Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140304025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914030402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914030402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-04
- Monat1914-03
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4. Antrag «n als ihewal- wurdc. )r gün- altplan >ch län- 4. Juni : Buck' a unten Nach > ist in lerban- -gruppo entliche na des oeauf- r Orts- n Lan- en Bc- id Ver bundes tg eine ersonen Dr. A. n Refe- ferth. r „Der In Milderte sie von usw.). in die at sehr außer- cht bei nur die sondern : besser rnderer nschli«- stimmt, > zu de ll sam- earbei- antragt ts die ! dahin ;n Ver leiten, ene in - orenen- mg ba uenden . lgewor- ichstage sse sind fbestim- g einer z eines Maß- onsums zte htn- ;bühren n Han- sies für banie« t-Ztg.- che In- u ent- l nach- n jetzt denden en in onntag > fünf cis de» meine« ildemo- itionen l Irrer, ?»lr. 29. > iiiro» „Wie sie die sagte u bist und ampfe ingen. ganzer . dein :eundc rd ab, en er- rliche- mllten : Dok- ß der icifeln Schon .e auf ccnder r dem rbrach Ohr iarser, über „mich ' sein« kelheit chenke Die lfalteq,, MMwom» 4. MSrr lSl4. Ausland. )rankrelch. * Die die»jährige Frühjahrsparade der Pariser Garnison, die gewöhnlich im März stattfindet, wird, wie aus Paris, 4. März, telegraphiert wird, erst am 23. April stattfinden, da zu dieser Zeit der König von England Frankreich leinen Besuch abstatten wird. * Der Gesetzentwurf über die Verjüngung der Ofsi- ziersladers. Das „Echo de Paris", das als das Organ der Offizierslrefie gilt, kritisiert lebhaft den vom Eeneralsiabschef Ioffr« ausgearbeitetcn Gesetzent wurf über die Verjüngung der Offi zierskaders. Das Blatt meint, daß durch dieses Gesetz die Interessen der Armee schwer geschädigt wür den, dcn.l diese würde dadurch gerade der zu einem Oberkommando besonders befähigten Offiziere be raubt werden. Uebrigeno würde die Durchführung dies.o Gesetze» nicht, wie General Joffre annehme, zehn, sondern zwanzig Millionen kosten. * Ein neuer Unfall des französischen Panzers „Waldeck-Rousseau- wird aus Toulon gedrahtet: Der Kreuzer „Waldeck-Rousseau", der bekanntlich vor einigen Tagen festlief, sollte heute morgen eine Ausfahrt unternehmen, erhielt aber plötz lich aus noch unaufgeklärter Ursache ein Leck an der Backbordseitc und mutzte insDock zurückkehren. * Bau eines neuen Hasen» im Stillen Ozean. Aus Paris, 4. März, wird telegraphisch gemeldet: 2n der Kammersitzung wurve ein E e s e tz « n t w u rf betreffend die Erteilung der Konzession zum Bau eines Hafens mit Kohlenstation in Eapertee (Neu-Südwales in Australien) im Stillen Ozean angenommen. Englan-. * Aus dem englischen Unterhaus wird gemeldet: Premierminister Asquith gab bekannt, es sei eine Abmachung mit der Opposition getroffen, durch die die Erledigung der notwendigen Finanzmaßnabmcn bis zum Ende des Rechnungsjahres gesichert sei. Er werde daher die Erklärung zur Homerule- bill, die er versprochen habe, heute abgeben. Staatssekretär Grey erklärte, datz bi» jetzt alle Versu.he fehlgsschlagen seien, eine Untersuchung über die Umstände zu sichern, unter denen Benton den Tod gefunden hat. Die Schwierigkeiten, welche der Untersuchung hartnäckig in den Weg gelegt würden, lichen bestimmt annohmen, datz diejenigen, welche in Mexiko für das Geschehen« die Verantwortung trügen, den Wunsch und die Absicht hätten, die Wahr heil zu verbergen. Der fortgesetzte Meinungsaus tausch mit den Unionstaaten bedeute nicht, datz di« amerikanische Regierung irgendwelche Verant wortung trüg«. Sodann fuhr Grey fort: Während wir jede Aktion bewillkommnen, die die Union staaten zu unternehmen bereit sind, um der Ge rechtigkeit zum Sieg« zu verhelfen, haben wir keinen Rechtstitel, zu fordern, daß di« Unionstaaten selbst Gewalt anwenden sollen. Di« llnionstaaten haben in jedem Falle am Tode Bentons ebensoviel Interesse bewiesen wie an Fällen der Vergewaltigung ameri kanischer Bürger, denn wie ich erfahre, sind mehrere Amerikaner in Mexiko getötet worden. Die Vereinigten Staaten haben jedes Be streben bewiesen, ihren Einflutz »um Schutze britischer Untertanen kn dem sich in der Gewalt der Kon stitutionalisten befindenden Gebiet auszuüben. Wenn es daher die Unionstaaten für richtig befinden, im Interesse ihrer eigenen Bürger oder britischer Unter tanen weitere Schritte zu ergreifen, so werden wir gern das Ergebnis abrvarton. Wenn sie es aber nicht für wünschenswert halten, solche Schritte zu er greifen, müssen wir uns natürlich diese» Recht Vor behalten und uns Genugtuung verschaffen, wo immer es in unserer Macht liegt. Nußlanö. * Ban einer neuen russischen Pulverfabrik. Der „Temp»" läht sich aus Petersburg berichten, datz die russische Regierung die Absicht hat, eine Konzession zum Bau einer neuen Pulverfabrik zu er teilen, und datz sie daher die interessierten Kreise zu Angeboten aufgefordert bat. Die Fabrik soll sich ganz in privaten Händen befinden und hauptsächlich rauchloses Pulver Herstellen. Als Grund für diese Massnahme wird angegeben, datz die vorhandenen Fabriken dem Vedute nicht genügen. Ausserdem liefere die in deutschen Händen befindliche Schlüssel burg-Pulverfabrik Pulver von unzureichender Qualität. * Urlaub des französischen Botschafters in Peters burg. Wie aus Petersburg, 4. März, gemeldet wird, verlässt der neue französische Botschafter in Petersburg, Paleologue, Petersburg in den nächsten Tagen, um sich zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Paris zu begeben. - Volkszählung in Rußland. Aus Petersburg, 4. März, wird gemeldet: Der Minister des Innern unterbreitete dem Ministerrat einen Gesetzent wurf über eine zweite allgemeine Volks zählung. Als Zählungstag Ist der 14. Dezember 1915 in Aussicht genommen. Die Kosten werden mit 11368 427 Rubel veranschlagt. — Der General gouverneur von Finnland hat im Minister rat einen Gesetzentwurf eingereicht über die Einfüh rung der russischen Sprache im schrift lichen Verkehr ,zwischen den Regierungsorganen und Staatsbeamten in Finnland. Grtechenlan-. t ! * Das Verhältnis zwischen Griechenland und der Türkei. Aus Mailand, 4. März, berichtet man uns telegraphisch: „L'Unuone" meldet aus Athen: Als Gegenmaßnahme auf die türkische Probe rn o b i l i s i e r u n g in Kleinasien hat die griechische Heeresverwaltung di« am 1. (14.) März zur Ent lastung stehenden zwei letzten Reservejahr- qiinge bis auf weiteres im aktiven Heeres- bestand belassen. Auf den von Griechenland besetzten Mittelmeerinseln ist trotz der griechischen Erklärung an die Großmächte mit dem Bau von Fortifikationen begonnen worden. Japan. * Die japanische Regierung übt, wie aus Peking gemeldet wird, einen großen Druck auf China aus, um zwei Konzessionen zu erhalten. Die erste betrifft den Bau einer Dahn durch Fukian, Kiangsi und Honan bis zu der Kanton-Hankau-Linie und die zweite die offizielle Anerkennung der Chinesisch-Japanischen Gesellschaft zur wirtschaft lichen Entwickluirg, die ursprünglich von Dr. Sun- jatsen geplant gewesen war, mit einem Kapital von 100 Millionen Pen zur Hälft» japanisch, zur Hälfte chinesisch Wenn China seine Zustimmung erteile, würde diese Gesellschaft in Tokio eingetragen werden. * Zum japanischen Marineskandol. Aus Paris wird gemeldet: Wie das „Journal" aus Tokio meldet, ist der Major Duzuki, der Inspekteur der Marineschule, infolge des jüngsten Flotten skandale au» der japanischen Marine «»»gestoßen und verhaft,1 worden. Leipziger Lagedlatt. Nr. NS. Süena-kirsgad«. Settt 3. Srasillen. * Zum Aufstand in Rord-Brafilien. Ein Tele gramm meldet au» Berlin, 4. Mä^: Zum Aufstand ur Nord-Brasilien teilt die brasilianische Gesandtschaft dem Hirschschen Telegraphenburoau mit, daß die U n- ruhen im Staate Eeara bereits seit eini gen M o n a t e n w ä h r e n. Ls handelt sich jedoch nur um lokale Streitigkeiten zwischen Anhängern der beiden im Staate Ceara um di« Negierungsgewalt ringenden Parteien. Das Lebender Ausländer ist aber keinesfalls bedroht. Der bisherige Präsident des Staates Teara war der Oberst Franco Rabello. Sein« Gegner haben jedoch einen Degenpräsidcnten ernannt, und beide Parteien haben der Bundesregierung gegenüber die Bitte um An erkennung ausgesprochen. Die Bundesregierung hat jedoch strikte Enthaltung beschlossen. Heer und Zlotte. * Das deutsche Geschwader in Argentinien. Aus Buenos Aires meldet der Telegraph: Da, deutsche Geschwader ist Dienstag nachmittag 2 Uhr vor Mar del Plata angekommen. Ter Admiral und die Offiziere sind wegen des stürmischen Wetters nicht an Land gegangen. An einem von der Stadtverwaltung gegebenen Frühstück nahmen der deutsche Gesandte und der Gouverneur derProvinz teil. Deutscher Reichstag. Sitzungsbericht. Berlin, 4. März. Am Bundcsratstisch: Kraetke und v. Fal ke n h a y n. Präsident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 1,19 Uhr. Die Genehmigung zu einer Privatklage gegen die Abgg. Bruhn (W. Vgq.) und Schulz (Soz) wegen Beleidigung wird nicht erteilt. Es folgt die Interpellation des Zen. trums wegen des Offizierduells in Metz. Kriegsminister v. Falkenhayn erklärt auf Be fragen durch den Präsidenten sich bereit, die Inter pellation im Laufe der nächsten Woche zu be antworten. Damit ist dieser Gegenstand für heute erledigt. (Die Sitzung dauert fort.) O fius öen NelchstagskommWonen. (Eigener Drahtbericht.) O Berlin, 4. März. Die Spionagekommission des Reichstags setzte heute die Beratung des Eesetzentwurss bett, den Verrat militärischer Geheimnisse bei 8 8 fort. Es gelangte ein Zentrumsantrag zur Annahme, der die en Paragraphen in seinen ersten beiden Absätzen folgendermaßen faßt: „Wer vorsätzlich in einer Festung, einem Kriegs haken oder einer militärischen Anlage, auf einem Schiffe der Kaiserlichen Marine, oder innerhalb der deutschen Hoheitsgewässcr gegenüber einer Behörde, einem Beamten oder einer Militärpcrson über sei nen Namen, seinen Stand, seinen Beruf, sein (be werbe, seinen Wohnort oder seine Staatsangehörig keit eine unrichtige Angabe macht oder d.e Angabe verweigert, wird, wenn nach den Umständen anzunohmen ist, datz der Aufenthalt an dem Orte oder die unrichtige Angabe oder die Verweigerung der Angabe mit verbrecherischen Zwecken der in dem 8 2,4 bezeichneten Art zusammenhängt, mit Ge fängnis bis zu einem Jahre oder nnt Geldstrafe bis zu 1000 .tt beitraft. Einer Festung, einem Reichskriogshafcn oder einer militärischen Anlage stehen gleich deren amtlich bekannt gemachte Sicherungsbereiche sowie gewerbliche Anlagen, in welchen Gegenstände für die Bedürfnisse der in ländischen Kriegsmacht hergestellt, ausgebessert oder aufbewahrt werden." Die Regierungsvorlage hatte Gefängnis oder Fcstungshatt vorgesehen und die einzelnen Hand lungen nicht so genau aufgestihlt. Der dritte Absatz des 8 8, der die Tat nur für strafbar erklärt, wenn die Behörde, der Beamte oder die Militärperson zuständig war wurde un verändert nach der Regierungsvorlag« angenom men. Darauf vertagte sich die Kommission. * Di« Diamantenregie in der Budgetkommission. Nach der Annahme des Diachttagsetats für Ost afrika — Darlehen an die Stadt Daressalam zur Erwerbung eines Grundstücks — begann die Kom mission die Beratung d«s Nachtragsetats für Südwestafrrka und damit di« Besprechung der Lage der Diamantenregie. Der Staats sekretär begründete in längeren, meist juristischen Ausführungen seinen Standpunkt. Die hauptsächliche Aufgabe sei die d«r Kontingentierung gewesen. Die Förderer waren nicht sür eine Kontingentierung, son dern für einen Preiskampf mit London, während die Verwaltung die Kontingentierung für notwendig hielt. Weiter sei strittig gewesen die Angliederung an De Beers. Gegenüber den fortgesetzten Streitig keiten 'm Aufsichtsrate stand der Regierung zur Ver fügung das andauernde Vetorecht und ferner die Rköglichkeit, der Regie die Berechtigung zur Verwer tung der Diamanten .zu entziehen. Beide Wege waren ungangbar. Dio Verwaltung sei daher in einer Weise vorgegangcn, wi« es nach den Motiven und der ganzen Entstehungsgeschichte gerechtfertigt war. Die Rechtsausfassung der Förderer sei nicht richtig. Nach weiteren Ausführungen Les Staatssekretärs und des Berichterstatters wurden die Mittel für die Erwer bung des alten Aktienkapitals Ser Regie entsprechend der Verständigung des Kolonialamts mit den Förde rrrn bewilligt. Die Debatte wird morgen fortgesetzt. * Die Wahlprüsungstommisfion des Reichstags erklärte die Wahl des Abg. Hoesch (Kons. 2. Wahl kreis Magdeburg) mit 8 gegen 6 Stimmen für un gültig, und die Wahl des Abg. o. Brederlow (Koch., 8. Wahlkreis Königsberg) für gültig. preußisches /lbgeordnetenhaus. Sitzungsbericht. verlii», 4 März. Präsident Dr. Graf o. Schwerin-Söwitz eröffnet die Sitzung uni 11,15 Uhr. Bei der dritten Beratung des Au»grabung»gesetze» führt Abq Winckler (Kons.) aus: Wir wünschen, datz auch tue Provinzial musecn durch Uobcrwoi- sung von Funden bedacht werden. Abg. Eickhoff (F. Vpt.): Wir erwarten, daß bet der Ausführung des Gesetzes Denkmäler alt germanischer Kultur Beachtung und Würdi gung sind«», die sie schon vom vaterländischen Stand punkt aus verdienen. Abg. Dr Kaugmann (Ztr.): Auch der Teil meiner Freunde, der anfangs Bedenken hatte, wird dem Ge setz zustimmen. Wir wünschen Berücksichtigung der rheinischen Provinzialmuseen. Abg. Dr. Arnim (Natl.): Die Gebiete an der Osts« mästen geschützt werden, weil dort viele ger manische Altertümer gefunden werden. Die Vorlage wird darauf unverändert nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. Der Gesetzentwurf bett. Ausdehnung des Moor- schutzgesetzes auf die Provinzen Pommern und Schleswig-Holstein wird debattelov ange nommen. Es folgt die zweite Beratung des Etats der Handels- und Gewerbeordnung bei Titel „M i n i st e r g e h a l t". Dazu liegt ein Antrag Krause (Natl.) und Ge nossen auf Schutz der deutschen wirtschaftlichen Inter essen bei Neuregelung der handelspolitischen Verhält nisse vor. Abg. Hoesch (Kons): Im zweiten Teil seiner Er klärungen im Reichstag hat Staatssekretär Delbrück darauf hingewiesen, datz die Vorarbeiten für kkn Ab schluß neue: Handelsverträge bereits im Gange sind. (Di« Sitzung dauert fort.) * Wirtschaftspolitische Erörterungen im preussischen Abgeordnetenhaus. (Eigener Drahtbcricht unserer Berliner Redaktion.) O Berlin, 4. März. In einigen linkslibcralen Blättern wird die Rede, die Herr Beumer am Dienstag im preußischen Abgeordnetenhaus«: zur Be gründung des nationalliberalen Antrags hielt, als «in Vorstoß gegen Staatssekretär Delbrück und, da auch Herr Bassermann diesem erst neulich dos besondere Vertrauen der Fraktion ausgesprochen hatte, auch als ein solcher gegen die nationallibevale Reichstagsfraktion ausgelegt. Wir glauben, daß mit diesem deutungsvollen Versuche doch nicht das Rich tig« getroffen wird. Man kann ja zweifelhaft sein, ob der nationalliberale Antrag, der bekanntlich die preußische Regierung auffordert, bet den kommenden Handelsvertragsverhandlungen für einen wirksamen Schutz der deutschen wirtschaftlichen Interessen einzutteten, gerade notwendig war. Wir für unseren Teil meinen, daß mit dem Anträge bis zu einem gewissen Grade offene Türen ein gerannt werden, und datz Herr Delbrück mit seiner Rede über die Wirtschaftspolitik im Grunde alles gesagt hat, was hier von ihm gefordert wird. Und verkennen ferner nicht, daß dieses nun auch von den Nationalliberalen geübte Ausspielen der Ein- zellandtage gegen den Reichstag man cherlei Bedenkliches hat. Zur Steuer der Wahr heit möchten wir indes feststellen, datz Herr Basser mann selbst dem Linbringcr des Antrags zugestimmt hat und daß der Antrag auch von der großen Mehr heit der Abgeordnetenfraktion nicht anders aufgefaßt worden ist, denn als eine feierliche Bekräf tigung des von der Rechten immer wieder an- gezwoifeltcn Festhalten» an der gegenwärtigen Zoll- und Wirtschaftspolitik. Daß die Begründung, die Herr Beumer gestern dem Antrag« gab, — der, wie gesagt, nur eine Selbstverständlichkeit enthielt, — nicht besonders geschickt oder — drücken wir uns anders aus — reichlich temperamentvoll war, räumen wir im übrigen ohne weiteres ein. Dechk unll Drrichk. * Metz, 4. März. Verrat militärischer Geheimnisse. Die Straf kammer verurteilte gestern den Ackerer Picaut aus Coutures im Kreis« Chötcau^alins aus Grund der ßtz 5 (Verabredung )und 1 des Gesetzes über den Verrat militärischer Geheimnisse zu zwei Jahren Gefängnis, 500 .K Geldstrafe, Verlust der Rechte zur Bekleidung eines öffentlichen Amtes auf fünf Jahre und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht. Die Verhandlung, die unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit stattfand, ging erst am Abend zu Ende. — Wie aus der Urteilsbegründung hervorgeht, handelte es sich bei der Verabredung um die Er langung von Auskünften über die Kreuzung,- gleise im Bahnhof Mörchingen, die im Mobil- machungsfallc von großer Wichtigkeit leien, und deren Geheimhaltung im Interesse der Landesverteidigung liege. Kehte Nachrichten Di« Finanzdeputativn V (Eigener Drahtbericht unserer Dresdner Redaktion.) k. Dresden, 4. März. Die Finanzdeputation in der Zweiten Kammer beschäftigte sich heute mit den Kapiteln 22 und 23 des Etats: Zivillists und Apanagen. Die Apanagen sollen mit Rücksicht auf den gesunkenen Geldwert um ein Drittel des hausgesetzlichen Be trages erhöht werden. Der Vorsitzende der Finanz deputatton stellte sich auf den Standpunkt, datz die Kammer oerfastungsg«mätz zu dieser Bewilligung verpflichtet sei. Die Konservativen schlossen ich dem an. Die Nationalliberalen stellten ich zwar nicht aus diesen Standpunkt, waren aber für Bewilligung des erhöhten Betrages. Der fort schrittliche Vertreter behielt sich seine Stellungnahme bis zum Plenum vor. Die Sozial demokraten, von denen nur zwei Mitglieder er schienen waren, stimmten selbstverständlich aus prin zipiellen Gründen dagegen. Die Abreise de» Fürsten von Albanien. Waldenburg (Sachsen), 4. März. Der Fürst und die Fürstin von Albanien haben heute mittag mit ihren Hofstaaten Schloß Waldenburg verlassen, um di« Reise nach Albanien üb«r München, Salzburg und Triest anzutteten. Auf dem Bahnhofe hatten sich die Schloßbeamten zur Ver abschiedung cingesunden. Die fürstlich schön- burgischen Herrschaften geleiteten das Herrscherpaar bis Glauchau, wo der Salonwagen in den von Dresden kommenden H-Zug Nr. 110 einrangiert wurde. Um 1^5 Uhr erfolgt« fahrplanmäßig die Weiterfa-rt. Vas fibieben -es Zürftbljchofs. (Eigener Drahtbericht.) Troupau, 4. März. Da» Ableben des Kar dinal-Fürstbischofs Dr. Kopp erfolgte oh ne wahrnehmbaren Todeskamps. Friedlich schlief er ein. Das Bewußtsein hat er nicht wiedcrerlanat. Die Agonie verstärkte sich am Abend, und auch Atembefchwerden machten sich bemerkbar. Von den Aerzten wurden mehrere Kampfer Injektionen oorgenommen, um das fliehend« Leden zu -alten, jedoch vergeblich. Am Sterbelager weilte außer den Aerzten die nähere Umgebung des Kardinals. Don Breslau war u. a. Wethbifchof D r. Augustin herbeigekomm«n. Auch der Abt des Minortten- klost er», ter seit Jahren mit dem Kardinal b« freundet war, weilte an dem Sterbelager. — Nach dem der Eintritt des Todes von den anwesenden Aerzten konstatiert worden war, wurde die Trauer botschaft sofort telegraphisch an K a i s e r Wil helm, Kaiser Franz Joseph von Oester reich, d«n Kardinal-Staatssekretär Merry del Dal sowie an das Breslauer Domkapitel übermittelt. Auch an den Kronprinzen wurde ein Telegramm gesandt. Bereits in den ersten Dor Mittagsstunden traf eine große Anzahl von Beileids telearammen ein. — lieber dir Beisetzung des ver stordenen Kardinals wird im Laufe des heutigen Mittwochs Näheres bestimmt. Weiter wird telegraphisch gemeldet: Troppau, 4. März. Heute vormittag lzabcn die Aerzte di« Leiche des Kardinals v. Kopp einbalsamiert: am Nachmittage wird die Leiche in der Minoritenkirche aufgcbohrt w«r- den. Am Freitag vormittag 10 Uhr erfolgt die Einsegnung und um 1 Uhr mittags werden die sterblichen Ucberreste mittels Sonderzugs nach Breslau Ubergeführt, wo die Beisetzung er folgt. Als Vertreter des Kaisers von Oester reich trifft Unterrichtsminister Ritter von Hussarek hier ein. Zehntausend Arbeitslose — und 180 Arbeitswillige. (Eigener Drahtbericht unseres ^-Mitarbeiters.) München, 4. März. Das Arbeitsamt Münchens konnte, u"m die Schneemassen weg- zuschafsen, am Dienstag früh nach einer Meldung der „Münchner Abendzeitung" im ganzen 180 Mann Arbeitswillige zusammenbrtngen. Und München hat gegen zehntausend Arbeitslose! Verhaftungen in einer Marineschwindelaffäre. (Eigener Drahtbertcht unseres ^-Mitarbeiters.) Paris, 4. März. Das „Journal" erfährt aus Toulon, daß auf Veranlassung des Untersuchungs richters des Seine-Departements auf dem alten Panzerschiffe „Tourville", das jetzt als Artillerie- Schulschiff dient, ein elsässischer Matrose verhaftet worden ist, weil er in eine große Schwindelaffäre verwickelt ist. Zn dieser An gelegenheit sind bereit» vierzig Verhaftun gen angeordnet worden. Der festgenommene Matrose wird nach Pari» in Untersuchungshaft gebracht werden. Besichtigung der Nancycr Kasernen. Pari», 4. März. Eine Unterkommtssion des Gesundheitsausschusses der Kammer unterzog die Nancyer Kasernen einer eingehenden Besichtigung. Es heißt, datz sie von dem Er gebnis derselben im allgemeinen befriedigt sei, wenn sie auch festgestellt Hache, datz die Kasernen so überfüllt sind, datz selchst in den Gängen Betten aufgestellt werden mutzten. Verlängerung de» Moratoriums in Montenegro. Cetinje, 4. März. Die Skupschtina hat einen Gesetzentwurf angenommen, durch den das Mora torium bis zum 14. Juli verlängert wird. Die Verlängerung gilt nur für von Landwirten ausgestellte Wechsel. Die Unruhen in Persien. Teheran, 4. März. (Reuterburrau.) Die Ge fechte in Kazerun dauern an. Die schwedischen Hauptleute Killander und Lundberg sind mit Ver stärkungen in Kazerun angekommen. Killander kam aus «chiras, Lundberg aus Buschtr. Aus dem japanischen Oberhaus. * Tokio, 4. März. Das Oberhaus hat be schlossen, al» Protest gegen die Mißbräuche in der Flotte, d«n vom Unterhaus« um 30 Millionen v«rring«rt»n Kredit für den Dau von Schiffen um 67 Millionen zu kürzen. Das Unterhaus widersetzt sich dieser Abänderung, weil dies für vä» Oberhaus als ein Präzedenzfall dienen könnte, um an dem vom Unterhause ang«nommen«n Staats budget in Zukunft Abänderungen vorzunehmen. Ein Konflikt zwischen beiden Häusern ist un vermeidlich. Familie», drarnu. Berlin, 4 März. Heute morgen wurden der 53- jährige Kaufmann Treitel und seine Ehefrau in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Sie haben sich wahrscl-cinlich infolge pek uniiirer Schwierig, ketten erschossen. Zusammenstoß zweier Automobtldroschken. Berlin, 4. März. Auf dem Königsplatz stießen heute früh zwei Automobildroschken zu sammen. Der «ine Wagen wurde zum Teil zertrümmert. Ein Fahrgast, der Gastwirt Karl Tetsch, erlitt schwere Verletzungen. Ei« Dampfer gesunken. Bremerhaven, 4. März D«r Dampfer „Stadt Norden" ist in der vergairg«nen Nacht bei Norder ney mit einer großen Mehlladung gesunken. Di« gesamte Mannschaft wurde unter sehr schwie rigen Umständen durch da» Norderneyer Rettungs boot „Nordermy" an Land gebracht, wo sie vikllig er schöpft. zum Teil erkrankt, dantederlisgt. Dampfer und Ladung sind verloren. — Hierzu meldet die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger: Die Rettungsstation Norderney telcgrapiffkrt: Am 4. März vom Dampfer „Stadt Norden" (Aapitan Prahm), gestrandet am Riff gegenitder der Weißen Düne, mit Mehl von Hamburg nach Papenburg oe- stimmt, vier Personen durch da» Rettungsboot .Asirp Bismarck" der Station Norderney-Westland gerettet. Unter Hinterlassung g»»tzee Schnlden geflüchtet. Würzburg, 4. März. Bürgermeister und Landrat Peter Reinwald au» Bad Brückenau ist verschwunden, wie es heißt unter Hinter lassung ganz beträchtlicher Schulden. DK tz«Uezttl-e «»M 8 Seite«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder