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Arbeiterstimme : 28.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193112289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19311228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19311228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1931
- Monat1931-12
- Tag1931-12-28
- Monat1931-12
- Jahr1931
- Titel
- Arbeiterstimme : 28.12.1931
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7. Jahrgang Dresden, Montag den 28. Dezember 1Y31 Tageszeitung ber KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarisches Feuilleton / Das Bild der Woche »«»»mal »«ipalKii» R»nP»r,ill»,«tl, »der deren «-um »5 Pf., »r FamM«nanzet«en L0 Pt., für dl. R,kl»me,«il» fnnlchllekend !«u de, drellpaittaen lett einer TeNlelt«) 1.L0 RM. «mrlii-n.Nnn-hm» nur ^r-r>U°«, von 9 Uhr an In der Expedition Drerden-A. l. Ellirrb-hnhoksiratz» r. L^«u!I»pr«iIe: frei Hau, monatlich L.ro RM tz-hlbar im voran,», durch di« Poft r,00 RM lohn« ZuKella«bL-r). DI» ..«rteiterftiinm»- erichein« U». iich. «ufter an Sonn« und geirrt,qen. In Fällen häherer Tewelt desteh» kein Anipruch aus Lieleruna der Zeliuna »der au» Zurllckjahluna de» Bttuz.preli«,. Perl»«: Dreodner LerlaA.aeielllchat« mbH, Dre-den-A. Selchäit.stell« und R«. taktton: Eütrrdahnhosftr. k, Fernruf: 17»-. Posticheckkonto: Dre.den 18 090 V«'antw»r>lIL fii, Lokal»,: Ott, Erbel. Vreden» Mr Politik mit »u„,l,«, ^r Au,l,nd»I«itr. Prooin», Sewerlichast, Sport. Radi, und Lrbelterkullur: Gerhard Grab», Dreoden: für «uiland: Karl Prelhner, Berlin: jllr Feuilleton und Reporl-g«: Ott» wild«, Berlin: für Inserate: Fritz RIticher, Dreoden; für Prack und Beriag: Dreedner verlaü^elelllchalt «. t. H.. Dreeden-«.. Nummer 21S Neue Kriegsprovokation gegen Sowjetunion s Kamenzer Textilkamps abgewürgt i d brand von China auch in die Sowjetunion selbst hineinzutragen. Nun ist dieser Anschlag an der Wachsamkeit der GPU ge scheitert. Er wird nicht der letzt« bleiben. Abermals erfahren die Werktätigen Deutschlands und der ganzen Welt, wie groß und akut die Kriegsgefahren sind, die dem Lande der Arbeiter und Bauern drohen. Ein neuer Beweis ist dafür geliefert, das» di« Imperialisten keinen Augenblick für Intrigen gegen di« Sow jetunion vor übergehen lassen werden. Der Hall Banjep ist der Fall des Wclrimpcrialismus, nur als solcher kann er beurteilt werden. Die Diplomatrn-Berschwörung ermahnt alle Werktätigen, aus d«r Wacht zu sein gegen den Imperialismus, für den der Krieg gegen das erste Land der proletarischen Diktatur nicht nur ein gutes Geschäft, sondern Kamps um die eigene Eristenz ist. selbstkritisch folgende Mängel, die mit zum vorzeitigen Abbruch des Kampfes beitrugen, fest: Die schlechte Verankerung der Partei und NGO in den Betrieben. Die Führung des Streikes wurde in den Händen der Reformisten gelassen Ungenügend» Entlarvung der Rolle der lüewerkschastssührer, die von Anfang an aus den Abbruch des Streikes hinarbeiteten. Keine genügende Festigkeit der Massenstreitpostcn. Ungenügende Mobilisierung und Heranziehung der Erwerbslosen zur Unterstützung der Streiken den. Keine ernsthafte Mobilisierung der übrigen Arbeiter kategorien und der werktätigen Mittelschichten. Diese Fehler und Mangel gilt cs in kürzester Zeit wieder wettzumachcn durch gesteigerte Arbeit in den Betrieben zur Stärkung der Positionen der Partei und REO und damit zur Steigerung unseres Einflusses in den Betrieben. Rücksichtslose Entlarvung der verräterischen Nolle der DTV-Bürokratie (Mißbachs Eingeständ nis!) und gleichzeitiger Verstärkung der Arbeit an der innergewerkschaftlichen Front, besonders für die fetzt bevorstehenden Ortsocrwaltungswahlen für die Ausstellung revolutionärer Kgndidatcn der oppositionellen Ee- werkschastsoppnsition. Schaffung einer breiten Einheitsfront aller Ausgebeuteten gegen die Notnerordnungspolitik der Schleck Brüning, geAen die Dolerierungspolitik der SPD- und ADGÄ-Burokratie. für den Klafsenkampf um Arbeit, Lohn, Brot und Freiheit! FkeleDerelnvarung berDXD-Bttrokraüe hinter dem Rücken ber Streikenden. Antwortet mit Masjenmobitisieruna für RGO und KPD! Der fast drei Wochen durchgesührte heroische Kampf der Kamenzer Textilarbeiter gegen weitere Verschlechterung ihrer «lenden Lebensbedingungen wurde durch den Verrat der DTV- Bürokratie abgebrochen, die hinter dem Rücken der Streikenden folgende freie Vereinbarung getroffen haben: Sofortiger Lohn abbau von t Prozent, ab t. Januar nochmals :i Prozent. Am Montag, dem 21. Dezember, bemühte sich der Bonze Mißbach in einer Streikversammlung, die mit den Unternehmern getroffene Vereinbarung an den Mann zu bringen. Als die Tertiler den Dolchstoß der DTV-Bürokratie anprangerten und (Fortführung des Kampfes in Aussicht stellten, drohte Mißbach mit der Notverordnung über den Weihnachtssrieden und erklärte wörtlich: „Ich bin nur ein Unteroffizier und habe die Befehle des Hauptmanns lDTV-Vorstand!) auszusührcn." Damit gibt die DTV-Bürokratie zu, daß sie sich auch hier wieder bewußt an die Spitze des Streiks gestellt hat, um ihn ab zuwürgen. Während der gesamten Dauer des Streiks haben des halb auch Mitglieder des DTV als Streikbrecher gearbeitet. Am 22. 12. wurde die Arbeit in folgenden Betrieben aus genommen: Riegel. Noske, O. Müller. Lösche, Linke und Herren mühle und heute bei Müller K Arnhold und Minkwitz Wieder ist es den Verräterelen der SPD- und Gewerkschaftsführer ge lungen, die Streikenden in die Betriebe zurückzujagen. Für die Partei und RGO stellen wir in aller Offenheit Berlin, 28. Dez. lEig. Meld.) In Schwand bei Grimmen kam cs während einer Stahk- belmveronstaltung zu Zusammenstößen mit Arbeitern. Dabei wurde von der eingreifenden Polizei ein Arbeiter getötet unv k»n zweiter schwer verletzt. Hamborn, 27. Dez. lEig. Meld.) In Hamborn provozierte irr den frühen Morgenstunden des zweiten Feiertages ein Trupp Hakenkreuzler die proletarische tzenöikerung. Bei den Zusammenstößen wurde ein Nazi schwer «rietst. Berlin, 28. D«z. lEig. Meld.) „Der Tag" meldet, daß es in Breslau zu Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten gekommen ist, wobei ein Nazi schwer und vier weitere Personen leichter ver letzt wurden. Biut-Weihnachten in Damaskus Stambul, 27. Dez. sEig Meld) In Damaskus, Sqrien, eröffneten die sranzösischen Trup pen dos Feuer aus eine vieltausendkopsige Menge. 82 Personen Mutiger Burgfrieden in Deutschland Provokationen der Faschisten führen zu Zusammenstößen. Sin Arbeiter gelötet WU enthüllt Attentatsplan . Tschechisches Botschastsmitglied Banjep organisiert Anschlag ans japanischen Botschafter Moskau, 26. Dezember lEig. Meld.) D»e Verschwörung einer ausländische» diplomatischen Macht in Moskau zum Anschlag auf den japanischen Bot- schastcr, die einen Krieg zwischen der Sowjetunion und Japan provozieren sollte, erregte großes Aufsehen. Bei dem, von den Sowjets sofort ausgewiesenen Diplomaten handelt es sich um den Legationsrat Dr. Banjep von der tjchecho-slowakischcn Vertretung. Vanjep, der leider immun ist, und der von der Sowjetjustiz nicht belangt werden fonn, ist bereits nach dem Auslande abgcreist. Jetzt wo der Name des Täters bekannt ist, ergeben sich eine Heide zwingender Schlüsse. In dem Kontinentalblock Frank- ieid- ipielt die Tschechoslowakei, die ökonomisch, politisch und militärisch auss engste an den französischen Imperiali mus ge kniet ist. eine bedeutende Rolle. Das Individium Banjep hat ans sich lzercuis gehandelt. Er wollte einen Mörder dingen riib isl selbst gedungen. Gedungen von wem? Die Antwort ist n ch: 'chwer. Man braucht nur daran zu denken, daß der größte Hu'tungsbetrieb der Tschechoslowakei, die Skoda-Werke, bei dem zen-rnüchen tlebsrsall auf die Mandschurei ein glänzendes lhe- ichajl machte. Die Skoda-Asierke wieder sind auss engste mit Lchncibcr-Crenzot, dem französischen Krupp verbunden. Frank- rcich» Hand ist wieder im Spiel. Man will dem japanischen ^pcrialismus einen bequemen Vorwand schassen, den Kriegs- Die Aoung'Sllaverei bleibt! Nur revolutionärer Klaffentampf sprengt die Xrlbuifefteln! Die Beratungen des Basler Sonderausschusses, der von den an der Reparationsfrage beteiligten Regierungen zur Prüfung der deutschen Zahlungsfähigkeit eingesetzt war, haben mit einer Niederlage der deutschen Bourgeoisie ge endet. Der weise Schluß dieses Ausschusses, der fast drei Wochen lang tagte, ist der, daß die R e p a r a t i o n s z a h - lungen weiter geleistet werden müssen. Die Ausplünderung der werktätigen Massen Deutschlands für die Prosit- und Tributinteressen einer internationalen Bande non Großkapitalisten, Bankkönigen und Börsenwöl- sen, nimmt also ihren Fortgang. Trotz dieser eindeutigen Feststellung wird von der Reichsregierung und ihrer Presse das Ergebnis der Beratung des Sonderausschusses so dar» gestellt, als wenn der Poungplan sein Ende gesunden hätte. In Wirklichkeit wurde ein Antrag, den Regierungen die Streichung aller Tribute zu empfehlen, abgelehnt und statt dessen den Regierungen anheim gestellt, di« „ Anpas sung aller zwischenstaatlichen Schulden an die gegenwärtige zerrüttete Lage der Welt" ohne Verzug vorzunehmen. Das heißt aus gut deutsch, an den Reparationszahlungen wird nicht gerüttelt, nur über die einzelnen Bedingungen, nach den«m sie geleistet werden müssen, wird man sich wie» der einmal unterhalten. Zu diesem Zweck soll eine neu« Konferenz von Vertretern der beteiligten Negierungen sm Januar staktfinden. Das Ergebnis dieser Konferenz wird aber kein anderes sein, als wie es bereits durch das Gutachten des Sonderaus schusses norgezeichnet ist. Die deutsche Regierung selbst hat ja auch aus der Basler Konferenz durch ihren „Sachver ständigen" ihre Zahlungsbereitschaft dokumentieren lassen. Sie selbst hat die alljährliche Zahlung von 2 Milliarden Mark Zinsen für öffentliche und private Anleihen sowie Rückzahlungen für Auslandsschulden in der Höhe von meh reren hundert Millionen Mark angeboten Diese Zahlung-- bereitschaft der deutschen Bourgeoisie, die oersilzt und ver schwägert ist mit dem internationalen Finanzkapital, da» überall unter den Schlägen der Weltkrise erzittert, wird auch weiterhin der Aufrechterhaltung d:r Reparationszah lungen dienen. ' An der Seite der Bourgeoisie befindet sich auch hier wieder ihre stärkste Stütze, die Sozialdemokratie. Sie deckt und unterstützt die Ausplünderung des deutschen Volkes durch die ausländischen Imperialisten genau so wie die Lohnabbonossensivc der deutschen Unternehmer. Aber auch Herr Hiller, der „Kämpfer für die nationale Befreiung" hat bereits Anfang Dezember in einer Rede vor 41) auslän. diichen Journalisten die Zahlungen der Privatfchulden unb die Tributnerpflichtungen anerkannt. Trotzdem wird non der Regierung, der bürgerlichen Presse und besonders den SPD-Zeitungen erneut »ersuch«, Illusionen in der werktätigen Bevölkcrusig Deutfchlanvs über eine Aenderung der Neparationspoiitik zn erwecken. So wie bei der Einsührung des Dawes-Planes, des Poung- planes und des Hooncr-Moratoriums sollen die Werk tätigen Massen durch einen großzügigen Schwindel der kapi tolinischen Presse über die wirkliche Lage hinweggetäuscht werden. An oll diesen sogenannten Wendepunkten der Re- paralionspolitik änderte sich aber nichts außer dem Nomen unter dein die Ausplünderung der deutschen Arbeiterschaft und der anderen werktätigen Schichten erfolgte. Und wenn heute, besonders ous die Gegensätze zwischen den einzelnen imperialistischen Ländern hingewiesen wird, die einer Acn- derung oder gor Beseitigung der Ntparoiionszahlnngen nutzbar gemocht werden sollen, so ist das ebenfalls ein Trugschluß. So wie die Unternehmer den Forderungen der Arbeiter aus Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebens bedingungen geschlossen gcgenüberstehen, und überall Vc,- schlcchterungcn durchsetzen wo sie nur können, so auch die imperialistische Meute, wenn es darum geht, die Repo» rationszahlungen ausrcchtzuerhalten. Und so wie die Ar beiter nur im einheitlichen und geschlossenen Kampf unter revolutionärer Führung ihre Forderung durchsetzen können, so werden das Proletariat und unter seiner Führung alle übrigen werktätigen Schichten sich nur dann ans de» Poungsklaverei befreien, wenn sie sich sei k st im eigenen Land« sreigemacht haben. Bis jetzt weist die Geschichte nur ein Beispiel auf, wo das werktätige Volk, unter Führung des Proletariats, die soziale und nationale Befreiung wirklich erkämpft ho». Das ist Sowjetrußland. Dem Sturz des Zarismus und der demokratischen Regierung, den Herrschaftssormen der russi schen Bourgeoisie durch die Oktoberrevolution von 1917 folgte nicht nur die Enteignung der kapitalistischen Unter nehmer und der Großgrundbesitze», sondern auch die Annn- ' lierung sämtlicher Schulden Ruhlands an das Ausland,. : Durch dieses große Werk des rüsjischen Proletariats wurde der Weg freigemacht für den Aufstieg des ganzen arberten. wurden getötet und KOO verwundet. Große Unruhen brachen ebenfalls in Beizrut und Alepp ans. Hungermarsch in Paris Paris, 27. Dez. (Eig Meld.) Die Pariser Arbeiterschaft erkcimpste sich am „Heiligen Abend" die Straße sür «inen wuchtigen H » n g e r in a r s ch. Zn Mont-Martrc, Mont Parnasse, Lehamps, Elastes waren di« Stra, ßen schwarz von Arbeitern, die mit dem Rus „Arbeit und Brot", „Nieder mit dem Hung«rsast«n>", dcmonstrstrten. Ein außeror dentliches Polizeiaufgebot versuchte die Straße zu räumen. Die Massen ließen sich jedoch nicht verdrängen, um nach dem Willen der sranzösischen Bourgeoisie ihre Sorgen im stillen Kämmer lein zu verbergen. Es kam vielfach zu Handgemengen und Sstaßenkämpsen, die an manchen Punkten stundenlang dauerten. Drei Polizeibramt» sollen so schwer verletzt worden sein, daß sie in da» Krankenhaus überführt werden mußten, tl) Verhaftungen wurden vorgenom men.
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