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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310129015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931012901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931012901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-29
- Monat1931-01
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1931
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VecmerÄav, ss. 8«war i»ri 7». gahrsano. «r.« kll Gegrünöet 1KAH Vr«V«f<!MfN N«chNch«»» D»«4ni S»rnwrecher-ra«m«lnu»»rr: »»»4» Niu lü, Nochioew't»«! Nr. »001 > «nNNrNung ». e»upI,e«d»N»IIrlI«: Drcsde» . «. 1, ««trichra», 44/4» »n>« 4. N«N>«! ««vi» 4 Ne«»«»«, Lrr«dni. VoMck>«<i->N». l044 L>i-4de» N-chdru« »ur mV de»«.0ukll«n »0«b» lVr-ldn. Nachr.» >ul4gla. Unver.migl« LchriNftück« »rrde» uichl aufbrwalM Vq»4»4«»«H, »N «Mch ,«»r1>n»a«er Axstrvini, m»N4«ch ».44 «N. («<>ycha»tzNch »4 Vf». M Srt«r^»tzi>>, d«ch Voft»e4»4 4.4V VN. ^»I<blt,zitch »« VI«. Vostgrbühr <oh»r Vo^uftellungtgetühr» 4«> 7m»I wöchentliche», verfemd. «Inielnumme, >4 PI»., »n^erhelb Lresden» l4 Vf». «n»rlon»> prelle: »le etnlvaltta« 40 mm bretle Zeil« 4r Via-, lür »»swllrt» «4 Vls-, S»mttlenani«i«e» und Llellengeluch« ohne Nabelt >S Pili., »uberbald »b Via., bi« 90 mm breite NeName»eil« Pf»^ »uterhald tbo Vl«. vflertengebüdr 44 Vls. «utwLrti»« «lullibg« sege» Vorauste»adlu»» England fürchtet die Anngplan-Revjslen AliseMM GM« BMMligm Londo«, 28. Jan. In Kreisen der englischen «bord- uung, die an den Verhandlungen tn Genf tetlnahm, be steht der Eindruck, dast es gelungen ist, die deutsche Ab- ordnung von der Unzweckmässigkeit zu überzeugen, die Frage der Revision des VoungplanS im Lause dieses Jahres anzuschneidcn. Ob dieses Thema unmittel- bar »wischen Henderson und CurtiuS besprochen worden ist, erscheint »iveisclhast, wohl aber steht fest, dast »wischen den übrigen Mitgliedern der «ngUsche» «nb der dentschen Abordnung die mit der RevlflonS« srage tm Zusammenhang stehenden Frage» eingehend, allerdings nicht osstziell, erörtert worden stnd. Hierbei haben die Engländer »um Ausdruck gebracht, bah die Wichtigkeit der A b r ü st u n g S k o n s e r e n » und die möglichen Rückwirkungen aus die Haltung der amertka- Nischen Finanz, der amerikanischen öffentlichen Meinung und letzten Endes der amerikanischen Negierung so über ragend seien, dast man zunächst den Zusammentritt und den Berkaus der Abrüstungskonferenz ab warten müsse, ehe weitere Schritte unternommen werden könnten. Die Hauptaufgabe der Abrüstungskonferenz bestehe darin, der amerikanischen Ocsfcntlichkeit wieder Zutrauen in die wirt- Ichastlichen und politischen Verhältnisse Europa» einzu- flöhen. Dieser Gesichtspunkt sei allen anderen Fragen itberzuordnen. Schon die Art der Abfassung de» Genfer tzrtedenSmanisesteS zeige da» starke Interesse der internationalen Finanz an den Genfer Beschlüssen und an einer Erstarkung des amerikanischen Zutrauens zur Kredit- sähigkeit der europäischen Länder und insbesondere Deutsch land». Die amerikanisch« »ssentliche Meinung Lab« noch nicht vergessen, dast der Aonngplan den Namen eine» Amerikaners trage, und glaube noch an sein Werk. Trotz der ernsten wirtschaftlichen Krise, die natürlich «ben- salls Berücksichtigung verdiene, müsse Deutschland bi« ernstesten Anstrengungen zur Ersüllung des NoungplanS machen, um das Vertrauen Amerika» nicht noch stärker zu schwächen und das amerUantsche Publikum allmählich wieder aus neue Investierungen tn Europa und Insbesondere in Deutschland vorzubereiten. Nach Ansicht der englischen Kreise hätten die von ihnen vorgebrachten Beweisgründe aus die deutsche Abordnung Eindruck ge- macht, und auf englischer Sette glaube man daher, dast das Gespenst der Revision de» UoungplanS zunächst gebannt sei. Da» RMSkabinett bilii-t »a« Sens« Ergetnst Berlin, 28. Jan. lEig. Drahtmelbung.) Da» Reich»- , kabinett hielt heute nachmittag ein« Sitzung ab, tn der e» sich mit dem Ergebnis der Genfer Tagung besaht«. Der Reichsaustenminister Dr. E u r t t u S gab einen auSsührltchen Bericht über die Genfer Vorgänge, und »war sowohl über die Tagung des europäischen Studienkomitees, al» auch aber die Tagung de» VölkerbunbSrate» selbst. Wie t» dem über die Sitzung ausgegebenen amtlichen Bericht mttgetetlt wird, stellte der Reichskanzler Brüning im Anschluss an den Vortrag des Aussenminister» fest, dast die von der deut schen Delegation eingenommene Haltung und da» in Gens erreichte Ergebnis die einstimmige Billigung de» NeichSkabinettS gefunden haben. Der Kan»ler sprach dem Reichsaustenminister den aufrichtigen Dank de» ReichS- kabinett» für die erfolgreiche Vertretung der deutschen Interessen au». Da» Kabinett besaht« sich sodann noch mit einigen laufen- den Angelegenheiten und verabschiedet« bet dieser Gelegen- Helt den Entwurf einer RetchSdienftstrasordnung nnd den Entwurf über die Beamtenvrrtretungen. Beide Vorlagen wurden den zuständigen RetchSratS- auSschttssen zugeleitet. Die Nessortberatungen über die Osthtlsefragen wurden heute fortgesetzt und stehen, wie an zuständiger Stelle erklärt wird, vor einem befriedi genden Abschlust. Das Kabinett wirb sich unmittelbar daraus mit dem Osthtlsegesetz zu befassen haben. «aaS: Vir Revision duldet keinen Aufschub mehr Trier, 28. Jan. Der Führer der deutschen Zentrum». Partei, Prälat Kaa», sprach heute abend in einer grossen Kundgebung der ZentrumSpartet. Der Redner betont« «tn» leitend, daö innere ZusammengehörigkeitSbewusstsein de» deutschen Volke» habe einen Tiefstand erreicht, wie nie zu vor. Der letzte und tiefste Sinn eine» inneren Sanierungs werke» sei nicht nur die Herstellung gesunder StaatSsinanzen, sondern die Notwendigkeit einer opferreichen Vorstufe zu jeder BefreiungSpolitik, die nicht Phrase, sondern Wirklich keit sei. Wer die Zeichen richtig verstehe, sei sich darüber klar, bah die besreiende und erlösend« Tat aus revifiouS» politischem Gebiete ohne schwersten Schaden nicht mehr länger ausgeschoben werden dürse. Keine deutsche Regierung könne dem deutschen Volke noch iveiter einseitige Opfer aus dem NeparattonSaltar ab zwingen, wenn die Gegenseite nicht ihrerseits die Voraus setzungen für die Tragbarkeit mitschassen Helse. Keine deutsche Negierung werde stark genug sein, die erpulstven Kräfte »u bannen, die eine über das Mast des Erträglichen hinaus erzwungene NeparationSlast mit naturhaster Ge walt aus den Plan rufen müsse. Ein Srfolg -er Regierung Mae-onal- Laubou, 28. Jan. Im Unterhaus wurde da» neue Ge» werkschastSgesest in den späten Abendstunden de» Mittwoch in zweiter Lesung mit 277 gegen 258 Stimmen a n» gen»««««. Polnisch« SM auf »le Senf« Beschlüsse Vie ..PoMa zachodnia" fordert neuen r«r«r Kattowlh, 28. Jan. Di« „Polska Zachod «la", da» Blatt des Woiwoden Grazqnski, nimmt test« reichlich spät in einem Artikel zu der Entscheidung d«S Völkerbund»« rateS Stellung. Die Ausführungen deS Blatte» -eigen mit aller Deutlichkeit, wie man sich in nationalpolnischen Kreise« die Aenderuna des in Gens verurteilten System» denkl. I« dem Artikel heiss« eS «. a., die Genfer Entscheidung Labe in Kreisen deS Denlschen VolkSbnndeS da» „Gesühl der Widerspenstigkeit" verstärkt, denn e» liege im Plan der NeichSregierung, dass sich sed« BölkerbundStagnng mit aktuellen Fragen an» Oberschlesien beschästige. Da» pol» nische Anseben verlange zwar, dass alles getan werbe, um diele Prozesssncht aus ein Mindestmass zu beschränken, aber nur Kanaillen könnten glauben, dass sie sich vor den An» klagen de» Völkerbundes nur dann retten könnten, wenn dir Bevölkeruna der aktiven nnd anfmerksamen polnischen üräste tn Oberschlesien beraubt sei. ES sei nur ein Glück, bass ber Wert de» Pazisie» r» ngSprogrammeS, wie «S bereit» vor be« Amtsantritt GraczynskiS auSprobiert wurde, recht zeitig erkannt worden sei. Damals lvor ber Amtszeit GraczynsktSs sei der Volksbund aus ber ganzen Linie in der Offensive gewesen, und er habe Triumphe geleiert. Der nationale Gedanke sei da- mal» vollständig erkaltet gewesen nnd da» Polentum habe den Gnadenstoss erwartet. Das Polentum in Schlesien könne daher tm Kamps gegen die revisionistischen Absichten Deutsch» lands solche aktiven Persönlichkeiten wie Graczynski und ebenso die Tätigkeit des Westmarkenvereiu» «ich« entbehren. Jede Form der patriotischen Arbeit solle daher wetter wohlwollend gesvrdert werden fij. An dem Artikel wirb bann zum Ausdruck gebracht, bah sich »er Deutsch« BolkSbund nicht etwa der H,ss«»,g hl«»«»«» solle, durch de« Völkerbundsrat eine Aenderuna deS Systems erreichen zu können, da er tonst sehr enttäuscht sein werd« flj. Der BolkSbund werd« durch seine ständigen Klagen nur die polnisch« Widerstanbssähigkeit und Ausmerk» samkeit verstärken, aber niemals «ine Resignation erleben. „Wenn «nS auch die Genser Gerichte nicht angenehm find", s» heisst «S dann, „so werden wir doch die pol nischen Interessen in Schlesien nicht nm den Preis unseres gnten Ansehen» ausgeben. Wir «erden die Genser Gerichte und verschieden« ander« Tribunale überleben, ebenso den oersiden Missbrauch der Genser Konvention, die bekanntlich in wenigen Jahren abläust. Mir glauben, dass unser nationaler Eroberungsdrang stärker ist, als vorübergehend« Genser Srsolge, deren sich der BolkSbnnd augenblicklich er» sreut. Die Genser Entscheidung wird unseren Fortschritt nicht behindern; vielleicht wird der BolkSbund noch be» dauern, dass er «nS gezwungen hat, die polnische Gegen» «ktion noch zu verstärken." Sales« über seine Genfer GtnbrüSe Pari», 28. Jan. Der polnische Aussenminister Zaleskt, der am Dienstag nach zweitägigem Aufenthalt tn Pari» nach Warschau abgereist ist, gab einem hiesigen Blatt eine kurze Erklärung über seiner Genfer Eindrücke. Zalefkt fagte, er sei ausserordentlich befriedigt von ber Wen dung, die der dentsch-polnische Streit in Wens genommen habe, von einem Erfolge sttr die eine oder die ander« Partei habe gar nicht die Rebe sein können. Man habe den Streit dem Nat unterbreitet, und es sei ein Kompromiss zustande gekommen, wie e» bet einem Schiedsverfahren natürlich sei. Da» wa» man vernünftigerweise habe er reichen können, tei eine Lösung gewesen, die «ine Ent- spannung in den deutsch-polntschen Beziehungen «rmög- licht. Diese» Ziel sei erreicht, worüber er sich aufrichtig freue. Aufruhr -er Derwische Seit Monaten befand sich die türkische Oeffentltchkeit t» grösster Unruhe. Man glaubte sich am Vorabend einer Re volution. Negierung, Parlament und Prelle kündeten täg- lich von einer drohenden grossen Verschwörung, der mau bei Smyrna in ber kleinen Stadt Mcnemen aus die Spur gekommen war. Schon hat ein Kriegsgericht 28 Revolutio näre hingertchtet. Aber man sucht noch eifrig nach neue» Schuldigen. Und die Oeffentltchkeit interessiert sich brennend für die Berichte über die blutigen Ausschreitungen ber Aufständischen. Die europäische Oeffentltchkeit, die nach dem Weltkrieg mit Bewunderung da» Wtebererstarken ber iungen türkischen Republik unter ihrem Diktator Mustapha Kemal-Pascha erlebt hat, der durch seinen Steg über dte Griechen zugleich das Joch de» FriedenSdik- tat» abschüttelte, fragt sich angesichts dieser aufgeregten Mel dungen, ob nun vielleicht doch da» Ende de» „kranke» Manne»" von einst überraschend schnell nach einer kurzen Wiedergeburt kommen soll. Nun, ganz so schlimm liegen dte Dinge nicht, wie sie sich tn den sensationellen Berichten ber Zeitungen von Konstantinopel und Angora ausnehmen. Wa» aber ist nun der Anlass zu dieser ungewöhnlichen Un ruhe? Nicht etwa eine soziale, bolschewistische Revolution, sondere eine Verschwörung der Derwische, also ein religiöser Aufstand. Die Derwische bilden die mohammedanische Mönchs» organtsation. Sie zerfallen tn zahlreiche Orden und sind in allen mohammedanischen Ländern wett verbreitet und üben selbst in ber modernen Türket auf die breite Masse grossen Einfluss au». Ihre ekstatt- schcn Tänze, ihre vusstibungen, unter denen sich allerdings viel Heuchelet und betrügerische Gaukelkünste verbergen, sichern ihnen bet ber Wundergläubigkeit de» Orientale» «inen grossen Anhang. So gehören dem Orden nicht nur eigentliche Mönche an, die in Klöstern wohnen, sonder» namentlich in der Türket sehr viele Handwerker, Bauer» nnd Krämer, die bei besonderen Anlässen sich al« Mitglieder des DerwischorbenS betätigen müssen. Da» Gelübde de» unbedingten Gehorsam» und die Verpflichtung zur Geheim haltung brr OrbenSriten geben den Derwischsührern grosse Macht in die Hand. Unter dem Sultanat waren die Der wische hochgeachtet und verfügten durch staatliche Geschenke über reiche Mittel. Dte moderne Türkei unter Musiapha Kemal- Pascha hatte natürlich für dte Derwische nicht» mehr übrig. Im Gegenteil, man vermutete tn ihnen mit Recht da» feind selige Element kür die Erneuerung de» Vaterlandes, die der Gazt aus europäischer Grundlage anstrebte. Die Abschaffung des Gesichtsschleier». die Emanzipierung und Gleichstellung der Frau, da» verbot de» Felle», die Einführung der latei nischen Schrift, vor allem ^>ber die Lösung der Verbindung von Staat und mohammedanischer Glaubensgemeinschaft erregten die erbittert« Gegnerschaft ber orthodoxen Der- wtsche. Angesicht» der Erfahrungen, dte Köntg Aman Ullah mit ber fanatischen Widerstandskraft ber von den Mullahs aufgestachelten orthodoxen Bevölkerung in Afghanistan machen musste, blieb so die völlige Leichtigkeit, mit ber die geistige Umwälzung in der Türkei vor sich ging, ein erstaun liche» Phänomen. Man wunderte sich, bass dte mohamme- dänische Priesterkaste den zahlreichen Angriffen auf die hei ligsten Grundsätze de» Korans überhaupt keinen Widerstand entgegenzusetzen schien. Allerdings, wie sich setzt zeigt, nur scheinbar. Der Diktator hatte gegen seine gefährlichsten Feinde rechtzeitig «ine starke Hand bewährt. Schon 1825 hatte er vorsorglich zahlreiche Derwtschorden verboten und viele Klöster geschlossen. Aber sein strenge» Regiment konnte nicht verhindern, dass die Derwische in den weitesten Schich ten ber ungebildeten Masse ber Bevölkerung ganz im stillen eine gefährliche revolutionäre Wühlarbeit gegen den sungen türkischen Staat betrieben, der die heiligsten Glaubens grundsätze de» Korans fortwährend verletze. Der offene Ausstand wurde schliesslich durch eine Derwischschar erösmet. die während de» Gottesdienstes in dte Moschee von Menemen einbrang und dte Gläubigen auf- forderte, sich unter ber grünen Fahne de» Propheten zum Widerstand gegen den neuen Staat zu sammeln. Ein Offi zier, der sich mit einer Handvoll Soldaten den Aufständischen entgegenwersen wollte, wurde vo» den fanatisierten Der wischen, die unter dem Einfluss eine» rituellen berauschen- tteute: I^ilefsrkclie vnwcliau 8ette 7
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