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Arbeiterstimme : 29.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193112296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19311229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19311229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1931
- Monat1931-12
- Tag1931-12-29
- Monat1931-12
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- Arbeiterstimme : 29.12.1931
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Hitler kann die Notverordnungen Brünings restlos übernehmen! Vie vexierunix verordnet r Lohnabbau-Diktat muß in Kraft treten! Entfaltung sichern, und die zerstörend« Revolte aller gegen alle hindern.« Bernhard Diiwell proklamiert also die Diktatur des kapita listischen Staates gegen die proletarische Revolution, von der er bezeichnenderweise mit den Worten des Bourgeois spricht: , Zerstörende Revolte alter gegen alle .. so nen-nt dieser Verräter am Marxismus, dieser Lakai der herrschenden Klasse den revolutionären Klassenkamps! Und zu Hilfe rüst er den kapitalistischen Staat und seine Organe, von dem Friedrich Engels, der Mitbegründer des Marxismus, erklärt: „Der Staat ist das cklnterdrückungsinftrument der Herr» schenden Klasse... in der Monarchie nicht weniger al» in der Republik.« Und keine andere Stellungnahme als die Diiwells stellt der Appell der Bächel, Edel und Liebmann dar, die im sächsischen Landtag den Leitern der sächsichen Brüning- Filiale attestierten, das? diese den „Kampf gegen den faschisti schen Terror" zu führen bereit seien. Jetzt können die ehrlichen, kampsgewillten SPD-Arbeiter erkennen, wie recht die Kommunisten haben, wenn sie den Bruch mit diesen Führern als unbedingte Voraussetzung flir einen Sieg der proletarischen Einheitsfront über den Klassenfeind erklärten? Deshalb müssen und werden sie dem Ruse der Kommu nistischen Partei folgen, die ehrlich und von keinem anderen (bedanken als den der Verteidigung de» wahren Marxismus und der Interessen der Arbeiterklasse getragen, den Appell zur roten Einheitsfront an sie richten zum gemeinsamen Kamps gegen Faschismus, Rot und Reaktion, gegen Kapitalsdiktatur und resormiftischen Arbeiterverrat, für Arbeit, Lohn, Brot und Freiheit, siir den Sieg des Soziolis» mus über das oersaulende kapitalistische Regime und feine faschistischen Lakaien! kln dcacuwnösvoNK SeslSiMnls aes „VorEls" beiter sind um durchschnittlich Ilw Prozent erhöht worden. De» weiteren wird die im Kampsprogramm gefordert« Wohl zum Betrieb»»»« sofort ausgeschrieben. Mahr,gelungen finden nicht statt. Berlin, 29. Dezember sEig. Meldung) Amtlich wird mitgeteilt: In der Oesfentlichkeit sind Zweifel an dem zwingenden Charakter der in der Notverordnung, vom 8. Dezember 1931 vor- geschriebenen Lohn- und Gehaltsscukung aufgetaucht. Nach der Auffassung der zuständigen Stellen, die auch in der amtlichen Verlautbarung zur Notverordnung zum Ausdruck gekommen ist, kann kein Zweifel'darüber bestehen, daß die im engsten Zu sammenhang mit der Senkung des gesamten Preisstandes stehende Herabsetzung der tariflichen Löhne und Gehälter ab 1. Januar 1932 kraft Gesetzes eintritt. Die Tarifvcrtragsparteicn haben lediglich das aus der Verordnung ersichtlich« Ausmaß der Kürzung in den einzelnen Tarifverträgen als dessen Bestim mung zu übernehmen, wobei sie im Rahmen der Vorschriften der Verordnung Unebenheiten Descitigen können, die sich etwa bei dem Eingreifen in den Tarifvertrag ergeben. Nur falls ihnen das nicht gelingt, hat der Schlichter das Recht, Festsetzun gen gemäh den Vorschriften der Verordnung zu treffen. Dieser Erlaß Brünings verstreut alle von den Gewerk schaftsführern verbreiteten Märchen, dah «in Lohnabbau erst nach Abschluß der Verhandlungen etntreten würde. Der Lohn abbau ist laut Notverordnung am 1. Januar 1932 diktiert und daran hält die Brüningrcgierung fest. Was die Arbeiter dazu sogen, das steht allerdings aus einem anderen Blatt. WS-StreN bringt 1001, Lohnerhöhung Dortmund, 29. Dezember (Ltg. Drahtbericht). Der Streik bei der großes Fischräucherei Schopp im Dortmunder Hafen wurde unter Führung der Revolutionären Äewerkschastsoppost-, tton siegreich beendet. Di« Löhne der Arbeiterinnen und Ar- Gesellschaftsordnung darzustellen. Wörtlich schreibt dieser „linke" Klopffechter der Tolerierungspolitik: „Schon ist der kapitalistische Klassenstaat selbst zu Ein- grissen in die Freiheit des Ausbeutertums gezwungen.« Er verteidigt also die Briiningdiktatur mit genau derselben Inanspruchnahme für sein „Parteiprogramm" wie es Nazi- Straßer im Freiheitskamps nach Erlaß der Notverordnung getan hat. Bernhard DU well erklimmt dabei den Gipfelpunkt des Verrats am Marxismus, indem er den SPD Arbeitern gegen über sogar den kapitalistischen Staat als Schutz vor einer revo lutionären Umgestaltung des verfallenden kapitalistischen Sn- stems anpreist. Nach der Feststellung, daß die Produktivkräfte mit der gesellschaftlichen Ordnung in Widerspruch geraten sind, erklärt er als Schlußfolgerung: deshalb ergibt sich für den Staat selbst die Rot- wendigkeit, für Ausweg« zu sorgen, die der Wirtschaft aeu« Selbstenllarvung der sozialdemokratischen Tolerierungsvolitil durch da» zenlralorgau der SPS . Ser „linke" Sozial demokrat Süwell dreist faschistische Staatsdlktatur al» Schuh vor dem revolutionöreu Masseukamdk Neuer DertilarbeiterNreil iu Mittweida In der Weißthaler Spinnerei und Weberei, Abteilung Graupner in Mittweida wurde folgender Zettel an die Stamm arbeiter verteilt:- „Da bisher die Verhandlungen über die Bezahlung der Arbeit auf breiten Stühlen noch nicht zur Einigung geführt haben, sehen wir uns gezwungen, Ihr Arbeit»verhältni» auf Freitag, den 25. Dezember 1931, zu kündigen. Gleichzeitig bieten wir Ihnen «in neue» Arbrttsverhäll- yi» an aus Grundlage eine» Abzuges von 22 Prozent vo« Zweistuhl-Satz, wie er für di« übrigen Dretstühler gilt. Weißthaler Spinnerei und Weberei, Aktiengesellschaft.« Die Arbeiter nahmen in einer Abtetlungsverfammlung zu diesem Lohnabbau Stellung. Nachdem Verhandlungen mit dem Unternehmer scheiterten, wurde erneut in einer zweiten Ver sammlung Stellung genommen. In dieser wurde über de» Streik obgestimmt, Die Mehrheit dieser Weber erklärte sich für den Streik. Daraufhin wurde sofort der Betrieb verlaßen. Eine Streikleitung aus zwei oppositionellen Kollegen und aus Partei- lasen und fözialdemorkratischen Arbeitern wurde gvlyähl«. Der Gewetzkschaftsbonzc Müller versuchte den Streik zu nerhin-. d«rn, denn »es käme fowies» nicht vtel her»»»«. Di« Kollegen gaben ihm, als er versucht«, mit Lügen über den Leipziger Bagmwollestreik zu operieren, die gebührende Antwort. . Der Streik wurde also gegen den Willen der Gewerkschastobürokratie ausgelöst. WI-Arbeiter, brecht mit LerToleriermiWolitil! Ao» Zentralorgan der deutschen Sozialdemokratie, der Vorwärts, veröffentlicht einen Aufruf für die sogenannte „E i s« r n e » z, an t", der wider Willen zu einem glatten Geständnis über die faschistische Rolle der Tolerier ungspolitik wird. I Zn diesem Ausruf heißt es: „Wir möchten jeden Eid daraus leisten, daß Herr Hitler, zur Macht gelangt, auch nicht eine der Brüningschen Rotverord- I nungrn aufhcben würde. Er würde froh fein, sie „fertig geliefert« zu bekomme«, ohne mit ihrer Unpopularität belastet sein, und würde noch ein Dutzend weitere Notverordnungen hinzufiigen.« Diese Erklärung stellt eine glatte Selb st entlarv ung der Tolerierungspolitik durch das Zeniralorgan der SPD dar. I es doch nicht mehr und nicht weniger, als daß Brüning in der Praxis denselben Kur» steuert wie Hitler. Diese» Zitat I ! zerreisst auch die verlogenen Argument« der sächsischen SPD-Führer, die die Unterstützung de» Schieck-Brüning-Kurse« al» I ' „R ei«ung vor dem Faschismus" proklamieren. I Domit ergänzt der Vorwärts die Behauptungen Nazi - S t ra ße r s, daß die Brüningschen Notverordnungen nichts anderes al? abqZchriebenc Programmpunkte der Nazipartei darstellen. Jetzt weichen mir uns an euch, sozialdemokratische Arbeiter! Zbr spürt tagtäglich am eigenen Leibe, was die Brüningpolitik euch bringt. Ihr hört auch tagtäglich von euren Führern, daß dies« Politik ein „Schutzwall gegen Faschismus" sei. Ihr lest diese Lüge täglich in der Volkszeitung. Jetzt habt ihr ein Hesiändnis des Zentralorgans der SPD. Mit diesem Geständnis wird bestätigt, was die Kommunistische Partei als Anklage erbebt gegen eure Führer, die euch und die gesamte Arbeiterklasse ins Verderben führen: Die Tolerierungspokitik bereitet der offenen faschistischen Diktatur in Deutschland den A>eg. Ohne Tolericrungspolitik kein Faschismus, ohne Stützung des Brüningregimes kein Hitlerregime! Sozialdemokratische Klassengenoßen! Nehmt in den Mit gliederversammlungen eurer Partei und in den Gewerkschaften Ltellung zu dieser Selbstcnthüllung der Wels, Breitscheid und Tdel. Schreibt uns eure Meinung über die Tole rierungspolitik und ihre Auswirkung auf euch. Lagt uns, üb ihr der Meinung seid, daß ein Unterschied bestehe ! zwischen der Tolerierung im Reich und der des Herrn Schieck in Lachsen! Antwortet auf die faschistische Politik des Parteivor- slandes und seiner Lakaien durch die HerstellungderEin- beitsfront unten in den Betrieben und auf den Stempel st ellen zum Kampf gegen den Faschismus in feder seiner Erscheinungsformen. Rüstet zur Massenbeteiligung am roten Volksentscheid in Sachsen, der Kampfansage gegen den sächsischen Brüningkprs! Nur durch die kämpfende proletarische Einheitsfront kann »nd wird der Faschismus zu Boden gerungen? Die Fragen, die diese Aeußerung des Vorwärts gegen den Mllen und gegen die Absicht der SPD-Führer aufrollt, sind in I der jetzigen Situation von entscheidender Bedeutung, stellt doch die These von der „Verhinderung des Hitlerregime" durch die Stützung der Briiningdiktatur die einzige „Verteidigung" der Politik der SPD-Führer gegenüber der wachsenden Rebellion der sozialdemokratischen Proletarier dar. Mit dem systematischen Geschrei über das Hitler- regime hat man die Brüningbiktatur und in Sachsen die Schieck- berrschaft in den Sattel gehoben »nd gehakten. Auf der anderen Seite versuchen dieselben Führer das Zustande- komm.oy einer k ä in psenden Einheitsfront der Arbeiter gegen den offcnen blutigen Terror des Faschismus z u sabotieren, die proletarische Ab wehr der faschistischen Offensive mit allen Mitteln zu verhindern. Sie lieferten auf der einen Seite dein nationalsozialistischen sslügek des Faschismus billige Argumente zur Benebelung der Klelnbllrgermassen, und fesselten die Kraft der Arbeiterklasse im Kampf gegen die faschistische Diktatur des Großkapitals, indem sie die kampfbereiten Arbeiter mit der Losung: „Staat packzu !" abzulenken versuchen von dem Charakter des kapitalistischen Staates, dem Unterdrückungsinstrument der herr schenden Klasse. Bei der Durchführung dieser erbärmlichen Auf gabe fanden Und finden sich die ehemals „linken" SPD-Führer mit den offensten Vertretern der kapitalistischen Staatserhaltung. Am selben Tage, an dem km Vorwärts das Geständnis der prinzipiellen Uebekeinstimmung zwischen Hitlerprogramm und Brüntngkurs za lesen ist, wagt es Bernhard Dllwell km Sächsischen VolksLkatt die faschistischen Maßnahmen des Klassenstaates der Bourgeoisie als ein Stück „Vorstufe" zur „sozialistischen Umgestaltung" der 7. Jahrgang Dresden, Dienstag den 2Y. Dezember 1Y31 Nummer 216 Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachfen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Bund um den Erdball / proletarische« Feuilleton / Da« Bild brr Woche L neunmal ge palten» Ro»par»lll„«il« «der deren 5,u« »ü Pk - Famlllenan,eigen A) Ps„ sür dl» Reklamezell» «-nlchll.tz.nd an den dreispaltigen Lett einer Textlette) l.dv RM. «nzeigen.Annodm» nur e>°tz«niag, von ll Uhr an in der Expedition Dre,den.A. 1. TüterdahnhoMras,, r L.!>ullpp'*is*- s"i bau, monatlich r.dg RM szahlbar t« voran»!, durch die Post »,S0 RM lohn, Zullellgeblltzr), Di« „PrbeUerftim««'' «Ich,In» tta. llck-. autzer an Sonn, und Feiertag,n. Zn hallen bdherer SewaU besteht kein Anspruch aus Lieserung der ZeUung oder aus Zurilckj-Hluna d«, V«)ng,pr,Il», Verlag: Dre^>n«r V«rlag,gelelllchast mbH, Dre^en-V. Lelchitsiistell, und R« daktion: Eaterdahnhosstr. 1, Fernrus: 17 id». Postscheckkonto: Dreien 1S6SV verantwort»» tit, Likal«: Ott, SLtel. Dreien: für Poltttk «lt tzlu.nahm« der Au,l,ich,seile. Provln», Eewkitlchasl, Spor«, Radio und Arbelterkullur: Gerhard Grad». Dre,d«n: für Auiland: Karl Preißner, Berlin: kür Feuilleton und Reportage: Ott» Wild«, vttltir; kür Inserat«: Fritz Ruscher, Dresden; Mr Druck und Verlag: Drerdner Verlag^vlellschalt «. t. v, Dre,den-A..
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