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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.07.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160720010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916072001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916072001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-20
- Monat1916-07
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Morgen »Ausgabe «»L—tm »» «*k»n» »»«>—l «agbch ««disch, »»—NI» M. IM. otsrlsgadrllch «. 4«: f«r Addel« «»»atll» «. llü: »,rch ,«t»r» ««»«rN«»» Fwel«» Ms tzex ««brach» «»»aMch M. »tarlal. Ittzrttch W. »,rch dl, V»ft lmerdald V«,I!chla»d4 «»»-«- »» «. »I«rl«lI»dkU» «. SM ta°«I»U,ßttch SchrlM«"»»« m» S«lchSsl1peI«r 2»da»»U,«I« «»> Nr. 3K4 Hmrdels-FeUrurg /UnLsblE des Rates und des poUzetarnLes -er Stadt Leipzig »K 1'^ »' ----- - , — » -- Donnerstag, den 2V. 3uli 110. Jahrgang NMLOtMEMMee1«'k>' Dr-^»>»ri« » Um««», u. «t»k»«lr. » Vt. ».»—».» Vf4 » «ehmm» M »»«. r«a »I« V«»u,«a« m Vt. » «, »1» Vt4 Uev- A»«,»««« du VE»«a« M Vt^ ch,fchsf»«aa,^„» «I» Vlatz—tchrlft«« t» Vr«N» «rhödt. A«N«g,n! Vaj«»t«»sl«t, M. 1<- b«, Loa!,ad » »licht. V^I«U«hr. a>nz«I»»»»,r ll VI» — Sona- »»» g<ft«a,« >S Vs» g««t»r»ch^»Ichl»r «r.l««SL ><»» „» »««4 191« Der österr.»ung. Heeresbericht, Wien, IS. Juli. Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz Keine Aenderung. Südwestlich von Moldawa wurden wieder einige rus sische Vorstöße abgeschlagen. Im Berg- und Waldgebiet von Iablonlea und Zabie löste sich der Kampf in zahlreiche Einzelgefechte auf. Südwestlich von DeIatyn trieben unsere Truppen russische Abteilungen, die auf das westliche Ufer des Pruth vorge drungen waren, über den Fluß zurück, wobei 3SS Gefangene gemacht und zwei Maschinengewehre erbeutet wurden. Weiter nördlich nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz Nach neuerlicher kräftiger Artillerievorbereitung griffen die Italiener unsere Stellungen südöstlich des Borcola- Paffes dreimal mit starken Kräften an. Diese Angriffe wurden mit Handgranaten, Maschlnengewehrfeuer und Steinlawinen blutig abgewlesen. An der Kärntner Front hält das lebhafte Gefchühfeuer im Fella- und Ralbler-Abschnitt an. Ein Nachtangriff von Alpiniabteilungen im Gebiet des Mittagkofel scheiterte nach hartnäckigem Kampf an der Zähigkeit der Verteidiger, die ein feindliches Maschinengewehr in Händen behielten. Tarvis stand abends unter Geschütz feuer. An der Isonzo-Front wirkte die italienisch« Artillerie vornehmlich gegen dir Hochfläche von Do der do. Südöstlicher Kriegsschauplatz Unverändert. Russischer Generalstabsbericht vdd Petersburg, 18. Juli. (Drahtbericht.) Amtlicher Nachmiltagsbericht. Westfront: An der Rigasront Artilleriekämpse. Die Deutsche« verfochten an mehrere« Stellen, di« verlorenen Gräben wiederzuerobern, hatten aber keinen Erfolg. Durch die geschickte Führung der Truppen des Generals Sacharow auf dem wolhynifchen Kriegsschauplatz trugen wir am IS. Zull einen Sieg davon, der 13 000 Gefangene ond 30 Geschütze, wie gestern gemeldet, eln- brachle und außerdem den Feind vom ganzen linken Ufer der unteren Lipa vertrieb und über die Dörfer Swinlacze und Krausow l35 Kilometer südwestlich Luzk) über das Fluhufer zurückdrängle. Rach der Fülle des Kriegsmaterials zu urteilen, das der Feind im Stich« lieh, muh er in großer Unordnung zurückgegangen fein. Man berichtet, dah von den dem Feinde abgenommenea 17 schweren Geschützen einige schon gestern die feindlichen Siellnngen südlich der Lipa beschaffen. Del de« deutschen Gefangenen, die wir machten, find alle möglichen Arten Uni formen vertreten, die das Derwischen ihrer neuen Verbände beweisen. Ka » kasns: Der Angriff des rechten Flügels der Kaukasusarmee schreitet fort. Am 17. Juli «rrangeu unser« tapfer«« G«birgskosaken einen großen Erfolg, indem sie mutig drn Feind aus gut ausgebauten Stellungen herauswarfen. An einzelnen Stellen drangen dl« Kosaken nicht nur bis zur Schneegrenze vor, sondern überschritten sie sogar. Beim Dorf Matardslk <19 Kilometer südlich Trapezunt) eroberlen wir zwei Maschinengewehr«, erbeuteten ein« Menge Waffen und machten Gefangene. Im Lauf« des Angriffs vom IS. Juli bei Dalbart erober ten wir ein« türkisch« Fahne. Petersburg, 18. Juli. (Drahtbericht.) Amtlicher Abeadbericht. Kaukasus: Unser« Plastunkosaken, die mit be sonderer Verwegenheit angriffen, machten 34 türkisch« Offiziere und 808 ASkarls zo Gefangenen and nahmen zwei Maschinengewehre. — Ergänzende Berichte melden, dah die türkische Fahne im Gesechl bei Dalbnrt durch eine berittene Ordonnanz eines «nserer kaukasischen Schützearegimenler, namens Brnnenik, erobert ward«. Rußland muß die Wett erobern" (r.) Stockholm, 19. Juli. sDrahtbericht unseres s-SonderberlchterstatterS.) In einer Versammlung des KriegSindustriekomitees zur Begründung einer eigenen russischen A«tomobiliadastrie sprach der von den Derataagen im Haupt quartier soeben nach Petersbvrg zurückgekehrte Kriegsmlnifier Suwas« w und äußert« sich folgendermaßen: Für die gesamte KriegS- organisaNon ist es wichtig, die Selbständigkeit der russischen Automobil industrie »nd des Transportwesens herbeizuführen. Gott gebe, daß wir t« später möglichen Kriegen uns nicht in gleicher drückender Abhängigkeit vom Anslande befinden. ES handelt sich nicht darum, dah Rußland die Erdkugel erobert, sondern es muh die Welt erobern. Rußland soll, weu« es in diesem Kriege gesiegt hat, an der Spitze der Welt marschieren. Daran muh die Heeresverwaltung denke«, alles aufzubieten, um den be reits gebrochenen Feind endgültig niederzurlngeu. Russische Manifeste an Polen und Tschechen (r.) Stockholm, 19. Inli. (Drahtbericht unseres ».-Sonderberichterstatters.) Bei der weiteren Beratung der im Hauptqnartier zurückgebliebenen Minister Sfafonow, Stürmer, Snwajew «nd Trepvw ««den Fragen von höchster Bedeutung behandelt. Ssafono« läht ei« fertig ansgearveitetes Mani fest an bl« Polen gelangen. Den polnischen Landesteilrn soll völlig« Autonomie seitens Rußland« zagefichert «erde«. An di« Kriegslage anknüpfend, sollen di« Polen znm Widerstand gegen di« Zentralmächte aufgerelzt werd«». Weiter wird in dem Manifest der allslawifche Gedanke betont, »nd es «erden unter Versprechungen die Tscheche» z«m Landesverrat anfgerusen. Ssaso- owS Mitarbeiter an diesem Teil« der Proklamation war der Landes- 7rrät«r und frühere Abgeordnete Duerig, der kürzlich in PeterS- »rg eingetrossea ist, und mit dem Ssafono« eine mehrstündige Unter- > ng hatte. Der polnisch« Teil der Proklamation ist unter Mithilfe rase, Wilip» lf»i -»«gearbeitet worden. Das g«»^ Schrift. stück ist außerordentlich bezeichnend für die Auffassung der Regierungs kreise von der gegenwärtigen Kriegslage. Auch die weiteren Ver handlungen des Minlsterrats waren nicht ohne Bedeutung. Di« trost lose Lage der Lebensmittelversorgung zeitigte den nicht mehr neuen Vorschlag Stürmers, einen Diktator für die Lebensmittel versorgung cinzusetzen. Dieser soll für die Lebensmittelversorgung im gesamten Rußland, sowohl für die Zivilbevölkerung als auch für die Armee verantwortlich sein. Großer türkischer Sieg in Tripolis ivtb. Konstantinopel, 19. Juli. (Drahtbericht.) Das Haupt quartier meldet: AuS neuen Nachrichten über die mit Erfolg auS- gcführten militärischen Operationen gegen die Italiener in Tripolis und gegen die Engländer im Westen Aegypten« geht hervor, daß Nury-Bei, der -ie Operationen der ottomanischen Freiwilligen in diesen Gegenden leitet, sich, entgegen dem englischen Bericht, der seinen Tod in einer der letzten Schlachten meldet, am Leben be findet unb seine Aufgabe glänzend erfüllt. In dem letzten Gefecht, das er den Italienern in der Umgegend von Mlhrata lieferte, und das mit der Niederlage derselben endete, nahm er den Italienern 200 Offiziere, 6000 Soldaten und 24 Geschütze ob. Die Ortschaften Miß rata und Dsejahie befinden sich im Brsitz -er Freiwilligen. Zwischen beiden Ortschaften und der Küste steht kein Italiener mehr. Unsere Freiwilligen befinden sich im Westen Aegypten« in für sie siegreichen Kämpfen, wor über wir noch keine Einzelheiten erhielten. An der 2 rak - Front hat sich im Abschnitt von F «llahie nichts geändert. Am 15. Juli griff eines unserer Kampfflugzeuge «in eng lisches Flugzeug an und beschoß dieses. Beschädigt stürzte «S hinter den feindlichen Linien ab. Im E u p h r a t - Abschnitt machten unsere Frei willigen und fliegenden Abteilungen gelungene Ueberfälle auf feindlich« Lager «nd Elappenlinien. Sieben vollkommen mit Lebensmittel« be ladene Schiff« wurden von un« auf den Etappenfirahen erbeutet. Rach de« letzte« von 2dn Sud Reschid-Pafcha erhaltene« Nachricht«», der al« Oberbefehlshaber unsere Hauptslreitkräfl« und Freiwilligen be fehligt, di« in den Gegenden von R « ds und Znb «kr operieren^ find die in der Umgebung von Bassorah angetroffenen englischen Ab leitungen besiegt. Außerdem wurde ein englische« Flugzeug ab geschossen und erbeutet. Don -er persischen Front keine Nachricht. An derKaukasu«front fanden auf dem rechten Flügel Schar mützel unserer vorgeschobenen Abteilungen und Angriffe der beider seitigen ErkundungSabteilnngen statt. Auf dem finken Flügel keine Veränderung. Ein feindliche« Flugzeug warf wirkungslos drei Bombe« auf die Umgebung de« Bahnhofes von Bulair ab. E« wurde durch da« Feuer unserer Artillerie in tzie Flucht gejagt. Unsere an der persischen Front gegen die Rusten fortschretten- den Bewegungen entwickeln sich zu unseren Gunsten anker Beihilfe der persischen Mudjahld «. Diese sind, dank den Bemühaagen Rtzam e « SaltanehS, der sie unter seinem Oberbefehl vereinigte and einen ausgezeichneten Generalstab besitzt, vortrefflich organisiert und operieren erfolgreich gegen den gemeinsamen Feind. Sie leisten nnseren Trappen durch ihre Beihilfe sehr wertvolle Dienste. Wenn bank der Gnad« de« Allmächtigen dieser allgemeine Krieg durch unseren vollständigen Sieg gekrönt sein wird, werden diese wertvollen Anstrengungen der MudjahidS zur Befreiung Persien« von der russischen und eng lischen Gewaltherrschaft in goldenen Lettern auf den Selten der otto- manischen und persischen Geschichte verzeichnet werben. Wa« unsere bet dieser Gelegenheit gemachten Anstrengungen betrifft, so haben sie nur den Wunsch zum Ziel, unseren mohammedanischen Rachbar Persien für immer im Genüsse voller, unbeschränkter Freiheit zu sehen. Sie sind begründet durch die aufrichtige Ueberzeugung, die wir in betreff seines glücklichen künftigen Schicksal« hegen. Die verheimlichten mesopotamischen Sünde» vtb. Rollerdam, 19. Juli. lDrahtbericht.) Der .Nieuwe Rotter- damsche Courant» meldet noch über die gestrige Erklärung des Premier ministers Asquith im Unterhause: Asquith sagte, vor Pfingsten hab« Donar Law die Bekanntgabe der Berichte über die Dardanellen expedition besprochen, soweit sie nicht streng vertraulich seien und dem Feinde von Nutzen sein könnten. Die Berichte seien von der Admiralität, dem Kriegsamt und dem Auswärtigen Amt durchgefehen worden. Mas sich davon für die Oeffentlichkeit eigne, würde ein unvoll ständiges und irreführendes Bild geben; für dl« Bericht« über Mesopotamien gelt« dasselbe. (Ironische Heiterkeit.) Hogge ruft dazwischen: Immerdie altenReden! — Carfon: Wir werden nie etwas über diese Operationen zu hören bekommen. ASqulth fuhr dann fort: UnsereKriegSpläne sind in vollem Umfange dem wohlüberlegten Rate der militärischen Stellen unterworfen, es muh aber zugegeben werden, dah der ärztliche Dienst ungenügend war und innerhalb gewisser Grenzen vielleicht auch die Versorgung mit Lebensmitteln. General Nixon telegraphierte noch im November nach den Kämpfen bei Ktesiphon aus Basra an Chamberlain, daß seiner Meinung nach der ärztliche Dienst ausreichend sei. Gegen diese Mit teilung Asquiths wurden Proteste laut. Carson fragte: Wird dieser Bericht veröffentlicht werden? Asquith antwortete: Ja, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Asquith erklärte weiter: Die Regierung empfing im Dezember und Januar nichtoffizielle Briefe, in denen ein ganz anderes Bild von der Lage gegeben wurde. Darauf wurde eine Kommission nach Mesopotamien geschickt. Sie meldete nach zweimonatigem Aufenthalt dem Vizekönig, dah alle« Menschen mögliche getan worden sei. Der Chef deS militärischen Dienste«, O' Donnel, ging im Mai nach Mesopotamien und berichtete, daß noch immer ein gewisser Mangel an notwendigen Artikeln herrsch«. Dara»f wurde sofort alles, wa« er angab, besorgt. Solinger Stahlwaren für Spanien (-.) Köln, 19. Juli. (Drahtbericht.) Wie die .Köln. Ztg.' meldet, erhielt eine Solinger Stahlwarenausfahr- ftrma von einem spanischen Haus den Auftrag, sofort einige Kisten deutscherseits zur Verschiffung freigegebener Waren über Rotterdam zu senden. Der englische Generalkonsul in Rotterdam hat auf Veranlassung seiner Heimatbehörde mit der spanischen Firma verhandelt und die Erlaubnis gegeben, diese Solinger Stahlwaren zu verschiffen. Was Iellicoe verschwieg Das Wolffsche Bureau meldet amtlich: » Eine eingehende Prüfung des veröffentlichten Berichts des Admirals Iellicoe über die Seeschlacht vor den Skagerrak am 31. Mai/1. Juni 1916 hat ergeben, daß wirunse - ren amtlichen Erklärungen nichts mehr hlnzu- zufügen haben. Der Bericht des Admirals Iellicoe ist so allgemein gehalten, daß er nicht wohl der dienstliche Bericht eines Untergebenen an seine Vorgesetzten sein kann. Er macht den Eindruck eines eigens für die Oeffentlichkeit gefertigten und ent sprechend gefärbten Berichts, der über die Größe des deutschen Erfolges Hinwegtäuschen soll. Bel der Bedeutung, die diesem amtlichen Bericht als histo rischer Urkunde innewohnt und aus politischen Gründen von der englischen Regierung offensichtlich beigelegt wird, ist es angezeigt, von deutscher Seite für Gegenwart und Zukunft folgendes noch mals ausdrücklich festzustellen: 1. Die deutsche Hochseeflotte ist nicht, wie die Eng länder behaupten, zur Schlacht gestellt; sie ist von vornherein und während de« ganzen Verlaufs der Schlacht der Angreifer gewesen. 2. Die Behauptung des englischen Berichts, die deutsche Taktik hab« sich nach Ankunft d«r britisch«« Schlacht flott« darauf beschränkt, einen weiteren Kampf zu ver melden, wird durch die eigenen und zutreffenden Angaben des Be richts deS Admirals Iellicoe widerlegt, wonach der Kampf der balde« Schlachtflott«» über zwei Stunde«, von 8 Uhr 17 Minute« bis 19 Uhr 29 Minute« nachmittags (umgeseht in deutsch« Sommerzeit) ge- d«»ert hat. 3. Der englische Bericht beton», es sei beabsichtigt gewesen, der deutschen Hochseeflotte am 1. Juni bei Tagesanbruch eine neue Schlacht anzubieten; dies sei nicht gelungen, da die deutsche« Streitkräfte sich dem entzogen hätten. Demgegenüber sind wir auf Grund der Beobachtung unserer schwimmenden Streitkräfte «nd auf Grund der Meldungen unserer am 1. Juni morgens aufgestiegenen Luftschiffe in der Lage, festzustellen, daß die englischen schwere« Streitkräfte in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni nicht nur dl« Fühlung an unserer Flotte, sondern auch den eigenen Zusammen halt verloren hatten. Am 1. Juni 5 Uhr vormittags hat ei» Teil der «ngllschen Linienschiffsgeschwader in der nördlichen Nordsee — in der Iammerbucht —, der Rest la der südlichen Nordsee auf der Mitt« der Linie Terschelling—HornSriff gestanden, während die Panzerkreuzer und leichten Streitkräfte deS Admirals Beatty in der mittleren Nordsee, weit nordwestlich von HornSriff, umherkreuzten. Die Angaben deS englischen Bericht« über die Bewegung der Flottenteile de« Admiral« Iellicoe und der Anspruch auf Behauptung de« Schlachtfelde« sind demnach nicht verständlich. Für die Bewegungen der deutschen Flotte konnte es au« strategischen und taktischen Gründen nur einen Weg für bl« Nacht geben. Sie war bei der Kürze der Nacht und bei der Ent legenheit de« Schlachtfeldes bei Tagesanbruch noch in der Nordsee zu finden. Dazu kam, dah das Gefchühfeuer der ununterbrochenen Nacht gefecht« «nd di« brennende« englischen Kreuzer and Zerstörer jedem Suchenden den Weg weisen muhten. ES ist nicht zu verstehen, wie Admiral Iellicoe gegen feinen Willen unter diesen Umständen die Fühlung an nuferer Flotte verlieren konnte, «S sei denn, daß ihn die Verluste in der Lag- fchlacht und die Meldungen über das für die Engländer verlustreich« Ergebnis der Rachtkämpfe sowie di« Erkenntnis, daß ihm die Führung seiner Verbände nach der Tagschlacht verlorengegangen sei, bewogen, einem neuen Kampf auszuweichen. Darauf deutet auch, daß er, als er am 1. Juni früh mit einem TeUe seiner Streitkräfte oa« einem »nserer Luftschiff« gesichtet wurde, nach Westen, also nach ber englischen Küste, abbog. 4. Alle Angaben de« englischen Berichts über Vernichtung deutscher Linienschiffe, Kreuzer und Unterseeboot« in der Tagschlacht sind irrig. 2» der Tagfchlacht find nur der kleine Kreuzer .Wiesbaden'' and 4«»fer«r Torpedoboot« vernichtet. Unterseeboote find überhaupt nicht auf dem Kampfplatz« gewesen. Dagegen verschweigt der englisch« Bericht alt« e«> lifch « « V < rl» st « in den einzelnen Kampfabschnitte«. So haben zm» Beispiel nnsere 5 Panzerkreuzer in dem dem Eingreifen deS Gro« voraus- gehenden Kreuzergefecht, obgleich sie 11 der besten englische» Schlacht schiff«, darunter 5 mit 38-Aentimeter-Armierung gegen sich hatte», 2 bet englischen Schlachtkreuzer la kürzester Zelt so zusammengeschoste», daß sie unter gewaltiger Explosionserscheinung mit der gesamte» Besatzung sank«»; anser« Kreuzer find dabei in der Lage geblieben, bis zum End« der Tagfchlacht — also noch über drei Stunden — mit weiterem großes Erfolg« an erster Stelle am Kampf« teilzunehme». So find ferner von dem erste» «ngltfche» Zerstörer a» griff gegen »nfer« Kreuzer nicht, wie Admiral Iellicoe »nd fein Unterführer Vizeadmiral Beatty behaupten, all« englischen Zerstöret znrückgekehrt, sonder» «S find 4 Zerstörer völlig vernichtet, von zweie» von ihnen «ahmen wir dl« Besatzungen gefangen, während di« Besatzungen der beiden anderen Zerstörer umkamen. 5. Di« am Schlnß deS englischen Berichts angegebene Zusammen stellung der englischen Verluste ist unvollständig, di« der deutsche« Vertust« eia Phantapegebtld«. Wir stelle» demgegenüber di« beiderseitigen Verluste »ch einmal ml« folgt fest.
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