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Maler, die heute bei uns Modelle von tadellosem Körperbau kaum noch ausfindig machen können und sich daher immer mehr der Darstellung des Hässlichen und Krankhaften zuwenden, das zur Regel zu werden beginnt, finden dort ohne Mühe die vollkommen sten Mustertypen menschlicher Schönheit. Ein Arzt, der durch das Sonnenlicht die glänzendsten Heilerfolge bei entstellenden Lei den erzielt hat, weiss in seinem kürzlich erschienenen Buche „Die Heilwirkungen des Lichts“ die Verschönerungskraft der Sonnen bestrahlung nicht genug zu rühmen. Er schreibt: „Wie viel reizvoller sind die Frauengestalten des sonnigen Südens! Welche Anmut prägt sich in einer Spa nierin aus im Gegensatz zu einer norddeutschen Bäuerin! Welche Formenfülle zeigt sich in den subtropischen Zonen, welche Zartheit, welche Sammetweiche der Haut! Und wie viel schöner ist doch die gebräunte Haut als die fahle, weisse unserer bleich süchtigen Modedamen! Die Haut der letzteren wird spröde und schmierig und bedarf der künst lichen „Verschönerungsmittel“, die sie stets noch krankhafter Aus unserem Bilderbuch radelnder Kinder. Minna Dussmann, die kleinste Fahrerin der Marke „Superbe“ der Firma Karl Kircher & Co., Superbe-Fahrradwerke in Mannheim. Was für ein Rad soll ich wählen? MreKer Frühling ist ins Land gezogen. Reges Leben herrscht auf den Radfahr lehrbahnen; die Gemeinde der Radfahrer erhält auch in diesem Jahre wieder starken Zuwachs. Da ist es an der Zeit, den No vizen der Kunst des Radfahrens guten, wohlgemeinten Rat zu er teilen, was für ein Rad sie wählen ’ sollen. £ Vor allen Dingen ist dem JKauflustigen anzuraten, dass er ; sich an einen branchekundigen, als solid und reell bekannten Fahrradhändler wendet, er wird dann bei dem Geschäft — im wahren Sinne des Wortes — nicht schlecht fahren. Ein Fahrrad ist nicht ein Stück Ware, wie ein Paar Strümpfe oder Schuhe, die jeder mann passen, der normale Füsse hat, wenn er nur die betreffende Grösse wählt. Je nach Alter, Gewicht, Natur und körperlicher Veranlagung des Käufers ist eine sorgsame Auswahl unter ver schiedenen Radtypen unter sach verständiger Anleitung zu treffen. Man hüte sich vor gelegent- machen; schliesslich bedeckt sich die Oberhaut mit talgigen Schuppen, Pusteln und Mitessern . . . Welche muskulösen und schöngeformten Körper sieht man nicht unter den Schwarzen! Es würde nicht schwer fallen, den Nachweis zu erbringen, dass diejenigen Völker unseres Planeten die kraftvollsten und schönsten sind, die sich am meisten dem Sonnenlicht aussetzen. Was für herrliche Körpergestalten findet man unter den Südslaven (Montenegrinern, Bosniaken u. a.), und wie einfach shid die Ernährungsverhältnisse, unter denen sie leben! Man sehe sich die Körper der Zulukaffern an, welche Kraftfülle ist in ihnen ausgeprägt!“ Man glaube nicht, dass ein Stadtbewohner, der sich von früh bis spät in geschlossenen Räumen aufhält, auch wenn er sich heller Wohn- und Arbeitsstätten erfreut, viel günstiger vom Lichte beeinflusst werde als der bemitleidenswerte Kellerbewohner. Man gebe sich auch nicht der Täuschung hin, durch einen kurzen Spaziergang dem Lichtbedürfnis des Körpers Genüge zu leisten. Es ist unbedingt nötig, dass die so wenig und so leicht wie möglich bekleidete Körperoberfläche gründlich von der Sonne bestrahlt werde. Bei welchem Sportzweig aber fände dies in so ausgiebiger Weise statt als beim Radfahren? liehen Agenten und Allerweltsgeschäften, die sich mit dem Ver trieb billiger Ramschware befassen und namentlich die billigen amerikanischen Fahrräder in den Verkehr bringen. Der erfahrene Radfahrer kauft diese billige, an Material und Arbeit gleich mangelhafte Ware schon lange nicht mehr. Aber gar mancher Anfänger lässt sich durch den billigen Kauf preis verleiten, ein solches Rad zu kaufen, mit dem er schon nach ganz kurzer Zeit die allerschlechtesten Erfahrungen machen muss. Mag eine solche Maschine von aussen glänzend aussehen, schön emailliert und vernickelt sein, unter der schönen Maske birgt sich stets schadenbringende Mangelhaftigkeit. Bei dem Gebrauch zeigt sich schon nach ganz kurzer Zeit, wie schlecht das verwendete Material, wie unzuverlässig die Mechaniker arbeit ist. Brüche der einzelnen Teile, die Leben und Gesund heit des Fahrers in Gefahr bringen, Versagen der Antriebsvor richtungen, Verbiegen und Verziehen des Rahmens, der Räder und anderer Teile gehören zu den Alltäglichkeiten. Dabei macht die Reparatur unendlich viel Schwierigkeiten. Die Fabrik, welche diese jammervollen Erzeugnisse hergestellt hat, kann man kaum in Anspruch nehmen, und die Wieder Aber nicht nur direkt ist das Radfahren von vorteilhaf testem Einfluss auf die körper liche Schönheit, sondern auch indirekt dadurch, dass es die Unterlassung schönheitsfeind licher Gewohnheiten begünstigt. (Fortsetzung folgt.) herstellung hierorts erfordert so erhebliche Kosten, dass das „billige“ Rad sehr bald ein „sehr teures“ Rad geworden ist. Und erst die Gummireifen! Die ameri kanischen Reifen eignen sich für unsere Strassen- und Wegever hältnisse gar nicht. Es fehlt ihnen die Widerstandsfähigkeit; eine Reparatur, die an deutschen