pölich ist mit dem gestrigen Tage Fräulein Marie Fischer getreten, die seit 25 Jahren der Abteilung für Schürzen, Unterröcke usw. vorsteht und sich bei der Kundschaft wie auch bei dem Personal des Hauses all gemeiner Beliebtheit erfreut. Im Privatkontor des Hauses August Pölich wurde die Jubilarin in Gegenwart ihrer Angehörigen und des Personals von dem Prokuristen Herrn Behrens im Namen der Chefs beglückwünscht. Der Jubilarin wurde seitens der Firma der Segen der „August-Polich-Stiftung" zu teil. Außerdem wurde ihr vom Per sonal ein Geschenk, bestehend in einem kostbaren Brillantring, zuteil. * Motette in »er Thomasktrche. Programm zu der am Sonnabend, den 4. September, nachmittag '/,2 Uhr in der Tboma^kirche stattfindenden Motetie: 1) I. S. Bach: Präludium und Fuge in G-Moll, vorgetrageu von Wilh. Seidel. 2' D. Bortniansly: „SanliuS". 3) E. F. Richter: „Gloria" aus der Es-Dur-Meffe. * Mustkaufführung in der FriedeuSkirche. Nachdem die in der Friedrnskirche zu L.-Goblis stattfindenden allsonn- und festtägigen Musik aufführungen wegen der Beurlaubungen des Sängerchores und seines Dirigenten eine Reihe von Sonntagen au-gesetzt wurde, beginnen dieselben mit nächst kommendem Sonntage von neuem, und zwar mit der Motette „Dankgebet" für Chor und Orgel von E. Kremser. * Die militärische Platzmusik wird ausgeführt am Donnerstag, den 2. September 1909, vom Musikkorps des 7. Jnfanterie-Regiments „König Georg" Nr. 106 vor der Wohnung des Stadtkommandanten. Beginn 11^ Uhr. Programm: 1) Großer Kriegsmarsch aus der Oper „Rienzi" von Wagner. 2) Ouvertüre zur Oper „Oberon" von Weber. 3s Fantasie aus der Oper „Der Troubadour" von Verdi. 4) Monbijou- Sanssouci, Tanzduett aus der Oper „Der Jockei-Klub" von Hollaender. 5) Fackeltanz Nr. B-Dur von Meyerbeer. 6) a. Sedan-Marsch (Armee- Marsch Nr. 18), b. Versailler Festmarsch (Armee-Marsch Nr. 206) von Trenkler. * Ausfall der Platzmnfiken. Tie vor der Wohnuna de» kommandierenden Generals und der Wohnung de» Stadtkommandanten staftfindenden Platzmusiken fallen infolge der Herbstübungen von Donnerstag, Len 9., bis Sonntag, den 19. Sevtember aus. * Reiseverkehr nach der Schweiz. Da aus Anlaß der Besichtigung des Reichsluftschiffes „Z. III" in Friedrichshafen durch die Mit glieder des Reichstags und des Bundesrats in den ersten Tagen des Monats September ein lebhafter Verkehr von Norddeutschland nach dem Bodensee zu erwarten ist, werden die Nachtschnellzllge v 69/D 70 zwischen Berlin und Lindau noch bis mit 6. Sep tember durchgeführt. Die Züge verkehren: ab Berlin 9 Uhr 45 Min. abends, an Halle 11 Uhr 45 Min., an Nürnberg 4 Uhr 39 Min., an Lindau 9 Uhr 50 Min. vormittags: ab Lindau 9 Uhr 30 Min. abends, an Nürnberg 2 Uhr 34 Min., an Halle 7 Uhr 43 Min., an Berlin 9 Uhr 47 Min. vormittags. * Winter in Sachsen. Der Sächsische Verkehrs - Verband beabsichtigt in diesem Jahre eine Neuauflage de» Führers „Winter in Sachsen". Es ergebt deshalb an alle diejenigen Gemeinden und Interessenten, die für Eisbnbn, Scknetschuhlnuf, Rnschel- oder Rodelbahnen und Schlittenfahrten günstige Gelände bieten, das Ersuchen, ungesäumt Fragebogen und Bedingungen vom Sächsischen Verkehrs - Verband — Leipzig — SlädttscheS Kaufhaus — Kupfer gasse zu verlangen. * Aktions-Komitee der Gastwirte. Das Komitee hielt gestern Mittwoch -vormfttag eine Sitzung, die sich mit dem Fortgang der Abwehraibeiten befaßte. Zunächst fetzte dasselbe tägliche Geichäftsiiunden im Gastwi'tsbureau, Ratbarinenstraße 16, II., fest und zwar für die Zeit von 10—12 Uhr vor mittags. Dort soll allen Interessenten Rat und Auskunft erteilt werden. Im übrigen verweisen wir- auf daS in vorliegender Nummer befindliche Inserat deS Aktions-Komitees der Gastwirte. * Nachträgliches zum 111. nationale« Volksfest. Herr Professor Dr. Bernhard HarmS in Kiel bat dem virlieftip ausgesprochenen Wunsche, seine am ll. Juli d. I. im Braurrelgarten «i Stötteritz gehaltene Festrede in Druck erscheinen zu lasten, stattgegeben, damit den Tagenden, die wegen der ungünstige« Witterung dem Feste ferngeblirben waren, die Möglichkeit gegeben ist, die Rede nachträglich Nachlesen zu können. Betitelt ist die kleine Broschüre „Neber di« Grundlagen einer modernen Arbefteroraantsation". Sie kann zum Prese von 30 Pfg. auf der Geschäftsstelle deS AibeitsauSichoffe» nationaler Arbeiter- und Gehilfen-Organtlationru, Königstraße 15, schon letzt bestellt werden. Die Mit glieder der dem Arbeitsausschuß nationaler Arbeiter- und Gehilsen-Organisaiionen anaeschloffenrn Organisationen erhalten die Broschüre bei Boreeigen der Mitglieds karte kostenlo». Sie ist auch zu beziehen durch die OrganisationsbureauS sowie den Vorsitzenden uns Vertrauensmänner. * Zu einer -ffentliche« Wählerversammluug hatte der Wahl- ausschuß der nationalliberalen Partei nach dem Gast hof zu Probstheida eingeladen, in der sich Herr Amtsrichter Dr. Rudolph alS Kandidat des 5. Leipziger Landtagswahlkreises vor stellte. Nach der Begrüßungsansprache des Wahlausschußvorsitzrndey erhielt der Kandidat das Wort, der im Eingang seiner Red« die Fort schritte des neuen Wahlrechts gegenüber dem alten darlegte, aber die Wahlkreiseinteilung bemängelte. Wie das neue Wahlrecht wirken wird, darauf kann heute noch keine Antwort gegeben werden, da es noch ein Buch mit sieben Sietzeln sei. Der Redner entwick«lte dann das Pro- gromm der uationalliberalen Partei, die nicht für eine bestimmte Be rufsgruppe, sondern für die Allgemeinheit arbeite, und ging dann zu den Forderungen über, die die Partei im neuen Landtage vertreten werde. Zu diesen gehört in erster Linie die Verbesserung des Wahlrechtes und der Wahlkreiseinteilung. Ferner solle die Erste Kammer reformiert werden, in der Industrie, Handel, Kunst und Wissenschaft vertreten sein muß. Die sächsische Gemeindegesetzgebung muß ebenso verbessert werden, ferner die Pensionsverhältnisse der Gemeindebeamten und die An stellungsverhältnisse der mittleren und der unteren Beamten. Der Referent wird außerdem dafür eintreten, daß jede Erschwerung des Ver kehrs, besonders die Schiffahrtsabaabe, verhindert wird, daß der Leip- ziger Kanal nun endlich kommt. Abgelehnt werden muß eine Umsatz- steuer. Ferner will er sich speziell Leipziger Fragen zuwenden, wie be sonders Verkehrsverbesserung, speziell der Bahn- und Poftverbindungen. An der Diskussion beteiligten sich als Vertreter der sozialdemokratischen Partei der Kandidat Bammes, Generalsekretär Dr. Westenberger, Professor Bennewitz als Vertreter des Allgemeinen bürgerlichen Wahl ausschusses, und ferner die Herren Barth, Werner, Amtsrichter Dr. Richter und der Kandidat. * Khffhäuser-Verband der Vereine deutscher Studenten. Mit dein Ersuchen um Veröffentlichung wird uns nachstehender Bericht zuge- stellt: Der Kyfshäuser-Verband der Vereine deutscher Studenten hielt vom 26.-29. Juli seine 29. Verbandstagung in Kelbra ab. Wie das eben erschienene Protokoll ergibt, wurde der neugegründete Verein einer tierärztlichen Hochschule zu Dresden in den Verband aus genommen, der nunmehr aus 29 Vereinen besteht. Der Verband ist ferner dem Deutschen Verein für das nördliche Schleswig beigetreten, ebenso ist er Mitglied des Verbandes zum Vertrieb vaterländischer Schriften geworden. Als erster studentischer Verband in Deutschland wird der Kyffhäuser-Verband die Rosegger-Stiftung mit 2000 Kronen unterstützen. Wie alljährlich, wurde auch diesmal ein Vortrag gehalten, und zwar sprach der Geschäftsführer des Verbandes zur Ver breitung staatsbürgerlicher Bildung, Dr. Kurt Köhler-Köln, über staatsbürgerliche Erziehung. Man beschloß, die erste Tagung dieses neuen Verbandes offiziell zu beschicken. Schließlich wurde die Teil nahme an der Hermannschlachtsfeier beschlossen. So ist von dem Kyff häuser-Verband wiederum viel positive nationale Arbeit geleistet worden, ein schönes Zeichen für den guten Geist und das frische Leben in seinen Reihen. * Die Heizungsmonteure Leipzig« haben mit ibren Arbeftgebern einen neuen Lohn- und Arbeilstarif vereinbart, nach welchem die täqliche Aibefts- zeit auf 9, Sonnabends auf 8 Stunden festgesetzt und der Stund,nlobn um 10 von 50 auf 60 für Werkstatlarbeiten und von 60 auf 70 »L für Bau- arbeiien erdöht worden ist. Für Uederiiundenarbeit wird ein Zuschlag von 10 für die Stunde bi» zu 100 Prozent gewährt. Der Tarif tritt sofort in Kraft und erhält bis tum 3l. Dezember 19l1 Gültigkeit. * GrotzeS Herbftfeft im Palmengarten. Auf das heute Donnerstag im Palmengacten nach einer ebenio eigenartigen als reicknattigen Feil'- oidnung stattfinoende große Herb st fest seien nicht allein alle hiesigen Kreise, sondern auch die zur Herbstmesse hier weilenden Fremden ausmerkmm gemacht und auf die im Anzeigenteil der heutigen Nummer enthaltene Bekanntmachung der Direktion hinnewi,!,«. 6. Die zusammengewachsenen Geschwister Rosa und Josefa Blazek, über die wir schon berichteten, statteten gestern unserer Redaktion einen Besuch ab und stellten sich uns als «in munteres Schwesternpaar vor. Beide sind gut entwickelt und machen einen ganz normalen Eindruck. Sie zeigen sich auf der Messe jeden Tag und ernten dort durch ihre musikalischen Vorführungen vielen Beifall. *Tas Howaidsche MilftärauSstattungSftück, das ab 5. September im „Alberitdeater" (Hotel Stadt Nürnberg: zur Ausführung kommt, wird dort unter dem Titel ..Krone und Fessel" gegeben. Dem Stücke wird große Bühnen- wirkiamkeit und rin gewisses zeitgemäßes Interesse nachgerühmt. * Ein schwerer Unglücksfall, der ein junges Menschenleben als Opfer forderte, ereignete sich gestern nachmittag in der I. Gasanstalt. Dort stürfte ein eiserner Mast der elektrischen Leitung ^während des Ausrichtens um und traf dabei de« 18 Jahre alten Schlofferlehrling Otto Franke, wohn- haft in Dölitz. Der bedauernswerte junge Mann erlitt so schwere innere Ver letzungen und Quetschungen, daß er diesen bald darauf erlag. Ein Verschulden dritter an dem Unfälle fall ausgeschlossen sein. * Selbstmord- und Unfallstatistik. Im Monat August waren im hiesigen Stadtgebiet 16 Selbstmorde, 8 Selbstmordversuche und 10 Un- alücksfälle mit tödlichem Ausgange zu verzeichnen. Freiwillig aus dem Leben schieden 12 männliche und 4 weibliche Personen, von denen sich 8 erhängten, 4 erschossen, 3 ertränkten und 1 abstürzte. 3 Personen ver- uchten sich zu ertränken und je 1 durch Durchschneiden der Kehle, Ab türzen, Erbängcn, Vergiften und Erschießen zu entleiben. Durch Ab- kürzen fanden den Tod eine 32 Jahre alte Markthelfcrsfrau beim Fensterreiniaen, ein gleichalteriger Dachdecker bei Ausführung von Dach- arbeiten und ein vierjähriger Knabe aus einem Fenster der elterlichen Wohnung: tödliche Brandwunden erlitten ein 11 Jahre altes Mädchen beim Kafseekochen und ein 2jähriges Mädchen, das sich an einem Küchenofen zu schaffen gemacht hatte; ein 4 Monate altes Kind erstickte an einem Gumminutsch; ein dreijähriges Mädchen wurde von einem Straßenbahnwagen totgefahren: ein 21 Jahre alter Schlosser ertrank beim Gondeln; «in 48 Jahre alter Aufseher starb an Blutvergiftung, die er sich durch eine Verletzung an einer Hand zugezogen hatte und ein 56 Jahre alter Arbeiter fand den Tod durch Sturz von einem Eisen bahnwagen. Im Juli waren 19 Selhstmorde, 14 Selbstmordversuche und 3 Unfälle mit tödlichem Ausgange zu verzeich .en gewesen. * Abitur; eines Geschirrs. Dl« Pferde eines mit flieqrln beladenen Wagen» scheuten gestern vormittag auf der MeuSdorker Straße bei ter Ueberbrückung de» erst,» Bohngieisr» vor dem Pfiff einer Lokomotive und stürzten mit dem Dänen den Damm hinab. Kutscher und Pferde kamen glück- licherweft- o^ne be>on",r, B,»l,tz"na»n davon. * Ein übler „Scherz". An der Markthalle fuhren zwei Arbeiter im Alter von 56 und 49 Jahren mit einem dort haltenden zwei- spännigen Geschirr im Werte von 1700 davon, während der Besitzer sich kurze Zeit entsernt hatte. Die beiden Arbeiter wurden bald darauf angehalten und in Gewahrsam genommen. Sie behaupten, sich nur einen Scherz gemacht zu haben.
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