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Arbeiterstimme : 02.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193201024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19320102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19320102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- teilweise vorlagebedingter Textverlust am unteren Rand
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-02
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Arbeiterstimme : 02.01.1932
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6.W popz v», b 20 »Sl iSS 2^nrtr.; «W rtMsren ntihali! Koksgas,ei lsii'öMgnr üer Not um! VeiMelllung 5ÜH8V SeUMe illl Me 18ZS IM doppelt sovlel Ehescheidungen als 1913 — Wieviel Selbstmorde. Verbrechen und Ehescheidungen aber erst im Zahre 1932? Mtt Kirchenglockengeläute und Böllerschüssen, mit Fabrik» und Schlfföfirenengeheul, mlt Trom» -et^ngeschmetter, Katzenmusik und Feuerwerksgeknatter, ist, wie in jeder Silvesternacht, so auch dies» mal wieder daS neue Jahr überall in der Welt lärmvoll begrüßt worden. „Prosit Neujahr", schallte eS in den vornehmen Nachtcafss, Dielen, Hotels und Ballhausern der Bourgeoisie. „Prosit Neujahr" i« den Riesensalen der Vorstädte. „Prosit Neujahr" in den verräucherten Kneipen der Städte und Dörfer, und „Prosit Neujahr" schallte eS allüberall auf den nächtlichen Straßen. Dio entsetzliche Not, daS grauenvolle Elend und der grimmige Hunger des ZahreS 1931 schien in der allgemeinen Be- grüsrnngsraserei für immer erledigt und vergeßen zu sein. Erledigt und vergeßen: Prosit Neujahr! kahensammer am Veujahrslage Inzwischen ist der Silvesterspuk längst wieder verslogcn. Ver dunstet wie die heuchlerischen Versprechungen sozialdemo kratischer Führer. Was bleibt, ist der Katzenjammer und di« Gewißheit, daß das Jahr >932 noch entsetzlichere Not. noch grauenvolleres Elend und noch grimmigeren Hunger bringen wird! Wenn — ja wenn es der Arbeiterschaft nicht gelingt, die kapitalistische Ursache der Not, des Elends und des Hungers zu beseitigen . . . Eine Slallstlk des Grauens Land im täglichen und stündlichen Ringen auszuklarcn, dost die Ursache aller Selbstmorde, aller Verbrechen und aller Verzweiflung letzten Endes tn der planlosen Anarchie de» kapitalistischen Systems begründet ist, tn der der Kamps aller gegen alle immer scheußlicher, brutaler und blutiger wütet, wenn es der Welt- arbeiterschait nicht gelingt, diesem Barbarismus einen organi sierten Einhalt zu gebieten. „MWeulmk Mimus" Fischzug in nationalen Kreisen Mecklenburgs No st Ulk. 1. Januar 1932. Wegen umfangreicher Schwindeleien hatte sich vor dem Nostorker Schöffengericht der „nationale" Arbeiter Johann W. aus Nostock zu verantworten. Die gegen ihn erhobene Anklage lautete auf Betrug, Untreue und schtvere Urkundenfälschung Ter Angeklagte war seinerzeit Mitbegründer der No- stacker Ortsgruppe des Bundes der Baltlkumknmpfcr, die später dem Landesverband Mecklenburg-kchwerin «,„< geschlossen wurde. Als Vorstandsmitglied der Ortsgruppe kaufte er bei verschiedenen Geschäftsleuten zahlreiche Gcbrauchsgegenstände wi? Drucksachen. Stempel und anderes mehr und nutzte den Kredit der neugegründeten Ortsgruppe sllr seine eigene Tasche aus. Zur Fahnenweihe des Baltikumverbandes mietete er sich für 100 Mark ein Auto, dessen Chausscur er gleichsalls um das Fahrgeld prellte. Als Vertrauensmann des Verbandes gab er sich ferner bei mehreren mecklenburgischen Gutsbesitzern al-.- „We r b e o s s i z i e r" aus und sammelte unter dem Titel eine „W e r b e I e u tn a n t s Lehmann" Gelder für den Verband Hierbei vcrschafste er sich >5,00 Mark Barmittel. Das Rostocker Schöffengericht verurteilte ihn zu ein Jahr zwei Monaten Gefängnis. Im ganzen wurden ihm zehn Bctrugssälle tn Tateinheit mit schwerer llrkundensälschung und Unterschlagung nachgewiesen. Wie es heißt, haben ihm die mecklenburgischen Gutsbesitzer da» Schwindeln nicht allzujchwer gemacht. kstsr ropken unü Verdrecken 6er Isdrer 1931 kepsrstui iix« ?relu ckingunzeo ^„schönsten aller Welten lasten werden. Sich erhängen, erschießen, ertränken, neigasen, sich die Pulsadern öffnen, sich von Züge lgssrn oder sich sonstwie gleich verwundeten Tieren finsteren Ecke zum Sterben verkriechen . . . p«w- u. rnspp Xr»»«« l,i« l A un>l irr« Ern paar Zahlen zum Nachdenken im neuen Fahr. Da hat da« Völkerbundssekretartat, das sich sonst mehr mit d«m Wohlergehen der Grönlandwale besaßt, aurgerechnet, daß di« Zahl derSelbstmordeimkapitalistischenEuropa im Jahre 1930 rund 30 000 beträgt Der Prozentsatz dieser Zahl de» Grauens, der aus Deutschland entfällt, übersteigt den euro päischen Durchschnitt um das Dretsache! Bei ruud 60 Millionen Einwohnern verübten in der Deutschen Republik im Jahre 1930 17 000 Verzweifelte Selbst, mord. Bon der übrigen Bevölkerung des kapitalistischen Europas, also von insgesamt -120 Millionen, starben rund 32 000 „frei willig". Das war im Jahre des Heils 1930! Also tn einem Jahr, in der die Weltkrise noch längst nicht so wütete wie im Jahre 1931. Legt man nun diese Zahlen der Berechnung zugrunde, wieviel vom Kapitalismus zur Verzweiflung getriebene Menschen im Jahre 1932 Selbstmord verüben werden, so kann man heute schon errechnen, daß allein In Deutschland weit über 20000 dieser i" „aus eigenem schweren Entschluß" ver- vergiften,! zerrädern in einer nck mocbil M »«»««voll itrer Ltrep SN.NOsll lklscß rsßti snfolgloson 8ucdo johl vei-jisftot Um ein Vserd zum Mörder geworden legeld«bneo ^t-suvngefängnls vvk-süiwinäol L»!t Zlscii- Vcraniworilich: Altred gendrxv. Bettln. 3NN Darüber sei sie in große Erregung geraten und habe mit einem Küchenmester aus ihren Mann eingestochen. M«! e rr ri eielon SuM te unck ««oiorse«« lungr bsUrt'LÜebv rer Ltraüeck ir«f8lraöe« ,lner Zir. ltd ückevriir r l^lvckzlr.t» tat (rechts oben) von dem weißgardlstischcn Arbeitermörder Ma- tuska verübt wurde. (Mitte oder) Bild van der Ueberschwem- mung in China, wobei Hunderttausende umkamen. (Mitte unters die Ruinen des Münchener G l a s p a l a st e », der mit vielen Äunstschätzen abbrannte. (Rechts unten) Einfall der japanischen Imperialisten in der Mandschurei. Japanische Truppen besetzen die Nonni > Brücke. Silvsstsp Im „Ivockensn" z^monlka Die Neuqorker P r o h i b i t i o n s p o l i z e i hat schon wieder Weine und Spirituosen im Werte von einer Viertelmillion Dollar beschlagnahmt und zwanzig Personen, die mit dem Ausladen der Maren beschäftigt waren, verhaftet. Trotzdem haben die Alkoholschmuggler so gut vor gesorgt, daß die Zahlungskräftigen Neuyorks ein feuchtfröhliches Silvester feiern können. zwischen dem Landwirt Leonhardt aus Bruch Hausen, der in Begleitung seines Sohnes Heinz war, und Wiegand, der beschuldigt wurde, sich allzu nahe bei den fremden Pferden herumzutrciben und einen Diebstahl zu planen. Der Zigeuner geriet Uber diese Beschuldigung in sinnlose Wut, es kam zu einem heiligen Wortwechsel und schließlich auch zu einer Schlägerei. Wiegand zog einen Revolver und tötete den Sohn Heinz Lefnhardt mit zwei Schüssen. Der Vater wurde durch einen Schlag mit einer Harke so schwer am Kopf verletzt, daß er eine dauernde Geistesgestörtheit davon trug und seitdem tn einer Anstalt untergebrachl ist. Eine Zhsammenstellung der großen Katastrophen und Ver brechen, die im Jahre l931 von sich reden ließen: (links oben). Der französische Dampfer „St. Philibert", der in der Loire- Mündung mit fast 500 Ausslüglern sank. Den Verantwortlichen. Vie aus Prositgier den Dampfer überlasteten, ist nicht» geschehen. (Links unten) Schauplatz de» fürchterlichen Eissnbahnattentat» bei Biatorbagy, das ebenso wie das Jüterboger Atten- »PSk Wllm Wslreik m MM Ihren Mann mit dem Kllchenmeßer erstochen Hamburg, 31.Dezember. Donnerstag früh stellt« sich di« Ehe srau Garber der Polizei und erklärte, sie habe ihrem Mann etwa» getan. Als Polizeibramte daraushin in die Wohnung der Ehe leute rindrangen, fanden sie den Mann auf dem Bett tot auf. Di« Leiche zeigte schwere Schnittwunden am Halse. Die Eheleute waren feit 1925 verheiratet Die Frau will die Tat aus Eifersucht begangen haben, da ihr Mann mit „anderen Frauen verkehrt". Am frühen Morgen halte sie mit ihrem Mann Streit gehabt. Dabei habe er ihr gesagt, er wolle den Silvesterabend nicht mlt ihr zusammen verleben. rudek »ck«n. unck «r«n ° 1'04 ,u>i« «e 5" ... endlich es vollkommen veraliet unck unkvirienlscii tt vorcken ist. Unsere Aufnahme gibt einen klick m cken schauer lichen lnnenboi der OekSngnIsses. m der dar ..kultivierte" sirank- rdick noch dir vor kurrem sirauen verkommen stell, die sich re^en die „Ordnung" der herrschenden ldarre vergangen batten. ist kV« Leu 5ohn gelölel — Valer zeitlebens zum Krüppel geWogen Köln. 81. Dezember 1931. Durch Zufall gelang eS! erregt. Auf einer Pserdeweide, dicht bei einem Zigeuner- fetz« der Kölner Kriminalpolizei, den Zigeuner Ernst lagerplatz, kam es zu einer erregten Auseinandersetzung Wiegand scstzunehmev., der bereits seit zehn Jahren vc»! »,»«, o-nnv»,».» r - „ geblich wegen Mordes gesucht wurde. Die Mordkommission hatte schon vor geraumer Zeit erfahren, voß sich der Gesuchte unter s a l s ch e m N a m e n tn der Umgebung der Stadt hcrumtreibe. Sie verhafteten daraufhin einen Monn, der einen Paß aus den Namen Christian Georg sührte. Dieser Georg leugnete zunächst, mit Wiegand identisch zu sein, hat aber nach vielen Vernehmungen ein Eeständnts abgelegt. Lediglich Uder dta Herkunft des falschen Passes bewahrt er noch Schweigen. Die Tat Wiegands hatte im Jahre 1921 große» Aussehen Die Ehe in der Weltkrise Luch Las Statistische Reichsamt hat eine Jahres bilanz von 1930 ausgestellt, aus der manches zu ersehen ist. Da erfahren wir in den „Erhebungen betreffs der Ehelcheidungen im Jahre 1930", daß die Gesamtzahl der Scheidungen über 40000 beträgt und damit doppelt so hoch ist als im Jahre 1913. vls Scheidungsgrund haben die Statistiker, „nüchtern" und „phaniasielos" wie sie sind, in 15 Prozent der Fälle „Ehe bruch" verzeichnet, oder „Verletzung ehelicher Pflichten", oder auch kurz „ehewidriges Verhalten" angegeben. Daß in Wirklichkeit die katastrophale Verschlechte- ruvg der Wirtschaftslage, die Mastenerwerdslosigkeit, Wohnungselend usw. der arbeitenden Bevölkerung, den „Stand der heiligen Ehe" immer mehrzerrüttct.hat sich Im Stastitischen Reichsamt noch nicht herumgesprochen. Um so mehr haben wir Kommunisten auch im kommenden Jahr,' die verdammte Pflicht, die Kiastengenosten in Stadt und M P.1I-ISVI- Vs-- f'rguensesSngnIs 8t. Parsec In Puris vird nun vlederrcrissen. veil ' . ' . SlkSll
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