Internationale Motorwagen-Ausstellung in Berlin. In einer am Donnerstag, 6. d. Mts., abgehaltenen Sitzung konstituierte sich das Presse-Komitee der Internationalen Motor wagen-Ausstellung. Als Vorstand wurde Herr Dr. Müllendorff, als Vorstand-Stellvertreter Chefredakteur Franz Xaver Moestl gewählt. Als Schriftführer fungierte Herr Sekretär Hille. Das Presse-Komitee hatte sich in seiner ersten Sitzung zunächst über die Wahl des Plakates für die Ausstellung zu entscheiden und bezeichnete nach eingehender Prüfung der vorgelegten Ent würfe den von Herrn Peter Geh eingegangenen Entwurf als den relativ besten. Um dem Künstler selbst betreffs einzelner als wünschenswert erachteter Abänderungen an dem Entwürfe die nötigen Direktiven geben zu können, wurde an Herrn Peter Geh telephonisch die Einladung gerichtet, in der Sitzung zu erscheinen, welchem Ersuchen der Künstler sofort Folge leistete. Es wurden hierauf die vorzunehmenden Aenderungen eingehend besprochen, und wird demzufolge dem Presse-Komitee bereits in der nächsten Sitzung der geänderte Entwurf des Herrn Peter Geh zur Begutachtung vorgelegt werden. An der Debatte über die Wahl des Plakates beteiligten sich der Vorsitzende, Herr Dr. Müllendorff, die Herren Chefredakteur von Kupfer (Berliner Lokal-Anzeiger), Redakteur Rübenach (Kleines Journal), Redakteur Schulz (Rad-Welt), Redakteur Riefenstahl („Rad-Markt“- Bielefeld), Herr Hermann (Deutscher Rad fahr-Sport) und Chefredakteur F.X. Moestl Die Mitglieder des Presse-Komitees wurden, schliesslich eingeladen, an einer Motorwagen- Probefahrt teilzunehmen, welche für Diens tag, den 11. d. Mts., nachmittags, anberaumt wurde. Ueber den bestens gelungenen Verlauf dieser Probefahrt werden wir in unserer nächsten Nummer in Bild und Wort berichten. — Der Internationalen Motorwagen-Ausstellung, welche, wie bereits mitgeteilt, vom 3. bis 28. September im Königlichen Exerzierhause in der Karlstrasse stattfindet, wird von Seiten des Auslandes ein unerwartet grosses Interesse entgegen gebracht. Insbesondere liegen aus Frank reich und Belgien so zahlreiche und viel Raum beanspruchende Anmeldungen vor, dass den deutschen Ausstellern zu em pfehlen ist, mit ihrer Anmeldung nicht bis zum äussersten Termin zu warten. Formulare etc. sind vom Bureau der Aus stellung, Berlin NW. 7, Universitätsstr. 1, zu beziehen. Automobil-Fernfahrt Dresden—Berlin. Am ersten Osterfeiertage — 2. April — wurde eine Automobil-Fernfahrt auf der Strecke Dresden—Berlin veranstaltet, an sehr viel zu wünschen übrig; die Veranstalter der Konkurrenz in Dresden kamen erst in letzter Stunde zur Einsicht, dass sie nicht über eine genügende Anzahl leistungsfähiger Motorfahr zeuge verfügen, um eine derartige Fernfahrt in Scene zu setzen. Um diesem Uebelstande abzuhelfen und die schon lange vorher einem zukunftssportlichen Uebereifer entsprechend angekündigte Fernfahrt doch durchführen zu können, entschlossen sich die Veranstalter in allerletzter Stunde, sich an einige bekannte Berliner Motorfahrer mit dem Ersuchen zu wenden, sich an dieser Fernfahrt Dresden—Berlin zu beteiligen. Es war knapp noch Zeit zu kurzem Depeschenwechsel, dann erfolgte, rasch entschlossen, die Einwaggonierung am Anhalter Bahnhof, und eine Stunde vor dem zum Start angesetzten Zeitpunkte trafen die Berliner Motorfahrer und ihre Fahrzeuge in Dresden ein. Der Start erfolgte am Ostersonntag um 9 Uhr vormittags beim Restaurant „Zum wilden Mann“. Das Wetter war der Fahrt nichts weniger als günstig, und die Fahrer hatten einen sehr heissen Kampf mit dem zeitweilig sturmartig brausenden Winde zu bestehen. Doch das genierte unsere wackeren Berliner Motorfahrer nicht, und sie legten gleich vom Start weg, trotz Wind und Wetter, ein so schneidig scharfes Tempo vor, dass sie die Veranstalter der Fernfahrt, die Dresdener Automobilisten, bald weit hinter sich zurückliessen. So gingen denn die Berliner Automobilisten, wie zu erwarten stand, mit grosser Ueberlegenheit als Sieger aus dieser Konkurrenz hervor. Als Erster langte auf welcher sich neun Motorfahrzeuge beteiligten. Das ganze Arrangement der Fernfahrt liess Herr Franz Reckzeh, der Sieger der Automobil-Fernfahrt Dresden-Berlin auf seinem Motordreirad Phäbus-Aster.