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Arbeiterstimme : 04.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193206043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19320604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19320604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-04
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Arbeiterstimme : 04.06.1932
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WMk M - VMWe Wegs- MbeleikWen in IMeiG lag zu Tag steigert stch die hetz« gegen die Sowjet- > mit die Intceventions- und Kriegsgefahr. Tagtäglich „ „„ »il Kne^svorberettungen der kap talistischen Machte ri, Howieninion zu. Und an ver Spitze dieler Machte, an X: Sp Zt vei Heyer steht Frankreich. -<d.-n!c>'. fahren bereitet gerade Frankreich mit besonderem '?en Krieg gegen die Sowietunton vor. Durch Mtiiarden- - - v in die an die Sowjetunion grenzenden Laibe:, an - die lichechojtowakci, an Rumänien hat Frankreich sich : nkie geichasjen, von denen aus es zum direkten Anguss --.-hen kann. >e. !e oder da! Frankicich seine Hetze gegen die Sowjetunion !Iu--aiotz gesteigert, datz es alles bisherige übertrüft sc-i - a r «ar an die Erklärung des Kabinetts Tardicu, das; ^.-»rarvijtijche Präsid«ntrnmöN>er Gorgulow ein Kommunist 7^ 'eil wir nur an die Unterstützungen, die der japanische .us durch Frankreich ersährt, das nicht nur die essenen -a>t>ka:! nen Japans gegen die Sowjetunion deckt, sondern tL dem lapanijchen Imperialismus die Mittel in die Hande diest Provokationen fortzusctzen. Die französische Kriegs. 'u'Nit arbeitet mit Hochdruck nicht nn: zur weiteren Ausrüstung u 'ran,ösilchcn Armee, nicht nur zur weiteren Ausrüstung der -meea der französischen Vasallenstaaten, sondern auch zur Aus. - -4. der lapanilchen Armee. Unb doch — und gerade das macht dem französischen kapsta- .» einen Krieg gegen die Sowjetunion immer willkommener breitet dir Wirtschaftskrise in Frankreich in einem Tempo fort, „ deerit» Vao der englische» Krise überholt hat. -s ist !eure die Produktion in Frankreich leit Mitte 1930 .'er x> unken als die Produktion Englands seit 1929. In einem g-.d c, in Frankreich eine stärkere Produktionsschrumpfung » in ?wei Jahren in England. Gegenüber dem Mai >9!ll ist i.-- Produktion um mehr als ein Viertel geschrumpft I" - xa'ern Jahr, von Januar bis April, ist sie um mehr als . i.-nr pciunken. hi« 7 e r r r l p r o d u k t i o n ist gerade noch halb so hoch wie - >m Au'-druch der Krise, die Roheisenproduktion ist - 7 b .lbicrt und bei weitem von der Sowjetunion überholt, < Stahlproduktion ist halbiert und bedeutend niedriger .. dir der Sowjetunion. 7>e gesamte Industrieproduktion wird von Woche zu Woche ind der Abstand zwischen der Industrieproduktion Frank- - :. id der Sowjetunion wird immer grotzer, die erstere .. .. . hje letztere wird gewaltig ausgebaut. - ^rrüilktrr als die Produktion ist das Finanzwesen ' - u-Pimsicr Auspressung der werktätigen Mallen durch Zolle -'-"steuern decken die Staatseinnahmen bei weitem nicht ' - ' -i iu-gaden, die infolge der Kricgsausgaben und der An- ! an die Vasallenstaaten immer gewaltiger steigen. Im! : l 2 erwarten selbst die grötzten kapitalistischen Optimisten Sraatsdesizit von 3,5 Milliarden Franken/ gleichzeitig 11 Milliarden Franken neue Schulden durch geplant sind. Die Staatsjinanzen des kapitalistischen der beute noch die gröberen Anleihen geben kann, sind . i '.erlöstet. - kommt die schwere Erschütterung der Danken Eine der .... D-auken Frankreichs, die llnion^ Parisienne mutzte mit 7. Milliarden Subvention gestutzt werden,, viele andere '-nd bereits zusammengedrochen, und wöchentlich er- :. 7 ne inkzusamnienbruche. knc Zahl der 4«ankrottc überstieg im April 1209, das sind -7 ppe!: 's viel wie vor Ausbruch der knie. ?s wahrend die kapitalistische Wirtschaft durch die Ver- e i der knie immer mehr erschüttert wird, wacht das r werktätigen Masien ins Ric'enhasie. Die Anzahl : amtlich gezahlten Arbeitslosen ist heute ,---4l so groh wie vor einem Jahr. Die Lahne - 7 . mer starker gesenkt. Und gleichzeitig steigen die Ledens- r : .losten. nach der amtlichen Statistik sind die Lebenshaltung',- ,7 b :c beträchtlich höher als vor einem Jahre. Uns der - steiaendk tOeldumlaus, der im April vorigen Iakr.'S 5 :sen Francs betrug, im April 19.92 jedoch fast ^3 Mil- ::>a erreichte, führt zu immer neuen Preissteigerungen. S.naende Arbeitslosigkeit- bet sinkenden Löhnen und j VellWöelsklieg MM MWM Segenangrisse Hollands und Zlallevs bringen neue Arbellslosigkelt, weilere krisenverschärfung Nur die bowjeluniou kann Auslräge geben — aber Deutschland orlenlierl sich nach Zrankrelch Ein Welthaadelskeieg gröszten Au»matze« tobt durch bi« kapi. talistischrn Länder. Infolgr der Weltwirtschaftskrise verlprrre» sich di« einzelnen kapitaliftifchea Länder grgrn jrdr Einfuhr, um be« eigenen Industrie „den Binnenmarkt zu sichern" und Devisen zu sparrn. Allein im letzten Vierteljahr ist daher der Welthandel um rund «in Viertel geschrumpft. Im Augenblick steht Deutschland im Mittelpunkt diese« Kampscs. Di« drulfchr Ausfuhr hat sich im letzten Halbjahr halbiert. Und jetzt unternehmen Holland und Italien neue Angriss« gegen Deutschland, di« de» Haad«l»krieg ungeheuer ver« schärfen. Der holla irdische Aiitzrnhrudel ist durch die deutschen Zölle aus Butter, Kale uns «Ocinuie schwer getroffen, unb die deutschen Werktätigen müssen jetzt weil höherePrr > je dafür zahlen als vor der Zolleinsuhr, wahrend die i'-rotzagrarier Rieien- prosite cmslccken. Holland plant als Gegrnmatznahme gegen die deutschen Zolle eine starke Beschränkung der Einfuhr au, Teui-ch- land, indem den Händlern nur ganz wenige Markdeviscn zur Per- sugung gestellt werden. Da Holland aber eines der wichtigsten Ausfuhrländer für Deutschland ist. so werden die boürndnchen Matznabmcn eine weitere starke Schrumpfung der deutschen Aus fuhr bedeuten. Zehntausend«: von Arbeitern, die bisher in der Produktion von Waren sur den Erport nach Holland beschäftigt waren, werden Arbeit und Brot verlieren. Zugleich wird sch der Produktionsrückgang verschärfend aus die Krise t,s deutschen Kapitalismus auswirken. Ganz ähnlich siebt es mit den Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Italien. Auch hier Haden die tz agrarier hohe Zolle auj Gemüse und vor allem auch aus Sud- I fruchte durchgeletzt, die die Lebenshaltung der Werktätigen in ! Deutschland iebr verteuern lind auch hier werden Gegenmatz. ! nahmen gegen die deutschen Einsuhrbeschränkungen geplant Da ^Deutschland aus der anderen Seite für Hunderte von Millionen Mark Malchiuen, Metallwarcn, Lcderwaren ujw. nach Italien auvfuhrt, so werden die neuen Gegenmatz,lahmen Italien» die deut'ch« Ausfuhr stark vcrriizgern Auch hier werden Zehnlaulende von Arbeitern getroffen Auch hier wird eine starke weitere Pro- duktionsschrumplung in Deutschland die Folge sein. Pom Morden und vom Süden erfolgen die schwersten Angriffe gegen den deuischen Autzcnhandcl, nachdem der deutsche Kapitaüs- s mus diese Angriffe durch eine die Lebenshaltung der Mailen brutal verteuernde und den Grotzagrariern Rieienprosite ein bringende Zollpolitik herausgesorderr batte Rach dem Westen hin ist die deut'chc Au.luhr durch Einfuhrbeschränkungen Fr.ink- ! reich», in dem sich die Wirtschaftskrise ebenfalls unaufhaltsam ver schärft, stark verkleinert Rur ein Weg noch siebt der deal'sien Ausfuhr osjen: noch Osten. Die Sowietunion. deren 'Wirtschaft, wahrend die Kiste durch die kapitalistische 'Welt tobt, sich srurmstch vorwärts ent wickelt, hat bereits Milliardenauiträgc an die deutsche Industrie gegeben und dadurch zehntausend,: deutschen Arbeitern Arbeit und j Brot gegeben. Die neue deut «sie Rea erunr vermurst die grössten Sowjet feinde. Man kann heute schon agrn. datz sie nicht den 'Weg der i Orientierung aus die Sowjetunion verfolgen wirb, sondern sie schickt die Anhänger eines französisch deulick.n Industrie« und , Militärbündnisses gegen Sie Sowieluuion nach Lausanne. MMWeil'WMIlllW SM MeitervemMlillMil gelmngk Prag, 3, Juni An den von der Militärorganisation der r.stistchen Weitzgardisten. in Prag veranstalteten Abend russischer Lieser, der unter dem Protektorat des Innenministers 2 1 awik siattfand, kam cs zu Demonstrationen gegen die Weitz gardisten. Vor dem Gebäude, wo die Veranstaltung-siauiand. demonstrierten Arbeiter mit den Rufen: „Hinaus mit den 'Weitz gardisten, es lebe die Sawietunion". Ein herbeigerusencs Uebcr- fallkommando der Polizei hieb die Demonstranten auseinander Aber auch im Sanl kam es zu Kundgebungen, kaum hatte der Innei'.ininiiler Slawik die Veranstaltung erofinet, wurden Ausruie im Saale laut und an mehreren Stellen des Saales explodierten Knallfrösche. Vier Jungarbeiter wurden verhajtet. Pari«, 3 Juni. Äste Havas au» Buengs Aires berichtet, nimistr der Streik de» Persona!» der Telr,"honge>elstch ist be unruhigenden Charakter an. Die Gefekstchajr har um Einsatz staatlicher Gewaltmittel ersucht. wachsender Teuerung bedeuten täglich wachsende Verelendung Ser werktätigen Mas,en. In dieser Krise sehen die sranzolstchen Kapitalisten nur einen ..Ausweg": den Krieg gegen die Sowjetunion Und je mrbr sich siele Krise ver'chärsr, desto starker drangen die sranzosstchen Kapitalisten aus den Krieg. Krieg gegen die Sowjetunion als „Rettung des kapitalistischen System-,". Genau kann man verfolgen wie jedes neue Stadium der Krisenverschärfung rin neues Stadium der Kriegshetze und der krikflsvordercitungen gegen die Sowjetunion bringt. Gegen diese sich immer mehr uberstrigerndc Kriegshetze, gegen diele immer mehr zunehmenden kricgsvorbereituwgen mutz sich das Weltprvl.etariat zusammen'chlictzen in einer Eiaheits jroni unter der Losung: Schutz der' Sowjetunion vor den kapi ralisrijchen Räubern. Meilel-MMeke voMei Riga, 3. Juni. In der Sitzung des Sejms wurde die Aus lieferung des Abgeordneten ter Arbeiter- und Vaueristrakuon, Iankus und des Abgeordneten Mestbul derselben Fraktion, be handelt. Der Vorsitzende der Arbiter- und Vouernirakrion. Susman, protestierte a--en Vie Au lieierung Iankos, der vom Lansesgericht ; i 1 Iabren GPangnis verurteilt wo.rden ist wa» einen Akt politischer Rache siuens der Vourgco sie nn ihrem klalscngegner dar relle. Iankus wurde u. a wegen seines Auf tretens gegen die krieg vorlercirangen iu 'llerdindung mit den Ercignisien im Fernen iüsten zu dir er Strafe verurtrilt. Bei der Abstimmung wurde mit 16 gegen 30 Stimmen die Aushebung der Immunität des Abgeordneten Iankus bc'chlvüen. Genosse Jerochow erinnerte in einem weikdren Protest daran, datz d,rc d o l > H c w > sN s ch e .o^L^ion 'V i c r t c n S1 a a't sd u m a "im IalFc -istl t. z.BVeginn d?sstmperiafMfpsi-n Kriege» gleichfalls verhaftet und nach Sibirrev verbannt wurde. Dort wurde sie aber bnrch den siegre den Ausstand der Aibeiter und Bauern im Jahre 1917 befreit. Aehnlich werde es auch mit der Arbeiter- und Bauernsraklion des lettischen Scjms sein, deren Vertreter jetzt von der Bourgeoisie verhaftet und crn- gckerkcrt werden. SAere ZusliWeisslötze bei Graz W't», 3 Juni. Eine Vcrsrmmlung der Rationalloz '.listen in Eggcnberg bei Graz war durch -pan- che Reiter und zwei von der Gendarmerie vor dem Loka! ausgestellte Maschinengewehre geschützt. Als die Rationillozialisten unter dem Schutz der Polizei provozierten, kam es zu schweren Znlammenstotzen. Die Ardener i erwehrten sich der Polizei und der Razis mit einem S:c nhagel. l>0 Verletzte wurden wegtrattsporticrt. In der Rächt nahm die l Polizei Verhaftungen vor. FortsctzNUg r»r»7rt«d< d» .Not» g»Lo»". v^rUll. tro Po« lo tzinners.E rief ei« alter graubärtiger Soldat, ,nun > r pa.k! curr sieben Sachen und haut inn Sack, jetzt wolln val cgen. wie » in Deutschland aussirht, wa» Muttern macht diui ra ditzchen mithelsen bet der Revolution." »- S>c kl pstcn dem Alten auf di« Schulter und schrien: Kan»! Bravo!" „Gut r-i kam der Major in de« Hof. Irgend jemand, ein Dienst- lchrie: „Achtung — Ilxr di« Truppen standen nicht mehr stramm und niemand >«« ric Hände an die Hosennaht. Möior mochte ein ernste« Gesicht. „Soldaten," sagte er, > hab: schon gehört, datz der Kaiser dem Thron entsagt hat. !<.- vor angrsichl» der Situation notwendig. Da» Heer und die »,« Repicrung, wir alle wollen den Frieden. Wir haben i-'Ltdar« Irhre hinter uns und besonders Vie Armee hat sich! p»lchlag«n. Nun ab«r wollen wir wieder di« am Boden »«««< Astrtschast unsere, Lande» aujbaurn, unsere Lcbensoer- »ür,!ll« Snexr« nnd bessern." — Kt« Soldaten, die anfänglich nur mit halbem Ohr hingehört r*e e» Mchr für «otwendig gehalten hatten, sich nach dem Major «»Ok-kderi wurden aufmerksam. Donnerwetter, da» war eine !«» Sr»-:ch< Die meisten kannten den Major nicht. Sie waren »sr tveiugen Tagen hier eing,troffen. Wa« sagt« «r da? k« ch»»r. wir Haden un, glänzend geschlagens Wir haben alle n» alle« Dreck, alle Gemeinheiten, die e« gibt, erlebt und ttn »ar ergrhen lassen. Wir haben täglich dem Tod in, Auge a. vir haben un» glänzend geschlagen. Run wollen wir r «er rach Haiti«. Nun wollen wir wieder «in menschliche» Leben anfangen, bel unseren Frauen und Kindern. Der Major juhr fort: „Um aber unsere Volkswirtschaft wit^cr anstubiucn und dir LcdensocibäUnisst zu brsicrn, ist nolwcns g kotz wir immer, was auch kommen mag. Disziplin, Ruhe und SrSnung wahren' — Ietzl, wo wir einen Volksstaat habcn wci.'cn, ta mutz die oisent. liche Sicherheit durch das Volk, also durch cuck, geschaffen und garantiert werten!" Die Soldaten schwiegen. Glaubten sic tcn Wortcn des Majors? Aiürdcn sic jetzt, wo ihnen sie ,'-:eihnt verkündet war, blind scin und die Phrasen eine» M'a:srs als barc Münze nehmen? Würken sic an den Volksslaat tie piscnrliche Sicher heit, Disziplin, Ruhe und Ordnung des Mazsrs glauben? Lui'e zitterte. Sie stürzte vom Fenster weg. r .'intc durch kic Stube, den Hausflur, auf den Hof hinaus. Der Major redete noch Sie hörte nicht hin. St« jprang aus einen Lciierwagen und rics: „Soldaten, Kameraden, hört mir einmal zu!" - Alles drehte dir köpfe nach idr hin. Was war das? Was wollt« da» Matchen von ihnen? Sie sahen sich einander an und kamen näher. Einige blieben um den Major herum sichen. „Kommt her." ricf Luise bcrübcr. „Habt ihr nicht gehört, datz in Deutschland Revolution ist? Wie lange wollt ibr noch aut die Lisizier« hören? Di« gehören nickt zu ruck Gerade von dem da," schrie sie und dabei zeigte sie aus den Major, „will ich euch etwas crzäblcn." Jetzt kamcn sie alle ickncll heran. „Habt ihr nickt verstanden, wa» ter wollte, al» er von Wickcraujdaucn der Volkswirtschaft, tcm Volksstaat. der öffent lichen Sicherheit redet« und Nutz«, Ordnung und Disziplin ver- lansllc?" fragte sie. Niemand antwortet«. „Habt ihr da» nicht verstanden?" ries sie nochmal. „Da» war schon ganz richtig." rief jemand „Seid ihr auch der Meinung?" fragte sie, die andern ansehenb. „Ich sage euch, mit diesen Wortcn versuchen die Offiziere, die Neoolution im Keim« zu ersticken! Sie wollen euch in der Hard behalten. Sie wersen euch «inen Köder hin. .Volksstaat' und ihr sollt ihn schlucken vnd daran ersticken." Einige nickten. - ..Ich bad« vor einigen Tagen ein Gespräch diese» Herrn Major» mit einem andern Lfjizier belauscht'. Da hat er gesagt: Hür un». und damit meinte er sick und seine klasie. gibt es keinen andern Ausweg, al» mit dem Mittel der Demokratie weiter »u kommen und oben zu bleiben. Jetzt mutzen wir auch mal die Volksvertreter mirrcdcn lassen. Wc-n sie in ter Regierung sitzen, dann werden sie leichter zu zahmen jein, und die Matzen wcrdrn glauben, sie batten e» geickaiit!' — Wir mu stn wich.am sein, wenn der Volksstaat, der jetzt kommen soll, nickt nur zum SchNn Volksstaat genannt, und wenn die Revolution, die wir machen, nicht nur eine halbe Revolution sein soll!" -- . „Stimmt' Sehr richtig'" riestn viele. Aber auch ander« Meinungen traten aus. — „Das ist dock kompletter Unsinn, was tu tr redest" riei jemand. „BI<r bist tu überhaupt'? Wie kommst du da<u. hier lvlcke Töne zu 'ckwii gen " „Wer ich bin," nahm Lui'e den Zwi ckenrus aus. . Auf irden Fall kein Major uns kein Leutnant, sondern eine Arbeiterin, die >n der Heimat Granaten gedreht und Kokldamps geschoben hat. Eine Aus. gebeutete bin ick. wie eure Frauen, die ihr daheim gelassen habt. Biisgrdeutet wie ihr' Gc^chunvrn und entrechtet»-Lohnltlaoc in der Fabrik, Kanonenfutter im Kriege. Und ich nehme mir das Neckt, hier zu sprechen und euch aufmerksam zu macken, aus das, was nörgelst. Jetzt müssen wir die Herren ad'ch.itteln. Aber auch dir saüchrn Führer, die Kompronsthlrr, die mit den andern „verbandeln" gehen und dabei unsere Interessen verschachern!" Die Soldaten waren begeistert. Sie steckten die Köpfe zu- sanken und tusckellesi „Die wt'tz, was sie will! Recht hat sie, wir müssen aukpalsen'" Dir Stimme von vorhin aher opponierte erneut — lauernd: „Wen meinst tu mit den Führern'*' Lui!» sagte: „Die SPD - und Gewerfschastsbonzen, die 191« anstatt >>as internationale Proletariat gegen den Krieg zu mobili sieren, jät nationale Verteidigung waren, die die Kriegskredit« bewilligten unb während des Krieges nickt» ankere» al» .Durch halten' im Interelle de» vaterlandr» predigten, dir mein« ich! Vor denen gilt r» auck jetzt auj ter Hut zu fein." „Ä'.'o eive Spartakist!" bist du", rirk der Betreffend« »feder, den Lu.s« nick» sehen konnte, da der Hos sich immer mehr und mehr met Soldaten gefüllt halte. Die Soldaten, die ganz vorn« vor LiWe standen, drehten sich um, ballten die Fauste un» 'chrien- „Recht hat sie, du brst wohl och so een Durckhalrer! Ha.r blotz dein« dreckig« Schnauze!" tForrsetzung folgt.)
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